Hallo !
Rainer: Toll, dass du es noch geschafft hast !Q
Zum "Unbekannten" schreibt Kroeber:
..man weiß jedoch, dass er an die historische Person eines berüchtigten Raubritters gedacht hatte: an Bernardino Visconti, Feudalherr von Brignano Ghiaradadda, der zusammen mit seinem Bruder Galeazzo Maria jahrzehntelang die halbe Lombardei tyrannisierte, sich aber im fortgeschrittenen Alter zu einem frommen Christen und Wohltäter der Bevölkerung bekahrte.
Und zum "Heiligen " Don Federigo Borromeo:
geb. 1564 in Mailand als Sohn der berühmten Adelsfamilie, bereits als 23-jähriger zum Kardinal erhoben, ab 1595 Erzbischof von Mailand, Gründer der 1609 eröffneten Biblioteca Ambrosiana, gest. 1631.
Laut Anmerkungen war er jedoch nicht so posotiv, wie ihn Manzoni dargestellt hat: zur Textstelle Meinungen...die heutzutage eher seltsam ...erscheinen(Kapitel 22) schreibt Kroeber:
Anspielung auf die Tatsache, daß Federigo Borromeo an die Existenz von Hexen glaubte und mehrere Verurteilungen zum Feuertod gebilligt hat; ebenso teilte er die damals verbreitete Meinung, daß die Pest durch das Werk böswilliger "Salber" oder Giftsalbenschmierer verbreitet werde. Italienische Kommentatoren vermerken hier einstimmig, daß Manzonis Porträt des Kardinals ein wenig zu positiv, um nicht zu sagen "hagiographisch" ausgefallen sei.
zur Textstelle viele und langwierig zu erörternde Gründe:
Manzoni konnte nicht ignorieren, daß der Grund für die geringe Berühmtheit dieser Werke in ihrem mittelmäßigen literarischen und wissenschaftlichen Werk lag. Im übrigen verbreitete sich schon zu Lebzeiten der Kardinals Federigo der nicht unbegründete Verdacht, daß ein guter Teil seiner Schriften von seinem Sekretär, dem Kanonikus Ripamonti, verfaßt worden sei.
Also, ich finde, Manzoni hat das elegant vertuscht !!
Gruß von
Steffi