Nach mehrjaehriger Pause habe ich mich mal wieder hier eingeloggt. An meiner Buecherliebe hat sich wenig geaendert. Wie in einem anderen Thread angesprochen, habe ich die Bibliothek deutscher Klassiker komplett gesammelt und auch etwa 100 Baende der Library of America in meiner Bibliothek.
In den letzten drei Jahren habe ich allerdings angefangen, mir einen Traum zu erfuellen, naemlich Franzoesisch intensiv zu lernen. Ich lebe in den USA, bin aber hin und wieder in Deutschland und Frankreich unterwegs. Als Buechermensch wurde mir daher die Pléiade-Edition schnell zum Anknuepfungspunkt. Am Beginn kaufte ich mir die neue Edition der Montaigne-Essais, merkte allerdings, dass da nicht viel lief mit meinem eingeschraenkten Verstaendnis und dem archaischen Franzoesisch. Auf Anraten eines ehemaligen Kollegen (Romanist) kaufte ich mir dann in Berlin in der franz. Buchhandlung die zweibaendige Pascal-Ausgabe. Nun ja, auch das war nicht wirklich Anfaengerlektuere. Schliesslich bestelle ich mir durch Amazon die zwei Erzaehlungsbaende von Maupassant vor meine amerikanische Tuerschwelle. Und damit war dann wirklich der Grundstein gelegt, da ich Maupassant systematisch gelesen und mehr und mehr geschaetzt habe. Am Anfang war es beschwerlich, da ich die meisten Woerter nachschauen musste, aber nach einem Jahr ging es immer besser.
Mittlerweile habe ich im Franzoesischen in die Breite gelesen, nicht nur in der Pléiade. Aber was diese betrifft, habe ich mir noch die dreibaendige Sade-Ausgabe sowie die vierbaendige Camus-Ausgabe zugelegt, dann kam die zweibaendige Foucault-Auswahlausgabe hinzu. Inzwischen habe ich auch den Roman-Band von Maupassant. Als absoluten Fehlkauf betrachte ich den Montesquieu. Dessen angestaubte Theorien zur Staatslehre sind im Original auch nicht besonders anregender. Aber wahrscheinlich bin ich auch eher an belletristischer/erzaehlender Literatur interessiert.
Mein letzter Kauf war der erste Band von Julien Greens Werkausgabe, dessen uebersinnlich-angehauchte Fruehwerke mir sehr liegen (Christine, Le voyageur sur la terre etc.).
Bei Gibert Jeune in Paris gibt's wohl die groesste Vor-Ort-Auswahl mit vier grossen Regalen voller Baende, sowohl neu als auch gebraucht. Leider stehen da immer nur alte Maenner davor. Nichts gegen alte Maenner (werde langsam selbst zu einem), aber ich wuenschte mir, dass auch mal junge Leute sich fuer diese Buecher interessieren.
Sind hier andere frankophile Pléiade-Leser aktiv? Wenn ja, wuerde ich gerne mehr ueber eure Beziehung zu diesen Buechern wissen.