Beiträge von Suse

    Hallo,


    mich würde mal interessieren, ob ihr Euch lesetechnisch so richtig auf Weihnachten einstimmt: Weihnachtliche Lektüre und weihnachtliches Ambiente. Ich selbst lese zwar eher keine weihnachtliche Lektüre und bin ansonsten auch eher ein Weihnachtsmuffel, aber ich mag es, wenn es so richtig grau und düster ist, der Regen plätschert und ich mich mit dicker Decke, heißem Tee, den Duft von Zimt und Bratäpfeln in der Wohnung, Kerzen etc. auf das Sofa verkrümeln kann. Dabei trinke ich übrigens so einen richtigen Weihnachtstee am liebsten (obwohl ich die unterm Jahr gar nicht so mag).


    An weihnachtlicher Lektüre habe ich bisher wohl nur Schweinsgalopp von Terry Pratchett gelesen. Das Buch kann ich auch uneingeschränkt jedem Weihnachtsmuffel empfehlen, der sich über den vorweihnachtlichen Kaufrausch aufregt. Allerdings ist das kein Klassiker. Habt ihr Tipps, welche Klassiker sich besonders für die Weihnachtszeit eignen? (z.B. Dickens' Weihnachtsgeschichte).


    Liebe Grüße
    nimue

    Hallo,


    vielen Dank für die interessanten Informationen. Also war Tucholsky ein Freidenker mit - zumindest meiner Meinung nach - keinen fragwürdigen Ideologien. Vermutlich bezog sich die Mail, die ich damals erhielt, auf den Ausspruch "Soldaten sind Mörder", worauf ja sehr viele extrem sensibel reagiert haben.


    Steffi: Hast Du Lust irgendwann demnächst mal "Schloss Gripsholm" mit mir zu lesen? Das ist so ziemlich das Bekannteste seiner Werke (vermute ich mal).


    Liebe Grüße
    nimue

    Auf die Frage "Wer bestimmt heute eigentlich, was ein Klassiker ist, das Feuilleton, der Verleger oder der Autor selbst?" antwortete Martin Walser:


    Der Gebrauch eines Autors macht aus ihm einen Klassiker. Wenn die Gesellschaft oder die Bevölkerung oder das Volk ihn gebraucht, dann ist er ein Klassiker. Das habe ich schon 1974 in dem Aufsatz »Was ist ein Klassiker?« begründet. Karl May ist zum Beispiel ein Klassiker. Nicht Akademien und schon gar nicht Kritiker können einen Autor zu einem Klassiker machen. Das ist alles abstrakter Kulturbetrieb, der ist saisonal gebunden, und danach richten sich die Leute nicht. Karl May - für das Feuilleton ist er nur ein TrivialautorDamit wäre auch meine ganze glühende Leseerinnerung vom achten bis zum zwölften Lebensjahr verurteilt ins Trivial-Ghetto. Also, grotesk! Das lasse ich mir meiner Kindheitserinnerung zuliebe nicht gefallen. Karl May ist und bleibt ein Klassiker. Ich habe letztes Jahr »Winnetou« wieder gelesen. Ein hervorragender Autor! Ich habe meinen Kindern, immer wenn sie krank waren, Karl May vorgelesen. Ein Beweis seiner Brauchbarkeit.


    Quelle

    Hallo ihr Lieben,
    nachdem ich in der letzten Zeit etwas in der Versenkung verschwunden war, möchte ich mich hier endlich mal wieder melden. Schön, dass ihr schon ein neues Buch lest. Mir ist der Manzoni im Moment leider zu dick und ich kann mich auch nicht auf schwerere Literatur konzentrieren.


    Gerade eben habe ich über Booklooker Tucholskys Gesammelte Werke in 10 Bänden gekauft. Zum Schnäppchenpreis von 9 € + Versand. Hat jemand von euch schon was von Tucholsky gelesen? Er scheint ja ein sehr zwiespältiger Autor zu sein. Auf Literaturschock.de habe ich ein Zitat aus Augen in der Großstadt und deshalb wurde ich tatsächlich schon per Mail angepöbelt. Wie ich denn nur von einem Autor wie Tucholsky etwas veröffentlichen könnte. Der sei geistig absolut krank gewesen. Hmm...keine Ahnung. Wisst ihr etwas? Hatte der irgendwelche dubiosen Ideologien?


    Jedenfalls freue ich mich nun auf meine Bücher und vielleicht können wir von ihm ja sogar mal was zusammen lesen :-)


    Liebe Grüße
    nimue

    Inhalt:


    Kurt Tucholskys Roman um den Sommerurlaub eines unkonventionellen Liebespaars trägt neben seinen heiter-unbeschwerten Zügen auch einen zeitkritischen Unterton, der auf die Gefährdungen demokratischer Kultur verweist.
    Inhalt: Schloss Gripsholm beginnt mit einem fiktiven Briefwechsel, in dem der Verleger Ernst Rowohlt seinem Autor nahe legt, eine kleine Liebes- oder Sommergeschichte zu schreiben, welche die Leute »ihrer Freundin schenken können«. Danach setzt die eigentliche Handlung ein – der Schweden-Urlaub des Ich-Erzählers Peter und seiner Freundin, der Sekretärin Lydia. Die beiden mieten sich in einem Anbau von Schloss Gripsholm ein. Dort verleben sie heiter verliebte Tage, mokieren sich über konservative Touristen und lassen die Seele baumeln. Zwischenzeitlich bekommen sie Besuch, zunächst von Peters Freund Karlchen, dann von Lydias Freundin Billie, woraus sich eine Nacht zu dritt entwickelt. Auf einem ihrer Spaziergänge lernen Peter und Lydia die kleine, tief verstörte Ada kennen, die im nahen Kinderheim wohnt und unter der tyrannischen Direktorin leidet. Die beiden setzen sich dafür ein, dass die Kleine wieder zu ihrer Mutter nach Zürich zurückkehren kann, und nehmen sie bei ihrer Abreise mit.
    Aufbau: Tucholsky erzählt seine Urlaubsgeschichte mit großer Leichtigkeit, unterläuft jedoch vielfach das Genre des unterhaltsamen Reise- bzw. Liebesromans. Die eingestreuten Reflexionen über das Wesen der Liebe oder die Unmöglichkeit, einer Urlaubsidylle Dauer zu geben, verleihen dem Roman melancholische Züge. Auch die mit verschiedenen niederdeutschen Dialekten versetzte oder aus einem Privatidiom bestehende Sprache der Figuren trägt nicht allein zum Bild einer privaten Idylle bei; der Dialekt als eine Form authentischer Sprache unterstreicht darüber hinaus den Anspruch der Personen, angesichts eines uniformer werdenden Alltags ihre Individualität zu wahren.
    Das Gegenbild zu der von Zwängen freien Liebesbeziehung und den liberalen, demokratischen Auffassungen des Liebespaars erscheint im zweiten Handlungsstrang des Romans, der Geschichte der kleinen Ada. Die Leiterin des Kinderheims, die machthungrige und brutale Frau Adriani, eine Deutsche, wird als autoritärer Charakter geschildert, der Angst verbreitet und an dem humane Vorstellungen abprallen. Diese Figur verweist auf die antidemokratischen Kräfte, welche die Weimarer Republik zunehmend zersetzten. Ihre Welt, Sinnbild einer Gesellschaft, die nur Herrscher und Beherrschte kennt, löst im Ich-Erzähler die Vision eines Gladiatorenkampfs aus, die – mit prophetischem Blick – deutlich macht, dass es von der Unterdrückung der Schwachen bis zu nackter Gewalt nur ein kleiner Schritt ist.
    Wirkung: Die Sommergeschichte wurde rasch ein großer Publikumserfolg. Ihre anhaltende Beliebtheit führte zu mehreren Verfilmungen, zuletzt durch Xavier Koller, der in Gripsholm (2000) die zentralen Motive des Romans mit in Berlin spielenden Szenen verband. P. G.
    (aus: Buch der Bücher).


    Links


    Tucholsky.net


    Eine Reise nach Gripsholm


    Tucholsky Gesellschaft


    Rheinsberg & Kurt Tucholsky


    Schloß Gripsholm Verfilmung

    Hallihallo,


    mir wäre da spontan auch der kleine Prinz eingefallen. Ansonsten könnte ich noch "Das Spiel ist aus" von Sartre vorschlagen. Das ist auch schön kurz - ich habe aber keine Ahnung, wie anspruchsvoll der Sprachstil im Original ist.


    Liebe Grüße
    nimue

    Hallihallo,


    ich melde mich auch mal wieder zu Wort *g* Kennt ihr mich überhaupt noch?


    Eure Diskussionen zum Dostojewski habe ich übrigens immer sehr interessiert verfolgt! Das macht irgendwie so richtig Lust mitzulesen. Leider habe ich so eine Riesenmenge an Bücher hier, die ich noch lesen sollte *seufz*


    Also...wegen der Wahl: Ich vermute, dass ich den Ulysses mitlesen würde, bei dem Wolfe würde ich mich aber ausklinken müssen. Den habe ich nämlich nicht und im Moment sieht es bei mir nicht so rosig aus, so dass ich auf Buchkäufe leider verzichten muss. Den Bronte würde ich zwar auch mitlesen, muss aber nicht unbedingt sein.


    Liebe Grüße
    nimue

    Hallo,


    vielleicht sind ja auch hier ein paar Fans von Diana Gabaldon? Auf meiner HP gibt es nämlich ein tolles neues Interview mit der erfolgreichen Autorin. Derzeit ist es zwar nur auf englisch verfügbar, die Übersetzung wird aber in der nächsten Zeit folgen.


    Zum Interview


    Liebe Grüße
    nimue

    Hallo Cora,


    zuerst einmal Willkommen im Klassikerforum! :-)


    Leider kann ich den Goethe nicht mit Dir lesen, aber schlage doch mal zukünftige Lektüre einfach bei den Lesevorschlägen vor. Dann klappt das vielleicht beim nächsten Mal. Darf ich fragen, was Du studierst?


    Liebe Grüße
    nimue

    Hallo,


    ich lese zur Zeit immer noch am zweiten Teil von "Der Kreis der Dämmerung", was nicht daran liegt, dass die Bücher schlecht sind (im Gegenteil!), sondern daran, dass ich Urlaub hatte und meine Zeit lieber mit meinem Schatz verbracht habe *g*. Ansonsten habe ich kurzzeitig für einen brutalen Krimi unterbrochen: "Der Vogelmann"


    Liebe Grüße
    nimue

    Hi Ginny,


    das ist ja toll, dass die Seite schon über Suchmaschinen gefunden wird *freu*


    Es ist übrigens mein Zweit-Literaturprojekt. An erster Stelle steht Literaturschock. Eigentlich wollte ich jetzt keine Werbung dafür machen, aber vielleicht interessieren Dich ja meine Rezensionen zu Otherland. Ich lege Dir mal den Direktlink zum ersten Teil:


    Stadt der goldenen Schatten


    Liebe Grüße
    nimue

    Hallo Ginny,


    jetzt muß ich Dich doch erst mal hier im Forum Willkommen heißen :-)
    Schön, dass Du hergefunden hast (darf ich fragen, wie?).


    Damit das hier auch ein bißchen zum Thema passt: Ich lese zur Zeit den zweiten Teil der Tetralogie "Der Kreis der Dämmerung" von Ralf Isau. Ist ziemlich genial. Otherland habe ich bereits gelesen und in meine Lieblingsbuchliste eingereiht. Du kannst Dich auf die Bücher freuen.


    Klassiker lese ich zur Zeit gar nicht, aber ich glaube, dass ich das nächste Buch hier im Forum mitlesen werde. Mal sehen.


    Liebe Grüße
    nimue

    Hallo Erika,


    ich finde es sehr lieb, dass Du für unser Forum Werbung machen möchtest, aber ich glaube, dass es in den anderen Foren sowieso relativ bekannt ist *grübel*


    Pure Werbung für eine Seite wird meistens sowieso nicht gelesen, aber ich bringe bei entsprechenden Themen eigentlich immer einen Link zum Klassikerforum an :-)


    Vielleicht kennst Du aber auch noch ein paar Bücherforen, in denen ich mich nicht herumtreibe und ich wäre gespannt, ob ein Link zum Forum Leute anlocken würde.


    Liebe Grüße
    nimue

    Hallo,


    darf ich kurz etwas weiter ausholen?


    Ich lese zur Zeit den ersten Teil der Tetralogie "Der Kreis der Dämmerung". Eigentlich ein Gemisch aus Fantasy und historischem Roman. Die Bücher handeln von einem geheimen Verschwörerkreis, der die Menschheit innerhalb von 100 Jahren ausmerzen möchte. Dies soll aber nicht durch Massenmorde seitens der Verschwörer erfolgen, sondern durch gezielte Manipulation, damit sich die Menschheit selbst vernichtet. Start ist das Jahr 1900, in dem auch das Jahrhundertkind David geboren wird. David wird gegen diese Verschwörer kämpfen und der Leser begleitet ihn 100 Jahre lang.


    Die Bücher sind eine Reise in die Vergangenheit. Man trifft die wichtigsten Zeitgenossen und wird im Schnelldurchlauf geschichtlich reaktiviert *g*


    Was hat das alles mit Ulysses zu tun? Ich habe heute ein Kapitel gelesen, das zu der Zeit Anfang der 20er Jahre spielte. In dieser Zeit erschien wohl Ulysses und die Professoren bezeichneten es als Pamphlet und Schandwerk, das sich hinter der harmlosen Fassade eines Romans verstecke.


    In Großbrittanien und den USA wurde es sogar verboten. James Joyce hatte es anfangs nur häppchenweise in der Zeitschrift "The Little Review" veröffentlicht und die verantwortlichen Redakteure seien sogar ins Gefängnis gewandert. Ein weiteres Zitat von den Wissenschaftlern war, dass das Buch wegen "Behandlung sexueller Dinge in der Alltagssprache der unteren Klasse" nicht besprochen wurde und dass Joyce sich in den inneren Monologen seiner Protagonisten in geradezu epischer Breite über die Einzelheiten des menschlichen Verdauungsapparates ergehe.


    In Frankreich jedoch, fiel Ulysses auf fruchtbaren Boden und spätere Studentengenerationen machten Joyce zum Kultautor.


    Vielleicht keine Sekundärliteratur, aber meiner Meinung nach sehr interessant (und eine wirklich sehr empfehlenswerte Tetralogie!).


    Liebe Grüße
    nimue

    Hallihallo,


    nachdem wir in der letzten Zeit einige neue Mitglieder gekriegt haben, wollte ich alle in einem Rundumschlag erledigen: Herzlich Willkommen! Ich hoffe, ihr habt alle so viel Spaß wie die anderen hier :-)


    Nun ergreife ich gleich die Gelegenheit: Im Moment verwaist mir die Klassikerforum Startseite etwas. Neue Inhalte habe ich schon eine ganze Weile nicht mehr gebracht - mir fehlen zur Zeit die Ideen. Vielleicht seid ihr da etwas kreativer? Ist euch aufgefallen, welche Informationen ihr gerne hättet? Wonach sucht ihr, wenn ihr die Bücher lest - und findet so gut wie nichts im Netz? Ich würde da gerne ein bißchen was zusammentragen und das Klassikerforum noch ausbauen.


    Liebe Grüße
    nimue

    Hallo sandhofer,


    das ist ja sehr interessant. Der deutsche Titel ist dann ja wirklich sehr frei übersetzt. Da Du anscheinend gut französisch kannst: Ich habe mich beim Lesen gefragt, ob die Straße bzw. der Name der Straße, die sie nach ihrem Tod aufsuchen, eine Bedeutung haben mag? Kannst Du mir da weiterhelfen?


    Liebe Grüße
    nimue

    Hallo Steffi,


    trage Dich doch einfach mal bei den Lesevorschlägen ein. Dann haben wir eine Übersicht, wer sich alles für ein Buch interessiert :-)


    Liebe Grüße
    nimue