Beiträge von elahub

    Hallo allerseits


    Zitat

    Ist die form (kleinschreibung, absatzbildung) tatsächlich so entscheidend für das verständnis, oder kann nicht auch die schuld für das fehlende verständnis des inhaltes der form untergeschoben werden?


    Es gibt auch dichtungen in kleinschrift. Sind diese damit unverständlich oder geschmacklos, zumindest inakzeptabel?


    Hafis - Du willst ja wohl nicht allen Ernstes Sandhofer "fehlendes Verständnis des Inhaltes" vorwerfen ...
    Und wer hat von Geschmacklosigkeit gesprochen?


    Ich bin ebenfalls der englischen Sprache mächtig und auch der französischen und beide Male wird mehr oder weniger klein geschrieben. Andere sprechen japanisch, russisch oder sonstwas und können sogar kyrillische Buchstaben und "Schlimmeres" :zwinker: entziffern.
    Wir sind hier aber in Deutschland und in einem deutschen Forum!


    Wer Schwierigkeiten mit der Großschreibung oder auch mit der Rechtschreibung hat, soll doch bitte so schreiben, wie er/sie es kann.
    Nur darf ja wohl jeder mal sagen, dass diese Dinge manchmal schwierig zu lesen sind?


    Und erzähle mir keiner, dass Kleinschreibung schneller geht, auch das hängt z. B. davon ab, ob jemand Schreibmaschine schreiben kann oder nicht. (Ich kann es glücklicherweise, musste es von Berufs wegen lernen, was mir nicht leicht gefallen ist - gern können wir ja mal ein Wetttippen veranstalten :breitgrins: )


    Lasst uns nicht aus einer MÜCKE einen elefanten machen, denn wie Heidi in einem anderen Forum sagte: "So fangen Kriege an!!"


    :winken:


    Daniela

    Hallo allerseits


    Zitat

    Ich denke, Nabokov, der ein großer Dostojewskij-Kenner war, brauchte nicht viel Phantasie, um Dostojewskij als christlichen Eiferer darzustellen.


    Auch jemand, der kein "Dostojewski-Kenner" ist, der nur 20 Seiten aus beinahe egal welchem Buch von Dostojewski liest, wird ohne Schwierigkeiten erkennen, dass dieser Mann tief religiös und gläubig war, meinetwegen auch ein christlicher Eiferer.
    (Wenn auch Nietzsche meinte, dass er ein großartiger Psychologe aber ein erbärmlicher Christ gewesen sei - so können die Meinungen auseinandergehen :smile: ).


    Nur kann das ja aber wohl keine Begründung für eine ernstgemeinte negative Kritik sein ...



    Zitat

    Ich erinnere mich dunkel an einen Eintrag, in dem ich kurz zu umreißen versuche, was ich sonst noch lese.
    Nun zerbrecht IHR Euch den Kopf, weil ich "Schuld und Sühne" nicht als Liebesroman eingestuft habe.


    Jaja Heidi, Du hast ja vollkommen REcht!!! Nur wenn es um Fjodor geht .... :redface: :breitgrins:


    :winken:


    Daniela

    Hallo allerseits


    Zitat

    nur, wenn ich den anderen gut kenne oder wenn ich mich mit jemandem unterhalten habe und wir über die letzten Bücher gesprochen haben, die wir gelesen haben

    ...


    Da fängt das Problem schon an: ich kenne wenige Leute, die wirklich lesen und kann mich mit niemand über die zuletzt gelesenen Bücher unterhalten, da von den wenigen niemand meinen Geschmack hat.
    Deshalb bin ich so dankbar für dieses Forum, einer der Internetplätze, an denen ich mich "literarisch" austausche.


    Ich würde keine Tipps geben, bin aber selber für die "einigen", die ich schon erhalten habe, bis auf eine Ausnahme, sehr dankbar.
    (Leider habe ich meinen Plenzdorf zur Zeit nicht zur Hand, aber dort sagt E.W. sinngemäß: Ich würde niemals ein empfohlenes Buch lesen, ich bin sogar so blöd, ein empfohlenes Buch nur deshalb schlecht zu finden, weil es eben empfohlen wurde... :zwinker: ) So sehe ich das nicht :smile:

    :winken:


    Daniela

    Hallo allerseits


    Zitat

    zu Herrn Nabokov werde ich mich nochmal schlau machen - ich meine, mal gelesen zu haben, dass eben dieser Nabokov, eben da er ein berühmter Kritiker in der damaligen Zeit gewesen ist, mit"schuldig" war an Dostojewskis beständiger Armut bzw. Leben unter Druck.
    Aber da bin ich mir nicht mehr sicher ...


    Herrje .. eine kurze Recherche hat schon ergeben, dass das oben (von mir) Geschriebene völliger Blödsinn ist !! :rollen:


    Herr Nabokov hat zwar böse Dinge über Dostojewski gesagt, aber doch NACH dessen Tod; folglich kann er kein "Verursacher" von was auch immer gewesen sein :redface:


    :winken:


    Daniela

    Hallo allerseits


    Zitat

    letztendlich immer wieder von seinem Gewissen eingeholt wird.


    Hier habe ich mich wohl etwas vergaloppiert ... ich denke, in dieser Geschichte spielt das Gewissen (von Raskolnikow) eine sehr große Rolle aber mehr auch nicht.
    Ähnlich wie Harald es gesagt hat.


    Ebenfalls ohne eine Dostojewski-Diskussion anzetteln zu wollen, würde ich gern noch anmerken, dass dieses eine typische Eigenschaft seiner Romane ist: er beschreibt wenige Personen sehr genau, einfühlsam, wie auch gesagt wurde. Diese Personen werden in gewissem Sinne zu "Typen", beispielhaften Wesen. (Das wird für mich in den Brüdern Karamasow noch deutlicher.)
    Kurz gesagt den "Raskolnikows" unter uns würde es nach einer ähnlich gut durchdachten und auch vorbereiteten und gerechtfertigten Tat ähnlich ergehen, nämlich, dass wir von unserem Gewissen eingeholt werden.
    Das trifft natürlich nur dann zu, wenn das Gewissen für uns überhaupt eine Rolle spielt, wenn wir es "geschult" haben, es wahrnehmen können und wollen.


    Zitat

    Das setzt natürlich das Wissen um und den Glauben an ein solches Gewissen voraus und deshalb reicht für mich dieses Buch sehr tief in den mystischen/religiösen Bereich hinein, wie viele von Dostojewskis Büchern.


    Deswegen dieser Satz.


    Aber wie Steffi so schön gesagt hat ... dieser Roman gibt eben sehr viel her und jeder mag sich doch (zu Herzen) nehmen, was ihm wichtig ist.


    Zu Hercule Poirot muss ich gestehen, dass ich ihn zwar kenne, aber nur vom Film (Mord im Orient-Express) - ich kenne nur diese beiden Helden von Agatha Christie, Miss Marple und Hercule Poirot und ich liebe die Verfilmungen sehr, bin aber doch nicht Krimifan genug, um die Bücher noch zu lesen :rollen:


    Hubert - zu Herrn Nabokov werde ich mich nochmal schlau machen - ich meine, mal gelesen zu haben, dass eben dieser Nabokov, eben da er ein berühmter Kritiker in der damaligen Zeit gewesen ist, mit"schuldig" war an Dostojewskis beständiger Armut bzw. Leben unter Druck.
    Aber da bin ich mir nicht mehr sicher ...


    liebe Grüße


    :winken:


    Daniela

    Hallo allerseits


    In etwa zwei Wochen werde ich Dr. Schiwago spätestens beendet haben, wahrscheinlich früher.
    Wie sieht es bei Euch aus ... findet sich dann jemand für Tom Sawyer oder verschieben wir das Projekt auf später? Das wäre nicht so schlimm, ich habe noch Ausweichmöglichkeiten :smile:


    :winken:


    Daniela

    Hallo Historikus


    Hast Du Dich bereits für eines der vorgeschlagenen Werke oder ein anderes entschieden?
    Und wie geht es Dir dabei?


    Dickens habe ich mir auch mal für irgendwann vorgenommen, da er bei John Irving immer so gut wegkommt :rollen:


    :winken:


    Daniela

    Hallo allerseits
    Hallo Harald


    Zitat

    Wenn ich Deine Meinung richtig verstanden habe, dann interessiert Dich dieser Thread eigentlich gar nicht, sondern Du hältst ihn für unwesentlich. Ich werde daher in einem weiteren Beitrag versuchen, auf das Thema zurückzukommen.


    Ich denke, dass wir uns jetzt etwa verstanden haben :zwinker: Die Diskussion werde ich weiterhin mit Spannung verfolgen.


    liebe Grüße


    :winken:


    Daniela

    Hallo allerseits


    Ich gehöre auch zu denen, die Kafka (in der Schule) nicht gern gelesen bzw. wahrscheinlich einfach nicht verstanden haben. Das muss aber nicht heißen, dass er schlecht war, nur eben nicht mein Geschmack.
    Dabei denke ich auch hauptsächlich an die Verwandlung, an das Schloss habe ich gar keine Erinnerung mehr ... Dank der Aufklärung von Hubert, dass diese beiden Werke gegen den Willen nach seinem Tod veröffentlicht wurden, sehe ich dieses jetzt in einem anderen Licht.
    Schließlich mochte ich auch nicht so sehr die "Herr Keuner" Geschichten von Bert Brecht, wobei ich um Himmels Willen Herrn Brecht nichts von seiner Güte absprechen möchte, ganz im Gegenteil. Mir war immer nur Herr Keuner selbst unsympathisch. (Oder ich habe auch da die Ironie nicht mitbekommen :zwinker: )


    In dem Sinne "worst book", dass ich bereue, es gelesen zu haben, war für mich nur eines: "Es" von Stephen King. Reine Zeitverschwendung.
    (Spekulationen, ob Kings Bücher sich mal zu Klassikern entwickeln?? :breitgrins: )

    :winken:


    Daniela

    Hallo allerseits
    Hallo Ralph /erde 7 :breitgrins:


    Ich stöbere gerade hier so rum und entdecke diesen alten Link und stoße dabei auf:


    Zitat

    Wer ja nun wirklich völlig und immer wieder vergessen wird, das ist Jorge Luis Borges.
    Man hat es ja immer wieder mal probiert (Hanser, Fischer, neuerdings Eichborn), aber irgendwie wird er nicht so recht wahrgenommen. Obwohl sich, böse übertrieben, Eco mit Borges' Ideen einen Ast verdient.


    Ich kenne Borges gar nicht (siehe Thema des Threads :smile: ), außer dass mir scheint, dass er irgendwo im "Name der Rose" vorkommt. Aber das könnte jetzt auch ein ähnlicher Name sein.
    Da ich von Eco aber sehr viel gelesen habe, sag mir doch bitte mal, wie Du das oben gesagte meinst.
    So könnte besagter Borges vielleicht für mich interessant werden und eine Leserin mehr finden!


    einen schönen Tachnoch :smile:


    :winken:


    Daniela

    Hallo allerseits
    Hallo Maria


    In meinem aktuellen Buch "Dr. Schiwago" war schon mehrfach (positiv) von Anton Tschechow die Rede und deshalb habe ich nochmal Euren Thread durchgelesen.
    Ich werde mir wahrscheinlich etwas von ihm zum Geburtstag schenken lassen :zwinker:


    liebe Grüße


    :winken:


    Daniela

    Hallo allerseits


    Ich lese gerade "Dr. Schiwago" und habe mir eine interessante Stelle markiert, die ich gleich zitieren werde.
    Hier erklärt der Autor seine Ansichten über andere Autoren. Auch bei Dostojewski ist mir Ähnliches schon untergekommen.
    So dachte ich mir vorhin, dass es auch mal interessant sein könne, zu erfahren, wie Schriftsteller über andere Schriftsteller denken oder in diesem Falle dachten.


    Also:


    " Von allem, was russisch ist, liebe ich zur Zeit am meisten die russische Kindlichkeit eines Puschkin und eines Tschechov, ihre scheue Zurückhaltung vor so hochtönenden Begriffen wie 'die letzten Ziele der Menschheit' und ihre Unbesorgtheit um ihr eigenes Wohlergehen. Natürlich hatten sie auch von diesen Dingen bestimmte Vorstellungen, aber sie hätten ihren Ideen nie auf so unbescheidene Weise Ausdruck verliehen - das entsprach nicht ihrem Geschmack und ihrer Denkweise! Gogol, Tolstoi und Dostojewskij haben sich voller Unruhe auf den Tod vorbereitet. Sie suchten nach dem Sinn des Lebens und kamen zu gewissen Schlussfolgerungen. Puschkin und Tschechow dagegen waren bis zuletzt durch die täglichen Sorgen abgelenkt, die ihr Künstlerberuf mit sich brachte. Ihr Leben war eine Kette von Einzelereignissen persönlicher oder beruflicher Art, die niemanden außer sie selbst etwas angingen. Aber gerade diese individuellen Zufälligkeiten ihres Daseins sind jetzt Allgemeingut geworden. Wie Äpfel, die noch grün vom Baum gepflückt wurden, sind sie erst allmählich reif und süß geworden und haben erst in der Nachwelt ihre wahre Bedeutung erlangt."

    Hallo allerseits
    Hallo Harald


    Harald, auch ich habe in der Schule im Leistungskurs Deutsch gelernt, wie man Texte auseinanderpflücken und zergliedern kann, "Analysieren" wurde das genannt. In manchen Fällen, z. B. Reden von Politikern, kann das hilfreich sein, zu verstehen, was gemeint ist. Mir persönlich ist es eher gegen den Strich gegangen - ich lese Texte lieber "am Stück" und versuche, den Inhalt zu begreifen und auch zu sehen, was dahinter versteckt sein könnte.


    Nun aber doch zu Deinem Posting:


    Hallo Daniela,


    Zitat

    Liegt es an der späten Abendstunde, dass ich Deine Botschaft nicht verstehe?


    Das kann ich Dir nicht beantworten :zwinker:


    Zitat

    Wie willst Du z.B. jemandem mitteilen, dass Du einen Roman, ein Kinderbuch, ein Drama, eine SF- oder eine Fantasygeschichte oder was auch immer gelesen hast, wenn es diese Kategorien nicht gibt? Was ist mit den Begriffen "Text", "Autor", "Sprache"... alles Kategorien... you get the idea.


    Ich mache es immer so, dass ich Namen des Autors und Titel des Buches nenne. Falls mein Gegenüber dann Bedarf an näheren Informationen hat, bin ich gern bereit, mit ihm/ihr darüber zu reden.
    Ich weiß nicht, seit wann "Text", "Autor", "Sprache" Kategorien sind aber falls dem neuerdings so ist, gilt auch hier das Ebengesagte.





    Hier hast Du sogar den Nebensatz, der Dir angeblich fehlt, selbst abgeschnitten! Allerdings muss ich Dir in gewisser Weise recht geben, denn auch mit dem Nebensatz ist die Satzstellung etwas schief geraten.
    Ich dachte es war trotzdem deutlich, aber ich mache gern einen zweiten Versuch:


    Wir reden hier darüber, ob es eine Definition für "Klassiker" gibt und ob eine solche überhaupt nötig ist.
    Ich denke, dass alle Klassikerforumsteilnehmer deshalb hierherkommen und auch hierbleiben, weil sie sich für Klassiker interessieren. Mein Originalsatz zielte darauf ab, die Betreffenden zu fragen, was sie unter Klassiker verstehen, in der Annahme, dass sie ähnliche Vorstellungen davon haben, denn sonst wären sie wahrscheinlich nicht hier.


    Ich denke nicht, dass man ZU genau sein kann mit der Sprache, aber ich wiederum verstehe absolut nicht, was Du meinst mit:


    Zitat

    Vielleicht bin ich etwas zu genau mit der Sprache, aber meiner Meinung nach kann man nur einen Grund haben, etwas zu tun. Ein Gefühl wird normalerweise nicht bewußt gesteuert, deshalb kann man keinen Grund haben, etwas zu fühlen. Vielleicht ist die Ursache des Gefühls gemeint? Aber was hätte diese Ursache mit der Notwendigkeit von Kategorien zu tun?


    Jeder kann nicht nur einen, sondern mehrere Gründe haben etwas zu tun.
    Und von welchem Gefühl redest Du?


    Zitat

    Den Zusammenhang mit Kategorien oder Begriffen verstehe ich aber nicht.


    Ich persönlich habe hier nur über Kategorien geredet, nicht von Begriffen allgemein. Ich habe auch absolut nichts gegen Definitionen, im Gegenteil, sie können das Leben ungemein erleichtern.
    Nur brauche ich keine Kategorien für die Literatur.


    Zitat

    Meinst Du, jeder habe einen eigenen Begriff (so dass jeder, der das Wort "Klassiker" benutzt, etwas anderes meint) - oder meinst Du, dass alle dieselbe Definition von "Klassiker" haben (denselben Begriff verwenden), aber unterschiedliche Werke als "Klassiker" bewertet wissen wollen?


    Ja, ich meine, jeder habe einen eigenen Begriff. Das bedeutet allerdings nicht, dass jeder etwas anderes meint! Jeder kann schließlich selbst eine Vorstellung davon haben, was für ihn ein Klassiker ist (was ja auch aus dieser Diskussion in diesem Thread deutlich wird) und trotzdem werden viele feststellen, dass sie ähnliche bis gleiche Vorstellungen haben.


    Zitat

    Ist es aber nicht in Wirklichkeit so, dass an den besprochenen Büchern nur erkannt wird, dass jeder seine eigene Meinung hat, was Klassiker sind - aber nicht, dass jeder meint, dass jeder andere seine eigene Meinung hat? (Letzteres klingt verworren, ist aber das, was Du sagst, wenn auch wahrscheinlich nicht meinst!!!)


    An den besprochenen Büchern kann erkannt werden, dass viele ähnliche Interessen haben, nämlich z. B. das Interesse, diese bestimmten Bücher zu lesen und zu besprechen. An dem, was jede/r Einzelne zu bestimmten Büchern zu sagen hat, kann wiederum erkannt werden, dass die Auffassung eines Buches oder einer Textstelle unterschiedlich sein kann.
    Was Du schreibst, klingt (für mich wenigstens) nicht verworren, allerdings bitte ich Dich, mir zu überlassen, was ich meine und was ich nicht meine :zwinker: .



    Zitat

    In welcher Situation Du diese Erfahrung gemacht hast, würde mich schon interessieren. Die betreffende Person hat entweder kein Vertrauen in Dein Urteil gehabt oder ist davon ausgegangen, dass Dein Geschmack für sie nicht maßgeblich ist... oder?


    Ich weiß zwar nicht, warum Dich "meine Situationen" interessieren aber warum nicht ... ich habe beispielsweise einer Kollegin den Tipp gegeben, das Buch "Zirkuskind" von John Irving zu lesen (kein Klassiker, ich weiß, aber hier geht es darum, ob Tipps gegeben werden sollen) und sie hat es auch gelesen. Ich habe es nach einigen Wochen kommentarlos zurückerhalten und da andere Bücher sonst immer sehr wohl mit Kommentaren "versehen" werden und ich meine Kollegin schon sehr lange kenne, habe ich daraus geschlossen, dass ihr das Buch nicht gefallen hat und folglich wird sie von mir keinen Tipp mehr befolgen. Das hat mit Vertrauen in Geschmack nichts zu tun; es ist einfach so, dass jede/r ihren/seinen eigenen Geschmack hat.



    Zitat

    Und wenn jemand entscheidet, dass das für ihn oder sie nichts ist, dann ist das doch legitim, oder nicht? Wo ist das Problem?


    Ich habe kein Problem damit und das hatte ich auch nicht behauptet.


    Zitat

    Entweder es ist wirklich "schwer" für die Betreffenden - dann haben sie ein Recht, so zu urteilen - oder es handelt sich um ein Mißverständnis oder um Unverständnis.


    Die Menschen, die ich kenne, die behaupten, Dostojewski sei zu schwer, haben noch niemals etwas von ihm gelesen. Deshalb können sie meiner Meinung nach nicht urteilen!
    Allerdings hat jede/r das Recht, zu lesen, was sie/er mag :zwinker:
    Es handelt sich also weder um Missverständnis noch um Unverständnis, denn beides würde voraussetzen, dass gelesen wurde, worüber geurteilt wird.


    Zitat

    Hier habe ich endgültig den roten Faden verloren... argumentierst Du für oder gegen Tipps...?


    Ich hatte bereits gesagt, dass jede/r Tipps geben kann, warum nicht?
    Bei mir persönlich verhält es sich so, dass ich sie bei einigen Leuten annehme, in diesem Fall ein empfohlenes Buch lesen würde und bei anderen eben nicht. Beides auf Grund der gemachten Erfahrungen.


    Zitat

    Wer über das Gelesene sprechen will (und das trifft m.E. auf alle Forumsteilnehmer zu), kommt ohne sie nicht aus.


    Du kannst gern weiterhin alles in Kategorien einteilen und auch darüber reden. Ich konnte bis jetzt, hier und auch anderswo, über Gelesenes sprechen, ohne den Begriff "Klassiker" zu verwenden :smile:


    liebe Grüße


    :winken:


    Daniela

    Hallo Alpha



    Zitat

    und ob sich bald (denn ich warte nicht lange) eine Gemeinschaft für „A la recherche du temps perdu“ findet, daran zweifle ich noch.


    Ich wollte in der nächsten Zukunft mal etwas von Proust lesen, werde aber auf jeden Fall noch Dr. Schiwago beenden (etwa Ende Januar) und muss dann erstmal sehen, ob die Tom Sawyer Leserunde dann stattfindet.


    Falls sich ein gemeinsames Lesen zufällig doch ergeben sollte, oder auch ein Hintereinander .. zusammen reden kann man ja trotzdem vielleicht, liest Du die französische oder deutsche Version? Ich muss mir das Buch in jedem Fall erst noch besorgen.


    :winken:


    Daniela

    Hallo allerseits
    Hallo Sandhofer


    Mir geht es ganz genauso!


    Ich finde es auch gerade in einem Literaturforum eigenartig, so konsequent die deutsche Rechtschreibung nicht anzuwenden, aber wie gesagt, das sei jedem überlassen.


    Nur schwer zu lesen ist das allemal!


    :winken:


    Daniela

    Hallo allerseits
    Hallo Knightley


    Zitat

    Ganz subjektiv: braucht die Literatur, außer für jene, die Literatur "irgendwie" zu ihrem Beruf gemacht haben, Kategorien?


    Als ich Knightleys Aussage gelesen habe, meinte ich, meine eigene zu lesen. Auch ich brauche keine Kategorien, wüsste auch nicht, wozu sie dienen sollten ..


    Wir könnten ja mal alle fragen, die sich hier im Klassikerforum treffen, denn all diese Leute müssen ja einen Grund haben, warum sie sich hierherberufen fühlen.
    Ich beispielsweise habe die Leselustseite per Zufall gefunden und als ich dort die Klassikersparte entdeckte, dachte ich mir "Das ist es!!!" Endlich mal Leute, mit denen Du über Deine Lieblingsbücher diskutieren kannst.


    Ich gehe davon aus, dass die meisten hier eine persönliche Ansicht haben, eine eigene Meinung (wo auch immer hergeleitet) dazu, was ein Klassiker ist, genau wie ich. Wenn ich m ir die Bücher ansehe, die hier gelesen oder besprochen werden, sehe ich, dass viele das ähnlich sehen wie ich.


    Es kann ja ruhig jeder einem "unerfahrenen Leser" helfen und ihm Tipps geben, was er lesen soll/te.
    Nur kann auch solch ein Tipp genauso abschreckend sein wie zu sagen: "Na Ich jedenfalls lese Klassiker" - Genau die Erfahrung habe ich auch schon gemacht.
    Ich brauche nur Dostoj sagen, dann wissen schon alle, dass das wieder "so was Schweres" ist. Lieber erzähle ich von dem Humor des Schriftstellers, seiner tiefen Religiosität, der interssanten Darstellung des Lebens Ende des 19.Jahrhunderts ....


    Ich bin jedenfalls meinem damaligen Lehrer dankbar für den Tipp "Schuld und Sühne".
    Und einen Lesetipp meiner Bekannten (sie hatte mir mal "ES" von Stephen King empfohlen) würde ich NIE wieder beachten!! :zwinker:


    :winken:


    Daniela

    Hallo allerseits
    Hallo Steffi


    Vielen Dank, dass Du meinen Gedanken aufgegriffen hast. So möchte ich gleich mal mein Problemchen schildern.
    Ich lese, so lange ich zurückdenken kann, gern, ich habe immer Bücher verschlungen und zwar deswegen, weil es mir Spaß gemacht hat.


    Bei meinen zwei Söhnen kann ich eine solche Neigung nicht feststellen. Sie lesen zwar, wenn ich sie "zwinge", so z. B. der kleinere jeden Tag ein Kapitel und das wars.
    Es ist sogar schon vorgekommen, dass es sich um einen Kinderkrimi handelte und er las genau sein Kapitel ohne aus Neugier weiterzulesen.
    Mir unbegreiflich!!


    Beim Vorlesen sieht das ganz anders aus. Jeden Abend Enid Blyton, Harry Potter, Paul Maar, Michael Ende, was uns in die Hände kommt, je länger je lieber.
    Das hat zur Folge, dass ich zwar in zwei Geschichten gedanklich verwickelt bin, was mir eigentlich gar nicht liegt, dass die Kinder aber trotzdem nicht selbst lesen ..


    An meinem schlechten Beispiel kann es eigentlich nicht liegen und andererseits möchte ich auch keinen zu großen Druck ausüben, da mir
    ja der Spaß an der Sache wichtig ist.


    Hat jemand da ähnliche Erfahrungen?


    :winken:


    Daniela

    Hallo allerseits
    Hallo Hubert
    Hallo Harald


    Zitat

    Warum muss man überhaupt ein so bedeutendes Buch in eine Kategorie einordnen?


    Das denke ich eigentlich auch. Man kann natürlich in Huberts Sinn von einem Liebesroman sprechen :zwinker: und man könnte auch von einer Kriminalgeschichte reden, denn mit einer kriminellen Tat fängt die Geschichte an und zieht sich dann durch das gesamte Buch.


    Nur ist das denke ich nicht allgemeiner Sprachgebrauch. Wenn jemand zu mir sagt, dass er gern Krimis liest, meint er aller Wahrscheinlichkeit nach so etwas wie Hercule Poirot (im günstigsten Fall :smile: ) und bei Liebesromanen denke ich sofort an die Julia Romane/Heftchen meiner ausgehenden Kindheit, was natürlich ein Irrtum sein mag.


    Meiner Meinung nach wird in Schuld und Sühne dargestellt, dass es kein Verbrechen gibt, welches harmlos ist und auch wenn der Täter sich vorher genau seine Gründe für dieses Verbrechen überlegt hat und denkt, dass er schließlich niemandem schadet, im Gegenteil sogar vielen Menschen in gewisser Weise hilft (und ja auch nicht unbedingt zu seinem eigenen Profit handelt) er letztendlich immer wieder von seinem Gewissen eingeholt wird.


    Das setzt natürlich das Wissen um und den Glauben an ein solches Gewissen voraus und deshalb reicht für mich dieses Buch sehr tief in den mystischen/religiösen Bereich hinein, wie viele von Dostojewskis Büchern.


    wünsche ein schönes Wochenende!! :schmetterling:


    :winken:


    Daniela