Beiträge von WannaBe

    Hallo Sandhofer,


    über den Inhalt des Mabinogion streiten sich auch die Forscher. Einige vertreten die These, dass es sich um einen Sagenkreis um Mabon (so eine Art keltischer Apollo) handelt. Andere denken, es kommt vom wal. mabinogi, Erzählungen über göttliche Kinder.


    Vermutlich wurden sie erst Anfang des 12. Jahrhunderts zum ersten Mal aufgeschrieben, durch jahrhunderte lange mündliche Überlieferund und den Einfluss der christlichen Kirche nur noch in Bruchstücken erhalten.


    Wenn Du keine Sagen lesen willst, sondern etwas wissenschaftlicheres, kann ich Dir das "Lexikon der keltischen Mythologie" S. und P. Botheroyd, Diederichs Verlag, empfehlen. Oder "Die Druiden" Miranda J. Green, Econ Verlag.
    Wofür genau interessierst Du Dich denn? Mit Literatur über Kelten kann man ja ein eigenes Forum füllen :zwinker: ...


    Viele Grüße
    WannaBe

    Hallo Sandhofer,


    da ich schon seit längerem auf diese CD warte (Erscheinungstermin wurde schon mal verschoben) würd mich interessieren, ob sie jetzt schon erhältlich ist? Übrigens haben beide Künstler schon Hörbücher gesprochen und allein die Stimmen sind es wert!


    Gruß
    WannaBe

    Hallo an Alle,


    hab gerade bemerkt, dass ich hier noch fehle und hol meine Vorstellung einfach kurz nach:


    Bin Ü30 (aber eine Dame fragt man ja nicht nach dem Alter :breitgrins: ),
    komme aus München und bin im IT-Bereich tätig.


    Ich bin über das kleine Bücherforum hier auf die Klassiker gestoßen und finde dieses Forum einfach genial. Ansonsten lese ich fast alles: Gegenwartsliteratur, hist. Romane, Krimis, Sci-Fi, Fantasy...


    So, das wars dann mal von mir
    Liebe Grüße
    WannaBe

    Hallo Hubert und Berch,
    Hallo alle anderen, die noch dabei sind,


    Berch's Gedanken, dass die niederen Gerichte das schlechte Gewissen darstellen, sehe ich genauso.


    Zu Hubert's Frage, welcher Schuld sich K. vor dem höheren Gericht verantworten muß, viel mir beim Lesen spontan der Stolz ein. Zählt m.W.
    zu den Todsünden und es gibt einige Stellen, wo K. sehr überheblich dargestellt wird bzw. sehr herablassend über andere denkt. Gerade Personen, die seiner Meinung nach durch den Beruf unter seinem Stand stehen und Frauen gehören dazu. Es gibt auch noch andere negative Eigenschaften: Frl. Bürstner gegenüber handelt er unbeherrscht und triebhaft und in vielen Situationen reagiert K. ungeduldig und aufbrausend.


    Im Gegensatz dazu steht das Schlußkapitel: K. lässt folgsam alles über sich ergehen, er hadert zwar noch mit dem hohen Gericht, leistet aber keinen Widerstand gegen das vorhersehbare Ende. Ist er durch den langen Prozess geläutert? Ich glaube schon, am Ende stirbt er " wie ein Hund" und gerade das wäre die Strafe für seinen eingebildeten Stolz.


    Gruß
    WannaBe

    Hallo an Alle,


    leider hatte ich die letzten zwei Wochen sehr wenig Zeit, darum konnte ich mich nicht an der Leserunde beteiligen. Zumindest hab ich aber den Prozess fertig gelesen (ausser den Fragmenten). Ich würde gern an einige Punkte anknüpfen, die Berch noch genannt hat:


    - die Schuldfrage
    Am Anfang war mir völlig schleierhaft, warum K. verhaftet worden war. Er selbst ist sich ja auch keiner Schuld bewußt. Im Laufe der Erzählung wird aber immer häufiger betont, wie groß der Unterschied zw. "gewöhnlichen Rechtssachen und diesen Rechtssachen" ist, so daß mir der Gedanke kam, ob K. nicht vielleicht von einem göttlichen Gericht der Prozess gemacht wird und nicht von einem weltlichen? Dass er sich also eher seinem eigenen Gewissen gegenüber verantworten muss als vor echten Richtern aus Fleisch und Blut? Im Kapitel Der Maler erklärt Titorelli z.B. dass K's Prozess noch gar nicht bis zu den höheren Gerichten gekommen ist und der Angeklagte dieses Gericht niemals zu Gesicht bekommen wird. Und als er bei seinem Anwalt den Kaufmann Block trifft, erzählt ihm dieser von den höheren Advokaten, die auch noch niemals jemand gesehen hat. Auch das Kapitel Im Dom und das darin enthaltene Türstehergleichnis haben einen eindeutigen Bezug auf eine höhere Macht.


    - mögliche Anknüpfungspunkte des von der Realität doch recht abgehoben Textes an die Realität
    Da Kafka ja selbst Jurist war, scheinen mir einige Passagen, gerade wenn er über Richter, die Kanzleien oder die Advokaten schreibt, schon deutlich sarkastische Seitenhiebe auf diesen Berufsstand zu sein. Die Beschreibung der Gerichtskanzleien auf dem Dachboden erschienen mir wie eine Traumsequenz, vielleicht ein Alptraum nach einem besonders frustrierenden Arbeitstag :breitgrins: ?


    Bin gespannt auf Eure Meinungen
    Gruß
    WannaBe

    Hallo zusammen,
    Hallo Michael,


    Zweitens aber auf einer eher vage empfundenen Ebene, denn das Kohlhaas sich dazu getrieben fühlte zu töten und niederzubrennen, ist eine "stille" Anklage, die sich gegen das ganze Obrigkeitssystem richten muss, das ihm aus seiner Sicht keine andere Wahl ließ. Stellvertreter und oberstes Glied dieses weltlichen Systems ist der Kurfürst. Dieser wird m.A.n. durch die Verweigerung der Prophezeiung abgestraft. Der Zettel gibt Kohlhaas die Möglichkeit auch über den Kurfürst selbst zu triumphieren und seine ganze Genugtuung zu erhalten. Allein die Wiederherstellung seiner Pferde wäre am Ende vielleicht etwas belanglos erschienen, oder?


    Ja, sogesehen macht es natürlich Sinn, dass er sich am Kurfürsten rächt.
    Ich hatte die ganze Zeit den Eindruck, dass er wirklich nur von Wenzel von Tronka Genugtuung fordert, wenn ich's mir aber recht überlege, muß er die Obrigkeit geradezu bestrafen. Und wer ist dazu besser geeignet als der Kurfürst selbst. Guter Punkt von Michael :smile:


    Grüße
    WannaBe

    Hallo liebe User und Admins,


    in den letzten Tagen hatte ich mehrmals folgende Probleme:


    1. Beim Aufruf des Klassikerforums erhielt ich die Fehlermeldung: auf diese Seite kann nicht zugegriffen werden.
    Alle anderen Foren unter Literaturschock konnten problemlos geöffnet werden.


    2. Beim posten längerer Beiträge erschien das Login-Fenster, obwohl ich definitiv eingeloggt war. Nach erneutem Login war mein schöner Text natürlich futsch... :sauer:


    Habt Ihr sowas auch bemerkt? Probier ich's grad immer zu Zeiten mit besonders starker Netzlast? Oder ist das Login zeitlich so knapp? Dann muß ich schneller tippen :zwinker:


    Danke schon mal, falls Ihr mir weiterhelfen könnt,
    ansonsten hoffe ich, mein Problem löst sich in Wohlgefallen auf


    Grüße
    WannaBe

    Hallo an Alle :winken:


    Bin heute mit dem Kohlhaas fertig geworden.


    Die Geschichte und vor allen Dingen auch der Schluß beeindruckt mich schon sehr. Werde sicher auch noch ein paar Tage über alles grübeln müssen, bis ich mir eine endgültige Meinung über Kohlhaas' Verhalten gemacht habe.


    Eigentlich dachte ich, er wäre mit der Verurteilung Tronkas restlos zufrieden, die Pferde sind wieder dickgefüttert, Tronka mit zwei Jahren Gefängnis bestraft. Dafür nimmt er auch anscheinend bereitwillig seine eigene Strafe hin - um im letzten Augenblick die Prophezeiung an den Kurfürst von Sachsen zu vernichten. Hätte er sie ihm übergeben, sozusagen als Zeichen guten Willens, wäre er nicht fast wie ein Märtyrer zum Schafott gegangen? Wie denkt Ihr darüber?


    Ausserdem rätsle ich noch an der Nachricht, die Kohlhaas vom Kastellan erhält, als er aus dem Gefängnis tritt - ist die Zigeunerin wirklich mit Elisabeth verwandt, trägt sie zufällig den gleichen Namen oder ist das Weib eine Erscheinung aus dem Jenseits?


    Um nochmal auf die Altersfrage zu kommen: dass man Kohlhaas aus heutiger Sicht wahrscheinlich älter schätzt, liegt m. E. daran, dass unsere Generation sehr viel später mit der Ausbildung fertig ist. Ein Dreißigjähriger arbeitet im Schnitt nach Abitur und Studium vielleicht mal seit fünf Jahren (zumindest in meinem Bekanntenkreis


    :elch: ), hat gerade geheiratet und setzt statistisch gesehen mit 33 sein erstes Kind in die Welt. Mitte des 16. Jahrh. war es sicher eher die Regel, mit zwölf Jahren als Knecht oder Magd eingestanden zu sein, oder mit 15 einem Söldnerheer beizutreten. Die Lebenserwartung war ja auch nicht so
    berauschend hoch.


    Hubert hat geschrieben: Die verwandtschaftlichen Beziehungen sind m.M.n. von Kleist verwirrend dargestellt.
    Ja, trotz mehrmaligen Lesens der Stellen, die die Grafen Kallheim betreffen, werde ich nicht so ganz schlau daraus, besonders das Verhältnis zu Heloise ist so undurchsichtig. Ich glaube, zum Kohlhaas schon mal einen Reclam Lektüreschlüssel gesehen zu haben, könnte der sowas erklären?


    Bin schon sehr gespannt auf die abschließende Diskussion
    Grüße
    WannaBe

    Hallo liebe Mitleser,


    ich bin gerade mitten im Luthergespräch und stehe immer mehr auf Kohlhass' Seite.


    Natürlich darf man nicht zur Selbstjustiz greifen, aber Kohlhaas wäre nicht zum Mordbrenner geworden, hätte man ihm den Junker ausgeliefert. Stattdessen wird er wieder getäuscht (und die Bürger von Wittenberg auch). Soll er sich da noch auf Gottesgnadentum verlassen und die Schmach ohne Rachegedanken ertragen? Das ist von einem Menschen wohl etwas viel verlangt.


    Er ist ja sogar immer noch bereit, von Tronka von einem Gericht verurteilen zu lassen, und diese Strafe wäre sicher nur materieller Natur.


    Zur Altersfrage: ich glaube, es hieß er sei "im dreißigsen Jahr". Mit meiner Bibelfestigkeit haperts aber auch... :zwinker:


    Schönes Wochenende wünsch ich Euch
    Grüße
    WannaBe

    Hallo an Alle,


    habs mittlerweile auch geschafft und gestern mit dem Kohlhaas angefangen. Bin gerade soweit gekommen, dass er seinen Hof verkauft.
    Heute hab ich zwar mehr Zeit zum Lesen, befürchte aber, dass ich Euch nicht mehr einholen werde...


    Zur Sprache Kleists kann ich bis jetzt aber schon sagen, dass er auf wenigen Seiten durch seine Satzkonstruktionen eine unglaubliche Dichte entstehen lässt. Kein Wort ist überflüssig und durch das Tempo der Erzählung kann man sehr gut die Eigendynamik nachempfinden, die sein Kampf gegen die "Obrigkeit" annimmt.


    Hubert: Du hast ja schon mal den Zusammenhang der sieben Knechte = sieben apokalyptische Reiter erwähnt. Ich hab mal gelesen, Kleist hat "Hans" Kohlhase zum "Michael" in Anlehnung an den Erzengel gemacht. Wie denkst Du darüber?


    Liebe Grüße
    WannaBe

    Hallo Hubert,


    danke für die nette Begrüßung :winken: !


    Gegen den Kohlhaas spricht bei mir eigentlich nur, dass ich grad noch zwei andere Bücher lese und mit Kleist frühestens am Dienstag starten könnte. Ich werd aber auf jeden Fall euren Thread dazu verfolgen, vielleicht kann ich die Runde noch einholen :smile:


    Ansonsten bis zum Prozess
    Schönes Wochenende


    WannaBe

    Hallo an Alle,


    war bis jetzt im Klassikerforum nur als "stille Leserin" unterwegs, aber beim Prozess würd ich gerne mitmachen.


    Nachdem "Kohlhaas" glaub ich noch nicht begonnen wurde, wird's mit dem Prozess wohl noch etwas dauern? Und bringt eine Beteiligung an der Runde etwas, wenn ich die beiden Kleist-Werke nicht gelesen habe? Soweit ich das verstanden habe, sollen die Bücher miteinander verglichen werden.


    Grüße


    WannaBe