Beiträge von Mecki

    Hallo,


    schwer vermißt habe ich in der Vorschlagsliste des ZDF ja die Erinnerungen von Herrn Adenauer, ist er doch der beste, tollste, größte, bedeutendste und unvergleichlichste aller Deutschen, wie ich bei der letzten Wahl gelernt habe ( zur Erinnerung: gegen Konrad hatten Bach, Einstein und Goethe keine Chance). Und jetzt diese debile Bücherliste! Ich kann die Verantwortlichen so richtig vor mir sehen, wie sie überlegen, daß auch der Pöbel angesprochen werden muß, und dann setzen sie schnell noch einen Konsalik auf die Liste und lachen sich literaturzynisch kaputt. Den Schmidt überlassen sie dem Alsmann und den Joyce dem Reisemagazin mit dem Schwerpunkt Dublin. Faust und den Tell, da kennen die Dummköpfe da draußen wenigstens die Titel, und für den Osten dann noch das Manifest aufgelistet. Schnell noch ein paar Krimis (Berndorf!) und für die Fans vom Küblböck gibts den Harry Potter. Herr Knopp reicht noch den Kogon, den Fest und den Haffner rüber, für den Kershaw reichts dann doch nicht. Am 1. Oktober gibt Herr Kerner dann den Sieger bekannt: Tolkiens Herrn der Ringe. Bedauerlich, daß der Mann ohne Eigenschaften die Entwürdigung der Aufnahme in diese Liste erleben muß!


    Mecki

    Hi Hubert,


    was den "kulturellen Hochmut" angeht: hast ja recht, ich werde mich bemühen, die Beiträge demnächst nicht nur zu überfliegen. Mit den Dylan-Coverversionen allerdings sehe ich das anders: ich habe heute ziemlich viel rumgehört, aber nur wenige Fassungen gefunden, die erträglich sind. Es gibt soo viele Covers, und soo viele sind soo grottenschlecht. Hier eine Liste von 10 guten Coverversionen, wie ich finde ( die Reihenfolge ist egal ):


    - Fairport Convention: Si tu dois partir
    - Hendrix: All along the watchtower
    - Julie Driscoll: This wheel's on fire
    - Byrds: Mr. Tambourine man
    - Hendrix: Like a rolling stone
    - Band: I shall be released
    - Roger McGuinn: It's alright, Ma
    - Cassandra Wilson: Shelter from the storm
    - Neville Brothers: Ballad of Hollis Brown
    - Hendrix: Drifter's Escape


    Der Buchtip zu Dylan. Clinton Heylon: Behind the shades.


    Das Grauen: vor ein paar Tagen zeigte der WDR die Session nach dem Rockpalast-Konzert von BAP aus dem Jahre 1982 mal wieder. Was aus Knockin' on heaven's door werden kann, wenn sich die Herren Niedecken, Burdon, Lindley, Gallagher u.a. auf der Bühne treffen! ( Vielleicht war es aber auch ein ganz anderes Stück, denn im Untertitel hieß der Song laut Rockpalast "Knockin' on the Haeven's Door"). Eben diese typische Rockmuckersession! Man einigt sich auf ein einfaches Stück in einer Gitarrentonart, klimpert und dudelt herum bis zum Erbrechen, und das soll dann total toll sein und spontan und überhaupt! Dann noch ein bißchen Rock 'n' Roll, boah ist mir schlecht geworden, als ich das gesehen und gehört habe!


    Über eine allgemeine Liste mit Coverversionen muß ich noch länger nachdenken.


    Danke auch an Bluebell für den Buchtip.


    Mecki

    Hallo zusammen,


    vielen Dank für die Buchempfehlungen; den Rushdie habe ich mir neulich bei Zweitausendeins gekauft, aber ob ich das Buch im Moment wirklich lesen möchte?


    Daß Nik Cohn auch Romane geschrieben hat, wußte ich ja gar nicht! Awopbopaloobopalopbamboom! Hubert, was den Mystery Train angeht, werden wir uns wohl nicht einigen können, aber klar, jeder soll sich die Platten auflegen, die er hören möchte. Ich kann mich aber bei deinem Kommentar, daß Bücher, die sich mit Popmusik etc. beschäftigen, deinen Ansprüchen nicht genügen, nicht des Gefühls erwehren, daß da immer noch ein gewisser kultureller Hochmut vorhanden ist, was POP in der Literatur angeht. Nach dem Motto: ein ernsthafter Schriftsteller kümmert sich um solche Sachen nicht! Schon richtig: eine große Tradition kann es da noch nicht geben, Klassiker wohl kaum. Aber seit der Generation der in den 40er Jahren in Europa geborenen Autoren ist Popmusik ein Thema. In den USA ist das anders: da gab es diese Verbindung von Blues/Jazz und Literatur schon früher, erinnert sei nur an die Harlem Renaissance mit Langston Hughes. So findet man in Anthologien zur African-American Literature auch Texte von Blues- und Jazzstandards oder Rap-Texte.


    Über das Phänomen Coverversionen denke ich noch nach. Gibt es Coverversionen von Dylan-Songs, die besser sind als das Original? "Si tu dois partir" von Fairport Convention ist im Moment das einzige Beispiel, das mir einfällt. (All along the watchtower?) Aber wie ich mich kenne, werde ich in den nächsten Tagen hier eine Top Ten der besten Coverversionen posten.


    So long


    Mecki

    Hallo Hubert,


    deine Liste würde ja einen klasse 60s-Sampler ergeben (bis auf Nutbush, das war später, glaube ich), Aretha darf auch gerne mit Think in meine Liste, aber ich denke schon, daß von Respect viel mehr Kraft ausgeht. Otis hat ja wohl auch sofort gemerkt, daß der Song nun in alle Ewigkeit mit Aretha und nicht mit ihm verbunden sein wird. Mystery Train ist der Wahnsinn ( ist der Song echt Kult?). Hör dir mal die Originalfassung von Junior Parker an und dann Elvis! Da kann man hören, wie Musikgeschichte gemacht wird! Aber auch spätere Sachen von Elvis kann ich mir in einer ultimativen Liste vorstellen: Suspicious Minds, ich liebe den Song! Im Gegensatz zu Unchained Melody find ich You've lost that lovin' feelin' überhaupt nicht kitschig, sondern sehr soulig. Noch eine Frage an alle hier: Ich bin immer auf der Suche nach Romanen, in denen Musiker oder Musik eine besondere Rolle spielen. Aber schon Pop, Jazz oder Blues usw. Zur Zeit versuche ich es mit Rafi Zabor und "Der Bär kommt heim", dem Roman eines Jazzdrummers über einen Bären, der in der Nachfolge Charlie Parkers das Altsaxophon spielt. So lala. Kerouac, Brinkmann, Hornby hatte ich schon. Was gibts denn sonst noch so?


    Mecki

    Hi Hubert,


    deine R/B-Listen gehen in Ordnung für einen Stones-Fan, nur Brown Sugar hätte doch besser in die R-Liste gepaßt.


    Und hier nun - tätärättätä - meine ultimativen Charts vom 24.05.2004. Morgen sehen die natürlich wieder anders aus.


    10. Jumpin' Jack Flash - The Stolling Rones
    9. A change is gonna come - Sam Cooke
    8. Ain't no mountain high enough - Diana Ross
    7. I can see for miles - The Who
    6. Smells like teen spirit - Nirvana
    5. What'd I say - Ray Charles
    4. In my life - Beatles
    3. Respect - Aretha
    2. Mystery Train - Elvis
    1. Like a rolling stone - Dylan


    You've lost that lovin' feelin' gefällt mir sehr gut. Ich habe mich ja schon an anderer Stelle als Fan der Produktionen von Phil Spector geoutet.


    Mecki

    Hi Hubert,


    ja, die Edith ist so reingerutscht in die Liste. Sie mußte für alles herhalten: ich wollte noch eine Frau in der Liste haben und es sollte noch etwas nicht Englischsprachiges vertreten sein. Bessie Smith, Billie Holiday oder Aretha hatten das Pech, Amerikanerinnen zu sein. Stimmt, Coltrane hat auch mit Miles gespielt (Kind of Blue!!!), aber wirklich einzigartig sind die unter seinem Namen erschienenen Platten, von denen man unbedingt (!!) Blue Train, Giant Steps und A Love Supreme hören sollte.
    Diese Bestenlisten sind natürlich Unfug, aber Spaß macht es ja doch, sich über diese Hitparaden Gedanken zu machen. Man kann das ganze natürlich auch mit Songs machen. Da hätte ich dann wieder ein tolles Buch zu empfehlen:
    Dave Marsh: "The Heart of Rock & Soul. The 1001 Greatest Singles Ever Made", 1989 bei Da Capo Press in New York erschienen. Auf mehr als 700 Seiten stellt Marsh seine persönlichen Favoriten in Kürzest- und Kurzbesprechungen vor. Klasse! Seine Top Ten:


    10. Martha and the Vandellas - Nowhere to run
    9. Little Richard - Tutti Frutti
    8. Aretha Franklin - Respect
    7. Bob Dylan - Like a rolling stone
    6. Rolling Stones - Satisfaction
    5. The Righteous Brothers - You've lost that lovin' feelin'
    4. The Four Tops - Reach out I'll be there
    3. James Brown - Papa's got a brand new bag
    2. Chuck Berry - Johnny B. Goode
    1. Marvin Gaye - I heard it through the grapevine


    Über meine Charts muß ich mir noch den Kopf zerbrechen.


    Mecki

    Hi Hubert,


    zu Woody habe ich noch einen Buchtip: die Biographie von Joe Klein "Woody Guthrie - A Life". Es gibt auch eine deutsche Taschenbuchausgabe bei List/Ullstein, die allerdings leider nur einen gekürzten Fototeil hat. Auf jeden Fall sehr lesenswert! Woody in die Liste? Sehe ich auch so, aber dann wohl eher in so einer Roots-Liste. Wenn Woody, dann auch Robert Johnson, dann auch Hank Williams, dann auch Jimmie Rodgers oder Leadbelly oder die Carter Family... da kann man ja kaum aufhören mit der Aufzählung. Vielleicht dann den Rock als Kategorie vergessen und durch etwas wie "Popular Music in the 20th Century" ersetzen. Aber dann gehts ja nur noch drunter und drüber: Blues, Jazz, Country, Folk, Rock 'n' Roll usw. Spaßeshalber hier meine TOP TEN dieser Liste:


    1. Louis Armstrong
    2. Robert Johnson
    3. The Beatles
    4. Bob Dylan
    5. Charlie Parker
    6. Elvis Presley
    7. Miles Davis
    8. Edith Piaf
    9. John Coltrane
    10. Hank Williams


    Na ja, nur mal so. Auf Platz 11 dann Dieter Bohlen oder Ralph Siegel! Natürlich!


    Mecki

    Hi Hubert,


    muß ich denn schon wieder schimpfen? ;-) Nur weil der Meister himself es bisher nicht geschafft hat, ein gutes Live-Album zu veröffentlichen, muß man doch nicht dieses Anniversary Concert akzeptieren. Mal abgesehen davon, daß der Höhepunkt des Abends fehlt, also Sinéad O'Connors Kurzauftritt mit "War" mit dem tröstenden Väterchen Kristofferson im Anschluß, scheinen mir die meisten Fassungen der großen Songs doch eher daneben. Das geht doch gleich mit Herrn Mellenkamp und seiner Version von "Like a Rolling Stone" los, da hilft auch die Anwesenheit von Al Kooper nix mehr. Diese nervende Gospelsoullady! OK finde ich vielleicht noch Neils Versuche. Und His Bobness ist auch nicht gerade in Bestform. Wo ist auf der Platte sein "Song to Woody" geblieben, den er doch beim Konzert auch gebracht hat, wenn ich mich recht erinnere? Ansonsten ist deine Liste ein bißchen Stones-lastig! Get yer Ya-Ya's out: Klasse! Superplatte! Aber die anderen Liveplatten der Stones sind ja wohl mehr als daneben und überflüssig. Love you live: Ogottogott! Got live if you want it kann man ja noch als historisches Dokument hinnehmen! Ansonsten höre ich bei Stones Liveplatten immer nur die Kasse klingeln! Und "Stripped": nur ein halbes Live-Album mit einer, na ja, erträglichen Rolling Stones-Rolling Stone Version. Also: wir warten weiter auf DIE Liveplatte von Bobby! Vielleicht gibt es ja mal irgendwann etwas in der Bootleg Series. Bis dahin muß man sich mit "Before the flood" begnügen oder bei zynischer Stimmungslage "Budokan" auflegen und sich fragen, was er sich nur dabei gedacht haben könnte.


    Mecki

    Hi Hubert,


    das CD-Set von Led Zeppelin kenne ich nicht, aber allein die Ankündigung eines Schlagzeugsolos von Herrn Bonham mit der Dauer einer LP-Seite erfüllt mich mit Grauen. Willst du wirklich dieses Getrommel hören? Gute Live-Platten enthalten keine Schlagzeugeskapaden! Als da wären:


    1. The Who - Live at Leeds
    2. The Band - Rock of Ages
    3. James Brown - Live at the Apollo 1962
    4. Muddy Waters - Muddy "Mississippi" Waters Live
    5. Aretha - Live at the Fillmore West


    Und das war es dann auch schon. Bestimmt habe ich ein gutes Live-Album vergessen.


    Mecki

    Hi Hubert,


    klar, die Kinks sind die klassische Singles-Band, aber wenn ich ein Album auswählen sollte, dann wäre es wohl "Something else by the Kinks", eine großartige Platte. Die Davies-Texte zählen für mich auch zu den besten Pop-Lyrics schlechthin. Als McCartney "Penny Lane" geschrieben hat, waren da bestimmt textlich die Kinks in seinem Kopf. Als erste Rockoper wird ja auch oft "S.F.Sorrow" von den Pretty Things genannt, die ich aber noch nie ganz gehört habe, die drei oder vier Stücke, die ich kenne, haben mich nicht sehr neugierig auf das komplette Album gemacht. Zu Deep Purple: ich muß es gestehen. Anfang der 70er war ich ein großer Purple-Fan der Mark II Besetzung. Ihr erstes Album (also noch Mark I) beinhaltete den vielleicht noch bekannten Hit "Hush" und eine dämliche Version von "Hey Joe", auf "Book of Taliesyn" findet man merkwürdige Fassungen von "River deep, mountain high" und "Kentucky Woman"(!). Also eher überflüssige Platten. Als Teenager war "Deep Purple in Rock" für mich absolut die größte Platte! Heute laufe ich weg, höre ich irgendwo "Child in time". Die Q-Liste: Von Led Zeppelin ist die II, die IV und "Physical Graffiti" vertreten, The Who hält Einzug mit "Quadrophenia", wo ich "Live at Leeds" gewählt hätte, eines der wirklich guten Live-Alben der Rockgeschichte, aber das ist ein spezielles Thema: Warum sind Liveplatten fast immer schlecht??


    Mecki

    Hallo,


    diese Frage stellt sich ja wohl nur, wenn genug Geld im Hause ist. Die Regale der Extremleser, die ich kenne, und auch meine Regale haben kaum Hardcovers zu bieten, immer nur Taschenbücher, meistens gebraucht und zerfleddert erstanden in Antiquariaten, auf Flohmärkten oder beim Verkauf aus Altbeständen von Bibliotheken. Ich habe eigentlich auch fast jedes Buch, das ich lesen wollte, auf diese Weise für ein paar Euros bekommen können. Na ja, manchmal habe ich nach dem Lesen dieser Ramschbücher schon das Gefühl, mir die Hände waschen zu müssen, aber wenigstens haben diese Bücher schon ein Leben hinter sich. Und gegen die gute alte Universal-Bibliothek von Reclam habe ich auch nichts einzuwenden.


    Mecki

    Hallo Hubert,


    tja, was "Greatest Albums" denn nun heißen soll, sagt Q nicht so richtig. Die Alben wurden von Q-Autoren gewählt, "there was no restriction in terms of albums-per-artist but, in order to qualify, the band has/had to be, for the most part, a product of the UK. This immediately disqualified U2 [;-)]... the writers were encouraged to vote in a spirit of liberal patriotism, ranking the albums on a standard of quality rather than Britishness." An Rubber Soul hab ich auch gleich gedacht, ist aber immerhin auf der 21 gelandet. Bei deinen anderen Wünschen muß ich dich enttäuschen: wohl sind die Bands bis auf Genesis in den Top 100 vertreten, aber nicht mit den von dir bevorzugten Alben. Übrigens, nur am Rande, ist April erst auf dem dritten Album von Deep Purple, dem mit dem Bosch-Cover. Ich vermisse ja Sandy Denny, Traffic und Everything But The Girl. Daß die Kinks (ja, ja, das war das letzte Mal, das ich sie erwähnt habe) nicht vertreten sind, kann ja eigentlich gar nicht wahr sein. Dafür gibt es dann Obskuritäten wie "Anokha, Sounds of the Asian Underground" und "Metalheadz presents Platinum Breakz" oder Banalitäten wie Clapton mit Unplugged und Dire Straits mit Brothers in Arms. Also eben diese Mischung aus breitem Publikumsgeschmack und absoluter Bescheidwissermucke.


    Mecki

    Hi,


    hier noch eine Liste, jetzt vom Juni 2000 aus dem britischen Q Magazin: "The 100 Greatest British Albums". Ich schreibe hier mal nur die Top 20 auf:


    20. Kate Bush - Hounds of Love
    19. Joy Division - Unknown Pleasures
    18. Primal Scream - Screamadelica
    17. Beatles - Abbey Road
    16. David Bowie - Hunky Dory
    15. Massive Attack - Mezzanine
    14. Davis Bowie - Low
    13. Beatles - Sgt. Pepper
    12. Stones - Sticky Fingers
    11. Pink Floyd - Dark Side of the Moon
    10. Sex Pistols - Never Mind the Bollocks
    9. Massive Attack - Blue Lines
    8. Oasis - (What's the Story) Morning Glory?
    7. Beatles - White Album
    6. Van Morrison - Astral Weeks
    5. Beatles - A Hard Day's Night
    4. Clash - London Calling
    3. Stones - Exile on Main Street
    2. Radiohead - OK Computer
    1. Beatles - Revolver


    Auch eine interessante Liste! Vermißt ihr bestimmte Platten?


    Mecki

    Hi Hubert, Hi Berch,


    was den Musikkonflikt der Generationen angeht, stellt sich das heute wohl eher so dar, daß die Väter U2 hören, die Kids von alten Säcken wie Bono oder The Edge aber nichts mehr wissen wollen, was ich gut verstehen kann. Stimmt, daß Velvet Underground auf der 19 stehen, habe ich übersehen. Da bin ich aber beruhigt. Grundsätzlich: ein Problem dieser Liste ist wohl, daß es eben eine US-Liste ist. Hätte ein britisches Magazin ein Ranking veröffentlicht, wären - abgesehen von den Fab Four auf Position 1 - unter den Top 10 wohl auch Radiohead, Bowie, Costello, Blur, Oasis oder gar Coldplay aufgetaucht. So hat sich in die US-Liste eben auch z.B. Bo Diddley verirrt, der natürlich klasse Songs gemacht hat und den live zu sehen ich auch einmal das Vergnügen hatte, der aber mit einem Platz 20 mehr als überbewertet ist. Ob in einer britischen Liste HipHop überhaupt berücksichtigt worden wäre? Die Kinks wären bestimmt unter den Top 20 gelandet. Und was Elvis angeht: Ihn in einem Satz mit Bono zu nennen, fällt mir ja schon schwer. Wir reden hier von Elvis. Oder? Mystery Train! Elvis! That's all right! Elvis! Für EINE Sun-Aufnahme von Elvis vergesse ich aber gerne das Gesamtwerk von den irischen Herren, die sich da U2 nennen.


    Mecki

    Hi,


    die Liste geht ja in Ordnung, über die Plätze in der Rangordnung will ich jetzt nicht streiten, obwohl das Problem der Platz 22 ist. Hubert, hört deine Liste aus diesem Grund bei der Nr. 21 auf? Auf der 22 finden wir eine Band namens U2, also eine völlig bedeutungslose Band. Sie rangiert in den TOP 50 vor den Byrds (45), Who (29) und der Band (50)! Unglaublich! Auch John Lennons Solowerk halte ich nicht für so bedeutend, daß es Platz 38 verdient hätte. Nichts gegen HipHop, aber mußten mit Run DMC (48) und Public Enemy(44) gleich zwei Gruppen in diese Liste Einzug halten? Die Ramones (26): na ja. Als wohl bis heute eine der einflußreichsten Bands aus den 60ern fehlt natürlich Velvet Underground. Wo sind die Kinks? Wo ist Joni Mitchell, deren Einfluß auf das Songwriting wohl nur mit dem von Dylan verglichen werden kann. Stimmt, auch Zappa fehlt natürlich!


    Mecki

    Hi,


    vor ein paar Tagen habe ich meinen ersten Favoriten für das Jahr 2004 gesehen. "Schultze gets the blues": ein wunderbarer Film über einen Vorruheständler aus Sachsen-Anhalt, der der Cajun-Musik verfällt. Von Vorteil ist es, wenn man sich nach dem Kinobesuch daheim noch ein bißchen Zydeco anhören kann. Vielleicht von Clifton Chenier? Unbedingt anschauen!!


    Mecki

    Hallo,


    ich habs ja nur in Auszügen gesehen, aber es war schlimm. was ich da gesehen habe. 50 Jahre "Rock around the clock" als Anlaß für eine Sondersendung ist ja OK, aber warum dann nicht eine mehrstündige Montage aus Filmklassikern wie Blackboard Jungle, Help, Don't look back, Woodstock, Monterey, Easy Rider usw. bis zu Videoclips der vergangenen Jahre? Als angekündigt wurde, daß Herr Gottschalk eine Sendung zum Thema machen wird, war ja sofort klar, wen wir da sehen werden: Leslie "Dschinghis Khan" Mandoki samt Anhang, Status Quo und die unsäglichen Scorpions inkl. Maus Kleine. Der erste Moment des Wegzappens war die Eröffnungssequenz, als Herr Gottschalk auf einem Motorrad die Bühne meinte befahren zu müssen, dann auf dem Niveau eines Kleinstadtfestes die sterblichen Überreste der Comets inkl. Peterchen Kraus. Warum war die Conny nicht da? Oder war sie? Beim nächsten Zappen dann Mandoki mit Anderson, Brooker und Konsorten. Nichts gegen Tull, Procol Harum, aber was soll diese Zurschaustellung menschlichen Alterns? Und dieses dämliche symphonische Intro zu House of the rising sun? "Das House of the rising sun ist ein Bordell" verrät mir das ZDF im Untertitel. Hauptsache, sie waren anwesend, was sie da spielten, war ja ohnehin egal. Nächstes Zappen: BAP? Oh nein, und dann ein Medley aus einer unverschämten Kölsch-Fassung von Like a rolling stone (There ought to be a law) und Verdammt lang her. Dumme Musik eben! Darf das ZDF ungestraft die Zerstörung eines der großartigsten Songs der Rockgeschichte ausstrahlen? Nächstes Zappen: Klaus Meine mit der Kappe, wieder schnell weg. Dann das Grande Finale. Imagine. Wieder so ein Fall für den Anwalt. Eines der nettesten Kinderlieder wird von gealterten Rockheroen kaputtgehauen. Also insgesamt eine gelungene Veranstaltung. Udo Lindenberg wäre angemessen gewesen, Nina Hagen hat ja wohl keine Zeit, da sie in anderen schwachsinnigen Sendungen wie Star-Duell oder dem großartigen ABBA-Portrait in der vergangenen Woche mitwirken muß. Das ist alles so krank! Heute stelle ich die Glotze an, und sofort sehe ich schon wieder Gottschalk. Er erzählt was über die USA. Meine TV-Fernbedienung fangt so langsam an auszuleiern.


    Mecki