Beiträge von Mecki

    Hi,


    hier der Link zur <a href=http://www.rollingstone.com/news/story/_/id/6596661/500songs?pageid=rs.News&pageregion=single2>Rolling Stone-Liste</a>. Mit dem Platz 1 bin ich natürlich total einverstanden, die 499 verbleibenden Plätze muß ich mir erst noch genauer anschauen. Für Musiklisten-Maniacs habe ich hier noch einen netten <a href=http://www.rocklist.net/>Link</a>.


    So long


    Mecki

    Hi Hubert,


    ich meinte, daß die Beatles auch dämliche Songs veröffentlicht haben, jedoch niemals ein substanzloses Album (na ja: Let it be....), die Bee Gees hingegen ein paar gute Titel hinbekommen haben, aber nie ein Album mit Substanz.


    Warum wer an welchem Platz auf der Liste steht, kann ich dir auch nicht erklären, da ich erstaunlicherweise im Gegensatz zu Heinz Rudolf "Die Quote" Kunze, Wolfgang "Isch benn de Kölsche Bobby" Niedecken oder Frank Farian nicht nach meinen Favoriten befragt worden bin.


    Scott Walker: Man muß ihn nennen, um zu zeigen, daß man den Durchblick hat. Nicht, daß ich was gegen "Scott 4" oder "Tilt" einzuwenden hätte, aber mit 4 Titeln in der Liste ist es dann auch wirklich gut! Ist eigentlich "Climate of Hunter" dabei? Ich hab den Überblick verloren.


    Bob Marley: Was mit irie Bobby ist, kann I-Man, I and I, I-Self dir auch nicht sagen. Reggae war noch nie mein Ding, ich hab die gängigen Marley-Platten hier stehen, höre sie aber kaum. Das Elend ging doch irgendwie Mitte der 70er mit Marley's Livealbum aus dem Lyceum los, oder? Dann mußte man plötzlich Evil "Versace" Clapton was vom Sheriff singen hören, und hatten nicht sogar die Stones auf einmal die Reggae-Vibes? (Black and Blue? Can't remember.) Mir ist die ganze Rastafari-Geschichte immer nur auf die Nerven gegangen.


    Bowie's "Hunky Dory" halte ich auch für eine großartige Platte, ich fasse mich eher an den Kopf, wenn ich Thin Lizzy oder Guns N' Roses in der Liste entdecken muß. Aber das hat wohl mit der Lebensgeschichte der Juroren zu tun.


    Mecki

    Hi Hubert,


    wenn wir damit anfangen, Platten danach zu beurteilen, wie die dahinterstehende Marktstrategie aussieht, müssen wir uns irgendwann noch mit Bohlen und Konsorten beschäftigen. Klar, wir können hier einen Thread machen, der den Zusammenhang von Popmusik und Popindustrie zum Thema hat, da wird es dann aber kaum noch um die künstlerische Qualität gehen. Gerade "Saturday Night Fever" ist doch ein typischer Fall: man wartet ab, wie die Entwicklung auf dem schwarzen Musikmarkt so läuft, ist da Profit auszumachen, werden die entsprechenden weißen Musiker darauf abgerichtet, die verwässerte Musikform darzubieten. Das war ja schon immer so. Hier eben Phillysound TSOP. Das alte Schema: Schwarze entwickeln den neuen Sound, Weiße kassieren ab. Umgekehrt hat das nie so gut funktioniert: Die Soulleute der 60er haben auf die British Invasion ja auch mit Coverversionen von Beatles- oder Stonessongs zu reagieren versucht (Aretha, Otis, Wilson), aber wirklich durchschlagenden Erfolg hatten sie damit nicht.


    Gegen die Bee Gees der 60er habe ich zum Teil auch nichts einzuwenden, aber im Vergleich zu den Fab Four wirken sie doch meist eher lächerlich. Und wenn die Beatles Unfug wie Ob-la-di rausgebracht haben, hör dir Schwachsinn wie I.O.I.O.von den Gibb-Brüdern an.


    Und daß Lennon/McCartney eher vergessen sein werden als "Saturday Night Fever"... Komm, Hubert, das kannst du doch nicht wirklich meinen!


    Mecki

    Hallo zusammen, Hi Georg,


    laß es uns einfach Popmusik nennen, wie du es ja oben auch schon getan hast. Rock, Country, Folk oder Blues sind ohnehin Kategorien, mit denen heute nur noch schwer umgegangen werden kann. Wo sollte man da die Byrds hintun? Wo gehören dann die Fusion-Experimente von Miles Davis hin? Was ist mit den jazzbeeinflussten Alben von Joni Mitchell?


    Was Michael Jackson angeht: Er ist mit "Off the Wall" (1979) und"Thriller" (1982) auf den Plätzen 276 und 289 vertreten, was ich so auch in Ordnung finde. Verkaufszahlen sind doch kein Argument: Da wäre dann ja bei den Singles Elton John mit seiner Lady Di-Schmonzette "Candle in the Wind 1997" auf der Spitzenposition. Eine grauenhafte Vorstellung!


    Und"Saturday Night Fever" (Platz 323): im Gegensatz zu wirklich bedeutenden Alben haben wir hier doch ein absolut zeitgebundenes Produkt vor uns. Dylan-Platten funktionieren auch nach Jahrzehnten noch (Für mich auf Platz 1: Highway 61 Revisited), auch Songs von den Beatles, Joni Mitchell oder Cash. Improvisationen von Miles Davis und John Coltrane sind zeitlos, "Saturday Night Fever" und die Bee Gees der 70er Jahre hingegen haben heute vielleicht noch einen gewissen Charme, aber zu wenig Substanz, um zu den "besten Alben" gezählt werden zu können. Ein historisches Dokument, das war es dann aber auch. Ähnlich sehe ich das mit den Sex Pistols, deren Platte wohl zu den wichtigsten, aber nicht zu den besten Alben gezählt werden kann.


    Mecki

    Hallo zusammen,


    mal wieder eine Liste. In der Jubiläumsausgabe des deutschen "Rolling Stone" werden die "500 besten Alben aller Zeiten" vorgestellt. Die Top Twenty:


    1. Dylan - Blonde on Blonde
    2. Beatles - Revolver
    3. Stones - Exile
    4. Velvet Underground - V.U. & Nico
    5. Beatles - White Album
    6. Sex Pistols - Never mind the bollocks
    7. Nirvana - Nevermind
    8. Beach Boys - Pet Sounds
    9. Springsteen - Born to run
    10. Beatles - Sgt. Pepper
    11. Hendrix - Are you experienced?
    12. Joni Mitchell - Blue
    13. Stones - Let it bleed
    14. Johnny Cash - American Recordings
    15. R.E.M. - Automatic for the people
    16. Miles Davis - Kind of blue
    17. Ramones - Ramones
    18. Prince - Sign O the times
    19. Dylan - Bringing it all back home
    20. Pearl Jam - Ten


    Und? Was haltet ihr von dieser Wahl? Ich freue mich ja sehr über Miles auf Platz 16.


    Mecki

    Hallo,


    hier kann ich mir den Hinweis auf Arno Schmidt und sein "Der sanfte Unmensch. Einhundert Jahre Nachsommer" nicht verkneifen. Die Lektüre des "Nachsommers" war für mich eine einzige Qual, ein paar Erzählungen kann man ja noch am Kopf haben, aber "Witiko" habe ich mir erst gar nicht angeschafft. Daß er ein so großartiger Stilist sein soll, halte ich ja auch für ein Gerücht. Siehe dazu Old Arno.


    Mecki

    Hallo,


    um sich einen Überblick zu verschaffen, halte ich neben den schon genannten Aufnahmen von Naxos auch die Veröffentlichungen von Brilliant für sehr gut geeignet. Sehr preisgünstig, oft gute Aufnahmen in Lizenz. So wird der von Gitta empfohlene Denon-Mahler auf 15 CDs von Inbal bei Zweitausendeins z. B. für lächerliche EUR 27,99 angeboten. Man kann ja hier gucken, was es so alles gibt, und sich dann auf die Suche nach Lieblingseinspielungen machen.


    So long


    Mecki

    Hallo,


    mit dem "Tod in Venedig" verbinde ich Visconti und das Adagietto aus der Nr. 5, das einzige Werk, das ich gelegentlich noch höre, ist auch die Nr. 1. Für absolut unerträglich halte ich diese "Sinfonie der Tausend", also die 8: da ist mir dann doch alles zu dick, zu groß, zu bedeutungsschwanger. Da lobe ich mir den Kuckuck aus der 1.


    Mecki

    Hi,


    aus den <a href=http://www.odysseetheater.com/goethe/herder/ideen.htm#Anfang>"Ideen"</a> scheint das Zitat nicht zu stammen. Mmmmh... Da kann ich dann auch nur noch die Lektüre sämtlicher Werke empfehlen.


    Mecki

    Hi,


    wenigstens mal eine bemerkenswerte Entscheidung. Bobby Dylan wäre allerdings weitaus amüsanter gewesen. Wenn ich mir ihn da so vorstelle bei der Verleihung mit cooler Cowboyausstattung und Stetson! Und ernst nehmen kann man diesen Preis ja spätestens seit Dario Fo nicht mehr, oder sollen wir gleich sagen seit der Verleihung an Heyse?


    Mecki

    Hi,


    gelegentlich empfehlen auch Romanfiguren Bücher: In Thomas Bernhards "Auslöschung" trägt Franz-Josef Murau seinem Schüler Gambettit auf, folgende fünf Bücher "auf das aufmerksamste und mit der in seinem Falle gebotenen Langsamkeit zu studieren":


    Jean Paul - Siebenkäs
    Kafka - Der Prozeß
    Musil - Die Portugiesin
    Broch - Esch oder Die Anarchie
    Bernhard - Amras


    Schöne Grüße


    Mecki

    Hallo zusammen,


    habt ihr es auch gesehen? War es nicht schön? Hat er seinen Text zum "Zauberberg" nicht brav aufgesagt, der Schröder Gerd? War er nicht niedlich, der Stoiber Eddie, unser kleiner Prinz, wie er sich über dieses Heftchen ausgelassen hat? Wer war eigentlich diese gelockte Trulla neben der Alice, die ja anscheinend - man mag es kaum glauben - noch weniger Ahnung von Büchern hatte als Johannes Bibliophil Kerner, der uns gleich mehrmals mit dem Hinweis versorgte, daß Bücher etwas mit Emotionen zu tun haben könnten. Es soll ja schon vorgekommen sein, daß Bücher auch den Verstand angesprochen haben, aber in diesem Fantasy-Mittelalter-Hobbit-Troll-Elfen-Ritter-Sumpf sind sie nun wirklich untergegangen. Ja, der Weg ist das Ziel (Zitat von Trulla?), und das Medium ist ohne Zweifel die Message. Wird die Alice auch mitmachen, wenn es demnächst um die größten, besten und deutschesten Sportler aller Zeiten geht? Wird sie Liesel Westermann loben, wird die Meyfarth ihre liebste Emma sein? Welche Drogen hat der dicke Mann rechts auf dem Sofa genommen? Scheint ja ein Extremsedativum gewesen zu sein. Wie weihevoll er die Auszüge aus den Top 3 vorgetragen hat! Follett - Bibel - Tolkien! Wahrlich ein Dreiklang, der Deutschland 2004 trefflich kennzeichnet! Jeanette Biedermann (der Name ist Programm), unsere verehrte Chanteuse, muß zur FAZ, unbedingt! Hat sie die Austen gelesen? Gehört sie zu den 97%? 2 Stunden ZDF! Mein Gott, sorry, daß DU nur Platz 2 gemacht hast!


    Mecki

    Hi zusammen,


    habe heute mal wieder im Schmidt gelesen, und da steht:


    “Es gibt noch weit beunruhigendere Betrachtungen hier! Setzen wir, daß man vom 5000. Tage an leidlich mit Verstand zu lesen fähig sei; dann hätte man, bei einem green old age von 20 000, demnach rund 15 000 Lesetage zur Verfügung.
    Nun kommt es natürlich ebenso auf das betreffende Buch, wie auch auf die literarische Aufnahmefähigkeit an. Das Kind schlingt einen dicklichen MAY-Band in 2 Tagen hinunter (und die schönsten Stellen werden sogar mehrmals genossen); der Mann, tagsüber im Büro, oder hinter Pflug & Schraubstock, druckst, selbst bei bestem Willen, 3 Wochen lang über'm »Witiko«, den ihm ein sinniger Kollege empfahl. Sagen wir, durchschnittlich alle 5 Tage 1 neues Buch – dann ergibt sich der erschreckende Umstand, daß man im Laufe des Lebens nur 3000 Bücher zu lesen vermag! Und selbst wenn man nur 3 Tage für eines benötigte, wären’s immer erst arme 5000. Da sollte es doch wahrlich, bei Erwägung der Tatsache, daß es bereits zwischen 10 und 20 Millionen verschiedener Bücher auf unserem Erdrund gibt, sorgfältig auswählen heißen. Ich möchte es noch heilsam–schroffer formulieren: Sie haben einfach keine Zeit, Kitsch oder auch nur Durchschnittliches zu lesen: Sie schaffen in Ihrem Leben nicht einmal sämtliche Bände der Hochliteratur! "
    Arno Schmidt: "Julianische Tage", 1961, in: Trommler beim Zaren. 190-191.


    Mecki

    Hallo zusammen,


    ein paar Titel auf der Liste halte ich für schlicht unlesbar. Dieser Lexikon-Roman vom Okopenko, der nach einem Versuch der Lektüre wieder in meinem Regal gelandet ist, ist ja von der Idee her interessant, aber eben nur mit dem Blick eines Literaturwissenschaftlers readable. Wer um Himmels Willen hat dieses Monstrum von Frau Fritz lesen können? Sind es 10 Bände, 20 oder 30? Egal, ich habs versucht, als die Bände in allen Ramschkisten angeboten wurden, forget it! Auch die Auswahl der Werke finde ich nicht unproblematisch. Warum ist Handke mit dem "Wunschlosen Unglück" vertreten? Klar, wahrscheinlich sein erfolgreichstes Buch, aber da halte ich doch einige seiner späteren Bücher aus den 80ern und 90ern für wichtiger. Listen sind ja ganz nett, aber die selbst auferlegten Regeln machen auch manche Entscheidung zur Idiotie: die "Blendung" darf nicht rein, dann eben "Masse und Macht". Ich bevorzuge vom Doderer "Die Dämonen" ("Dicke Damen", wie es in seinen Aufzeichnungen heißt), aber das ist wohl Geschmackssache. Und dann gibt es da Namen, die in meinen Hirnresten was klingeln lassen: hat dieser Czernin nicht vor so 10 oder 15 Jahren mal einen Gedichtband mit Unfug veröffentlicht, nur um die Literaturkritiker lächerlich zu machen?? Schön finde ich, daß Innerhofer wenigstens mit einem Band seiner Trilogie vertreten ist (oder gab es da noch einen vierten Band? Na gut, dann eben Tetralogie), auch der Wolfgruber hat mir gut gefallen. Vom Rosei fand ich den Edgar Allen-Roman besser, mit dem Artmann hat man als Nicht-Österreicher so seine Schwierigkeiten. Und und und...


    Mecki

    Hallo Gitta,


    oben hatte ich an Byron gedacht, womit ich aber wohl nicht richtig gelegen habe. Deine Vermutung Richard Strauss hat mich jetzt auf Oscar Wilde gebracht. Die Oper wäre dann "Salome", das letzte Werk könnte "The Ballad of Reading Gaol" sein. Und es gibt einen netten Roman von 1991, der "Oscar Wilde im Wilden Westen" heißt (im Original "Wilde West"). Der Autor ist Walter Satterthwait.


    Mecki

    Hi,


    ja ja, wenn der Marcel bei der Sandra ist, dann sind die Zeitungsschreiber auch gleich da und notieren hechelnd jedes Wort, das der Papst und die Zicke so absondern. Hat nicht Henscheid erst vor ein paar Tagen in der taz mal wieder - Charlie Kraus zitierend - von der systematischen Stupidisierung durch die Presse gesprochen? Wann versöhnen sich Frau Löffler und Herr Jens endlich? Oder wann haben sie endlich mal einen richtigen Streit? Und wann entschuldigt sich MRR bei Frau Illner, die er doch so böse beschimpft hat in Anwesenheit des Filmbanausen Eichinger? Fragen über Fragen.


    Schöne Grüße


    Mecki

    Hallo,


    vielleicht fand diese Reise ja im Jahre 1816 statt und führte in die Schweiz... Der Komponist könnte dann Schumann sein. Einen Roman von 1991 gibt es, aber ob es sich dabei um das gesuchte Buch handelt? Nur so eine vage Vermutung.


    Mecki

    Hallo,


    warum soll denn die Musik von Bach kein "zeitgemäßer Ausdruck" sein? Ich habe die Goldberg Variationen immer als sehr zeitgemäß epfunden!


    Mecki