Beiträge von Zola

    Zitat von "giesbert"


    Wenn das die Münchner U-Bahn und ein Diogenes Taschenbuch gewesen ist, dann war ich das.


    Nene, das war Deutscher Bücherbund oder Aufbau-Verlag aus den 70-ern.


    Zitat von "giesbert"


    Aber sei versichert, ich lebe seit rund 25 Jahren nicht mehr bei bei Mama 8-)


    okay, das dachte ich mir aber schon :smile:


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo Sandhofer,


    Zitat von "sandhofer"


    Gar keins. Ich zum Beispiel.


    Die Leute lesen im ÖPNV extrem viel Bücher (zumindest in München).
    In der Hinsicht kann man sich nicht beklagen.


    Viele Grüße,
    Zola

    Sorgen macht mir nur was die Leute lesen.
    Ich fahre jetzt seit mehreren Jahren täglich mit der S-Bahn zur Arbeit und bin immer neugierig, was die Leute um mich herum für Bücher lesen.
    Bisher habe ich kaum jemanden gesehen, der etwas abseits seichter Belletristik las.
    Zuletzt vor zwei Monaten packte jemand, der gegenüber von mir saß, "Rot und Schwarz" aus.
    Traurigerweise sah der aus wie ein 40-jähriger, der noch bei Mama wohnt :sauer:


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo Fosca,


    Die "Elenden" aus dem Verlag Artemis&Winkler ist so viel ich weiß eine Lizenzausgabe des DDR-Verlags "Volk und Welt". Vielleicht hat das damit was zu tun.


    Ich habe mit Druckfehlern in Büchern bisher Glück gehabt. Mir hat es nur bei einem Buch fast das Lesen vergrault, das war aus dem Könemann-Verlag. Das lag vermutlich daran, dass die Bücher in Osteuropa gedruckt wurden.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo Dostoevskij,


    unter der Woche komme ich pro Tag maximal 2 Stunden zum Lesen, da lasse ich mich eigentlich von nichts und niemanden ablenken und bin schon genervt, wenn man mich stört.


    Vielleicht stimmt in dem Raum, in dem du liest die Atmosphäre nicht ?
    Ich lese in letzter Zeit am besten (liegend) im Schlafzimmer. In dem Raum gibt es auch nichts, was mich ablenken könnte.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo,


    ich habe das Buch gestern fertiggelesen. Anschließend habe ich das 25. Kapitel (der "Teufelspakt") nochmals gelesen und jetzt den Zusammenhang besser verstanden. Adrian ist den Pakt mit dem Teufel eigentlich nicht aus freien Stücken eingegangen, sondern er war zur "Verdammnis" auserwählt. Jetzt gibt es auch einen Grund, weshalb Thomas Mann explizit wert darauf legte, dass Adrian Protestant war.


    Klar wurde mir dieser Zusammenhang erstmals durch den Besuch Nepomuks, dessen Gebete vom (schweizerischen) calvinistischen Protestantismus geprägt waren.
    Was mich wundert ist, dass Adrian als mitteldeutscher Prostestant der Prädestinationslehre anhängt (das hat er in seiner "Bekenntnisrede" am Ende des Buchs erklärt). Seiner Herkunft nach sollte er eigentlich Lutheraner sein, und somit seinem Glaube nach sein Schicksal selbst in der Hand haben (Erlösung durch den Glauben und die Gnade Gottes).


    Im Grunde liegt im Roman "Doktor Faustus" somit kein freiwilliger Teufelspakt vor, sondern Adrian erfährt eigentlich nur, dass er zur Verdammnis auserwählt wurde und er den Pakt somit fast unfreiwillig eingeht.


    Sehr schön hat mir gefallen, wie Thomas Mann den Teufelspakt ausgearbeitet hat. Es bleibt offen: Hat Adrian wirklich den Teufel getroffen und war Esmeralda eine Gesandte des Teufels (immer wieder bringt er sie in Zusammenhang mit dem Schmetterling "Hetera Esmeralda", den ihm sein Vater zu Beginn des Buches gezeigt hatte), die ihn mit der Syphilis ansteckte, was ihn in Wahnsinn und Tod führte oder hat Adrian sich aufgrund seiner Religiosität und seines damit verbundenen Schicksalsglaubens die ganzen Zusammenhänge und das Zusammentreffen mit dem Teufel zusammengesponnen ?


    Schade, dass ich keinen besonderen Bezug zur (klassischen) Musik habe, sonst wäre das wohl eines der besten Bücher, das ich je gelesen habe. Aber auch so kann ich im Nachhinein sagen, dass ich den "Doktor Faustus" für einen großartiger Roman halte. Hier ist ein Kommentar in der Größenordnung der "Großen Kommentierten Frankfurter Ausgabe" sicherlich angebracht, zumindest ich bin mir sicher, dass mir (mangels ausführlichen Kommentars) einiges entgangen ist.


    Ich werde jetzt im Anschluß noch "Die Entstehung des Doktor Faustus" lesen.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo,


    liest noch jemand mit oder habt ihr alle gähnend das Buch aus der Hand gelegt :-) ?


    Ich bin mittlerweile im letzten Viertel und nach einigen (für mich) sehr mühseligen Kapiteln über Musiktheorie fängt es wieder an Spaß zu machen und interessant zu werden. Nicht weil es in irgend einer Weise etwas wie Spannung gibt, aber schon die Beschreibung des Lebens von Adrians Freunden ist doch recht interessant. Die Personen fangen langsam an einem vertraut und teilweise sogar sympathisch zu werden.
    So beispielsweise Hochzeit und Ehebruch der Ines Rodde, da war ja kurz fast so etwas wie Spannung da (zumindest für mich als Fontane-Fan).


    Interessant fand ich die Geschichten/Erzählungen, die Leverkühn vertonte, vor allem die Legende von Gregorius dem Sünder, die Mann auf über zwei Seiten beschreibt. Genau davon handelt ja sein Roman "Der Erwählte" (habe ich bisher noch nicht gelesen), den er nach dem "Doktor Faustus" veröffentlichte. Weiß jemand, ob Mann den Plan zu diesem Roman schon länger hatte oder ob er hierüber auf die idee kam einen Roman über das Thema zu schreiben ?


    Sehr schöne Namen: R. Schildknapp, der stetige Begleiter Leverkühns, weniger wohl als Freund denn als untergeordneter Begleiter (so wird er zumindest beschrieben). Darauf paßt der Name herrlich.
    Die Schweigestills, auch wohl ein treffender Name. Frau Schweigestill zeichnet sich zuerst dadurch aus, dass sie zuhört (der Name kommt aber wohl auch daher, dass ihr Vorbild eine Frau Schweighardt aus Polling war. Ich überlege mir auch gerade nach Polling zu fahren, dem Vorbild des Ortes "Pfeiffering").


    Merkwürdig finde ich die Ausdrucksweise des Erzählers (Zeitblom). Er lehnt das Nazi-Regime ab, spricht aber von "unserem Führer" und kann sich auch Stolz auf militärische Erfolge der Deutschen nicht verkneifen. Aus heutiger Sicht ist "Führer" natürlich ein faschistischer, bzw. Nazi-Ausdruck. Aber wie war das damals. War der Begriff soweit gebräuchlich, dass auch Leute, die nichts von Hitler und seinem Regime hielten den Ausdruck "Führer" verwendeten ?


    Etwas enttäuschend fand ich die Szene mit dem Teufel. Gut und irgendwie auch realistisch beschrieben, aber dafür, dass es eine Schlüsselszene war, wirkte es (auf mich) zu unbedeutend.
    Leverkühns Verlangen nach der Prostituierten Esmeralda, wie er sie in Österreich aufsucht und trotz ihrer Syphilis-Erkrankung mit ihr schläft, hätte man meiner Meinung nach (vor allem der psychologische Teil, was er denkt, welche Gefühle in ihm vorgehen) viel deutlicher beschreiben können (dass das nicht geschah lag wohl daran, dass der Erzähler natürlich keine Details darüber wissen konnte und vor allem nicht beschreiben konnte, was in Leverkühns Inneren vorging).


    Sehr gut gefallen mir auch die immer wieder kurz eingeflochtenen Beschreibungen zur (meist militärischen) Lage Deutschlands zur Zeit des Erzählers, oft gut mit der Zeit des Ersten Weltkriegs (aktueller Erzählungszeitpunkt) verknüpft.


    (ich habe das Buch gerade nicht vorliegen, daher sind evtl. einige Namen falsch geschrieben).


    wo seid ihr gerade ?


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo,


    ich kann nachdem ich 30-40 Seiten gelesen habe Bücher nicht mehr aus der Hand legen, auch wenn sie noch so langweilig oder schlecht geschrieben sind.
    An den Inhalt kann ich mich später allerdings im Gegensatz zu Roquairol besonders gut erinnern, da ich mich natürlich schon etwas zum Lesen zwingen muß und dadurch wohl intensiver lese.
    Ich kann auch nicht langweilige oder langatmige Stellen überfliegen oder überblättern (was einige Leute scheinbar häufig machen).



    Zitat von "giesbert"

    Ich breche Lektüre ab, wenn sie nicht funktioniert (und wenn der Autor auch Thomas Mann (Josefsromane), Heinrich Mann (Der Atem)


    ohje, genau die beiden Sachen wollte ich mir demnächst vornehmen. Hoffentlich haben wir einen unterschiedlichen Geschmack ;-)


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo Fosca,


    Zitat von "Fosca"

    Nunja, von so schlimmen Übersetzungen von Tolstois Krieg und Frieden habe ich jetzt noch nichts gehört.


    Auf die Übersetzung habe ich bisher aber auch erst bei Moby Dick geachtet


    naja, wenn man nicht darauf achtet, merkt man es auch nicht ;-)


    Zu "Krieg und Frieden" gibt es nicht mal im russischen eine einheitlich Version. Wie es dann bei den Übersetzungen aussieht, kann man sich vorstellen.


    Der Eichborn-verlag erhebt für sich den Anspruch die Urfassung herauszugeben:
    http://www.amazon.de/exec/obid…_11_5/028-5287347-3912547


    Die Kurzbeschreibung zum Artikel und der Verlagstext sagen einiges Zum "Versionswirrwar" aus.


    Viele Grüße,
    Zola

    Zitat von "Fosca"


    meinte die Ledereinband Ausgabe mit Goldschnitt im Artemis & Winkler Verlag.


    Die Ausgabe ist leider vergriffen und die Standard Dünndruck Ausgaben von Winkler gefallen mir jetzt nicht soo gut, da finde ich die Taschenbuch Version von Insel besser (Krieg und Frieden)


    Hallo Fosca,


    nach was für Kriterien wählst Du denn die Ausgaben aus, die Du kaufst ?


    beim Lesen von Klassikern sollte man meiner Meinung nach in erster Linie auf die Qualität der Übersetzung, den Kommentar und Anmerkungen achten.
    Die Aufmachung eines Buches oder der Verlagsname sagen nicht immer etwas über die inhaltliche Qualität der Ausgabe aus.
    Ich habe aus dem Winkler-Verlag schon grauselige Übersetzungen mit schlechtem oder gar ohne Kommentarteil gelesen (egal ob mit oder ohne Ledereinband ;-), der Buchblock ist eh derselbe). Genauso sind mir schon Ausgaben aus dem Insel-verlag in die Quere gekommen, die nur so vor Druckfehlern strotzten.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo Julian,


    mir geht's wie Dir, ich finde das Buch so voller Inhalt, dass man schnell etwas überliest, wenn man nicht 100%ig bei der Sache ist. Das macht das Lesen so anstrengend. Bei den anderen Romanen und Erzählungen von Thomas Mann, die ich bisher gelesen habe, ging es mir nicht so.
    Die theologischen Ausführungen finde ich auch sehr interessant (da mich das Thema persönlich interessiert, weniger weil ich besonders christlich bin, sondern weil mich gerade Religionsphilosophie interessiert).
    Mit der Zeit gefällt mir das Buch immer besser, wobei ich es immer noch nicht schaffe allzuviel am Stück zu lesen, ohne dass die Konzentration nachläßt.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo Alpha,


    ja, Leverkühn hat evangelische Theologie studiert. Insofern wäre das schon ein Gegensatz. Aber wie schon gesagt finde ich Zeitblom von der Art her unkatholisch. Er ist Humanist und kann (und konnte in der damaligen Zeit, noch vor dem 2. vatikanischen Konzil) bestenfalls als liberaler und aufgeklärter Katholik durchgehen.


    Viele Grüßem,
    Zola

    Hallo,


    ich komme langsamer vorwärts als geplant, man muß das Buch sehr konzentriert lesen.


    Mittlerweile bin ich am Anfang des 14. Kapitels. Gerade die Abhandlungen über Musik haben mich geschlaucht (das erinnert mich daran, wie ich mich durch E.T.A Hoffmanns "Kreislerianas" quälen mußte, Musiktheorie scheint nichts für mich zu sein).


    Interessant fand ich im 13. Kapitel die Geschichte aus dem 15. Jahrhundert. Gerade Zeitblom als Katholik lehnt die Verurteilung der Frauen als Hexen entschieden ab und sucht nach natürlichen Erklärungen für das "Versagen beim Fremdgehen " des "behexten" Mannes. Hier spricht wieder der Humanist. Ich frage mich nur, weshalb Thomas Mann Zeitblom als Katholiken wählte, bisher ist mir der Grund hierfür noch nicht klar geworden. Als Katholik sollte er an Wunder und somit auch sehr wahrscheinlich an das negative Gegenstück, die Hexerei, glauben. Das ist zumindest meine Auffassung. Allerdings spricht aus Zeitblom auch der intelligente und fortschrittliche Christ. Demnach ist Fremdgehen sowieso nicht gestattet und es stellt sich die Frage ob nicht der Fremdgänger anstatt der "Hexen" von der Inquisition verurteilt werden sollte.


    In welchem Kapitel seid ihr mittlerweile ?


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo Aljaz,


    ich habe gestern zufällig in einer Buchhandlung Bücher aus diesem Verlag gesehen. Sie werden in Tschechien hergestellt, Papier und Verarbeitungsqualität ist wie bei anderen Billigverlagen (Komet, Albatros, etc.)
    Zu Textquellen/Übersetzungen konnte ich nichts finden.


    Viele Grüße,
    Zola

    Hallo Aljaz,


    Anna Karenina hat aus diesem Verlag 980 Seiten, das sieht wohl ungekürzt aus.
    Um das zu testen gehst Du einfach auf die Web-Seite eines Online-Buchhandels, bei dem die Seitenzahlen angezeigt werden (z.B. http://www.booxtra.de ) und vergleichst dort die Ausgabe dieses Verlags mit der eines "renomierten" Verlags. Wenn das ungefähr hinkommt, kannst du mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Bücher nicht gekürzt sind.


    Wahrscheinlich sind das ältere Lizenz-Ausgaben von einem Klassiker-Verlag wie Z.B. Aufbau. Aber um das wirklich sicher sagen zu müssen, muß man natürlich die Möglichkeit haben in ein Buch hereinschauen zu können.


    Viele Grüße,
    Zola