Beiträge von schillerw

    Hallo Bladwijzer,

    es freut mich zu hoeren, dass du die Pléiade auch schaetzt, zudem einen tiefen Einblick in Greens Gesamtwerk hast. Ich habe noch "Les Clefs de la mort" gelesen und werde jetzt erst mal wieder was von Zola lesen, aber sicherlich irgendwann wieder zu Green zurueckkehren. Mir sind die Album-Baende bekannt, aber ich habe Zugriff auf viele durch unsere Unibibliothek, daher reizen mich die Grosskaeufe nicht so sehr, um diese zu erhalten.

    Ich bestelle immer nur einen Band durch Amazon. Der Grund ist, dass bei mehreren Baenden das Gewicht ansteigt, so dass die Buecher immer leicht beschaedigt ankommen. Bei einem Band ist das Verhaeltnis von Masse zu Pappkarton so, dass es immer gut geht.


    In letzter Zeit gab es nicht so viel Interessantes unter den Neuerscheinungen, finde ich, mit Ausnahme der Georges Perec-Edition, die mich irgendwie reizt. Insgesamt habe ich etwa 18 Baende, aber ich werde mir sicherlich noch welche in der Zukunft kaufen. Auf Komplettierung habe ich keine Lust. Zu viele Dinge ausserhalb meines Interessensgebietes (und auch nicht finanziell sinnvoll bei ueber 500 Baenden).

    Nach mehrjaehriger Pause habe ich mich mal wieder hier eingeloggt. An meiner Buecherliebe hat sich wenig geaendert. Wie in einem anderen Thread angesprochen, habe ich die Bibliothek deutscher Klassiker komplett gesammelt und auch etwa 100 Baende der Library of America in meiner Bibliothek.


    In den letzten drei Jahren habe ich allerdings angefangen, mir einen Traum zu erfuellen, naemlich Franzoesisch intensiv zu lernen. Ich lebe in den USA, bin aber hin und wieder in Deutschland und Frankreich unterwegs. Als Buechermensch wurde mir daher die Pléiade-Edition schnell zum Anknuepfungspunkt. Am Beginn kaufte ich mir die neue Edition der Montaigne-Essais, merkte allerdings, dass da nicht viel lief mit meinem eingeschraenkten Verstaendnis und dem archaischen Franzoesisch. Auf Anraten eines ehemaligen Kollegen (Romanist) kaufte ich mir dann in Berlin in der franz. Buchhandlung die zweibaendige Pascal-Ausgabe. Nun ja, auch das war nicht wirklich Anfaengerlektuere. Schliesslich bestelle ich mir durch Amazon die zwei Erzaehlungsbaende von Maupassant vor meine amerikanische Tuerschwelle. Und damit war dann wirklich der Grundstein gelegt, da ich Maupassant systematisch gelesen und mehr und mehr geschaetzt habe. Am Anfang war es beschwerlich, da ich die meisten Woerter nachschauen musste, aber nach einem Jahr ging es immer besser.


    Mittlerweile habe ich im Franzoesischen in die Breite gelesen, nicht nur in der Pléiade. Aber was diese betrifft, habe ich mir noch die dreibaendige Sade-Ausgabe sowie die vierbaendige Camus-Ausgabe zugelegt, dann kam die zweibaendige Foucault-Auswahlausgabe hinzu. Inzwischen habe ich auch den Roman-Band von Maupassant. Als absoluten Fehlkauf betrachte ich den Montesquieu. Dessen angestaubte Theorien zur Staatslehre sind im Original auch nicht besonders anregender. Aber wahrscheinlich bin ich auch eher an belletristischer/erzaehlender Literatur interessiert.


    Mein letzter Kauf war der erste Band von Julien Greens Werkausgabe, dessen uebersinnlich-angehauchte Fruehwerke mir sehr liegen (Christine, Le voyageur sur la terre etc.).


    Bei Gibert Jeune in Paris gibt's wohl die groesste Vor-Ort-Auswahl mit vier grossen Regalen voller Baende, sowohl neu als auch gebraucht. Leider stehen da immer nur alte Maenner davor. Nichts gegen alte Maenner (werde langsam selbst zu einem), aber ich wuenschte mir, dass auch mal junge Leute sich fuer diese Buecher interessieren.


    Sind hier andere frankophile Pléiade-Leser aktiv? Wenn ja, wuerde ich gerne mehr ueber eure Beziehung zu diesen Buechern wissen.

    Ich habe Buecher, die ich mit geschlossenen Augen am antiquarischen Geruch erkennen koennte (nicht alles ist kellerartig).


    Bei Kellerbuechern koennte man die ja auch einfach in einem muffigen Keller lesen, da faellt der Geruch gar nicht auf. Vielleicht auch ganz passend bei Buechern, deren Autoren sich selbst gern in muffigen Raeumen aufgehalten haben bzw. solche Raeume beschreiben (Barbusse, L'Enfer oder Proust kommen mir in den Sinn).

    Ich habe mich schon lange nicht mehr eingeloggt, sehe aber, dass es zu meinem "Faden" (thread?) noch einige Beitraege gegeben hat. Ich habe mittlerweile meine DKV Sammlung abgeschlossen. Ich liebe nach wie vor diese Baende, die jetzt anscheinend auch nicht mehr alle im Buchhandel verfuegbar sind. Shame on you, Suhrkamp!


    Mittlerweile habe ich auch meine Library of America Sammlung ausgebaut. Mir gefaellt besonders, dass dort viele moderne Autoren vertreten sind, die ich schaetze, z.B. Philip Roth oder Philip K. Dick. Auch sind die Baende guenstig und im Gebrauchthandel gut erhaeltlich. Da ich in den USA lebe, ist das ein guenstiges Hobby.

    Hallo allerseits. Ich suche nach einer Montaigne-Ausgabe im Franzoesischen, die meinen Anforderungen gerecht wird.


    Ich will mein (modernes) Franzoesisch verbessern, bin ziemlich eingerostet, bin aber bereit, mir eine Radikalkur mit Montaigne zu verpassen.
    Ich habe gesehen, dass es in der Bibliotheque de la Pleiade drei Versionen von Montaigne gibt. 1.) Oeuvres completes 2.) Les essais von 2007 und 3.) Les essais aus den 1950ern.
    Ich habe gehoert, dass die Edition von 2007 eine modernisierte Version ist. Stimmt das? Einerseits waere das fuer mich als Franzoesisch-Lerner eine bessere Wahl als der Originaltext aus dem 16. Jh., andererseits ist es halt eine Modernisierung. Da ich noch nie so alte franz. Texte gelesen habe, weiss ich nicht, wie schwierig das ist, vermute aber, dass es fuer mich wahrscheinlich nicht zu empfehlen ist.
    Auch frage ich mich, ob die Kommentierung der 2007 Edition gut ist?


    Was meint ihr? Da ich auch ein Freund schoener Buecher bin, wuerde ich gerne eine der Pleiade-Editionen kaufen.


    Ich wollte schon immer Montaigne mal ausfuehrlich lesen. Zur Zeit lese ich ein bisschen in der englischen Uebersetzung von Donald Frame (Stanford UP, aus den 70ern). Da ich schon lange in den USA lebe, lese ich die meisten nicht-deutschen Texte in englischer Uebersetzung, da das fuer mich oft das Naechstliegende ist.


    Wie ist eigentlich die deutsche Uebersetzung aus der "anderen Bibliothek" von Hans Stilett? Als die in den spaeten 90ern erschien, wollte ich sie eigentlich kaufen, habe es aber dann doch nie getan.



    Der wird es bei mir wohl auch noch einmal werden müssen. Im Moment bin ich allerdings mit Lektüre versorgt. ;)


    Ich eigentlich auch. Ich konnte trotzdem nicht wiederstehen. Beim Stoebern in den Baenden war ich ganz ueberrascht, wie gut lesbar das Deutsch des Originals ist. Das ist zu 80-90% auch demjenigen zugaenglich, der sich nicht ausfuehrlich mit Mittelhochdeutsch und Fruehneuhochdeutsch beschaeftigt hat. Man kann die drei Teile auch unabhaengig voneinander lesen, aber irgendwie und irgendwann (und irgendwo) moechte ich mir gerne mal vornehmen, alle nacheinander zu lesen.


    Ein Antiquar in Berlin, bei dem ich einiges gekauft habe, sagte mir, ich solle ruhig bei den Neubaenden zum Jubilaeumspreis zugreifen (und hat mich da zur Konkurrenz geschickt). Vielleicht ist seine Meinung uebertrieben, aber er sagte, da komme nicht mehr viel, und es werde auch schon bald sehr schwierig werden, viele Baende sowohl neu als auch antiquarisch zu bekommen. Da ich in den USA wohne und nur einmal pro Jahr hier in Deutschland bin, dachte ich: Jetzt oder nie!

    Manesse-Baendchen sind schoen. Keine Frage! Ich habe auch einige. Was mich am DKV interessiert, sind die sorgfaeltigen Texteditionen und die wunderbaren Kommentare. Das bietet Manesse leider nicht. Oftmals sind die Manesse-Uebersetzungen bei fremdsprachiger Literatur auch veraltet bzw. nicht mehr zeitgemaess, da es inzwischen Besseres gibt. Fuer mich sind die Manesse-Baende das bibliophile Pendant zum spartanischen Reclam-Band. Und auch da wuerde ich bei demselben Text oft Reclam vorziehen.


    Wenn der DKV "nur" bibliophil waere, dann haette ich auch nicht alle Baende kaufen wollen. Ich erfreue mich auch der Sammelbaende. Ja, manche Editionen sind nicht vollstaendig, bieten nur Auswahl an (z.B. Moritz, Sammelbaende zum Mittelalter bzw. zur Geschichte und Politik), aber diese Auswahlen sind immer stichhaltig, gut ausgewaehlt und inspirierend.
    Die Schoenheit der Baende "regt" mich auch zum Lesen an. Mit keiner anderen Edition wuerde ich mich durch alle Gedichte Goethes durcharbeiten wollen. Mit Karl Eibls schon! Habe gerade Goethes Roemische Elegien beendet. Welch ein Genuss gebettet in blauleinige Goettlichkeit. Und dann warten auf mich Schillers Prosaschriften in scharlachroter Lederueppigkeit. Und dann Hoffmanns Kater Murr im romantisch-dunklen Leinen. Und, und, und...


    Natuerlich kann man sich nicht auf den DKV "beschraenken". Dazu gibt es viel zu viele wichtige Autoren und Autorinnen, die da nicht erschienen sind (und auch dank der grossen fast schon bewussten Vernachlaessigung, die Suhrkamp seit ein paar Jahren dem DKV angedeihen laesst, wohl nicht mehr erscheinen werden). Aber bei allen Autoren/Texten, die es im DKV gibt, sind diese Baende so gut wie immer meine allererste Wahl.


    Leider fehlen mir noch ein paar Baende. Den Gryphius brauche ich unbedingt. Auch ohne Goethes "Dichtung und Wahrheit" laesst sich nur schwerlich auskommen.
    Nun ja, nach der letzten antiquarischen Kaufaktion (30 Baende) bin ich erst mal wieder fuer mindestens ein Jahr bedient.

    Hallo, ich bin neu hier! Ich bin bekennender Bibliomane und schreibe auf einer amerikanischen Tastatur (daher bitte ich, das Fehlen der Umlaute zu entschuldigen).
    Ich habe mir im Laufe der letzten Jahre fast den gesamten DKV zusammengekauft, zumeist Leinen. Nur den Schiller und Eichendorff habe ich als Lederausgabe.
    Ich bin Berufsgermanist und arbeite gern mit diesen Baenden fuer Forschung und Lehre. Darueberhinaus habe ich eine Liebesbeziehung mit der ganzen Sammlung aufgebaut und bin der Schoenheit des Leinens verfallen. Es macht sehr viel Spass beim Lesen! Gibt es hier auch jemand, der/die sich alle kaufen moechte? Ich habe etwa 30% neu gekauft, aber dann nur noch antiquarisch gesucht und auch ganz viel ueber die Jahre v.a. in Frankfurt und Berlin gefunden. Meiner Meinung einer der ganz grossen verlegerischen Projekte im 20. Jahrhundert. Jetzt fehlen mir nur noch etwa 14 Baende. Die sind allerdings antiquarisch schwer zu finden (z.B. Achim von Arnim Gedichte und einige Goethe Tagebuchbaende und auch noch anderes).
    Beim Lesen nehmen die Klarsichthuellen ein wenig Schaden, da sie schnell brechen und einreissen. Das stoert mich aber nicht.


    Habe gerade den Gottfried von Walter Haug erworben (der ja leider schon verstorben ist)! Eine schoene Edition! Hoffentlich kommen wenigstens die restlichen Baende aus der Bibliothek des Mittelalters. Den Wieland und Tieck kann man ja wahrscheinlich begraben... Schmerzt mich immer wieder, vor allem beim Tieck, den ich sehr mag!