Hallo Maria und Leibgeber,
Alles anzeigenwie bist du mit dem 20. Kapitel klar gekommen?
Ist es ein philosophischer Exkurs seitens Stein wenn er u.a. sagt: "Vielleicht ist er".... "aber ich bin sicher, daß Sie sind" .... "Nun ja, - ich bin auch".
Eine Seite zuvor: "Aber ist er?" (fragt Marlowe).
sehr gut gefiel mit das Ende das 20. Kapitels als Stein bemerkt:
"Schlafen Sie wohl. Und morgen müssen wir etwas Zweckmäßiges - etwas Zweckmäßiges tun..."
manchmal hilft alles ergründen nichts, dann ist es wirklich besser etwas Zweimäßiges zu tun !
Bie mir beziehen sich die Begriffe auf das Adjektiv "romantisch" und insofern fällt mir das Verständnis nicht schwer. "Romantisch" im Sinne von Conrad und auch so wie ich es verstehe - meine ich, bedeutet, dass man sich in unerreichbare Ideale versteigt, was natürlich die Gefahr des Scheiterns besonders in sich trägt.
Jim ist romantisch, weil er unbedingt ein Held sein will, weshalb ihm sein gegenteiliges Handeln beim Beinaheschiffbruch so sehr an die Nieren geht.
Stein ist eine tolle Nebenfigur - er könnte gut von Donald Sutherland gespielt werden :zwinker:.
Die Schilderung der Atmosphäre in seinem Arbeitszimmer ist mal wieder ein Conradsches Kabinettstückchen.
Eine zentrale Stelle ist meiner Ansicht nach diese:
Stein sagt:
"Wir wollen auf so viele verschiedene Weisen sein ... Er (der Mensch) möchte ein Heiliger sein und er möchte ein Teufel sein - und jedesmal, wenn er die Augen schließt, sieht er sich als prächtigen Kerl - so prächtig, wie er nie sein kann ... ."
Ich bin jetzt in Kapitel XXX, Jim hat in Patusan Fuß gefasst und endlich stimmen sein Selbstbild und das Fremdbild überein.
Conrad ist ein Kind seiner Zeit, trotzdem nervt mich in diesen Kapitel manchmal der gemäßigte Herrenmenschenton.
Dir, Maria, gute Besserung, ich schalte wieder einen Gang im Lesetempo zurück.
Leibgeber
(Ich versuche jetzt seit zwei Wochen, was zum "Geheimagent" zu schreiben., Aber komme irgendwie zu nix ...)
Und ich nehme mir seit einem Monat vor, etwas zu Euripides zu schreiben und komme auch nicht dazu. So isset eben.
Literatur läuft nicht weg und Klassiker bleiben immer aktuell.
finsbury