Hallo Zola und BigBen,
danke, BigBen für den Link zu Heyses Grammatik. Ein Blick in die Einleitung ist ja durchaus interessant und gar nicht abschreckend, aber bis zur Phonem- und Morphem-Ebene wollte ich lieber nicht vordringen :breitgrins:! Da hatte ich noch zu schlechte Erinnerungen an mein Studium.
Nun bin ich im zweiten Band bis zum 10. Kapitel gekommen. Ich kann mir schon wie du, Zola, gut vorstellen, dass die ins Biedermeier hinübergleitenden Deutschen mit dieser patriarchalisch-pastoralen Welt des ländlichen Westfalens besser klarkamen als mit dem unruhig montierten und scharfzüngigen Müchhausen-Teil, wo ja gerade diese restaurativen Tendenzen gern ihr Fett wegkriegen. Dennoch sind beide Teile durchaus verzahnt. Der glücklose Jägersmann, der unter Inkognito reisende schwäbische Adelige, ist auf der Suche nach Münchhausen, der ihn und eine gute Freundin bloß gestellt hat. Er will ihn wohl fordern. In Anbetracht seines schießerischen Könnens muss es einen aber um den Titelhelden nicht bange sein :zwinker:!
Übrigens hat der Oberhofteil durchaus auch seine satirischen Elemente. Die Ehegeschichte der Eltern des "Jägers", die zu dessen Unvermögen führte, könnte durchaus auch von Laurence Sterne verfasst worden sein.
In den vergangenen Kapiteln war ich manchmal ein wenig genervt, weil viele Anekdoten und Geschehnisse nicht immer nur satirisch, sondern auch z.B. durch den Hofschulzen oder den Küster auch sehr altväterisch kommentiert werden.
Euch ein schönes Lesewochenende!
HG
finsbury