Ich habe NANA heute beendet und bin geteilter Meinung. Zolas Sprache finde ich immer wieder beeindruckend, die Szene beim Pferderennen hätte man meiner Meinung nach kaum spannender schreiben können. Aber die Story gefällt mir dieses mal nicht, da sie doch recht oberflächlich bleibt. Insgesamt war es eher leichte Lektüre. Gut für die Busfahrt geeignet und man kommt auch nach langer Pause wieder gut rein. Trotzdem bleibt mir die Figur der “Blonden Venus“ sicher noch lange im Gedächtnis.
Gruß,
Alice
Beiträge von Alice
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Wir haben heute im Seminar darüber diskutiert ob die Schreibszene im Prozess (also eher die verhinderte, da wo K. eigentlich seine Eingabe schreiben will und dann vom Vizedirektor unterbrochen wird) wirklich der Dreh und Angelpunkt der Erzählung ist. Es kam mir so vor, als wäre das eine festbetonierte Tatsache. Dabei habe ich den Roman ganz anders gelesen und diese nicht erfolgte autobiographische Eingabe erschien mir eher als Nebensache. Für mich stand eher das Gericht und K.s Hilflosigkeit, Erkenntnis über sich und seinen Prozess zu erlangen, im Vordergrund. Es ging in unserem Sekundärtext natürlich um das Schreiben an sich, das erklärt vielleicht den Fokus aber mir kam die Argumentation alles andere als einleuchtend vor.
Wer Lust hat sich damit zu beschäftigen, kann sich den Text “Schreiben im Prozess“ von Rüdiger Campe ja mal zu Gemüte führen.
Grüße,
Alice -
Also was bis jetzt geschrieben wurde, hört sich gut an!Die Autorin ist mir gänzlich unbekannt, also eine wunderbare Gelegenheit den eigenen Horizont zu erweitern. :smile:
Liebe Grüße,
Alice -
JMaria Das habe ich auch erst kürzlich gelesen und ich fand es ist ein sehr liebevoller und humorvoller Blick auf Syrien und die Arbeit eines Archäologen. Und ein schöner Einstieg um sich mehr mit dem Land und seiner wechselvollen Geschichte zu beschäftigen, die sich im Moment ja leider eifrig weiterschreibt. :sauer:
Gruß, Alice -
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Hallo Maria,
wow, was für eine interessante Auswahl! Da hast Du ja einiges vor.
Bei Agatha Christie fühle ich mich ein wenig ertappt: Ich will schon so lange "Meine gute alte Zeit" und "Erinnerung an glückliche Tage" von ihr lesen und noch immer sind sie ungelesen ... achje.
Ganz so reich ist meine Biographien-Ausbeute in diesem Jahr bisher nicht:
Jenny Uglow: Elizabeth Gaskell - A Habit of Stories
Fred Kaplan: Henry James - The Imagination of GeniusGruß, Gina
Hey Gina,
“Erinnerung an glückliche Tage“ habe ich erst letztens gelesen und kann es nur weiterempfehlen! Es ist unterhaltsam und kurzweilig und man hat es schnell gelesen. Mein Prof. hatte es als kurzweilige Ergänzung zu einer Syrien Vorlesung empfohlen. Leider sehen wir da im Moment ja nichts Aufmunterndes. :sauer:
Viele Grüße,
Alice -
Liebe Proust Gemeinde :zwinker:
Ein toller Thread! Die vielen Links haben mir gut gefallen, vor allem den mit den Krankheiten fand ich interessant. Eigentlich finde ich auch , das Proust sich gut eignet um es im Bett zu lesen. Man wird so ganz und gar gefangengenommen und taucht ein in eine irgendwie märchenhafte Welt. Ich bin zwar erst bei der Hälfte des ersten Bandes aber “Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ hat sich schon in mein Herz geschlichen. :smile: Mal abgesehen von den wunderbaren, fantasievollen Beschreibungen, gibt es auch immer wieder Grund zum schmunzeln. Die gute Tante Leoni mit ihren Selbstgesprächen zum Beispiel. :breitgrins:
Ich bin jedenfalls gespannt wie es weiter geht!
Grüße,
Alice -
Hallo Gina,
Ohhhh ich beneide dich, du hast ihn schon den “Stoff“! :breitgrins: Sartre steht für morgen auf meiner Liste, hoffentlich habe ich Kaufglück.Hallo Maria,
Ja die Pest scheint, genauso wie “der Fremde“ sehr berühmt zu sein. Bei einigen wohl sogar Schullektüre? Ich bleibe jedenfalls dran und berichte gegebenenfalls. :breitgrins:Gruß,
Alice -
Hallo Maria,
Herzlichen Dank. :smile: Ich freue mich endlich meinen angestauten Redefluss zum Besten geben zu können und freue mich dabei zu sein und auf kommende Antworten. :smile:
Gruß,
Alice -
Bildung bedeutet für mich, sich auf Gebieten wie Politik, Länderkunde, Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften (+Musik und Kunst) Grundlagen zu schaffen. Dass man sich für ein Thema besonders interessiert und darin ein Expertentum anstrebt, kommt ja nicht selten vor aber ich halte es für wichtiger sich Grundlagen zu schaffen auf denen man aufbauen kann.
Ich selbst komme aus einer sehr armen Familie. Hartz vier habe ich seit meinem 16 Lebensjahr live erfahren. Aber ich hatte das Glück dass meine Mutter auf Bildung immer viel Wert gelegt hat und mich dahingehend ermutigte. Ich konnte mir immer Bücher aus dem Schrank nehmen und lesen was ich wollte um dann mit ihr darüber zu sprechen. Und obwohl das also nicht der klassische Bildungshaushalt war und ich immer auf scheiß Schulen gehen musste, ist Wissen doch inzwischen mein höchstes Ziel geworden. Lernen, lesen, diskutieren, bestimmen mein Leben seit jeher. Deshalb denke ich dass Bildung etwas Wesentliches ist und auch dass noch mehr getan werden muss um diese Tatsache zu vermitteln. Im Studium haben wir Mentees, die sich um die Studienanfänger kümmern und sie unterstützen. So etwas könnte ich mir auch an Schulen vorstellen. Jemand der den Kindern zeigt, was alles möglich ist wenn man sich ein bisschen mehr anstrengt und wie viel Spaß es macht das große Puzzlespiel der Welt immer ein wenig mehr zu verstehen.
Gruß,
Alice -
Hey Maria,
Auf den ersten Blick ist mir Salter eher nicht “sympathisch“. Kampflieger in der U.S. Army? Erzähl doch noch ein bisschen mehr um welche Inhalte es in seinen Büchern geht, das wäre toll. :smile:
Gruß,
Alice -
Aha, ich habe Stoner grade gegoogelt. Hört sich interessant an. Jemand der englische Literatur liebt, ist eigentlich immer interessant. :smile:
Ich lese grade Dostojewski “Der Jüngling“, ein eher unbekanntes Werk. Mir gefällt es aber weil ich es mag wie die Hauptfigur zwischen Unsicherheit und Selbstverliebtheit hin und herschwankt.
Und Simone de Beauvoir “In den besten Jahren“. Den ersten Teil fand ich bis jetzt noch besser aber in diesem ist sie ungefähr so alt wie ich selbst, also Ende zwanzig und ich finde es immer spannend zu lesen wie andere ihr Leben im jeweiligen Alter gemeistert haben.
Zuletzt noch Proust “Auf der Suche nach der verlorenen Zeit - in Swanns Welt“. Noch ganz am Anfang weiß ich noch gar nicht ob ich wirklich alle Bände lesen werde. Im Moment gefällt es mir aber gut.
Zudem noch diverse Fachliteratur zur Baugeschichte und Reclamheftchen. Je nachdem worauf ich grade Lust habe und alles durcheinander. :breitgrins:
Grüße,
Alice -
Tolles Thema! :smile: Das muss auch aus der Versenkung gezerrt werden! :breitgrins:
Ich habe vor meinem Studium nie unterstrichen. Jetzt markiere ich mir in manchen Fachbüchern wichtige Stellen mit Textmarker. Meistens bei so “AHA!“ Momenten wo mir ein großer Zusammenhang klargeworden ist. Und wirklich nur da. Ich benutze auch gerne Ex Libris. Da ich den Großteil meiner Bücher antiquarisch kaufe, freue ich mich immer über darin verbliebene Notizen, Widmungen, Anstreichungen. Das bedeutet doch auch dass das Buch schon ein Leben gelebt hat und das ich ihm jetzt ein “neues“ gebe. Hätte ich Geld für schöne Ausgaben, würde ich dort nichts hineinmalen. Aber ein Ex Libris als stolzer Besitzer... das würde ich schon machen! Außerdem ist es auch nicht schlecht wenn man Bücher verleiht. Dann weiß der andere gleich zu welchem “Stall“ das Buch gehört. :breitgrins:Der Moment wo ich mich aber wirklich überwinden musste und nur ganz zart mit Bleistift Klammern gesetzt habe, ist die Bibel. Die Oma von meinem Freund hat sie mir geschenkt weil ich sie für ein Seminar brauchte und die Seiten sind so dünn wie Pergament. Da habe ich dann echt Skrupel....
Gruß,
Alice -
Herzlichen Dank für das nette Willkommen :smile:
Ich bin begeistert dass meine Namensanspielung in meinem Sinne verstanden wurde. :breitgrins: Ich bin nämlich tatsächlich ein großer Fan von “Alice im Wunderland“. Das ist so mein Kinderklassiker, wobei für Erwachsene viel mehr drinsteckt als für Kinder. :breitgrins:
Gruß,
Alice -
Lauterbach
Das ist interessant! Ich könnte mir vorstellen dass es vielleicht um Umbrüche in deinem Leben geht wenn du es in diesem Rythmus liest? Wenn du nicht weißt was dir daran gefällt, ändert sich dann aber dein Leseeindruck? Ich könnte mir denken dass man sich beim wiederlesen an vergangene Lektüren erinnert, an die Lebensumstände oder an die Menschen. Ein Buch ist bei mir selbst oft mit solchen Eindrücken verbunden. :smile: -
@Gina
Und hast du danach noch etwas anderes von ihm gelesen? :smile:Ich muss sagen der Name Camus schwebt im Studium so ehrfürchtig durch alle Seminare dass ich mich immer ein wenig gefürchtet hatte ihn zu lesen. Zumal er ja auch als Philosoph gilt. Aber nach diesem Buch bin ich so begeistert dass ich mehr will! :breitgrins: Am Mittwoch ist mein Buchantiquariat wieder offen, da werde ich hoffentlich neuen Camus “Stoff“ finden.
Im Zusammenhang mit Camus wird häufig auch Sartre genannt, hat da jemand Leseerfahrung?
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Ich bin mir nicht sicher wie sinnvoll es ist, lang begrabene Themen ans Licht zu zerren aber ich habe mich schließlich registriert um mich auszutauschen. :breitgrins:
Von George Sand habe ich Pauline gelesen. Ein hübsches kleines Büchlein.Sozusagen ein Literatursnack. Von einem sehr frommen Mädchen dass bei seiner Mutter lebt, bleibt am Ende nicht mehr viel übrig. Kurz gefasst. :zwinker:
Ihre Briefe haben mich allerdings mehr beeindruckt. Dort bekommt man einen sehr direkten Eindruck von ihrem Wesen und ihrer Lebensweise. All die kleinen alltäglichen Probleme aber auch ihre Liebe zur Natur oder ihre Gedanken zur Politik,der Freiheit des Einzelnen. Ich fand diese Lektüre ganz hervorragend als Einstieg, allerdings habe ich bin jetzt noch keinen größeren Roman von ihr gelesen.
Ich finde es auch immer schwierig, dass Frauen in der Literatur in dieser Zeit (oder generell bis zum 21. Jahrhundert?) meist als Feministinnen abgestempelt werden. Sie haben, denke ich, noch mehr als das zu sagen. Was denkt ihr darüber? Gibt es inzwischen vielleicht jemanden, der auch etwas zu George Sand zu sagen hat? :smile:
Gruß,
Alice -
Interessant im Zusammenhang Schreiben und Surrealismus ist ja auch das Thema “Automatisches Schreiben“. Ich habe noch nie etwas von diesen Versuchen gelesen, kenne aber von Max Ernst Versuche zum „Automatischen Malen“, die mir allerdings eher wie Kinderkram vorkamen.
Da ich auf gegenständliche Kunst stehe, finde ich Salvador Dali oder auch, wie hier schon erwähnt, Magritte interessant. Sich mit Surrealismus zu beschäftigen lohnt sich in jedem Fall, schon weil es so ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur zeitgenössischen Kunst war. In Berlin gibt es die Sammlung Scharf Gerstenberg, die ich jedem empfehlen kann der sich für surrealistische Kunst interessiert.
Viele Grüße,
Alice -
Mhm... ich habe meine Bücher nie gezählt... aber wenn ich das hier lese, bin ich vermutlich auch Analphabetin! :zwinker:
Ich habe eine ganze Zeit lang kaum gelesen, eher Hörbücher gehört und da auch nichts zu anspruchsvolles. Das lag hauptsächlich an meiner langweiligen Arbeit und meiner uninspirierten, nicht lesenden Umgebung. Ich konnte die Arbeit und die Euphorie nach der Lektüre von großartiger Literatur einfach nicht vereinbaren. Dann wäre ich glaube ich, einfach nicht mehr arbeiten gegangen. :breitgrins:
Aber inzwischen stürze ich mich wieder auf Bücher und lese so viel wie noch nie. Und ich merke auch wie sehr es mir gefehlt hatte. Also vielleicht ist eine Pause, ob länger oder kürzer, gar keine schlechte Idee. :smile:
Viele Grüße,
Alice