Beiträge von Volker

    Wir kommen ja vom Hoelzchen aufs Stoeckchen, aber interessant ist das allemal! Nochmal Danke an Euch beide!!!, auch dass alles bisher noch zivilisiert ablaeuft. Langsam bekomme ich aber Bedenken und da fragt es sich, ob wir unsere Unterhaltung bald schliessen(?). Falls das mit der privaten Konversation funktioniert, koennten wir uns ja "privat" weiter schreiben(?), zumal wir uns von dem Buch, jedenfalls der direkten Beziehung dazu, immer wieder entfernen. Natuerlich haengt alles mit allem zusammen. Mit dem RICHTIGEN Zitieren das habe ich immer noch nicht raus, obwohl Zefira es mir erklaert hat. Also Zitat von Karamzin:


    "Die DDR implodierte, ohne dass Blut floss, das ist doch auch eine zivilisatorische Leistung, die von Leipzig und Dresden ausging und wo gesehen wurde, dass auf der anderen Seite, der Partei, bei den Noch-Anhängern des Sozialismus, ja auch denkende Menschen vorhanden waren, die zunehmend zu kritischen Positionen gelangten und nicht auf das Volk geschossen wurde, wie in Peking oder Bukarest."


    Das ist ein Satz, der in goldenen Lettern über den Plenarsaal des Bundestages geschrieben werden muesste und jedes Schulkind muesste ihn auswendig lernen! Das war sowas Unglaubliches und wenn man weiss, wie Menschen sind, zumal, wenn sie ihre Macht verlieren, etwas voellig Unerwartbares. Eine geraume Zeit nach der Wende traf ich bei einem Krankenhausaufenthalt zufaellig auf jemanden aus dem gehoben Dienst der Justiz, der zusammen mit einem Vorsitzenden Richter aus Kalrlruhe (BGH?, Bverf G? weiss ich nicht mehr) mithelfen sollte, das "DDR-Unrecht", das es ja zweifellos gegeben hat, aufzuklären. Als ich ihn noch nicht so recht einschaetzen konnte, wagte ich mich mit der Bemerkung hervor: "Also, obwohl es da bestimmt viele schraege Voegel und auch richtige Verbrecher gegeben hat, wuerde ich eine Generalamnestie erlassen, denn sowas, dass Leute, die immerhin noch die Macht hatten, ein grosses Blutbad anzurichten, ohne dass ein einziger Schuss faellt, die weisse Fahne hissen, hat es meines Wissens in der Geschichte noch nie gegeben". Das Beispiel Hitler lag ja noch nicht so lange zurueck. Zu meiner Ueberraschung sagte der Mann: "Das ist genau meine Meinung".


    Noch etwas zur DDR, was einen starken Eindruck auf mich gemacht hat: Ihr erinnert Euch an Kohls oft belaechelten Ausspruch von den bluehenden Landschaften. Ich war kein Freund von Kohl und unterschaetzte ihn vermutlich stark, aber in DIESEM Punkt, dachte ich damals, dass er recht behalten wuerde, weil ich das "Wirtschaftswunder" bei "uns" noch in guter Erinnerung hatte. Eine Kollegin von mir, deren Vater in den oberen Etagen einer deutschen Weltfirma taetig war, sagte damals zu mir: " Mein Vater hat mir gesagt, die Wirtschaft da drueben sei total marode und das "bisschen",, was die 17 Millionen da drueben brauchen, das koennen wir hier, wenn wir die Kapazitaetsreserven nur ein wenig hochfahren, mitbedienen." Ich verstehe wenig von Volkswirtschaft und Wirtschaft ueberhaupt, aber ich denke, die Beurteilung hat den Nagel auf den Kopf getroffen und ist die tiefere Ursache dafuer, dass viele Menschen die dort drueben hart gearbeitet und tatsaechlich ihr bestes gegeben haben, sich so demuetigend behandelt gefuehlt haben. Ich habe zehn Jahre in Westberlin gewohnt und fuhr immer wieder mit dem Zug durch die "Zone", da kam man irgendwo vorbei, Vockenrode(?), da gab es kilometerlange Dampfleitungen, deren waermedaemmende Ummantelung in Fetzen von den angerosteten Rohren hing, ueberall trat Dampf aus. Bei der BASF in Ludwigshafen war das alles silberglaenzend verpackt und wie neu. Wenn ich mir nun vorstelle, wie einem Arbeiter zumute gewesen sein mag, der ein Grossteil seiner Zeit damit verbracht hatte, diese Rohre abzudichten, zu flicken und notduerftig in stand zu halten, wenn er gesagt bekam, was Du da gemacht hast, mag Dir wichtig erschienen sein, aber es war alles fuer die Katz. Dass so etwas tiefe Spuren in einer Biographie hinterlaesst, ist klar. Womit wir wieder beim Buch sind und bei der unterschiedlichen Resonanz auf die es trifft.

    Was ich sehr interessant finde, ist, dass einer von Euch den mutmasslichen Unterschied von weiblicher und maennlicher Betrachtung ins Spiel gebracht hat. Dem versuche ich mal nachzugehen. Uebrigens die Beobachtung von Newman, bei der es um die ueberproportionale Anwesenheit von Migranten in Oeffentlichen Nahverkehrsmitteln geht, kann ich nur bestaetigen. Wie Karamzin bin ich leidenschaftlicher Zugfahrer. Ich muss aber den Migranten das Zeugnis ausstellen, dass ich noch nicht erlebt habe, dass sich jemand daneben benommen haette und ich fahre viel mit dem Zug. Es gab zwei unschoene Erlebnisse in Zuegen, eines vor vielen Jahren im "Interzonenzug" als ein (deutscher) Boxer aus Wuppertal (grundlos) drohte, mich zusammenzuschlagen, eines 2003 in einem Regionalzug bei Dessau, als (betrunkene?) Fussballfans rhythmisch die Faeuste emporrissen und skandierten: "Hier, regiert, der Bla, Bla, Bla, Hier, regiert, der Bla, Bla, Bla" und dabei den Mitreisenden derart bedrohlich auf die Pelle rueckten dass man sich fuerchtete.

    Zu der Petition will ich mal lieber nichts schreiben, weil ich - wie weiter oben ausgefuehrt - fuerchte, dass sonst die Diskussion aus dem Ruder laufen koennte.

    Vielen Dank, Newman fuer Deine - wie immer - klaren Worte und die rationale Argumentetion. Wie hoffentlich ausgefuehrt, beurteile ich mich ja EIGENTLICH als noch nicht von Paranoia befallen. Nach dem Umzug kriecht es aber wider Willen deutlich in mir hoch. Hier leben ja seit vielen Jahren sehr viel Tuerken, die zunaechst hauptsaechlich in einer Moebelfabrik als "einfache Arbeiter" taetig waren, spaeter dann auch im Zentrallager von Daimler Benz (Mercedes) und der BASF in Ludwigshafen. Alles im Wesentlichen unaeuffaellig neben uns her lebende Menschen. Meine Soehne hatten tuerkische Schulfreunde. Seit Erdogan seinen autokratischen Kurs faehrt, hat sich das Verhalten der jungen Maenner fuer mein Gefuehl jedoch deutlich veraendert. Es waren immer schon Machos UNTER SICH, jetzt lassen sie den Macho auch nach aussen "raushaengen". Oft sind es Kleinigkeiten, die einen stoeren: Die Shisha-Bar schraeg unter uns haette ich vielleicht noch mit einem Schulterzucken akzeptiert, was mich wirklich geschockt hat, sind die vier grossen pechschwarzen Sonnenschirme mit den weissen Coca-Cola-Schriftzuegen, die unuebersehbar an die IS-Fahne erinnern. Ich werde einfach den Verdacht nicht los, dass das Absicht ist. Wie gesagt, trotz der grossen Zahl hier im Ort ist das alles ueberwiegend ruhig (vor Jahren haben allerdings mal zwei Polizisten und eine Polizistin auf Streife ein Gluecksspiellokal betreten, augenblicklich fielen Schuesse und zwei Leute waren tot. Die Polizisten waren unverletzt, die Polizistin fiel in Ohnmacht, die Polizisten und die Polizistin hatten nachweislich keinen Schuss abgegeben. Ich habe nicht verfolgt, ob das ueberhaupt mal richtig aufgeklaert wurde). Was allerdings unheimlich stoert, auch mich, ist, dass alle oeffntlichen Plaetze von Auslaendern, nicht nur Tuerken, besetzt sind. Mitschuldig daran sind wir natuerlich auch selbst: Wenn mehrere Baenke oder der Rasen von Fremden besetzt sind, setzten sich Deutsche nur zoegerlich dorthin. Natuerlich hast Du mit den Schichten recht. Die farbigen Studenten und Studentinnen von der hiesigen Sprachen-Uni (Zweig der Uni Mainz) sind akzeptiert, halten sich aber -leider- ebenso wie ihre deutschen Kommilitonen, weitgehend vom staedtischen Leben fern.

    Es gibt einen sehr nuetzlichen Verein "Interkultur" hier mit engagierten ehrenamtlichen Leuten, auch Studenten. Die erreichen - soweit ich das sehe - auch viele Fluechtlinge. Die jungen Maenner der Russlanddeutschen waren anfangs auch hier ein Problem, Gewalt, Alkohol. Das hat sich seltamerweise in Wohlgefallen aufgeloest. Durch die gegenseitige Haeuslebauerei? Jobs gefunden? Ehrgeizige angepasste, tuechtige Frauen? Wie schon geschrieben, es waere sicher alles kein Problem, wenn nicht gerade an Problempunkten wie z.B. hier in der Innenstadt die Zahlenverhaeltnisse so eklatant verdreht waeren, vermutlich mehr als in London und dann eben vornehmlich durch Leute mit wenig "Bildung", aber dicken Autos, die stark aufgedreht werden (ansonsten sind die Leute, das muss ich sagen, weniger laut als die Pfaelzer, vor allem wenn die einen ueber den Durst getrunken haben). Du weisst ja selbst, welche Probleme die blossen Zahlen und die haefige Bildungsferne mit sich bringen: Eine Schulklasse mit 10% Deutschen (auch aus bildungsfernen Schchten), das kann nichts werden und wie sieht dann die Zukunft aus??? Rechtsmittel gegen Asylentscheidungen: Wenn Du wegen einer versagten Baugenehmigung klagst, wann kommst Du dran? Hab den Durs Gruenbein nicht gelesen, aber manches glaube ich selbst aus eigener Anschauung beurteilen zu koennen und wenn Du so wohnst, wie ich noch im letzten Jahr gewohnt habe, kannst Du leicht tolerant und entspannt sein.

    Nachtrag: Das Internet ist ja unglaublich. Ich habe den Artikel von 1995 im Spiegel gefunden. Es war etwas anders, als ich es in Erinnerung hatte, eigentlich aber wesentlich beaengstigender. Das ist ja auch so ein Punkt, dass die ihre Konflikte auf deutschen Boden austragen. Sowas hat es ja noch nie gegeben. Unvergleichbar mit der assimilierten juedischen Bevoelkerung hier und den Mauren in Spanien:

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9209087.html

    Unmittelbar im Anschluss an die Lektuere des Don Quijote habe ich - weil mich die Unterhaltung von Newman und Karamzin fasziniert - Munin oder Chaos im Kopf von Monika Maron gelesen. Mir ist dabei (wieder mal) klar geworden, wie "leicht beieinander ...die Gedanken" in meinem Kopf liegen: Hier bei Cervantes und dem "Kommentar" von Thomas Mann in der Meerfahrt, bin ich klar auf Seiten der vertriebenen Morisken (und der Juden im Dritten Reich), dort finde ich eine Bestaetigung fuer meine seit einiger Zeit stetig steigende Skepsis gegenueber der grossen Zahl von Fremden hier aus fremden Kulturkreisen, die ich, als die Zahlen noch ueberschaubar waren, ueberwiegend - wenn auch nicht nur - als Bereicherung gesehen habe.

    Zurueck zu DQ und der Literatur: Nein, Finsbury, ich habe nicht die gleiche Ausgabe wie Du, sondern die Uebersetzung von Ludwig Braunfels (etwa um 1900?). Das Nachwort ist von Fritz Martini, der, trotz seiner Verstrickung ins Dritte Reich, einen grossen Ruf als Literaturkritiker hatte. Ich hatte mal geschrieben, dass sich sein Text im Kern aus der Meerfahrt von Thomsa Mann speist. Das ist vielleicht nicht ganz falsch, aber er hat doch auch eigene Gedanken beigesteuert und feiert die Leistung Cervantes` hymnisch: "So gehoert das Werk des Cervantes im doppelten Sinne zur Weltliteratur: durch die symbolische, humane Ausstrahlungskraft seines Helden und dessen Begleiters Sancho Pansa einerseits, durch die Entwicklung und Dokumentation dessen, was ueberhaupt der Roman als Grossform des Erzaehlens in der Prosa aesthetisch zu leisten vermag, andererseits. Er bedeutet die Stimme Spaniens in dem Gespraech, das die grossen Dichter miteinander fuehren...."

    Nochmal zu Thomas Manns Text in der Meerfahrt zum Tod DQs, weil ich die Aeusserungen des "Mannes vom Fach" in diesem Punkt besonders interessant finde:

    "ich bin geneigt, den Schluss des Don Quijote eher matt zu finden. Der Tod wirkt hier vor allem als Sicherstellung der Figur vor weiterer literarischer Ausschlachtung und bekommt dadurch selbst etwas Literarisches und Gemachtes, das nicht ergreift. Es ist aber etwas anderes, ob eine geliebte Gestalt dem Autor stirbt, oder ob er sie sterben laesst, ihren Tod verfuegt und affichiert, damit kein anderer sie mehr wandeln lasse. Das ist ein Literatur-Tod aus Eifersucht - aber (so faehrt Th. M. fort und da zeigt sich dann wieder sein Respekt!) diese Eifersucht freilich bezeugt auch wieder die innige und stolz abwehrende Verbundenheit des Dichters mit seinem ewig merkwuerdigen Geistesgeschoepf...."

    Wir sind ja ziemlich privat geworden. Nochmal zurueck zur Literatur (so wie ich sie verstehe): Die Maron macht mir das etwas zu "statisch" und zu sehr nebeneinander. Als gelungenes Beispiel fuer eine Steigerung, bei der sich eine "Gereiztheit" bis zur Unertraeglichkeit zuspitzt, habe ich die Passagen um Potiphars Frau und Joseph in Thomas Manns "Joseph und seine Brueder" in Erinnerung (Endpunkt: Schlafe mit mir). So aehnlich haette die Maron das m.E. bringen muessen, wenn sie auch weniger sensible Menschen haette erreichen wollen. Wir beide waren ja "irgendwie" schon auf Empfang gepolt. Uebrigens haben die Wasserpfeifenraucher heute bei dem schoenen Wetter ihre grossen Sonnenschirme aufgespannt: Schwarz mit dem Coca-Cola-Schriftzug in Weiss. Hat eine (gewollte?) Anmutung in Richtung IS-Fahne, auch wegen der vegetabilen Schriftzuege von Coca-Cola. Tuerkenhochzeit war - wie oft samstags -auch mit Autokorso, Hupen und Tuerkenfahnen wie beim Fussball.

    Wo gerate ich hin?: Bei Don Quichote habe ich zustimmend Thomas Manns Text aus dem Jahre 1934 zitiert und sein und Cervantes Mitgefuehl mit den vertriebenen "Morisken" und auf die zeitliche und sachliche Paralelle mit der Judenverfolgung im Dritten Reich hingewiesen. Hier gebaerde ich mich fremdenskeptisch bis fremdenfeindlich, etwas, was ich glaubte nicht zu sein und wohl auch nicht war. Es ist die grosse Zahl und das nicht absehbare Ende, was mir Angst macht.

    wie es meine Art ist, gehe ich ganz unsystematisch an die Sache ran: Als ich hier ganz am Anfang den Text von Karamzin las, war ich gleich fasziniert von dem Einstieg ueber die Religion und der spuerbaren Betroffenheit. Im weiteren Verlauf hat mich dann das Wort "Vorkriegszeit" geschockt. Inzwischen habe ich das Buch gelesen, in dem tatsaechlich auch dieses schockierende Wort vorkommt (S.55). Ausser in der Schule (lange her) habe ich mich nie damit befassen muessen, Literatur zu beurteilen und Texte zu analysieren, bin aber froh, dass ich hier auf Leute gestossen bin, die darin versiert sind. Newman, der das Buch genossen hat, aber wohl nicht so im Innersten ergriffen vom schockierenden Inhalt ist, hat alles sehr schoen und sachverstaendig dargelegt. Wenn ich jetzt meinen Eindruck schildere, kann es sein, dass Ihr das alles voellig "daneben" findet: Es kommt mir vor, als haette die Maron, das Bedrohungsgefuehl, das vor allem die hohe Zahl der hier schon lebenden und noch zu erwartetenden juengeren Maennern aus fremden Kulturen ausgeht, "einigermassen vertraeglich verpackt" in ein Gespinst anderer viel weniger gefaehrlicher Probelme, als da sind: Die Saengerin, der laengst vergangene 30 jaehrige Krieg (die Parallelen sind aber wirklich interessant!), Genderdebatten (eine herrliche Passage! S. 74). Sie schreibt das ja als Literatur und moechte sich - so vermute ich - nicht brutal als "fremdenfeindlich" outen, deshalb die "Verpackung". Vor einem Jahr haette ich sie vermutlich sofort in die rechte Schachtel gesteckt. Inzwischen ist mir selbst ganz Aehnliches passiert: Wir sind aus unserem Einfamilienhaus am Rand unserer Stadt (ca 20 000 EW mit einem eingemeindeten "Vorort") in ein Mehrfalmilienhaus in der Innenstadt gezogen (sog. Betreutes Wohnen). Vorher wohnte nicht weit von uns der Buergermeister, der Sparkassendirektor, der Betreibsleiter eines Moebelherstellers, ein Rechtsanwalt, aber auch drei Russlanddeutsche, alle in Einfamilienhaeusern (einer hat unser Haus gekauft), mit so urdeutschen Namen wie Schepp, Scheibel und Thiede. Auch ein tuerkischer Stukkateur. Alles gut angepasste Leute. Unser Blick fiel auf wenig mehr als den eigenen Garten. Wenn ich hier aus dem Fenster gucke, sehe ich "gefuehlt" ueber 80% Leute, vorwiegend tatsaechlich junge Maenner, aus moslemischen Kulturen. Ein nettes Cafe direckt vor "unserem" neuen Haus hat sich inzwischen zu einer Wasserpfeifenbar gewandelt. In der andern Richtung, keine 80m entfernt, ist ein Spezialgeschaeft in dem man Wassrpfeifen samt Zubehoer kaufen kann. Ein anderes gegenueberliegendes Haus, in dem vor zehn Jahren noch ein kleines Kaufhaus war und daneben ein ehemaliges Schuhgeschaeft, wurden von der Stadt erworben, die bisher alle Asylbewerber sehr gut auf eine Reihe von Privathaeusern verteilt hatte (garantierte Miete). Jetzt wird sie vom Landesrechnungshof dazu angehalten, die Leute in stadteigenen Gebaeuden unterzubringen. Das soll jetzt auf diesen beiden Grundstuecken passieren, dazu werden die bestehenden Gebaeude abgerissen und neue gebaut. Das Ganze spielt sich ab in der ehemaligen Hauptgeschaeftsstrasse, in der heute drei Friseure (alle "Orientalen"), zwei Baeckerlaeden und vier Kneipen existieren, dazu immerhin noch ein Brillenladen und ein Hoerakustiker, sonst nichts mehr. Das hat natuerlich nicht alles mit Auslaendern zu tun, sondern mit ueber Jahre verfehlter Stadtpolitik. Dennoch, ich haette nie gedacht, dass ich gefuehlsmaessig mal anfaellig werden koennte fuer "auslaenderfeindliche" Anwandlungen. Die hohe Zahl bringt mich aber dazu. Insofern verstehe ich, dass die Maron das Thema aufgreift und es in eine Form kleidet, die nicht gleich als Keulenschwingerei erkannt werden soll. Damit lasse ich es erst mal bewenden. Es ist schon spaet.

    Na, Newman, versprich Dir mal nicht zu viel von mir. Bevor ich etwas selbst Erbruetetes schreibe, hier noch ein interessanter Link zu der Passage, in der Maron sich auf einen Wissenschaftler beruft, der "ueberzaehhlige Soehne" als moegliche Ursache fuer Kriege und Konflikte sieht (S. 86/87). Ihr und auch mir scheint die These sehr einleuchtend. Ich bin auch nicht so ueberzeugt, von der "Entwarnung", die das Berlin-Institut geben zu koennen glaubt. Seht selbst: https://www.berlin-institut.or…_und_Kriegsgefahr_web.pdf Wie geschrieben, ich bleibe dran und melde mich wieder, versprochen!

    Leider bin ich eine Weile ausgefallen, weil meine Frau eine heikle OP hatte. Gut gelaufen. Den DQ habe ich "aus". Werde vielleicht morgen dazu kommen, ein wenig dazu zu schreiben. Bin inzwischen ein Bewunderer dieses grossen Werks und folge insoweit mit riesiger Verspaetung meinem Vater nach, meine Mutter nannte es das albernste Buch unter Gottes Sonne, aber wie schrieb Sandhofer zutreffend: Albernheit und Wunderbarkeit schliessen sich nicht aus.Thomas Mann fand das Sterbekapitel etwas schwach. ICH haette das nicht gemerkt. Wenn man es natuerlich mit dem Tod Thomas Buddenbrooks vergleicht, kann man so denken.....

    inzwischen habe ich das Buch gekauft und werde heute mit dem Lesen zu Ende kommen. Leider bin ich eine Weile ausgefallen, weil meine Frau eine heikle Operation im Ohr hatte, die gut ausgegangen ist. Werde mich vielleicht heute Abend noch melden. Mich beeindruckt sehr, mit welcher Wucht Karamzin durch das Buch getroffen wurde (ein Buch muss die Axt sein.....finsbury) und fange an, das zu verstehen. Schoen, dass Newman dabei ist, der immer wieder alles "rational" einordnet. Damit Ihr inzwischen was Interessantes zu lesen habt (es geht ja im Buch und in unserer Diskussion auch stark um Religion) setze ich Euch einen Link. Ich kannte die Texte von Schopenhauer zwar (bin sozusagen ein "Fan" von ihm) hab sie aber auf die Schnelle nicht gefunden. Aber das Internet ist inzwischen wirklich mein Freund und Helfer. Im Gegensatz zu Goethe, der den Koran schaetzte, war Schopenhauer gaenzlich anderer Meinung : https://www.philognosie.net/wi…chopenhauer-und-der-islam

    Karamzin, Danke, dass Du auch noch geschrieben hast ueber die schlauen Kraehen am Kanal, vor allem aber Dein staccato: Ja, das sind Fragen, mit denen ich mich auch beschaeftige und bei denen man zu keinem Ende kommt. Es ist auch so, wie Du schreibst: Man wechselt im Laufe seines Lebens mehrmals die Einstellung und kann - was noch irritierender ist - auch kurzzeitig schwanken. Ich hatte einen sehr guten Bekannten, der seit jungen Jahren querschnittsgelaehmt und auf fremde Hilfe (Ziwis) rund um die Uhr angewiesen war, fuer mich eine Horrorvorstellung. Der rechnete sein EIGENTLICHES Leben vom Datum dieses Unfall aus. ER hat viel nachgedacht, vielen Leuten mit seinem Humor Mut gemacht und war ueberhaupt ein ganz erstaunlicher Kerl. ICH moecht so nicht leben (denke ich jetzt). Frohe Ostern und einen fleisigen Osterhasen wuensche ich Euch auch! Ja, und die rechts-links Kategorien taugen nix.

    Wenn ich hier jetzt etwas reinschreibe, geht das natuerlich chronologisch schrecklich durcheinander. Aber nachdem das ja alles sowieso nicht nach der Reihe geht, mache ich es trotzdem. Ich bin jetzt im 54. Kapitel des zweiten Buches, in dem Sancho Pansa einen der damals aus Spanien ausgewiesenen "Mauren", seinen ehemaligen Nachbarn, trifft. Ueber dieses Kapitel hat sich Thomas Mann sehr ausfuehrlich und empathisch geaeussert, zu meiner Ueberraschung aber ohne auf die aktuellen Verhaeltnisse in Deutschland direkt einzugehen, die 1934 doch schon deutlich Zuege der Judenverfolgung zeigten. Indirekt denke ich aber schon, dass er bei der Niederschrift das sich abzeichnende Schicksal der Juden vor Augen hatte. Allerdings passt die letzte Passage nicht recht dazu. Ihr werdet sehen. Er war halt vermutlich ein vorsichtiger Mann, aehnlich wie Cervantes. Das, worum es in dem Kapitel geht, ist leider auch heute wieder von bedrueckender Aktualitaet. Im Folgenden zitiere ich auszugsweise Thomas Mann, der seinerseits wieder aus der Uebersetzung Ludwig Tiecks zitiert. Diese Zitate schreibe ich kursiv: "Sehr fesselnd und bedeutend ist ...die Episode vom Morisken Ricote,.....aus Sanchos Dorf, der den Ausweisungsedikten gemaess Spanien hat verlassen muessen und, von Heimweh getrieben in Pilgrimskleidung sich wieder dort einschleicht. Das Kapitel ist eine kluge Mischung von Loyalitaetsbezeigungen, von Kundgebungen der strengen Christkatholizitaet des Verfassers, seiner untadeligen Untertaenigkeit vor .....Philipp III. und dem lebendigsten menschlichen Mitgefuehl fuer das furchtbare Schicksal der maurischen Nation (sic! Volker), die vom Bannbefehl des Koenigs getroffen, ohne jede Ruecksicht auf individuelles Leid der - vermeintlichen - Staatsraison geopfert und ins Elend getrieben wird. Durch das eine erkauft sich der Autor die Erlaubnis zum andern: aber ich (Th. Mann) vermute, es ist immer empfunden worden, dass das erstere politisches Mittel zu zweiten war und die Aufrichtigkeit des Dichters so recht erst beim zweiten beginnt.Er legt dem Ungluecklichen selbst die Gutheissung der Befehle Seiner Majestaet in den Mund......weil er von den Anschlaegen der Seinen gewusst habe.....Die schaendlichen Anschlaege bleiben.... (aber)...im schamhaften Dunkel.......darum sei es nicht gut gewesen, die Schlange im Busen zu naehren und den Feind im eigenen Hause zu haben. Die Sachlichkeit und Maessigung, die der Autor dem Denken des schwer Getroffenen verleiht, sind bewundernswert. Aber unvermerkt gleiten sie zusammen in ein anderes Fahrwasser. Gerecht, sagt der Maure, sei die Strafe der Verbannung gewesen.......in Wirklichkeit aber die allerschrecklichste, womit man ihn und sein Volk nur habe zuechtigen koennen. Wo wir auch sind, beweinen wir Spanien, denn hier wurden wir doch geboren und es ist unser wahres Vaterland. Nirgends finden wir die Aufnahme, die unser Ungluck fordert, und in der Barbarei (Berberei) und in allen Teilen Afrikas, wo wir glaubten aufgenommen, geehrt und geschmeichelt zu werden, dort kraenkt man uns und misshandelt man uns am meisten. So faehrt der spanische "Mohr" zu klagen fort, bitterlich, dass es ans Herz greift." (Volker: Es folgen noch weitere Details der Liebe zu Spanien und des Schmerzes ueber den Heimatverlust),

    Weiter mit Thomsa Mann: "Niemand verkennt, dass durch diese Kundgebunge einer nicht zu ertoetenden Heimatliebe und natuerlichen Verbundenheit die zerknirschten Redensarten von der Schlange im Busen, dem Feind im Hause und der grossen Gerechtigkeit der Ausweisungsgesetze weigehend Luegen gestraft werden. Das Herz des Dichters, das im zweiten Teil von Ricotes Rede zu Wort kommt, spricht eine ueberzeugendere Sprache als seine vorsichtig unterwuerfige Zunge: Er hat Mitleid mit diesen Gehetzten und Ausgestossenen , die so gute Spanier sind wie er selbst und irgend einer; denn in Spanien, das nach ihrer Ausmerzung nicht reiner, sondern nur aermer sein wird, sind sie geboren, es ist ihr wahres, natuerliches Vaterland.....

    .....Cervantes als armer, abhaengiger Literat hat die Loyalitaet nur allzu noetig........

    ...Ricote erzaehlt, von Itanlien habe er sich nach Deutschland gewandt und dort eine Art Frieden gefunden. Denn Deutschland, das sei ein gutes, duldsames Land, seine Einwohner saehen nicht auf "Kleinigkeiten", jeder lebe da, wie es ihm gut duenke und an den meisten Orten koenne man in aller Gewissensfreiheit leben."

    Und nun faehrt Thomas Mann mit den fuer mich im Jahr 1934 unbegreiflichen Worten fort: "Da war es dann an mir, patriotischen Stolz zu empfinden, mochten auch die Worte schon alt sein die ihn mir erweckten. Es ist immer angenehm, aus fremdem Munde das Lob der Heimat zu hoeren." Der einzige (versteckte) Hinweis auf eine Distanzierung von der aktuellen Lage liegt im Hinweis auf Alter der Worte.

    38 Seiten habt Ihr geschrieben. Die habe ich nochmal nachgelesen. Alles ganz grossartig! Leider kann ich mit dem Zitieren noch nicht umgehen. Aber auf ein paar Stellen moechte ich zurueckkommen: Munin. Karamzin schreibt irgendwo zutreffend nordische Mythologie. Ich hatte dunkel etwas in Erinnerung von Odins Raben und habe das bei Wikipedia nochmal nachgelesen; Munin und Hugin waren seine Raben, die fuer ihn Kundschafterfluege machten und ihm berichteten. Dieser Germanengott brauchte also Kundschafter, war also selbst nicht allwissend und allgegenwaertig (in der in diesen und anderen Dingen widerspruechlichen Bibel gibt es ja auch nicht nur den Allwissenden, Allgegenwaertigen "Ganz Anderen" Gott, von dem man sich kein Bildnis oder Gleichnis machen darf, sondern auch den, der "Hilfs-Personal" hat/braucht?).

    Interessant ist, dass Ihr immer von einer Kraehe schreibt. Tut das die Maron auch? Dann waere das ja eine bewusste Herabsetzung gegenueber den "originalen" Raben in der Mythologie(?). Raben sind ja sowas von menschlich. (Kraehen zwar auch, aber eben nicht so "edel und beeindruckend".

    Newmans Passage ueber die nicht zur Verfuegung stehende Macht ueber das nicht mehr als lebenswetrt empfundene Leben hat mich sehr nachdenklich gemacht. Karamzin hat mir "aus der Patsche geholfen": Selber darf man, andere duerfen nicht. Das gefaellt mir.

    Newman hat zwar geschrieben, dass sein letzter Text kein Schluswort sein soll, obwohl es ein gutes Schlusswort waere, aber ich haette auch nichts dagegen, wenn Euch noch etwas einfallen wuerde....(Das Buch habe ich in unserer Stadtbibliothek "bestellt", mal sehen wie lange das dauert. Dann schreibe ich VIELLEICHT einen Nachklapp. Ich moechte keine Buecher mehr kaufen, ich habe in unserer winzigen Zweizimmrwohnung, in die wir aus Altersgruenden gezogen sind, zu wenig Platz).

    Schoen dass Du wieder dabei bist, finsbury. Ja, - leider - bin ich immer noch etwas voraus. Weil ich ein sehr langsamer Leser bin, hatte ich vor- gelesen, aber weil die Lust am Lesen beim zweiten Mal mit mir durchgegangen ist, ging es tatsaechlich auch schneller. Weil ich nun nicht immer schon alles verraten wollte und auch nicht so gut im Zusammenfassen bin, habe ich auch keine "Inhaltsangaben" gemacht. Gontscharow und Zefira haben sich, wohl wegen des unterschiedlichen Fortschritts, auch damit zurueckgehalten. Ich finde es gut, dass Du das nachholst und lese das gerne! Ich muss gestehen, dass die Gedichte beim ersten Lesen im Winter 16/17 nicht "zu mir gegangen" sind, wie die Pfaelzer so schoen sagen. Jetzt gefielen sie mir schon besser. Nachdem Du sie beschrieben hast, auch die Sache mit den Endungen, knoepfe ich sie mir nochmal vor. Von der Meerfahrt habe ich bei Amazon eine ueberraschend schoene Ausgabe bekommen. Ich hatte mir zwei Varianten bestellt, die eine von Insel hatte den typischen netten Insel-Einband (hardcover) und enthielt nur den Text. Die andere war - fuer mich despektierlich scheinend - als "Pappband" bezeichnet und irgendwo stand, es seien Fotos drin und ich vermutetete, dass es keinen Text enthalten wuerde, vielleicht aber Fotos von Thomas Mann bei seiner ersten Atlantikueberquerunge 1934. Das Baendchen wurde ziemlich spaet geliefert und enthielt zu meiner Ueberraschung den Text, Fotos von Thomas Mann usw. wie gedacht, aber dann auch noch Fotos all der Luxusdampfer mit denen Thomas Mann danach noch den Atlantik ueberquerte und deren Namen mir aus meiner fruehen Jugend gelaeufig waren mit technischen und anderen Angaben: "Copyright 1945 by Beermann Fischer Stockholm....fuer diese Ausgabe:2002 S.Fischer ....... ISBN 3-10-048513-0". Mit dem Rosinante ist es mir ergangen wie Euch. Er ist aber fast so keusch wie sein Herr, Zefira, aber wie dieser wird er immer mal wieder in Versuchung gefuehrt und erliegt ihr (fast), das sind auch immer sehr schoene Stellen. Das Bild von Delacroix ist SEHR schoen, er ist einer meiner Lieblinge. Ja, und die Entwicklung der Figur des Sancho Pansa ist grossartig. Don Quichote ist ja von Anfang an vielschichtiger angelegt und kann und darf sich deshalb kaum entwickeln(?). (jetzt macht die Kiste wieder was sie will. Schrecklich)

    Also, ich muss mich nochmal bedanken bei Euch. Es ist ja wirklich so, dass Diskussionen ueber derartige Themen sehr schnell im Chaos enden und, dass deshalb und aus anderen Gruenden derartige Gespraeche - auch unter Freunden - kaum noch zustandekommen. Da liefert Ihr zwei, obwohl Ihr aus unterschiedlichen Richtungen kommt, nun auf hohem Niveau ein aeusserst zivilisiertes Zwiegespraech. Es fuehrt zwar weit weg vom Buch, das ich noch nicht habe, aber ich kann es mir als Unglaeubiger nicht verkneifen, hier ein kleines Gedicht vom (m.E. unterschaetzten) Wilhelm Busch einzufuegen, das schoen, witzig und leicht sarkastisch zeigt, wie auch der hartgesottene Agnostiker angeruehrt wird von einem in einem bestimmten Kontext aufteretenden "religioesen Gefuehl":


    Der Stern

    Haette auch einer fast mehr Verstand

    als wie die drei Weisen aus Morgenland

    und liesse sich duenken, er waere wohl nie

    dem Sternlein nachgereist wie sie,

    dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest

    seine Lichtlein wonniglich scheinen laesst,

    dann faellt auch auf sein verstaendig Gesicht

    - er mag es merken oder nicht -

    ein freundlicher Strahl

    des Wundersterns von dazumal.


    fast mehr Verstand ist doch herrlich und verstaendig Gesicht rueckbeszogen auf fast mehr Verstand ebenso.

    Danke, Zefira, die Loewenszene ist fuer Th. Mann in der Meerfahrt der Hoehepunkt des gesamten Werkes und die Szene mit dem Ziegenkaese zitiert er als die aeusserste Erniedrigung.

    Leider hat ja diese Leserunde groessere Luecken, auch weil ich gemeint hatte, ich muesse vor- lesen. Damit es aber ueberhaupt mal mit dem Schreiben weitergeht, schreibe ich nochmal ein wenig, in der Hoffnung, dass Ihr dann wieder "richtig" einspringt:

    Also ich bin jetzt da, wo die beiden Protagonisten beim Herzog sind. Dieser hat Sancho Pansa die ersehnte Statthalterschaft versprochen. Zunaechst einfach so. Dann hat er sie mittels abenteuerlicher "Possen" an die Bedingung geknuepft, dass Sancho Pansa sich "freiwillig" 3300 Geisselhiebe verabreicht, was angeblich notwendig ist um Dulcinea zu entzaubern (SP ist von der Herzogin so "verrueckt" geredet worden, dass er zuletzt wirklich glaubt, Dulcinea sei verzaubert, obwohl er ja selbst der "Zauberer" war). Nachdem SP soweit war, darin einzuwilligen, wird eine neue Huerde aufgebaut: Er muss hinter DQ die Kruppe eines hoelzernen Pferdes besteigen, das angeblich mit affenartiger Geschwindigkeit durch die Luft saust, damit DQ in einem fernen Koenigreich einen Zauberer stellen und besiegen kann, um 12 durch diesen Zauberer bebartete Kammerfrauen wieder zu entbarten. Auch das laesst sich SP schliesslich gefallen und nun steht er kurz davor Statthalter zu werden. DQ gibt ihm dazu Ratschlaege auf den Weg, die m.E. in der Mehrzahl auch heute noch fuer alle Regierenden beherzigenswert waeren.

    Vielen Dank!, schoen dass die Sache weitergeht. Hoffentlich schreibt auch Newmann wieder. Es ist ein Gewinn, bei zwei so beschlagenen Leuten mitzulesen. Schoen ist auch, dass Newmann glaeugbiger Christ und Karamzin - wie ich - nichtglaeubig ist. Trotzdem - oder gerade deshalb - ist die WElt fuer mich voller Wunder, die ja schon damit anfangen, dass Etwas ist und nicht Nichts. Zu meiner Freude sehe ich gerade eben die Meldung, dass Newmann auch geschrieben hat. Na, schnell mal gucken.

    Herzlichen Dank an Euch, dass ich hier eine so interessante Diskussion lesen darf. Um selbst mitzudiskutieren "reicht es bei mir nicht". Erstens habe ich das Buch nicht gelesen (werde es aber noch tun, hatte aber BISHER auch "irgendwie" Vorurteile gegen die Maron. Woher? "Ossifrau"?), zweitens waere ich auch nicht faehig, auf gleicher Hoehe mit Euch mitzuhalten (Newman ist wohl studierter Historiker?!). Umso dankbarer bin ich Euch.

    Nachtrag: ETWAS kann ich allerdings doch beitragen: Einer von Euch erwaehnt das traurige Ereignis in Kandel. Dort wurde eine 15 jaehige von einem Afghanen erstochen (Beziehungstat). Kandel liegt im Landkreis Germersheim in der Palz. Germersheim ist mein Wohnort. Ein Freund von mir und dessen Bruder (ein pensionierter katholischer Pfarrer aus dem Nachbarort) haben einen Bus organisiert fuer Gegendemonstranten gegen die Rechten. So haengt doch wieder alles mit allem zusammen....