Beiträge von xenophanes

    Hallo!



    Hast du auch die Franzosen aus New York gesehen?


    Nein, außer Bode-Museum war ich zum wiederholten Mal im Pergamon-Museum, der Antikensammlung und der Gemäldegalerie. In Wien gibts im Moment auch eine "Franzosen"-Ausstellung, die den Bezug zwischen Paris und der Wiener Moderne herstellt. Steht aber noch auf dem Programm. Außerdem gibts eine sehr schöne Schau über den späten Tizian im Kunsthistorischen Museum.


    Berichte über meine Londoner Museumstour gibts nach und nach auch in meinen Notizen.


    CK

    Hallo!


    • Den Vicar, als Ich-Erzähler, der seine Frauen und auch die feine Gesellschaft mit mehr oder weniger feinen ironischen Spitzen darstellt.
    • Den Autor, der auch den Vicar als mehr oder weniger gutmütiges Schaf voller Vorurteile und Beschränkungen skizziert


    Ich bin inzwischen etwa bei der Hälfte, der verlorene Sohn ist gerade zurückgekehrt und erzählt seine Geschichte.


    Die Erzählperspektive fand ich etwas irritierend, weil oft nicht wirklich klar ist, wer spricht. Einem neueren Roman würde man vorwerfen, dass der Ich-Erzähler regelmäßig seine Perspektive durchbricht. Lese den Roman aber sehr gerne.


    Die Satirefrage kann wohl nur entscheiden, wenn man etwas über Goldsmith Ansichten weiß. Ich werde demnächst zumindest den Britannica Artikel über ihn lesen.


    CK

    Hallo!



    Der Name Grissel (Griseldis), viel verwendete literarische Figur seit Boccaccio, Inbegriff der Dulderin, wird also der einen wie der anderen Tochter versagt.
    Olivia und Sophie krieg ich nicht so auf die Reihe, Richardson ist das nicht.


    Die Geschichte Griseldis wird später ja dann auch den Kindern erzählt ...


    Ich las inzwischen die ersten sechs Kapitel der deutschen Ausgabe. Zur Satirefrage habe ich mir noch kein endgültiges Bild gemacht. Meine (DDR) Ausgabe aus dem Jahr 1959 ist von Ilse Buchholz übersetzt.


    Jetzt werde ich vom Bücher lesen zum Bücher tragen übergehen: Fünf neue Billys in der Wohnung. Als erstes wird Goethe zwangsumgezogen und brutal von Schiller getrennt :breitgrins:


    CK

    Hallo!


    Was lange währt :smile:


    Donald Frame: Rabelais. A Study
    (Harcourt Brace Javonovich, New York 1977)


    Um die Beschäftigung mit den fünf Büchern rund um "Gargantua" und "Pantagruel" abzuschließen, las ich noch diese prägnante Monographie von Donald Frame, dessen Buch über Montaigne ich schon sehr hilfreich fand. Der Autor beginnt mit einem kurzen einleitenden Artikel über das Zeitgeschehen, um dann das Wenige zu referieren, was über Rabelais' Biographie bekannt ist. Auftakt zur Auseinandersetzung mit dem Werk sind fünf Kapitel über die einzelnen Bücher, in denen Frame Form & Inhalt strukturiert wider gibt, nicht ohne den Stand der damaligen Forschung zu berücksichtigen. Dabei könnte es sich auch um ausführliche Beiträge zu einem Handbuch handeln.
    Danach nimmt sich Frame diverse Themenkreise vor, denen er systematisch durch das Gesamtwerk folgt. Darunter "Comedy and the Carnivalesque", "Satire and Fantasy", "Storytelling" und "Humanism and Evangelism". Das ist erhellend zu lesen, zumal Frame einen klassischen englischen Gelehrtenstil schreibt, der frei von allen Obskurantismen ist. Sehr empfehlenswert für alle, die sich für diese in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Bücher interessieren.

    Hallo!


    Was mich in der letzten Zeit überrascht hat: Mir geht der erste Band doch mehr nach als ich das erwartet hätte. Ich würde fast so weit gehen, zu behaupten, ich freue mich auf den zweiten Teil :smile:


    Den werde ich in absehbarer Zeit anfangen.


    CK


    Aber wir können hier im Klassiker-Forum natürlich darüber gerne diskutieren, wem wir den Nobelpreis 1907 gegeben hätten :breitgrins:


    Thomas Mann für die Buddenbrooks, zur Abwechslung mal rechtzeitig :breitgrins:


    CK

    Hallo!



    blass, wie mit Pastellkreide gemalt, sind Doderers Figuren im Vergleich zum kräftigen Farbaufstrich, mit dem Thomas Mann einen Naphta oder Döblin seinen Franz Biberkopf aufs Papier warfen. An den psychologischen Fähigkeiten Doderers habe ich gerade deshalb nichts auszusetzen. Wie gesagt: Glaubwürdig beschrieben sind die Stangelers, Melzers etc. durchaus. Trotzdem haben sie mich merkwürdig kalt gelassen, Identifikation ausgeschlossen. Aber das war wohl Doderers Absicht.


    Also wenn wir unbedingt Metaphern aus der bildenden Kunst wollen, würde ich angesichts der detaillierten psychologischen Beschreibungen eher an Radierungen (Dürer) denken :smile:


    Ich sehe auch nicht, wie die Möglichkeit zur Identifikation mit der psychologischen Darstellungsqualität zusammenhängen soll. Ich selbst kann mich mit keinem der aufgezählten Beispiele identifizieren, weder mit Naphta noch mit Biberkopf. Um weitere Beispiele zu nennen: Auch nicht mit Raskolnikow oder Madame Boveray, die doch auch das Gegenteil von blassen Figuren sind. Auch bei Thomas Mann finde ich wenig Identifikationsmöglichkeiten (mit Ausnahme des Teufels in Dr. Faustus natürlich :breitgrins: )


    CK

    Hallo!



    Nachdem ich die Literaturbeilagen aller großen Zeitungen auf der Buchmesse einsammeln konnte, muss ich sagen, dass mich die Beilagen der FAZ und der SZ, gefolgt von der ZEIT am meisen beeindruckt haben. Die NZZ, Welt und FR besprechen in meinen Augen eher weniger interessante Titel.


    Ich werde mich auf FAZ und die des Falter beschränken, aus Zeitgründen.


    CK

    Hallo!



    Die Figuren sind blass - zumindest nicht das, was viele Leser von Romanfiguren erwarten.


    Dieses Urteil kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Sogar Nebenfiguren wie Scheichsbeutel sind doch fulminant gezeichnet und als Psychologe kann dem Doderer kaum jemand das Wasser reichen. Das Gegenteil von "blass" meiner Meinung nach.


    CK