Beiträge von Theresa

    Hallo!


    Dostojewski macht sich beinahe die ersten 5 Unterkapitel nur über Stepan Trofimovitsch und Warwara Stawrogina lustig, zumindest beschreibt er sie nicht gerade freundlich.



    Momentan stecke ich in der berühmt-berüchtigten Tirade gegen Turgenjev, der hier im Roman als Karmasinov
    auftritt.


    Jetzt würde mich mal interessieren: Wenn Turgenjev praktisch in der Rolle des Karmasinov steckt, befindet sich dann auch eine bestimmte Person in der des Trofimovitch, oder meint Dostojewski damit niemand bestimmten? Weiß das jemand?

    Ach du Schreck. Ihr seid ja schon fertig.


    Entschuldigt bitte, dass ich die Leserunde nicht richtig auf die Reihe bekommen habe, ich dachte die ganze Woche, dass ihr länger brauchen würdet und dass ich noch Zeit hätte. Jetzt habe ich gerade mal angefangen. :redface:


    Das nächste Mal beteilige ich mich richtig an der Leserunde, jetzt habe ichs einfach verpasst. Für mich selber ist es nicht so schlimm, ich werde einfach nach und nach die Anmerkungen mitlesen.

    Wenn du eh schon eine Ausgabe angefangen hast, können wir vor mir aus gleich starten.


    Das geht bei mir nicht so gut. Schade, aber ich fahre morgen bis ins neue Jahr weg, und komme dann nur ein paar wenige Male pro Woche ins Internet, und die dann auch nicht lange.


    Mitte Januar wäre bei mir wohl optimal, aber vielleicht melden sich ja noch einige, die mitlesen wollen.


    Gruß, Theresa :winken:

    Bei mir ändert sich der Lieblingskomponist eigentlich dauernd.
    Ich habe eher meine Phasen. Wenn der Komponist, den ich gerade höre gut ist, meine ich meistens, dass er unvergleichlich ist. :rollen:


    Ansonsten: Mozart, weil es so viel von ihm gibt, dass ich mag. Und Tschaikowsky und Bernstein.

    Neulich kam im Fernsehen eine Verfilmung von Roald Dahls "Matilda" von 1996 (Regie von Danny DeVito).


    Matilda Wurmwald bringt sich schon als kleines Kind das Lesen bei, ist hochbegabt auch im Rechnen und Lernen. Dies wird jedoch von ihren Eltern nicht anerkannt, die am liebsten mit Matildas Bruder vor dem Fernseher hängen und Bingo spielen - ihr Vater verdient das Geld, indem er Schrottautos teuer weiterverkauft. Das Mädchen hat es zu Hause nicht leicht, denn die Eltern mögen sie und ihr Lesen nicht und ziehen ihren Bruder vor.
    Als sie in die Schule kommt, kann sie sich zum ersten Mal beweisen. Sie findet Freunde und wird von ihrer netten Lehrerin sehr geschätzt.
    Ihre Schule leitet jedoch Frau Knüppelkuh, die mit ihren äußerst hasrten Strafen alle Schüler verschreckt...


    Das Buch gefällt mir schon recht gut, ich kann nur nicht verstehen, warum es immer als Kinderbuch bezeichnet wird - mir kam es eher als ein Buch für Erwachsene vor.


    Die Verfilmung fand ich dem Buch angemessen.
    Matilda wirkt sehr sympathisch, als eine gute Mischung aus Intelligenz, Ruhigheit und Fröhligkeit. Sie scheint ihr Leben trotz allem zu genießen und findet immer einen Ausweg aus sämtlichen Schwierigkeiten.
    Fräulein Honig, Matildas Lehrerin, ist mir ein bisschen zu blass vorgekommen. Meiner Meinung nach hätte die Schauspielerin ihren guten Umgang mit Kindern besser herausheben müssen.
    Ihre Tante dagegen, Fräulein Knüppelkuh, ist ein Spezialfall. Wer das Buch nicht gelesen hat, findet sie wahrscheinlich absolut grässlich und lächerlich. In dem ganzen Film schreit sie rum, macht irgendeinen Blödsinn und drangsaliert die Schüler völlig übertrieben und unrealistisch.
    Aber wie gesagt, dem Buch angemessen. Auch in der Vorlage wird ohne Grenzen übertrieben, die Idee z.B., dass ein Junge als Strafe einen Riesenkuchen aufessen muss, taucht schon in der Vorlage auf.


    Und weil auch die Eltern und restlichen Schauspieler überzeugend sind, das Ganze recht nah an dem Roman und der Fim - das finde ich zumindest - ziemlich geistreich ist und nicht zu dick aufträgt, hat er mir gut gefallen.


    Vielleicht kennt ihn ja einer von euch, oder kennt ihr noch eine andere gute Verfilmung?


    wobei für mich rätselhaft bleibt, warum er nicht das "Licht" verdient hat, sondern die Ruhe und warum konnte Jeschua ihm keine Ruhe geben, sondern nur Licht?


    Ich würde sagen, das Licht hat schon allein Margarita wegen ihrer Dienste für den Teufel als Ballkönigin nicht verdient, so dass Jeschua ihr kein Licht geben will. Sie hat sich nicht so verhalten, dass sie zum Licht passen würde.
    Ruhe könnte er ihr wahrscheinlich schon geben, aber es ist nicht seine Aufgabe, von ihm würde Margarita es vielleicht nicht so gern annehmen.
    Sie gehört praktisch eher zum Teufel als zu Gott.


    Andererseits liegt ihr Wohl Jeschua noch am Herzen, das soll wahrscheinlich andeuten, dass sie nie wirklich böse geworden ist.



    Die Teufeliaden klingen wirklich gut. :klatschen:

    Ich bin jetzt auch fertig, konnte mich in den letzten Tagen wegen fehlenden Internetzugangs nicht melden.


    Was für ein Buch! Einerseits großartig, und andererseits bleiben so viele Fragen offen...


    Über den Bezug der Pilatusgeschichte zu dem Hauptroman bin ich mir ebenfalls nicht im Klaren, ich kann also nur raten.
    Einmal ist die Nebenhandlung vermutlich dazu da, um diese Vergebungsmotive zu betonen (-> Frieda), auch dadurch, dass Pilatus am Ende erlöst wird.
    Aber warum diese Handlung so genau beschrieben hat, verstehe ich auch nicht.


    Jetzt mal zu etwas, was mir besonders aufgefallen ist: Dass Satan & Co. eigentlich sehr positiv beschrieben werden.


    - Die Streiche Behemots, Korowjews und Asasellos scheinen harmlos, ganz lustig. Viele Figuren landen in der Irrenanstalt, einige Häuser fackeln ab, die meisten Menschen aber kommen recht glimpflich davon.
    Der Tod Berlioz geht irgendwie fast unter, am Anfang war ich noch schockiert, aber dann begannen mir die Teufel immer sympathischer zu werden.
    - Die Gehilfen Volands sind ein recht heiteres Völkchen, werden zumindest vom Autor so dargestellt.
    - Obwohl Voland sich gegen Barmherzigkeit wehrt, hat er sie reichlich. Frieda wird geholfen, Margarita und dem Meister ebenfalls - der Teufel hätte beides nicht machen müssen: So tief stand Margarita als Ballkönigin nicht in seiner Schuld.


    Ihr Glück verdanken Meister und Margarita also Jeschua und Voland zusammen. Ersterer hat ihre Ruhe am Ende veranlasst, aber Voland hat dafür gesorgt, dass sie ihr Häuschen bekommen.
    "Er hat das Werk des Meisters gelesen", sprach Levi Matthäus, "und er bittet dich, den Meister mitzunehmen und ihm Ruhe zu schenken. Ist das etwa zu schwer für dich, Geist des Bösen?" ("Das Schicksal Meisters und Margaritas ist entschieden")


    Gott und Teufel arbeiten also irgendwie zusammen. Fand ich merkwürdig, aber eine schöne Idee.


    Kann es nicht sein, dass am Ende durch Margarita die Macht des Bösen ein wenig eingeschränkt, wenn nicht sogar gebrochen wurde?
    Denn Voland lernt die Barmherzigkeit kennen und erfüllt sogar eine Bitte Jeschuas. Die Satangruppe wird nach Ende der Geschichte bestimmt nicht aufhören, Streiche zu spielen und sich an dummen Menschen zu rächen, aber trotzdem scheinen sie auch das Gute in sich selbst kennengelernt zu haben.

    http://www.mdr.de/mdr-figaro/literatur/index.html


    Das Programm von MDR figaro finde ich sehr interessant. Ich wollte öfters was hören, aber war immer zu faul, um die Frequenzen zu suchen. Der Thread hier hat mein Interesse wieder geweckt. :zwinker:


    Dort gibt es Buchjournal, Buch der Woche, Lesezeit, Jugendbuch, usw. Sehr schön finde ich auch die Figarothek - Klassiker wiedergelesen , an den Werktagen wird jeweils zweimal am Tag eine Viertelstunde aus deutschen Klassikern vorgelesen.


    http://www.mdr.de/mdr-figaro/literatur/artikel50226.html

    @ finsbury: Das Nachwort hätte ich gerne selber gelesen, aber ich habe zu viel Angst, dass es zu viel verrät.
    Gut, man kann vielleicht schon den weiteren Fortgang und das Ende der Geschichte ahnen - aber trotzdem möchte ich nicht alles wissen. :zwinker:
    Kann ich das Nachwort gefahrlos lesen, wie weit wird der Verlauf vom Buch beschrieben?


    Bei Kapitel 29 bin ich noch nicht, aber ich kann heute wahrscheinlich auch den ersten Teil beenden. :lesen:

    Ich bin am Ende von Kapitel 13 ("Das Erscheinen des Helden".)


    Mittlerweile wird die Geschichte etwas verworrener. Mir tun sowohl Rjuchin, der beleidigte Dichter, als auch Besdomny, weil er in der Heilanstalt sitzt, leid.


    In allen Kapiteln wurde das Schicksal der Charaktere immer nur kurz angesprochen, wie zum Beispiel in "Die unheimliche Wohnung" das Lichodejews und in "Korowjews Streiche" das des Vermieters.
    Was ich mir also wünschen würde, wäre, in nachfolgenden Kapiteln mehr von den Figuren zu erfahren.


    Interessant fand ich "Die schwarze Magie und ihre Entlarvung".
    In meiner Ausgabe steht nämlich in der Inhaltsbeschreibung:
    "Der Teufel selbst ist es, der in Moskau den Auftakt zu phantastischen Ereignissen gibt und Moskau in ein Chaos aus Hypnose, Spuk und Zerstörung stürzt - die Heimsuchung für Heuchelei und Korruption."


    Hier kann man, finde ich, das erste Mal erkennen, wie verdorben die Menschen wirklich sind.
    Der Teufel gibt zwar nur den Anstoß dazu, aber es wird ja ziemlich genau dargestellt, wie die sich danebenbenehmen.
    Bisher hat es ja eher die falschen getroffen - Berlioz und Besdomny waren keine so schlechten Menschen, dass sie das Zusammentreffen mit Voland & Co. verdient hätten.

    Heute vor 200 Jahren wurde Franz Liszt geboren.


    Ich denke, dass das Liszt-Jahr auch in Deutschland mindestens genauso viel, eher mehr Beachtung findet, da die Konzerthäuser sicherlich vermehrt Liszt in ihr Programm aufnehmen werden zu Ehren des großen Komponisten.


    In Bayreuth gibt es seit ungefähr Anfang des Jahres das Programm Lust auf Liszt. Es gab in diesem Rahmen sowohl Konzerte, Liederabende, und Liszts einzige Oper, als auch besondere Ausstellungen, Wettbewerbe und Vorträge.


    http://www.bayreuth.de/tourism…2011/liszt_2011_1550.html


    Es hat Bayreuth ziemlich gut getan, dass einige bekannte Künstler gekommen sind, und es auch sonst ein paar Veranstaltungen mehr gab.
    An diesem Wochenende laufen der "Franz Liszt-Klavierwettbewerb" und Festkonzerte.


    Dieses Dreigestirn ist ja sehr interessant; Voland, diese Nebelgestalt und der riesige Kater.


    Ist das eigentlich ein Teufel in drei Personen, also sozusagen das Gegenstück zum dreieinigen Gott, ein "Hauptteufel", das wäre wohl Voland mit zwei Gehilfen oder sind alle gleichberechtigt?
    Ich würde auf gleichberechtigt tippen, also drei Einzelteufel. :teufel:



    Wechselt eigentlich im 5. Kapitel die Erzählperspektive ? Auf einmal heißt es .... Ob das stimmt, wissen wir nicht genau. Mir ist, als ob Gribojedow keine Hausbesitzerin zur Tante hatte....


    (hat mich etwas verwirrt)


    Ich würde folgendes vermuten:
    Gribojedow war damals vermutlich viel bekannter als heute. Ich persönlich habe seinen Namen noch nie gehört, aber in Moskau wird er eine Schriftstellergröße gewesen sein.
    Also wechselt nicht die Erzählperspektive, sondern Bulgakow nimmt in seiner Funktion als Autor des Romans selber zur Hausbesitzerin (und Tante?) Stellung.


    So wie ich es aufgefasst habe, versucht Bulgakow ja nie, wie eine Figur aus dem Buch zu schreiben, eher wie ein neutraler Beobachter der Moskauer Ereignisse.


    Dann sind wir zumindest zum Zeitpunkt deines Postings ungefähr gleich auf. Ich stecke im 5. Kapitel, habe dann aber etwas anderes dazwischen genommen, weil hier nichts passierte. Nun kehre ich erstmal zum Bulgakow zurück.


    Ich war auch, oder bin immer noch, ganz schön in Versuchung gekommen, was das Weiterlesen betrifft. Würde ich allein lesen, wäre ich wahrscheinlich schon fertig, so sehr spricht mich das Buch im Moment an. Parallellektüren sei Dank!



    Diese großen Gesprächsszenen sind für mich auch Höhepunkte all dieser Romane, wenn auch manche über die Vielzahl der Namen stöhnen. Im 5. Kapitel haben wir ja auch so eine Szene, als die Mitglieder des Schriftstellerverbandes auf Berlioz warten.


    Ja, die Russen und ihre Namen sind so ein Kapitel für sich. :breitgrins: Es wäre ja schon schwierig genug, sich Vor-, Zwischen- und Nachnamen zu merken, aber Iwan Nikolajewitsch Ponyrew heißt auch noch Besdomny...


    Bei der Szene im Gribojedow bin ich aber dazu übergegangen, die einzelnen Namen eher zu ignorieren. Wenn sie später auftauchen, kann ich ja immer noch mal nachlesen. :zwinker:


    Ich liebe diese "russische Atmosphäre" ebenfalls. Sie kommt im "Meister und Margarita" aber auch sehr gut rüber:
    Die Gespräche in der Allee, die etwas merkwürdigen Ansichten über Ausländer :rollen: :rollen: (sind mir stark auf die Nerven gegangen- "ein komischer Mensch auf dem Boulevard- muss ein Ausländer sein!)", der siebte Beweis im Sommerabend, die Versammlung der MASSOLIT, das ist wirklich toll! Nur die Verfolgung war mir viel zu mystisch, aber das wird wohl später im Buch noch zunehmen. Mal sehen.

    Ich bin im Moment bis zum einschließlich 5. Kapitel (Der Vorfall im Gribojedow) gekommen.


    Schon allein der Anfang hat mir ausnehmend gut gefallen.
    Bulgakow steigt ja erstaunlich schnell in das Hauptthema ein. "An einem ungewöhnlich heißem Frühlingstag erschienen bei Sonnenuntergang auf dem Moskauer Patriarchenteichboulevard zwei Männer...", die werden vorgestellt, Berlioz sieht seine erste Vision, und nicht allzu lange Zeit später ist der siebte Beweis da. Es geht nicht bei allen Autoren so schnell und irgendwie trotzdem ausführlich. :klatschen:


    Sandhofer hat Recht, ein über Gott philosophierender Teufel ist wirklich mal außergewöhnlich, die Erzählung über Pontius Pilatus war es zumindest.
    Das Kapitel "Der siebte Beweis" habe ich eher als eine Überführung zur "Verfolgung" verstanden.
    Die fand ich übrigens nicht so überragend, mir wurde es da gleich ein bisschen zu übertrieben mit den Moskauer Innenhäusern.


    Noch etwas zum Gribojedow.
    Ich bin überhaupt kein Kenner der russischen Romane, aber vor einiger Zeit habe ich, nur mal als Beispiel, "Anna Karenina" gelesen.
    Dort- und auch in anderen Büchern- wird ja sehr ausführlich die russische Gesellschaft beschrieben, fast ein wenig auseinander genommen. Ähnlich war es mit der Literaturszene im Gribojedow, der Vergleich hat sich mir irgendwie aufgedrängt.


    "Anna Karenina" ist 1875 erschienen, "Der Meister und Margarita" ab 1966, geschrieben etwas früher. Die Schilderungen der Autoren über das Gesellschaftsleben kommen mir jedoch vielleicht nicht ganz gleich, aber durchaus mit Gemeinsamkeiten vor.
    Die Schlussfolgerung wäre also, dass sich bei einer gewissen Schicht- zumindest was den Umgang mit Freunden und Bekannten angeht- nicht viel geändert hat.
    Nur mal interessehalber- könnte es tatsächlich solche Ähnlichkeiten geben, oder liegt es nur daran, dass das fälschlicherweise in diesem einen Kapitel so rüberkommt?