Beiträge von sandhofer

    Klingt so, als würde der Autor ein wenig in der Tradition von Thoreaus "Walden" stehen.

    Natürlich steht jedes 'nature writing' - und nun gar das US-amerikanische! - in der Tradition bzw. im Schatten von Walden. Aber, um einmal mich selber zu zitieren:


    Das Haus am Rand der Welt ist auch anders als Thoreau. Während dieser seiner Naturbeschreibung in Walden immer wieder moralische oder politische Reflexionen beimischt, enthält sich Beston dessen und beobachtet und schildert einfach. Er ist sozusagen das Auge oder die Kamera, die die Bilder aufnehmen und dem Leser / Zuschauer weitergeben. Der Kommentator aus dem Off, den Thoreau in Walden immer wieder gerne spielt, fehlt. Beston schildert einfach ein Jahr im Leben der Tiere und Pflanzen am äussersten Rand von Cape Code, einer Halbinsel, die den östlichsten Zipfel des US-Bundesstaats Massachusetts ausmacht. [...] Beston gibt auch – anders als Thoreau – ganz offen zu, dass er dort nicht völlig einsam und autark lebte: Er fuhr des öfteren in die nächstgelegene Stadt, um Lebensmittel einzukaufen, und stand auch in Kontakt mit den Bewohnern der umliegenden Dörfer und vor allem mit den Männern der Küstenwache, die regelmässig am Strand patrouillierten. Aber diese Kontakte mit Menschen treten in den Hintergrund vor der Schilderung der Natur.

    Hallo und herzlich willkommen alldahier!


    Deine Anfrag habe ich schon gesehen, überlege aber noch.


    Und selber? Was, wenn nicht zeitgenössiche Literatur magst Du denn besonders?


    Grüsse


    sandhofer

    Stifter mag man oder man mag ihn nicht. Und manchmal ist es kompliziert. Es gab eine Zeit, da habe ich den Nachsommer einmal im Jahr wieder gelesen. Den Witiko habe ich dagegen erst im zweiten Anlauf geschafft und ich möchte es auch nie wieder tun. Schlachten liegen Stifter so gar nicht.

    Ich habe kaum noch Erinnerungen an die "Mutmaßungen". Vielleicht hat sich Johnson ja wirklich zurück genommen; verzichtet hat er wohl nicht.

    finsbury : Ja. Und nein. Den Vorgänger braucht man wirklich nicht. Das mit der Herausforderung ... hm ... in welchem Sinn? Er mischt munter Zeit- und Erzählebenen, auch schon mal in ein und demselben Satz. Das ist durchaus eine Herausforderung.

    Interessant. Ich wollte eigenlich die Mutmaßungen zuerst noch lesen, habe sie aber in meinem Chaos nicht mehr gefunden. Also habe ich mit den Jahrestagen begonnen und unterdessen Buch I gelesen. Hm ...

    Hm ... von Krolow habe ich eine Zeitlang alles gekauft, was es gab. Der war wirklich gut. Aber Celan auszulassen, geht gar nicht. Nun, Hohoff versuchte ja lange, Celan Epigonalität nachzuweisen. Insofern passt es ins Bild.

    Selbstverständlich ist Büchner kein "Stürmer und Dränger".

    Ja. Entschuldige. Ich habe da eine falsche Verknüpfung gemacht, weil ich gerade beim Sturm und Drang war. (Im Moment pendle ich gerade zwischen Barock und Sturm und Drang. Büchner geriet mir da tatsächlich mal wegen "Lenz" in den Weg. Daher die Fehl-Verkabelung in meinem Hirn.) Ich fand damals Büchers Literaturtheorie (denn es ist ja nicht die von Lenz) sehr interessant.