Wie ist der denn?Des Autorengespanns "Die falsche Kiste" , von der mein Nickname stammt, ist einer meiner absoluten Lieblingsromane.
Ich bin noch nicht sehr weit, aber außer die Verfasser hat "Die Ebbe" (bisher) mit der "falschen Kiste" nichts gemein. Wobei Lloyd Osbourne hier nicht mal als Mitverfasser genannt ist! In der Editorischen Notiz heißt es, dass "Die Ebbe" überwiegend Stevensons Arbeit ist, worauf Osbourne selbst wohl auch hingewiesen hat ...
Wenn ich mich recht erinnere, hat Osbourne wiederum bei "Die falsche Kiste" die Hauptarbeit geleistet ... oder?
Während die "Kiste" herrlich schräg und sooo komisch ist, ist Die Ebbe ein "ernster" Roman. Drei Männer leben als "Strandpenner" in Papeete, Tahiti. Alle drei stehen aus verschiedenen Gründen im Abseits, hungernd und frierend, einer von ihnen ist krank. In den ersten beiden Kapiteln werden die Männer nach und nach vorgestellt und die Art und Weise, wie sie charakterisiert werden, finde ich interessant: Unter anderem erzählt jeder, was er machen würde, wenn er mit einem fliegenden Teppich (!) nach Hause gelangen könnte. Im zweiten Kapitel schreibt jeder einen Brief an seine Angehörigen und wie die Männer damit umgehen bzw. was sie schreiben, ist bezeichnend. Das schafft ein sehr lebendiges Bild. Weiter bin ich noch nicht ... Irgendwann kapern die drei in ihrer Verzweiflung wohl ein Schiff. Ich bin gespannt, was da noch kommt.
Im Klappentext wird der Übersetzer Klaus Modick zitiert (entstammt seinem Nachwort): "Die Ebbe" ist ein psychologisches Experiment: Sie legt offen, wie sich Menschen verhalten, deren moralische Muster zerschlagen sind, deren Weltanschauung aufs nackte Überleben reduziert ist."
Gruß, Gina