Beiträge von Evelyne Marti

    Hi zusammen! :zwinker:


    Hyperion, von der Seitenzahl her bist Du weiter als ich. Bist Du schon im 2.Buch?


    Ich hab auch noch nichts veröffentlicht, arbeite noch an meinem Roman, nachdem ich mehrere andere Buchprojekte aus verschiedenen Gründen aufgegeben habe. Doch diesmal soll nichts dazwischenkommen. Kurzzeitig hab ich auch lektoriert, ist aber nicht das Wahre für mich, zu stressig für das wenige Geld.


    Die Kurzform lag mir ursprünglich näher, doch ist es Trainingssache. Mit der Zeit werden einem die Möglichkeiten der Auweitung zu einem Roman automatisch klar. Natürlich kommt es auf den Stoff an. Doch manche Stoffe schreien geradezu nach Ausweitung, weil sie erst in dieser Form so richtig zum Tragen kommen. Aber unnötige Auswälzungen liegen mir ebensowenig, schreibe auch eher pointiert.


    Mein kleiner Neffe will Lehrer werden, da wird ihm seine vielseitige Begabung (Zeichnen, Musik, Sprache, Rechnen, PC, Fussball, Rennen, Lebensphilosoph, usw.) noch zugute kommen, auch ideal für Studium und andere Berufe. Aber ich glaube, wir schweifen hier etwas vom Thema ab. :breitgrins:


    Erika, wie weit bist Du denn? I don't forget you! :zwinker:


    Tschüss, Ivy

    Hallo zusammen! :zwinker:


    Ich kann zwar Kafkas (der Traumsprachlogik verwandte) Romane auch ohne seine Biographie nachempfinden, weil ich selbst Vielträumer bin, aber gerade deshalb weiss ich, dass sie ohne biographischen Hintergrund nicht auskommen.


    Schon allein das überall präsente Beamtliche ist nur verständlich, wenn man weiss, wie sehr Kafka unter der Doppelbelastung seines Beamtendaseins gelitten hat. Als sein Vater ihn auch noch zur Arbeit im Geschäft zwingen wollte, drohte er mit Selbstmord, was seine Schwester GSD ausbügeln konnte.


    Ich hab schon klare Deutungsansätze, werde sie aber hier nicht wiederholen, zu haarsträubend :breitgrins: wirkten sie an anderer Stelle (siehe meine Beiträge zu Kafkas Ein Landarzt, zu finden auf meiner Site unter Rezensionen).


    Ich habe von beiden, Kafka und Thomas Mann, jeweils eine Biographie-CD-Room, dort kann ich das Wesentliche nachlesen, doch bei Kafka ist es mir in Bezug auf den Prozess zu wenig.


    Anders liegt die Sachlage bei Kafkas Schloss. Ich hatte dermassen ähnliche Träume (ebenfalls von einer Burg) und kann die Todesnähe Kafkas (seiner Tuberkulose) daraus herausspüren (in meinem Traum ging es auch um einen todkranken Menschen), dieser Roman kommt mir also erstaunlich klar vor.


    Nicht jedoch Der Prozess, denn ich war nun mal noch nie vor Gericht und nur wenige meiner Träume passen dazu, deshalb hänge ich in diesem Roman noch. Mir fehlen die entscheidenden biographischen Daten dazu.


    Bye, Ivy

    Hi zusammen! :zwinker:


    Bei Kafka interessiert mich, inwiefern sein Leben sich traumsprachlich in seinem Werk niedergeschlagen hat, gerade weil die Werke so undurchschaubar und ohne Biographie noch weniger verständlich sind.


    Thomas Manns Stil dagegen ist doch sehr aufklärerisch, zumindest so weit, dass mein Bedürfnis nach mehr Biographie sich in Grenzen hält.


    Ob man darüber diskutieren kann, bezweifle ich etwas, ist doch reine Gefühlssache jedes einzelnen Lesers. So ergeht es mir nun mal, und einem anderen wieder ganz anders, ist beides OK.


    Bye, Ivy

    Hi Hyperion


    Ich wusste gar nicht, dass Du ebenfalls schreibst, mehr als interessant. :zwinker:


    Tolstoi entwickelt einen sehr ausgefeilten Erzählstil, was von einer guten Beobachtungsgabe zeugt. Ich glaube, diese differenzierte Wahrnehmung muss schon als Grundfähigkeit vorhanden sein, denn es gibt viele lebenserfahrene Leute, welche trotzdem nie so schreiben könnten wie Tolstoi oder Kafka.


    Der gute Wein muss m.M.n. schon von Anfang an vorhanden sein, um dann über die Jahre hinweg ein besserer zu werden.


    Mein zehnjähriger Neffe z.B. zeigt schon jetzt ein sehr gutes Sprachgefühl. Als ich ihm einen fehlerhaften Beispielsatz aus einer Lektoratsarbeit vorlegte, wusste er gleich, weshalb der Satz nicht stimmte, obwohl er so etwas nie gelernt hatte


    Auf der anderen Seite braucht eine Begabung die richtige Förderung. Deshalb erzähle ich meinem Neffen schon jetzt viele Klassiker mündlich, damit er sie bald lesen will. Aber auch ich selbst "brauche" gute Literatur, denn dadurch kann ich mein eigenes literarisches Gefühl weiter verfeinern. Das ist sehr wichtig!


    Bye, Ivy

    Hi zusammen! :zwinker:


    Das ist ja allerhand. Da find ich Lesestand-Fan mal einen Gleichgesinnten und dann geht das Einloggen nicht. mhh! Doch versuch's nochmal von hier aus, Hyperion. Vielleicht warst Du im falschen Moment dort, denn manchmal hängt's auch mit einer Überbelastung des Internets zusammen, ist mir auch schon passiert.


    Tolstoi-Lesestandliste im biblioforum.de:


    http://www.biblioforum.de/lese…Tolstoi+Krieg+und+Frieden


    und in meinem Lesestand-Gästebuch:


    http://classics.net.ms


    Ich aktualisiere meine Lesestände stets dann, wenn die alten nicht mehr stimmen. Mein Tolstoi-Lesestand hat sich seit meinem letzten Posting nicht verändert. Ich hab mehrere Leserunden und lese erst wieder an dieser, wenn Du mich eingeholt hast, also mach Dir keinen Stress mit dem Lesen. Ich hab's nicht eilig, passe mich da Euch an, soweit es mir möglich ist.


    Ich werde die Links nach Nimues Serverwechsel nochmal checken.
    Du kannst übrigens auch direkt zum http://www.biblioforum.de. Dort findest Du die Tolstoi-Lesestandliste im Archiv unkompliziert aufgelistet. Danke noch für das Kompliment "tolle Site", sowas übersehe ich nie! :zwinker:


    Wegen den PC-Problemen: Vielleicht hilft ein Explorer-Upedate, ich hab 6.0, ist kostenlos oder günstig bei Deinem Server zu kriegen, meist im aktuellen Starterkit enthalten.


    Bye, Ivy

    Hi zusammen!


    Gitta, dann musst Du unbedingt nach Zürich und Umgebung. Thomas Manns Grab liegt da irgendwo, war selbst allerdings noch nie an seinem Grab, aber stosse immer wieder beim Lesen auf Thomas Manns Liebe zu den bescheidenen Schweizern usw, hat also schon eine Bedeutung. Ich bin da weniger bescheiden, hab auch deutsche Vorfahren. :breitgrins:


    Bye, Ivy

    Hallo hallo


    Es ist merkwürdig, mir geht es ganz ähnlich. Trotz der Schwächen übt Anna Seghers Buch doch einen merkwürdigen Sog aus. Ihr Schreibstil lässt sich gut aus ihrer Zeit erklären. Bei meiner Recherche hab ich u.a. mit einer Frau gesprochen, deren Mutter von den Nazis umgebracht wurde. Auch sie hatte diese Redeweise, vom Dialekt gefärbt und pointiert und fast etwas grobschlächtig, aber auf merkwürdig vornehme Weise veredelt.


    Es war eine andere Zeit damals. Und wenn man bedenkt, wie sehr die Deutschen der Wahrheit auswichen, so wirkt Anna Seghers Buch wie ein Meilenstein der Geschichte.


    Dass Marcel Reich-Ranicki das Buch lobt, kann ich gut nachvollziehen, sein Stil ist nicht ganz unähnlich. Ausserdem spricht das Buch wohl aus dem Herzen vieler Holocaust-Überlebenden. So war es, realistisch klar und schonungslos, unschön, wie die Wirklichkeit.


    Ich glaube, die Schwächen liegen auch in der Kurzform des Buches. Es tendiert eher zur Erzählung und schon fast zum Novellistischen.


    Bye, Ivy

    Hallihallo


    Michael, da überfragst Du mich. Ich hab bei amazon nur eine einzige Hörbuchfassung gesichtet und auf meine Klassiker-Site gesetzt (unter Rezensionen, da Ihr ja schon fertig seid). Mehr weiss ich nicht, nur das, was bei amazon steht. Eine Film-DVD konnte ich nicht entdecken.


    Ihr habt übrigens alles goldrichtig gemacht, auch mit der Vorschau, nicht zu viel verraten, obwohl: ich hab ja u.a. den Film gesehen.


    Da ich sowieso eine Rezension für meine Website schreiben will und daher den Text nochmal durchnehme, ist es eigentlich für mich nicht sinnvoll, mich bei den letzten 100 Seiten soo zu beeilen. Im Gegenteil, die letzten Seiten lese ich ganz gern etwas langsamer, um noch etwas im Buch zu verweilen und das Ganze weiter zu vertiefen. Wenn ich das Buch nämlich fertig habe, löse ich mich vom Text. Das wäre aber gerade für meine Rezi nicht von Vorteil. Deshalb: Wartet nicht auf mich! Die letzten Seiten lese ich allein.


    Wenn Ihr jedoch sonst noch Gedanken dazu loswerden wollt, dann werde ich natürlich auch mitposten. :zwinker:


    Bye, Ivy

    Hi Erika


    Wie meinst Du das mit "rausgeflogen"? Ist Dir ein Beitrag abgestürzt? Mein Rat, falls es so ist: Schreibe editierend! Und damit ein zufälliger Leser weiss, dass Du noch nicht fertig bist, schreib für diese Zeit den Satz: ich schreibe editierend. Sowas ist witzig zu beobachten, also versuch's, wenn Du magst. :zwinker:


    So weit ich mich erinnern kann, ist es nicht Sonja, sondern Wera, welche mit Berg verheiratet ist... Als sie diese Soirée veranstalteten, wurden sie mir richtig sympathisch mit ihren Party-Service-Sorgen, endlich mal menschlich in ihrer Versnobtheit.


    Ich bin auf der Lesestandliste (wie oben erwähnt) immer noch bei 55%. Wie weit wohl Hyperion ist? Schade, dass Ihr Euch nicht auch eintragt, dann hätte ich Euch immer schön im Auge. :breitgrins:


    Tolstoi gehört eindeutig zu meinen Lieblingen. Dass Thomas Mann ihn schätzte, ist kein Wunder, denn sie beide haben diese besondere Begabung, Menschen und Situatonen feinfühlig und lebendig darzustellen.


    Alles wirkt so "echt", als träten diese Menschen uns wirklich entgegen. Ich hänge richtig an den Tolstoischen Figuren, deshalb leide ich mit, wenn's wieder mal ins Kummervolle geht. Ich denke immer noch an die kleine Fürstin mit ihrem Schnäuzchen *schluchz*


    Bemerkenswert finde ich, wie die gute Marja plötzlich doch nicht immer so gut ist. Das hat mich zwar enttäuscht, denn ich mag diesen Jähzorn (gegen Kinder) ganz und gar nicht, doch auf der anderen Seite wirkt sie auf diese Weise realistischer, erschreckend lebensecht.


    Aber ich kann ihr diesen Jähzorn gegen das Kind nicht so recht verzeihen, obwohl Marja gerade dadurch an Tiefe gewinnt und Tolstoi wieder einmal beweist, wie psychologisch fein er arbeitet. Auch Andrej scheint den Jähzorn des Vaters geerbt zu haben. Ach, ich bin einfach allergisch gegen Jähzorn, auch in den Büchern, das ist es! :breitgrins:


    Bye, Ivy

    Heyhallo Ihr beiden Schnell-Leser! :breitgrins:


    Nicht dass ich besonders langsam lese, doch Ihr habt mich eindeutig übertroffen, alle Achtung!


    Daraus lässt sich schliessen, dass ich noch nicht beim letzten Kapitel bin. :breitgrins:


    Mein momentaner Lesestand, den ich heute noch Richtung Schluss verändern werde: Kapitel 5/III, demnach 136 Seiten hinter Dir, finsbury. :breitgrins:


    Schön, dass Du Dich noch nicht ausgelinkt hast aus dem Gespräch, denn es gibt trotz der offensichtlichen Schwächen doch viele poetischen Passagen in Anna Seghers Buch, vor allem die Naturbeschreibungen, aber auch dort, wo Anna Seghers sich entschliesst, tiefer in die Persönlichkeiten der Figuren einzutauchen, etwa Georg, und später z.B. Röder und Sauer, welche gut gezeichnet und in die vermisste Psyche blicken lassen. Sauers Blick in den Spiegel werd ich wohl nie vergessen.


    Michael, ich versuch aufzuholen, hab halt noch andere Leserunden und zudem nun meine Klassiker-Website, welche ich laufend ausbaue (nun mit Hörbuchfassung von Anna Seghers Siebten Kreuz).


    Noch etwas: Anna Seghers Schreibstil erinnert mich stark an Hemingway, schon von Anfang an, also nicht unbedingt sehr weiblich, hat vielleicht ideologische Hintergründe, aber auf alle Fälle auch mit der Kämpfernatur des Protagonisten zu tun.


    Übrigens: Ich hab schon lange nicht mehr Spencer Tracy im Kopf, wenn ich von Georg lese. Anna Seghers markanter Stil hatte genug Kraft, um den literarischen Georg lebendig werden zu lassen. Darin ist sie gut, sie kommt auf den Punkt und schwafelt nicht herum, erfrischend und auf alle Fälle auch poetisch.


    Der dialekthafte Stil hat den Nachteil, dass er irgendwie trivial wirkt, es ist eben nicht schöndeutsch. Doch dieses Problem teilt sie mit vielen Autoren, siehe z.B. meine (noch) aktuelle Ulysses-Leserunde (auf meiner Site).


    Bye, Ivy

    Halihallo Ihr Lieben :zwinker:


    Wie ich sehe, seid Ihr vollauf beschäftigt mit der Forsyte-Saga.
    Es liest sich angenehm.


    Falls jemand von Euch dazu die Hörbuchfassung sucht: Ich hab sie extra für Euch in meine Klassiker-Site reingesetzt, unter der Rubrik Leserunden.


    Weiter viel Spass beim Lesen (oder Hören)! :wink:


    Bye, Ivy

    Hallo Alpha


    Wow, da hast Du aber viel tippen müssen, danke!


    Interessant, was der Mann da schreibt, vor allem das, was Kafka zum Prozess erklärte, seine Einstellung zur Welt und dem "schlechten Tag" Gottes. In diesem Lichte gesehen, kann ich das Werk nun viel besser begreifen. Es ist sozusagen Spiegel unserer Welt, welche genauso sinnlos nach dem Gesetz des Stärkeren abläuft.


    Bye, Ivy

    Hello again! :zwinker:


    Michael, Du hast aber geschwind aufgeholt, alle Achtung! Renn mir nur nicht davon, bevor ich überhaupt posten kann! :breitgrins:


    Ja, das mit der Fahne hat mir auch Eindruck gemacht. Dabei musste ich an meine jüdisch-orthodoxe Freundin denken. Gerade im Judentum wird sehr viel Wissen mündlich an die nächste Generation weitergegeben. Es ist also tatsächlich ein immenses Wissen verloren gegangen. Und die Erinnerung an die Verstorbenen ist im Judentum sehr gewichtig.


    Das alles lässt sich aber auch auf alle anderen Opfer des Holocaust ausweiten bis zu unserer heutigen Nachkriegs-Folge-Generation. Der Holocaust (Shoa im Judentum genannt) hat einen Riss in unsere Kultur geschlagen, der noch heute spürbar ist. Gerade in den USA wird Deutschland noch viel mehr als Nazi-Deutschland gesehen, wie mir meine amerikanische Freundin schrieb. Spielberg soll ja enorm überrascht gewesen sein, als er die "netten" deutschen Nazi-Darsteller in den Dreharbeiten kennenlernte. Na ja, allerhand Vorurteile auf allen Seiten. :breitgrins:


    finsbury, gib nur Deinen Senf dazu, wie Du magst. Ich hoffe, Du wirst mit Deinen PC-Sorgen fertig, hatte gestern auch Probleme, heute geht's wieder.


    Bye, Ivy

    Hey Leutchen


    Ich dachte, SUB käme von unter dem Tischbein gelagerte, also untergeordnete Bücher! :breitgrins:


    Da mein SUB unendlich wäre, hab ich ihn erstmal pragmatisch nach vorhandenen Lesestandlisten auf meiner Homepage bebildert, circa 30 Bücher, doch wann ich das alles lesen soll, ist mir schleierhaft, hab's aber ernsthaft vor. Na ja, mit meinen fünf Leserunden bin ich im Moment noch für 'ne Weile beschäftigt. :breitgrins:


    Bye, Ivy

    Heyhallo zusammen! :zwinker:


    finsbury, das tägliche Lesepensum an Deinem Hauptbuch ist ja wirklich beachtlich! Da Du schon im 6.Kapitel bist und das Buch nur 7 Kapitel umfasst, macht es für mich keinen Sinn, Dir in aller Eile zu folgen, denn dann hast Du's schon ausgelesen.


    Mein Vorschlag: Poste uns in der Vorschau, so wie Hyperion und ich es in der Tolstoi-Leserunde machen, und blättere zurück und ergänze, was Dir noch einfällt.


    Da Michael nun Zeit hat und ich Dich nicht mehr einholen kann, ist es klüger, mich Michael anzupassen.


    Ich warte also, Michael, bis Du zu mir in Kapitel 4,III aufschliesst, denn ich möchte ein bisschen mehr auf den Text eingehen und auch zurückblättern.


    Bye, Ivy