Ich mochte "Die Analphabetin" nicht sonderlich :breitgrins:
Beiträge von Anita
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In der Berliner Zeitung gab's gestern ein Interview mit Haruki Murakami:
Die Verunsicherung verbindet uns
Irgendwie kommt er mir da sehr schnippisch vor, ich hoffe, es liegt einfach nur an der Übersetzung, oder dass er einfach nur genervt war :zwinker: -
Doch nun habe ich 2666 durch und abschließend war es für mich ein Top-Buch 2010. Ein Erlebnis. Es gibt Autoren bei denen merkt man auf den ersten Seiten bereits, dass sie einem liegen, und so war es bei Roberto Bolanos Buch. Da das Buch über 5 Teile geht und man kaum einen sichtbaren Zusammenhang erfährt, ist es vielleicht etwas schwierig der Handlung zu folgen. Steffi, mit der ich das Buch zusammen las, wollte zwischen durch schon mal aufhören, doch hat sie sich doch entschlossen weiterzulesen, vielleicht ist es auch zwingend weiterzulesen, denn das Buch hat so eine ganz seltsame Atmosphäre.(Das ist keine persönlich gemeinte Kritik, es interessiert mich einfach.)
"2666" einige Bekannte von mir haben den Roman begonnen, und ihn meist wieder beiseite gelegt. Erst vor kurzem habe ich "2666", obwohl ich das Buch noch nie in den Händen gehalten habe, in die Kategorie einsortiert, was soll ich mit so einem Quatsch :zwinker: Bei mir fällt Bolaño in die gleiche Sparte wie Pynchon, Danielewski und vielleicht auch Mulisch (Die Entdeckung des Himmels ist ziemlich ähnlich aufgebaut). Sie alle kommen sehr klug daher, klatschen ein Buch sogar mit Wissen was die Welt nicht braucht (was will der Autor damit erreichen? Mir aufzeigen wie dumm ich bin?) voll, es gibt keinen Plot, keinen roten Faden, nur Verwirrung für den Leser. Wofür soll ich so was lesen?
Und dann sind die Dinger lang, lang ohne Ende ...LG
Anita -
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Zum Lehrer oder zur Literatur?
Zur Literatur, der Lehrer war schon 66 (ich um die 30 zig) kurz vor der Pensionierung, aber ein ganz Lieber. Hm, also wenn ich so überlege, lieb hab ich schon gehabt
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Hattest du auch einen von denen mit zerpflückender Interpretitis?Hm, ganz ehrlich, meine Phantasie ist im Deutschunterricht immer mit mir durchgegangen, mein Lehrer konnte dem nicht folgen :breitgrins: Erst nach einem Schulwechsel im Abi hatte ich einen Lehrer erwischt, der nicht 0-8-15 unterrichtete, er fand meine Gedanken interessant und hat mir beigebracht, dass ich diese begründen, belegen kann und sollte. Und schon hatt es geklappt
Der Beginn einer großen Liebe war geweckt ...
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Ich meine gelesen zu haben, dass Murakami mit 1Q84 durchaus eine Hommage an 1984 schaffen wollte.
Mist, eigentlich wollte ich das Buch nicht mehr lesen :rollen: (Ist mir in der Schule madig gemacht worden.) Naja, ich überleg es mir ... Vielleicht lesen wir ja auch beide Bücher gemeinsam :breitgrins: Sag Bescheid :winken:
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Das neue 1Q84 hatte ich mittlerweile auch schon mehrmals ganz ehrfürchtig in der Hand, der Wälzer hat ja schon was Respekt einflößendes ... aber ich habe es mir noch nicht gekauft, weil ich dafür einen wirklich guten Zeitpunkt abpassen möchte. Außerdem würde ich gerne vorher noch meine Orwell-Leselücke schließen ... :redface:Hat Orwell einen Bezug zu 1Q84?
Kannst dich ja mal melden, wenn du mit diesem Schinken beginnen möchtest, vielleicht ergibt sich ja was :zwinker: -
Ich lese derzeit "Kafka am Strand" und muss wirklich feststellen, Murakami könnte eine Droge für mich werden :smile: Es ist mein erstes Werk vom Autor und ich bin hin und weg. "Surreale Elemente" wurde hier eingeworfen, ja, wenn man davon ausgeht, dass es hinter der Dinglichen-Welt noch etwas anderes gibt, dann vermischen sich hier unterschiedliche Ebenen miteinander, ähnlich wie bei Hesse :breitgrins: Wenn man DAS nicht mag, sollte man zumindest von "Kafka am Strand" die Finger lassen :zwinker:
Als nächstes werde ich sicherlich "Hard boiled Wonderland und das Ende der Welt " lesen, und überhaupt, mit Murakami habe ich noch etwas Stoff für meine Sucht gefundenLG
Anita -
؟
Wie und wo finde ich das (Tastatur), wat is dat :breitgrins: Brauche ich nämlich dringend :zwinker:
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Ich denke, auch bei mir (mit Vorbehalt), falls (ihr wisst schon :zwinker: ) was dazwischen kommt, werde ich nicht mitlesen :winken:
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Insofern fällt es mir schwer, hier in der Leserunde konkret etwas zur Handlung zu sagen.Geht mir genauso, total falsches Buch zum momentanen Zeitpunkt. Ich habe es zwar schon beendet, aber mit dem Vermerk, es bald mal wieder zu lesen :zwinker:
LG
Anita -
Eine Frage an die Lenz-Kenner, ist die Art des Erzählens in Arnes Nachlaß
symptomatisch für seine weiteren Bücher?Ja, ich denke schon, dass man Lenz als dröge umschreiben kann (gemächlich, langsam, trocken heißt das), aber genau das liebe ich an ihm, deshalb hat mir auch Kappacher gefallen. Ich persönlich würde ja nie einen Krimi oder Thriller in die Hand nehmen, bin eh schon zu nervös :zwinker:
LG
Anita -
Da warte ich nicht lange mit einem seiner Hauptwerke oder einem der Krimis.Ich würde vorschlagen wir lesen den Nobel mit, okay?
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Die Klangprobe
Ungewöhnlich für diesen Autor!
Dieser Roman hat mein bisheriges Bild vom Autor umgeworfen. Hatte ich doch immer den Eindruck, dass Lenz in seinen Werken eine gewisse Thematik, einen roten Faden verfolgt, sei es nun in der Art „Pflichterfüllung“ oder halt die „Auflehnung“, begegnete mir hier eine lose Schilderung ohne festes Gerüst.Jan ist Detektiv in einem Supermarkt. Aber so richtig bei der Sache, sprich dass er zu seinem Job und seiner Arbeit steht, ist er nicht. Denn er lässt jeden dritten Dieb laufen. So auch an dem Tag des Romanbeginns: Lone, eine gutaussehende junge Frau, betrachtet völlig gedankenlos viele Produkte, stellt sie allerdings alle wieder ins Regal, bis auf ein Brot und ein Glas Honig, diese Dinge lässt sie unter ihrem Mantel verschwinden und verlässt ein Einkaufsmarkt. Jan verfolgt Lone zwar, auch außerhalb des Marktes, aber aus anderen Gründen …
Daheim bei Jan; die Familie lebt in einer alten Schule mit riesigen, ehemaligen Klassenräumen, Zimmern und einem großen Innenhof; herrscht eine nüchterne bis trockene Atmosphäre. Sein Vater ist Bildhauer, er fertigt Grabmäler, dem Leser erscheint er wortkarg und stoffelig. Seine Mutter ist auch reichlich seltsam, man erfährt, dass sie gegen ihre Familie zum „Alten“, ihrem Mann gezogen ist und ihn geheiratet hat.
Lone zieht mit ihrem Ziehsohn Fritz in zwei der Klassenräume ein, die einst der verstorbene Reymund bewohnte …
Fritz ist sehr interessiert an Steinen, Marmor, am Handwerk des Steinmetzes und an der Kunst Figuren lebendig werden zu lassen … Und an der Klangprobe!
Ganz bewusst habe ich den Inhalt des Romans so zerstückelt beschrieben, weil Lenz dies ebenso macht. Hier ein Klecks, und dort ein Stückchen, ein grandioser Schluss, aber dennoch kein Ende.
Im Grunde, wenn man es genau nimmt, ist gar nichts erzählt oder fertig erzählt, nur in der Reflektion wird viel gedacht, vermittelt, aber keine Figur erhält letztendlich eine Geschichte. Auch kein Stein seine wahre Bestimmung …Der Klappentext nennt es: „Vergänglichkeit – das heißt: nichts setzt sich fort, wie es war, und nichts bleibt wie es ist.“ Jeder nimmt etwas anderes mit, und dennoch hat mich diese Erzählung leicht und fließend getragen.
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Also nächstes Jahr :smile: Termin erstellen wir im Januar? Oder jetzt schon?
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Und so melde ich gehorsamst: Vom 9. bis 16. Oktober bin ich in meiner neuen Heimat, und kann höchstwahrscheinlich nicht am Forumsleben teilhaben. Ich habe zwar so einen Stick fürs Lappi gekauft, aber ob das funzt ... ich bin mir da nicht so sicher. :winken:
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Ich wollte da keine Abmachungen kaputt machen. Lest ruhig im November, ich will mich da nicht dazwischen drängen. :winken:Nö, nö, das letzte Wort spricht jetzt Anna :breitgrins: Dir kommt das auch ganz gut, oder?
Ich könnte mit Lost auch den Hilsenrath oder Grass dazwischen schieben, ich bin immer flexibel :zwinker:
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Es sollte wirklich nicht das erste Buch sein, das man von ihm lesen sollte. Dennoch hat der Autor eine Sprachgewalt, der ich mich nicht entziehen kann und muß einfach weiterlesen.Welches denn? Dostoevskij?
Ich habe hier im Regal: "Einen Stein werd ich lieben" ...
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Och Sandhofer, jetzt enttäuschst du mich aber :zwinker: Schon Thomas Mann wusste, hatte Goethe nicht auch einen?, schon, dass Leser oder Schreibender einen Pfiffi braucht :breitgrins: So wird das scheinbar Ungesunde, ist ja nur rein körperlich, denn geistig bewegt man sich ja enorm und macht alles andere als starr, wieder wett :smile: --> Gassi-Gehen :zwinker: