Beiträge von navigator

    An dem Tag, an dem sie Santiago Nasar töten wollten, stand er um fünf Uhr dreißig morgens auf, um den Dampfer zu erwarten, mit dem der Bischof kam.


    Gabriel García Márquez: Chronik eines angekündigten Todes

    "Viele Jahre später sollte der Oberst Aureliano Buendía sich vor dem Erschießungskommando an jenen fernen Nachmittag erinnern, an dem sein Vater in mitnahm, um das Eis kennenzulernen."


    Gabriel García Márquez: Hundert Jahre Einsamkeit


    Gruss,
    Peter

    Zitat von "xenophanes"

    Musil wäre der letzte, der eine tote Leserunde verdiente :sauer:


    CK


    Ja, da hast Du absolut recht. Musil hat das auf keinen Fall verdient.


    Es tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Doch ich muss zugeben, dass ich den MoE ziemlich lange nicht in die Hand genommen habe. Ich habe das Werk wirklich unterschätzt. Es ist schon ein dickes, dickes Brett, was da gebohrt werden will. Und die Bohrer werden schnell stumpf.


    Der MoE ist ein Sprchkunstwerk, dass jederzeit volle Konzentration fordert. Mir war es einfach zu anstrengend geworden. Zwischenzeitlich habe ich belanglose Werke gelesen, zuletzt "Eine Billion Dollar" von Andreas Eschbach (Lasst es sein, es lohnt sich nicht)


    Heute habe ich dann den MoE wieder aufgeschlagen. Und ich habe zu lesen begonnen. Und ich war wieder total fasziniert von Musils Sprache.
    Und mit ganz schlechtem Gewissen habe ich dann nachgeschaut, ob die Leserunde noch lebt. Ein kleines Fünckchen scheint noch da zu sein.


    Ich habe mir vorgenommen, langsam aber regelmäßig den MoE weiterzulesen. Man braucht halt einen langen Atem. Aber es ist die Sache bestimmt wert.


    Liebe Grüße,
    Peter


    P.S. Für den Ulysses habe ich 2 1/2 Jahre gebraucht. Beim MoE sind erst 7 Monate vergangen. Es besteht also noch Hoffnung :smile:

    Hallo zusammen,


    ich wollte nur schnell ein kurzes Signal geben, dass ich noch bei der Leserunde dabei bin. Leider stecke ich zur Zeit etwas fest beim MoE. In der vergangenen Woche bin ich gar nicht zum Lesen gekommen, da ich beruflich derzeit sehr eingespannt bin. Ich hoffe, dass ich mich am kommenden Wochenende wieder mit Ulrich und seiner Gesellschaft beschäftigen kann.


    Beste Grüße,
    Peter

    Hallo zusammen,


    in unserer kleinen aber feinen Leserunde ist es etwas ruhig geworden. Daher wollte ich mich mal nach dem Stand der Dinge erkundigen.


    Ich muß gestehen, bei mir geht es langsamer als gedacht. Mittlerweile bin auf S. 177 angekommen, wir befinden uns dort in einer Art konstituierenden Sitzung für die Parallelaktion. Viele der bisher eingeführten Personen agieren erstmals zusammen. Wobei agieren eigentlich das falsche Wort ist, es ist mehr eine Art aktives Schweigen.


    Wie kommt ihr voran mit Ulrich und seiner Geschichte? Ich würde auch gern nochmal die Frage von Waldfee aufgreifen: Wie ist euer bisheriges "Ulrichbild"?


    Beste Grüße,
    Peter

    Hallo zusammen,


    Zitat von "Fuu"


    Hab mir das Buch bestellt. :breitgrins:


    Gruß,Fuu


    Na wer sagts denn? Die Leserunde wächst! Vielen Dank für Dein Interesse Fuu und willkommen in der "MoE-Gemeinde" :klatschen:


    Zitat von "waldfee"

    ...Obwohl ich ansonsten sehr zügig lese, dauert es dafür hier aber auch wesentlich länger, ich sauge einzelne Passagen regelrecht auf :smile: ...


    Ich bin jetzt auf S. 142, d.h. Kapitel 37 einschließlich angekommen. Auch mir geht es so, daß ich mein gewohntes Lesetempo deutlich drosseln muß, um Musils Text umfassend aufzunehmen und zu genießen. Obzwar die Lesbarkeit sehr gut ist, stellen die anspruchsvollen Satzkonstruktionen doch einige Anforderungen. Da ich derzeit einige freie Tage habe, kann Musil im Moment etwas breiteren Raum einnehmen. Doch diese Situation wird sich in Kürze ändern, so daß ich demnächst wohl nur ein paar (der recht kurzen) Kapitel am Tag schaffen werde.


    Zitat von "waldfee"


    Wie deutet Ihr für Euch eigentlich Ulrich? So richtig zu fassen bekomme ich ihn noch nicht, sprich: ich vermag noch nicht zu sagen, ob ich diese Romanfigur mag oder nicht. Mag den sarkastischen Unterton, wenn Ulrich beschrieben wird. Mal finde ich den Mann lächerlich, mal einzigartig. Aber das muss sich ja nicht gegenseitig ausschließen...


    Wie sehe ich Ulrich? Das ist eine gute Frage. Ein vollständiges Bild von der Hauptperson habe ich auch noch nicht; das ist wohl auch kaum möglich, wenn erst gute 10% des Textes aufgenommen wurden. Eine erste Deutung Ulrichs sehe darin, daß er und seine Eigenschaften bzw. Nicht-Eigenschaften ein Bild für das kaiserliche Österreich-Ungarn, für Kakanien sind. Wie Ulrich der „Möglichkeitsmensch“, ist das k.u.k. Österreich ein „Möglichkeitsstaat“ in dem viele Nationen unter dem Dach eines gemeinsamen Staates irgendwie zusammengehalten werden. Dieser Staat hat alle und keine Eigenschaften, ein Staat ohne eine gemeinsame Nation bzw. „ohne Eigenschaften“ oder aber sehr vielfältige Eigenschaften „Nationen“, die nicht unter einen Hut zu bringen sind.


    Indem Musil Österreich-Ungarn mit dem Kunstwort „Kakanien“ betitelt, wird ja schon ein ironisch-satirischer Seitenhieb ausgeteilt. Interessant wäre sicher zu erfahren, ob Musil den Begriff „Kakanien“ erfunden hat oder ob dieser Begriff bereits vor Musils Roman existierte.


    Soweit für den Augenblick,
    Peter

    Hallo Tyrone,


    Zitat von "tyrone"

    Hallo,


    ich bin auch neu dabei und werde versuchen immer brav mitzulesen, wollte ich doch den MoE schon so lange mal lesen. Jetzt ist es also soweit.


    Herzlich willkommen im Forum und herzlich willkommen als der Dritte im Bunde der Leserunde "Mann ohne Eigenschaften". Na wenn das keine Werbung für unsere Leserunde ist! Prima, jetzt sind wir also zu dritt. Vielleicht finden ja noch mehr Bücherwürmer Geschmack am MoE.



    Also da bin ich ja erstmal platt. Das Buch kenne ich nicht, aber die von Dir zitierte Passage ist schon mehr als eine Referenz.


    Viele Grüße,
    Peter


    P.S.: Dein Avatar, das ist doch das einzige bekannte Foto von Thomas Pynchon, dem Autor von "Gravity's Rainbow" (Die Enden der Parabel), oder? Ist Pynchon Dein Lieblingsautor?

    Hallo zusammen,


    mittlerweile habe ich den ersten Teil des ersten Buches (Kapitel 1 – 19) von Musils „Mann ohne Eigenschaften“ gelesen, und ich möchte meine ersten Eindrücke schildern.


    [Blockierte Grafik: http://images-eu.amazon.com/images/P/3499134624.03.MZZZZZZZ.jpg]


    In der mir vorliegenden rororo Taschenbuchausgabe (siehe Bild der Einbanddecke – oder neudeutsch des „Covers“ - oben), auf die ich mich bei meinen Seitenangaben beziehen werde, bin ich somit bis S. 79 vorgedrungen. Die genannte Ausgabe verfügt immerhin über gute 1000 Seiten Text. Das Papier ist relativ dünn, die Seiten sind eng bedruckt und der Text ist in einem recht keinen Schriftgrad gesetzt. Mit anderen Worten: für ein Taschenbuch handelt es sich um einen „ziemlich dicken Klotz“.


    Eindrücke zum Inhalt:


    In diesen ersten Kapiteln werden neben Ulrich weitere Personen eingeführt. Das sind u.a. sein Jugendfreund Walter und dessen Frau Clarisse, die geheimnisvolle Bonadea, der Sexualmörder Mossbrugger, Ulrichs Cousine Diotima, der Graf Leinsdorf, Dr. Arnheim sowie Ulrichs Vater. In welchem Zusammenhang diese Personen miteinander stehen, ist in diesen ersten Kapiteln noch nicht oder nur sehr vereinzelt zu erkennen. Auffällig ist jedoch, daß auf diesen 79 eng bedruckten Seiten erstaunlich wenig passiert. Vieles findet in Gedanken und inneren Betrachtungen statt. Unter diesem Gesichtspunkt erinnert das Buch schon ein wenig an den Ulysses von Joyce (den ich komplett gelesen habe) und an die Recherche von Proust (von der ich nur den ersten der sieben Teile gelesen habe).


    Eindrücke zur Sprache:


    Ich muß gestehen, daß ich von der Sprache Musils, so wie ich sie in den ersten Kapiteln kennengelernt habe, sehr fasziniert bin. Es wurde bereits diskutiert, daß Musil seine Sätze pendantisch durchkonstruiert und mehrfach umgearbeitet hat, bis sie seinem perfektionistischen Anspruch genügten. Liest man die ersten Kapitel mit diesem Hintergrundwissen, so wird einem dies relativ schnell deutlich. Von einigen sehr stark verschachtelten Sätzen einmal abgesehen, läßt sich Musils Stil dennoch erstaunlich leicht und flüssig lesen. Allerdings muß man schon einiges an Konzentration aufwenden, um den manchmal komplexen Gedankengängen zu folgen. Das ist zumindest mein Empfinden.


    Beim Lesen sind mir zudem einige Worte wieder bewußt vor die Augen getreten, die in meinem aktiven Wortschatz völlig in Vergessenheit geraten sind. Als beispielhafte Vertreter möchte „schlechterdings“ und „allzumal“ nennen. Das Lesen anspruchsvoller Literatur zeigt doch immer wieder, welche Vielfalt und welchen Variantenreichtum die Sprache bietet. Ich habe es jedenfalls für mich persönlich als eine Bereicherung empfunden, solche Schätze zu heben, und ich es spornt mich an, sie auch aktiv wieder in meiner Schriftsprache zu verwenden.


    Zusammenfassend habe ich einen sehr positiven Eindruck von Musils Roman, und ich freue mich sehr auf die zukünftigen Lesestunden mit diesem Werk.


    Viele liebe Grüße,
    Peter


    P.S. Wie sind eure ersten Eindrücke?

    Hallo Hubert, Hallo Xenophanes,


    Zitat von "Hubert"

    Hallo Peter,


    ich hoffe, Du bist mir nicht böse, wenn ich Deinen Eintrag noch um ein paar Daten zur Biographie und ein paar Links zum Roman ergänzt habe.


    Über kompetente Ergänzungen bin ich ganz und gar nicht böse, ehr im Gegenteil: ich freue mich darüber. Vielen Dank an Xenophanes und an Dich für das umfangreiche Informationsmaterial!


    Beste Grüße,
    Peter

    Der Roman "Der Mann ohne Eigenschaften" ist das Hauptwerk Robert Musils (1880 - 1942). Er hat daran 20 Jahre gearbeitet. Das Werk ist ein Fragment geblieben. Der erste und zweite Band erschien 1930 bzw. 1933. Den dritten Band gab Musils Frau 1943 aus dem Nachlass heraus. Auf dieser Grundlage erschien 1952 eine Neuedition, die heute die textliche Grundlage bildet.


    Hauptperson der Handlung ist Ulrich, der Mann ohne Eigenschaften. Er ist Anfang dreißg als er 1913 im kaiserlich und königlichen Österreich-Ungarn, bei Musil mit Blick auf k.u.k. "Kakanien" genannt, der Sektetär der sogenannten Parallelaktion wird. Im Rahmen dieser Parallelaktion soll das 70-jährige Thronjubiläum des Kaisers Franz-Josef im Jahr 1918 vorbereitet werden. Man will sich mit dieser Aktion gegenüber Preußen-Deutschland hervortun, das ebenfalls im Jahr 1918 das "nur" 30-jährige Thronjubiläum von Kaiser Wilhelm II feiern wird. Die Ironie der Geschichte ist, daß beide Monarchien mit dem Ende des 1. Weltkriegs im Jahr 1918 untergegangen sind.


    Peter

    Liebe "MoE-Fans",


    ich freue mich sehr, daß die Leserunde gestartet ist. Ich bin sehr gespannt. Es ist ist sicher eine anspruchsvolle Aufgabe, dieses sehr umfangreiche Werk zu lesen.


    Aber nach einigen Seiten bin ich fest davon überzeugt: Es lohnt sicht! Mir sind schon lange nicht mehr derart durchkonstruierte Sätze begegnet, die sich geichzeitig so flüssig lesen lassen. Irgendwo - ich glaube es war sogar hier im Forum - habe ich gelesen, daß Musil ganze Kapitel umgeschrieben hat, bis er mit dem Ergebnis zufrieden war. Das kann ich nunmehr bereits nachvollziehen.


    Und sandhofers Bemerkung hinsichtlich eines der genialsten Romananfänge kann ich voll unterstreichen. Es ist einfach zauberhaft, was mit Sprache alles hervorgebracht werden kann. Es gelingt Musil, den einfachen Satz "Es war ein schöner Augusttag des Jahres 1913" durch einen Absatz von über 10 Zeilen zu umschreiben. Und irgendwie schwingt eine wenig mit, daß Musil eine technische Ausbildung hatte. Er war Ingenieur. Das finde ich besonders interessant; ich bin nämlich selbst ein Ingenieur. Leider nicht mit den sprachlichen Fähigkeiten eines Robert Musil :smile:


    Daher mein Apell an alle Zögernden: Springt auf den Zug auf, solange er noch nicht unter Volldampf steht! Es lohnt sich!


    Sommerliche Grüße aus Ostwestfalen,
    Peter

    Hallo zusammen,


    ich habe nunmehr begonnen, den Mann ohne Eigenschaften zu lesen. Wir hatten ja vereinbart, am 7. August zu starten. Wie ich festgestellt habe, paßt das ganz gut zu dem Roman, die Handlung beginnt nämlich "an einem schönen Augustag des Jahres 1913".


    Daher würde ich mich freuen, wenn eine "offizielle" Leserunde daraus wird. Wenn nicht, ist das auch in Ordnung. Es gibt hier im Forum offenbar einige kompetente Leser, die das Buch kennen und sich vielleicht auch außerhalb einer Leserunde an der einen oder anderen Diskussion zu dem Roman beteiligen würden.


    Da ich die genauen Regeln der Leserunden hier im Forum nicht kenne und ich ehrlich gesagt jetzt zu faul bin, danach zu suchen :smile: , möchte ich die Entscheidung bezüglich des Starts oder Nicht-Starts der "offiziellen Leserunde MoE" der Moderatoren überlassen.


    Liebe Grüße,
    Peter

    Hallo zusammen,



    So sollten wir es machen. Wir starten am 7./8.8. mit dem Mann ohne Eigenschaften. Und wir hoffen mal ganz optimistisch, dass noch weitere Mitleserinnen und Mitleser dazustossen.


    Viele Grüße,
    Peter

    Hallo Waldfee,


    vielen Dank für Dein Interesse. Als Start für die Leserunde schwebt mir ebenfalls Ende Juli / Anfang August vor. Das würde schon einmal zusammen passen. Vielleicht finden sich ja noch weitere Interessenten.


    Ich habe den Mann ohne Eigenschaften ebenfalls bereits einige Jahre ungelesen im Schrank stehen. Höchste Zeit, dass sich das ändert.


    Beste Grüße,
    Peter

    Hallo zusammen,


    da ich mir den MoE - eines der dicksten Bretter der Weltliteratur - vornehmen werde, wärme ich diesen Thread nochmals auf. Hat jemand Interesse?


    Eine Frage noch zum MoE: Ich habe eine Taschenbuchausgabe von Rowohlt (ISBN 3 499 13462 4). Ich bin mir bei dieser Ausgabe nicht sicher, ob dies das komplette Werk ist. Der MoE besteht ja aus mehreren Teilen, leider ist mir nicht bekannt, wieviele das sind. Kann jemand helfen?


    Danke und beste Grüße,
    Peter

    Hallo zusammen,


    ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für Huberts Rat bedanken:



    Zunächst habe ich den "Demian" gelesen und anschließend den "Steppenwolf". Es ist schon beeindruckend wie treffend es Hesse gelingt, psychologische Vorgänge zu analysieren und zu beschreiben. Ich denke, dass beide Bücher starke autobiographische Züge tragen. Ich halte es für unwahrscheinlich, derart detailliert Vorgänge in einem inneren Ich zu schildern, wenn man sie nicht selbst erlebt hat. Der in dieser Hinsicht wesentlich weiter gehende "Steppenwolf" ist erkennbar in einem späteren, reiferen Lebensabschnitt Hesses entstanden.


    In einigen Passagen beider Bücher habe ich mich auch selbst erkennen können. Wohlmöglich steckt ein Stück von Emil Sinclair und von Harry Haller in jedem von uns.


    Abschließend bin ich ferner erneut zu der Erkenntnis gekommen, dass die Lektüre der deutschsprachigen Klassiker jedermann dazu erzeihen kann, die deutsche Sprache sorgfältiger und genauer zu verwenden. Frei nach Schopenhauer "Man brauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhliche Dinge". Ich erwische mich selbst immer wieder dabei, wie ich in unserem Informationszeitalter bei der schriftlichen Kommunikation (E-Mail, Foren, PowerPoint, usw.) es an sprachlicher Sorgfalt fehlen lasse. Die Lektüre von Büchern in gutem Deutsch (es gibt leider immer weniger davon) helfen doch sehr dabei, auf die eigene Schriftsprache wieder mehr zu achten.


    So, an dieser Stelle nochmal meinen herzlichen Dank an Hubert und seinen guten Rat zur "richtigen Lesereihenfolge" von Hesse-Werken.


    Beste Grüße,
    Peter

    Hallo zusammen,


    ich habe heute "Chronik eines angekündigten Todes " von Gabriel García Márquez beendet.


    "An dem Tag, an dem sie Santiago Nasar töten wollten, stand er um fünf Uhr dreißig morgens auf, um den Dampfer zu erwarten, mit dem der Bischof kam." Nach einem solchen ersten Satz kann man doch nur noch gespannt weiterlesen, oder?


    Der Roman ist recht ungewöhlich konstruiert, da der Leser bereits nach den ersten Seiten genau weiß, wie die Geschichte ausgeht. Das spannende ist jedoch zu verfolgen, wie sich ein Gerücht langsam ausbreitet, jedem eigentlich klar ist, dass etwas unternommen werden muß, um etwas Unheilvolles zu verhindern, aber letztlich doch niemand etwas tut. Und dann kommt dazu zu noch die wunderschöne kräftige Sprache von Gabriel García Márquez. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.


    Viele Grüße,
    Peter