Beiträge von finsbury

    Hallo Maria,


    ein schönes Thema! Hab im Moment nicht viel Zeit länger nachzudenken, aber spontan fällt mir von George Eliot "Middlemarch" ein, ein klassischer Kleinstadtroman!


    HG
    finsbury

    Hallo,


    Ian McEwan: Abbitte


    Ein Roman, der, ganz abgesehen von der verfälschenden Beobachtung einer Dreizehnjährigen, das Schreiben und die Literatur selbst zu thematisieren scheint. Bisher (nach 50 Seiten) ein weiteres, sehr lohnenswertes Buch von McEwan.
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    HG
    finsbury

    Hallo BigBen,

    Nachdem ich so nett gebeten wurde und ich das 1. Buch ("Vor hundert Jahren") fertig habe, möchte ich mich mal dazu äußern.


    na, da bedanke ich mich doch! Ich habe nun auch - angeregt durch deine Lektüre - einen weiteren Blick hineingeworfen. Es ist anzunehmen, dass du auch die Zweitausendeinsausgabe besitzt?! Sie ist ja sehr schön aufgemacht und hat auch mit der Zusammenfassung und der Personenaufschlüsselung das Handwerkszeug, das man braucht, um einen solchen Koloss zu bewältigen.
    Was du über das erste Buch schreibst, klingt sehr interessant. Gerade die Mischung zwischen Politik, Kommerz, Naturereignissen und Geschehnissen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten scheint auch mir als lesenswert. Insofern sind gut geschriebene und von "Original"- Zeitgenossen verfasste Romane oft aufschlussreicher als manche Kultur- und Sozialgeschichte.
    Viel Spaß beim Weiterschmökern. Man liest gern weiter davon!


    HG
    finsbury

    Hallo,


    da Schneeflocke :winken: den Thread wieder aufgewärmt hat, möchte ich noch zu der anfänglichen Diskussion um Wilde etwas hinzufügen: Der Brief, von dem sandhofer und Donna schreiben,ist ein wichtiges Dokument für die Wilde-Forschung, aber kaum Weltliteratur, auch wenn er einen hochtrabenden Titel trägt: De profundis.
    In diesem Text mische Wilde - zum Teil wohl ungerechte - Vorwürfe gegen seinen Liebhaber Lord Alfred Douglas mit Entwürfen für sein zukünftiges Leben - so steht es in seiner Biografie, denn selber habe ich den Brief noch nicht gelesen. Seine Erlebnisse hat er später auch in der "Ballade vom Zuchthaus in Reading" verarbeitet.
    HG
    finsbury

    Hallo BigBen,



    [Werde ich machen. Aber Du kannst ja gerne noch mit einsteigen. :winken:


    danke, würde ich gerne. Habe aber noch ca. 700 Seiten derzeitige Lektüre vor der Brust.
    Worin ist der Essay von Arno Schmidt denn veröffentlicht?



    HG
    finsbury

    Hallo Bigben,


    Heinrich Albert Oppermann "Hundert Jahre. 1770–1870. Zeit- und Lebensbilder aus drei Generationen"


    ach, da hätte ich gerne mitgelesen, das steht bei mir schon lange rum. Berichte bitte, wie es so ist. Ich hab's bisher in keiner Literaturgeschichte gefunden!


    HG
    finsbury

    Hallo BigBen,



    Kennt jemand von euch: "Hansers Sozialgeschichte der deutschen Literatur"? Über die bin ich gerade beim Stöbern bei Amazon gestolpert. Soweit ich das gesehen habe, sind das 12 Bände.


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    ja, einige Bände habe ich noch aus Studienzeiten. Sehr informativ für den sozialgeschichtlichen Hintergrund, mit vielen Infos auch zur Trivialliteratur der entsprechenden Epochen, aber nicht in jeder Hinsicht angenehm zu lesen, da relativ stark geprägt vom literatursoziologischen Slang der 70er/80er.


    HG
    finsbury

    Hallo Dostojevskij,


    Da der Blick von außen mitunter Entdeckungen und Ungewohntes verheißt, weise ich auf <a href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3940432121/leipzigerbuch-21">Eine neue Geschichte der deutschen Literatur</a> hin, das von 150 überwiegend nordamerikanischen Germanisten verfaßt worden ist. Rezensiert vom <a href="http://www.titel-forum.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=6812">Titel-Magazin</a> und <a href="http://www.perlentaucher.de/buch/28445.html">Perlentaucher</a>.


    Das ist ein sehr interessanter Hinweis! Beleuchtungen der eigenen Kultur / Literatur aus einer anderen Sichtweise und von außen sind sehr erhellend. Die Rezi vom Titelforum macht Lust auf Anschaffung!
    Danke!


    HG
    finsbury

    Hallo thopas,


    Ich habe inzwischen eine Leselücke geschlossen und Stevensons Schatzinsel gelesen. Großartig! Ich werde definitiv noch mehr von Stevenson lesen müssen, denn er ist ein wunderbarer Erzähler.


    Dann lies unbedingt "Die falsche Kiste", eine Zusammenarbeit mit seinem Schwiegersohn Lloyd Osbourne. Der lustigste Roman, den ich kenne, voll herrlichen englischen schwarzen Humors! Mein Nick stammt daher.


    HG
    finsbury

    Hallo,


    Aber ich!
    Er stirbt nicht, sondern sein Bruder. Er selbst wird von diesem kurz vor dem Herzversagen gerettet.


    HG
    finsbury

    Hallo Dostojevskij,


    deine zwischenzeitliche Unorientiertheit verlangt wahrscheinlich gar nicht nach neuen Lesetipps, denn "aus vielen Blüten kannst du saugen" und hast ja selbst mögliche Wege genannt.
    Wohl den meisten von uns geht es so, dass man, wenn man ein größeres Werk oder die Beschäftigung mit einem Autor oder Lektürethema abgeschlossen hat, in ein kleines Loch fällt, weil man bei dem großen Angebot gar nicht weiß, wo man weitermachen soll. Aber letztlich ist auch diese Melancholie der Entscheidungslosigkeit schön, denn sie zeigt ja die Endlosigkeit der Möglichkeiten. Um einen Romantitel von Marianne Herzog zu zitieren:
    "Nicht den Hunger verlieren"
    - aber diese Gefahr besteht bei dir wohl kaum.


    HG
    finsbury


    PS: Ich kann's aber natürlich auch nicht lassen mit den Tipps: "Der Sieg der Natur über die Schwärmerei oder Die Abenteuer des Don Silvio von Rosalva" ist eins meiner Lieblingsbücher nicht nur von Wieland - eine sanfte Parodie auf die Schäfer- und Ritterromane.

    Hallo zusammen, Regina, enigma, Bigben und sandhofer,


    super! :klatschen:
    Ich hätte nie gedacht, dass sich so viele Leute so spontan und schnell melden. Wie wäre es denn als Kompromiss tatsächlich mit dem Frühsommer, sprich ab Sonntag, 1. Juni? Das ist dann zumindest noch in diesem Halbjahr, BigBen, aber nicht zu früh für sandhofer, dessen Einwand, nicht zwei Riesenöschis nebeneinander lesen zu wollen, ich gut verstehen kann. Ich würde zur Not dann auch meine Teilnahme an der Don Quichotte - Leserunde auf Literaturschock canceln, dazu bekommt man wohl eher wieder Gelegenheit!
    Wie sieht's also aus mit dem vorgeschlagenen Termin?


    HG
    finsbury


    @ giesbert, danke für die Richtigstellung. Es ist ja sehr erfreulich, dass so bald schon eine historisch-kritische Gesamtausgabe erscheinen soll. Hoffentlich wird das dann auch mal was und scheitert nicht wieder mittendrin an fehlenden Forschungs-/ Fördergeldern.

    Hallo Maria und BigBen,


    herzlichen Dank für die PDF-Datei, zwar kein Ersatz fürs Buch, aber sehr hilfreich, um damit zu arbeiten!


    BigBen, mir ist der Termin relativ gleich, ich habe Leserunden Anfang März und im Mai sowie den Cervantes im Juli (insofern ist der Sommer doch nicht so gut, das hatte ich leider übersehen).


    Warten wir nochmal ab, ob sich noch jemand meldet, vielleicht findest du, Maria, ja auch noch Zeit. Dann könnten wir einen Termin näher ins Auge fassen, vielleicht Spätfrühling oder Herbst?

    Hallo zusammen,


    dann will ich’s mal versuchen mit dem Leserundenvorschlag eines Mammutwerkes:


    Karl Gutzkow: Die Ritter vom Geiste


    Zum Autor: Gutzkow wurde 1811 in Berlin geboren und starb 1878 in Sachsenhausen bei Frankfurt / Main. Er schrieb einige voluminöse Romane, die heute nicht mehr viele kennen: Wally, die Zweiflerin;
    Seraphine, Der Zauberer von Rom und eben den oben stehenden Roman. Daneben war er ein politischer und kritischer Kopf, musste sogar wegen einiger Passagen in „Wally“ kurz ins Gefängnis.
    Er starb übrigens an einer Rauchvergiftung nach einem Wohnungsbrand.


    Zum vorgeschlagenen Roman: Der – in meiner Reprintausgabe von Zweitausendeins – fast 3600 Seiten starke Roman hat als Plot eine rechte Thriller-Räuberpistole, die auch von Dan Brown stammen könnte: Es geht um ein Schränkchen, in dem Johanniterordensurkunden sein sollen, aber dieser Plot ist nur nebensächlich, daneben wird uns eine Fülle von Personen, deutschen Landschaften, besonders aber Eindrücken von Berlin präsentiert, die den Roman sehr farbig und interessant zu lesen machen sollen.


    (Infos und Wertung nach Rolf Vollmann: die wunderbaren Falschmünzer – Vollmann ist ein großer Fan dieses Romans, ob zu Recht würde sich dann in der Leserunde für uns herausstellen :zwinker:.)


    Leider ist der Roman laut amazon im Moment nur antiquarisch zu bekommen, aber vielleicht hat die eine oder der andere von euch ja auch vor Jahren wie ich bei Zweitausendeins zugegriffen oder weiß anders an die Bände zu kommen.
    Ich würde das Werk gerne im Sommer lesen, bin aber auch für fast alle anderen Termine offen, solange nicht gleich ein ganzes Jahr ins Land geht ….


    Wer hätte Lust? pchallo


    HG
    finsbury

    Hallo sandhofer und alle,



    an anderer Stelle erwähnte ich es schon mehrfach: Vielleicht bekäme man zu diesem Mammutwerk ja eine Leserunde zusammen! Ich wäre gerne dabei.


    HG
    finsbury

    Hallo zusammen und Last,


    auch ich habe einiges aus diesen Jahrzehnten gelesen und kann besonders empfehlen:
    Jevgenij Samjatin: "Wir" - ein utopischer Roman und das russische Gegenstück zu Orwells "1984" und Huxleys "Schöne neue Welt".
    Auch sehr lesenswert sind die Romane von Bulat Okudschawa: "Der arme Awrosimov", das während des Dekabristenaufstands spielt und der skurrile Roman "Die Erlebnisse des Polizeiagenten Schipow bei der Verfolgung des Schriftstellers Tolstoj". Samjatin und Okudschawa sind eher regimekritisch. Wenn du etwas aus der frühen, affirmativen Literatur lesen willst, sei dir Alexander Fadejevs "Die Neunzehn" empfohlen oder auch die Autobiografie Maxim Gorkijs in drei Bänden: "Meine Kindheit", Unter fremden Menschen" und "Meine Universitäten".


    HG finsbury

    Hallo zusammen und Sir Thomas,


    auch ich schätze Laxness sehr! Ich habe einige seiner Romane gelesen, die Islandglocke vorletztes Jahr in einer Leserunde im Nachbarforum.
    Wenn du die Islandglocke liest, ist es gut, nebenher ein bisschen in den Isländersagas zu schmökern, denn Laxness benutzt sowohl deren inhaltliche als auch stilistischen Elemente. Das Buch ist auch so verständlich, aber mit diesem Hintergrund macht es noch mehr Spaß.
    Ich mag alle Bücher, die ich bisher von ihm gelesen habe, besonders gut gefallen hat mir auch sein Roman "Seelsorge am Gletscher"- dort wird ein Vertreter des Rejkjaviker Bischofs zu einer direkt an einem der westlichen Gletscher (Snaefellsjökull oder Hofsjökull, so genau weiß ich es nicht mehr)gelegenen Pfarre gesendet, wo er Absonderliches erfährt und tut) -, der genau wie "Die Litanei von den Gottesgaben" sehr humorvoll ist. Ein ernster Klassiker ist natürlich "Atomstation". Es gibt auch einen Band mit autobiografischen Erzählungen aus seiner Jugend, der in Deutschland unter dem Titel "Auf der Hauswiese" erschienen ist.


    Wieviel davon heute noch im Handel erhältlich ist, weiß ich nicht: Ich habe sie mir in den späten Achtzigern von Krabbeltischen zusammengesucht, wo die Ullstein-Taschenausgaben verramscht wurden.


    Maria: "Salka Valka" fehlt mir noch, genauso wie "Weltlicht". Nach dem von dir gegebenen Zitat ist "Salka Valka" wohl eine gelungene Mischung des ernsten und schelmenhaften Laxness.


    HG
    finsbury