Hallo ratsapus!
Das nenne ich nun mal eine Anfrage, wo man sieht, dass der/die Fragende sich auch schon selber Gedanken gemacht hat!
Leider bin ich auch kein Spezialist für Heym oder den Expressionismus. Ein bisschen aber kann ich wohl weiterhelfen.
Zitat
Leider konnte ich das erscheinungsdatum nicht herausfinden was mir bei der interpretation weiterhelfen würde (betr. 1. u. 2. Weltkrieg)
Heym lebte von 1887-1912; er wusste also weder vom 2. noch vom 1. Weltkrieg etwas.
Versmass: 5 Jamben pro Zeile.
Sicher keine Ballade, Balladen sind - salopp ausgedrückt - versifizierte Novellen. Hier ist aber reine Lyrik, d.h. Stimmung, keine 'Action'.
Typisch für den Expressionismus: ein exzessiver Gebrauch von Farben.
Typisch für Heym, soweit ich ihn kenne: Abendstimmung, oft verbunden mit dem Schifffahrtsmotiv, Anspielungen aufs klassische Griechenland. (Cithare und Kothurn hast Du ja soweit richtig 'übersetzt'.)
Ich sehe hier - so auf den ersten Blick - verschiedene Methaphern für den Tod / das Sterben. (Auch dies ein Lieblingsthema sowohl des Expressionismus wie von Heym, so viel ich weiss.) Der Schiffer, der einen über den Fluss des Vergessen führt; die Nacht etc.
Ich hoffe, das hilft zuerst einmal weiter.
Grüsse
Sandhofer