Hallo allerseits
Hallo Harald
Harald, auch ich habe in der Schule im Leistungskurs Deutsch gelernt, wie man Texte auseinanderpflücken und zergliedern kann, "Analysieren" wurde das genannt. In manchen Fällen, z. B. Reden von Politikern, kann das hilfreich sein, zu verstehen, was gemeint ist. Mir persönlich ist es eher gegen den Strich gegangen - ich lese Texte lieber "am Stück" und versuche, den Inhalt zu begreifen und auch zu sehen, was dahinter versteckt sein könnte.
Nun aber doch zu Deinem Posting:
Hallo Daniela,
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Liegt es an der späten Abendstunde, dass ich Deine Botschaft nicht verstehe?
Das kann ich Dir nicht beantworten :zwinker:
Zitat
Wie willst Du z.B. jemandem mitteilen, dass Du einen Roman, ein Kinderbuch, ein Drama, eine SF- oder eine Fantasygeschichte oder was auch immer gelesen hast, wenn es diese Kategorien nicht gibt? Was ist mit den Begriffen "Text", "Autor", "Sprache"... alles Kategorien... you get the idea.
Ich mache es immer so, dass ich Namen des Autors und Titel des Buches nenne. Falls mein Gegenüber dann Bedarf an näheren Informationen hat, bin ich gern bereit, mit ihm/ihr darüber zu reden.
Ich weiß nicht, seit wann "Text", "Autor", "Sprache" Kategorien sind aber falls dem neuerdings so ist, gilt auch hier das Ebengesagte.
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Zitat:
Wir könnten ja mal alle fragen, die sich hier im Klassikerforum treffen
Natürlich kann man Leute fragen... aber was willst Du sie fragen? Hier fehlt mir ein Nebensatz, der die Frage spezifiziert.
Zitat:
denn all diese Leute müssen ja einen Grund haben, warum sie sich hierherberufen fühlen.
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Hier hast Du sogar den Nebensatz, der Dir angeblich fehlt, selbst abgeschnitten! Allerdings muss ich Dir in gewisser Weise recht geben, denn auch mit dem Nebensatz ist die Satzstellung etwas schief geraten.
Ich dachte es war trotzdem deutlich, aber ich mache gern einen zweiten Versuch:
Wir reden hier darüber, ob es eine Definition für "Klassiker" gibt und ob eine solche überhaupt nötig ist.
Ich denke, dass alle Klassikerforumsteilnehmer deshalb hierherkommen und auch hierbleiben, weil sie sich für Klassiker interessieren. Mein Originalsatz zielte darauf ab, die Betreffenden zu fragen, was sie unter Klassiker verstehen, in der Annahme, dass sie ähnliche Vorstellungen davon haben, denn sonst wären sie wahrscheinlich nicht hier.
Ich denke nicht, dass man ZU genau sein kann mit der Sprache, aber ich wiederum verstehe absolut nicht, was Du meinst mit:
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Vielleicht bin ich etwas zu genau mit der Sprache, aber meiner Meinung nach kann man nur einen Grund haben, etwas zu tun. Ein Gefühl wird normalerweise nicht bewußt gesteuert, deshalb kann man keinen Grund haben, etwas zu fühlen. Vielleicht ist die Ursache des Gefühls gemeint? Aber was hätte diese Ursache mit der Notwendigkeit von Kategorien zu tun?
Jeder kann nicht nur einen, sondern mehrere Gründe haben etwas zu tun.
Und von welchem Gefühl redest Du?
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Den Zusammenhang mit Kategorien oder Begriffen verstehe ich aber nicht.
Ich persönlich habe hier nur über Kategorien geredet, nicht von Begriffen allgemein. Ich habe auch absolut nichts gegen Definitionen, im Gegenteil, sie können das Leben ungemein erleichtern.
Nur brauche ich keine Kategorien für die Literatur.
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Meinst Du, jeder habe einen eigenen Begriff (so dass jeder, der das Wort "Klassiker" benutzt, etwas anderes meint) - oder meinst Du, dass alle dieselbe Definition von "Klassiker" haben (denselben Begriff verwenden), aber unterschiedliche Werke als "Klassiker" bewertet wissen wollen?
Ja, ich meine, jeder habe einen eigenen Begriff. Das bedeutet allerdings nicht, dass jeder etwas anderes meint! Jeder kann schließlich selbst eine Vorstellung davon haben, was für ihn ein Klassiker ist (was ja auch aus dieser Diskussion in diesem Thread deutlich wird) und trotzdem werden viele feststellen, dass sie ähnliche bis gleiche Vorstellungen haben.
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Ist es aber nicht in Wirklichkeit so, dass an den besprochenen Büchern nur erkannt wird, dass jeder seine eigene Meinung hat, was Klassiker sind - aber nicht, dass jeder meint, dass jeder andere seine eigene Meinung hat? (Letzteres klingt verworren, ist aber das, was Du sagst, wenn auch wahrscheinlich nicht meinst!!!)
An den besprochenen Büchern kann erkannt werden, dass viele ähnliche Interessen haben, nämlich z. B. das Interesse, diese bestimmten Bücher zu lesen und zu besprechen. An dem, was jede/r Einzelne zu bestimmten Büchern zu sagen hat, kann wiederum erkannt werden, dass die Auffassung eines Buches oder einer Textstelle unterschiedlich sein kann.
Was Du schreibst, klingt (für mich wenigstens) nicht verworren, allerdings bitte ich Dich, mir zu überlassen, was ich meine und was ich nicht meine :zwinker: .
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In welcher Situation Du diese Erfahrung gemacht hast, würde mich schon interessieren. Die betreffende Person hat entweder kein Vertrauen in Dein Urteil gehabt oder ist davon ausgegangen, dass Dein Geschmack für sie nicht maßgeblich ist... oder?
Ich weiß zwar nicht, warum Dich "meine Situationen" interessieren aber warum nicht ... ich habe beispielsweise einer Kollegin den Tipp gegeben, das Buch "Zirkuskind" von John Irving zu lesen (kein Klassiker, ich weiß, aber hier geht es darum, ob Tipps gegeben werden sollen) und sie hat es auch gelesen. Ich habe es nach einigen Wochen kommentarlos zurückerhalten und da andere Bücher sonst immer sehr wohl mit Kommentaren "versehen" werden und ich meine Kollegin schon sehr lange kenne, habe ich daraus geschlossen, dass ihr das Buch nicht gefallen hat und folglich wird sie von mir keinen Tipp mehr befolgen. Das hat mit Vertrauen in Geschmack nichts zu tun; es ist einfach so, dass jede/r ihren/seinen eigenen Geschmack hat.
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Und wenn jemand entscheidet, dass das für ihn oder sie nichts ist, dann ist das doch legitim, oder nicht? Wo ist das Problem?
Ich habe kein Problem damit und das hatte ich auch nicht behauptet.
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Entweder es ist wirklich "schwer" für die Betreffenden - dann haben sie ein Recht, so zu urteilen - oder es handelt sich um ein Mißverständnis oder um Unverständnis.
Die Menschen, die ich kenne, die behaupten, Dostojewski sei zu schwer, haben noch niemals etwas von ihm gelesen. Deshalb können sie meiner Meinung nach nicht urteilen!
Allerdings hat jede/r das Recht, zu lesen, was sie/er mag :zwinker:
Es handelt sich also weder um Missverständnis noch um Unverständnis, denn beides würde voraussetzen, dass gelesen wurde, worüber geurteilt wird.
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Hier habe ich endgültig den roten Faden verloren... argumentierst Du für oder gegen Tipps...?
Ich hatte bereits gesagt, dass jede/r Tipps geben kann, warum nicht?
Bei mir persönlich verhält es sich so, dass ich sie bei einigen Leuten annehme, in diesem Fall ein empfohlenes Buch lesen würde und bei anderen eben nicht. Beides auf Grund der gemachten Erfahrungen.
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Wer über das Gelesene sprechen will (und das trifft m.E. auf alle Forumsteilnehmer zu), kommt ohne sie nicht aus.
Du kannst gern weiterhin alles in Kategorien einteilen und auch darüber reden. Ich konnte bis jetzt, hier und auch anderswo, über Gelesenes sprechen, ohne den Begriff "Klassiker" zu verwenden :smile:
liebe Grüße
:winken:
Daniela