Beiträge von Lost


    Liebe Maria,


    noch bin ich nicht so weit, mit solchen Wälzern mein Proust-Projekt zu würzen. Es soll auch 7 Jahre dauern. Aber wenn ich jetzt den Beitrag von Sir Thomas, über seine Lektüreerfahrung lese, dann wird mir schon jetzt, nach dem ersten Band der "Recherche" Angst und Bange.

    Pauvre petit lost!
    :wegrenn:


    Was soll ich da sagen? Ich bin sooo :schnarch:


    Aber wie soll auch ein Mensch, der seine Tage damit verbringt Kleinigkeiten im Kreis herum zu jagen, große Werke würdigen können.


    Gonscharov, arm ist in Ordnung aber "petit", soll sich das etwa auf meinen Geist oder auf meine Statur beziehen. :grmpf: :zwinker:

    Sir Thomas hat wohl Recht. Ich sehe auch keine Möglichkeit Termine für 2011 einzutragen :grmpf:


    Kaum nimmt man sich Mal einen Abend frei um in ein Konzert zu gehen, schon gehts hier drunter und drüber. :rollen:

    Danke für den Hinweis auf das Buch über Proust scheichsbeutel. :winken:


    Die Monographie habe ich gelesen und fand sie als erste Orientierung bei meinem Nullwissen doch hilfreich, aber ich bin gespannt auf das Buch, was du vorgeschlegen hast und habe es mir gleich bestellt.


    Also ich werde mir den Film erst anschauen, wenn ich das Buch gelesen habe.
    Da ich "No Country for Old Man"(das Buch) nicht so prickelnd fand, wird das noch etwas dauern.


    Gruß, Lauterbach


    Nachdem ich den Trailer gesehen hatte, bekam ich auch keine Lust für den Film. Aber mittlerweile sind ja dast alle Trailer abschreckend.


    "Grimms Wörter: Eine Liebeserklärung" von Günter Grass


    Bin auf deine Meinung gespannt.


    Gestern habe ich mit "Die Ringe des Saturn" von W.G. Sebald angefangen und es fiel schwer mit dem lesen aufzuhören. Ich bin ein richtiger Sebaldfan geworden und sollte mir bald ein Sebald-Tshirt zulegen. :zwinker:


    Danke euch allen für eure Meinungen zu Proust. Das beruhigt mich dann doch ein bißchen. Die Recherche möchte ich schon einmal lesen. Vermutlich ist es so, wie wanderer es beschreibt: irgendwann ist der richtige Zeitpunkt, um dieses Werk in Angriff zu nehmen. Mit dem Zauberberg ist es mir ähnlich ergangen.


    Viele Grüße
    thopas


    Lieber thopas,


    wenigstens im ersten Band von Prousts großem Werk - mehr kenne ich noch nicht - hält er sich weitgehend in seiner Gegenwart auf, beschreibt seine Familie und ein Stück vom Leben Swans. Das daneben Betrachtungen über innere Erlebnisse geschildert werden und es auch mir einige Male Probleme machte alles aufzunehmen, dient mehr den Handlungszusammenhängen und ist nicht abschreckend. Ich habe sogar keine Mühe gescheut und mir durch eine liebe Freundin eine Madeleine besorgen lassen. Braucht man aber nicht. Nimm einfach einen gebrauchten Spülschwamm, weiche ihn eine halbe Stunde in Zuckerwasser ein, und beiß dann hinein.


    Eigentlich stand Proust auf meiner "noch zu lesen Liste" ganz weit oben, aber wenn ich eure Kommentare so lese, bezweifle ich ehrlich gesagt, dass der gute Mann der richtige Autor für mich ist.


    Vielleicht borge ich mir mal ein Buch von ihm aus und schnuppere mal rein.


    Katrin


    Den ersten Band von "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" habe ich im Frühling gelesen und hatte lange nicht die Probleme, die ich beim Malte hatte.


    Etwa auf Seite 80 ist eine Stelle, die ich für eine Schlüsselaussage über die ganze Vorgehensweise beim Schreiben dieses Buches, über seine Prozeßhaftigkeit halte (obwohl sie sich an ihrer Stelle im Text auf etwas ganz anderes bezieht):


    "Das ergab ein seltsam gedämpftes Verhältnis von Tönen, die in innerlichen gegenseitigen Beziehungen standen, ohne sich über sie auszusprechen."


    Mit dem Zitat und deinem Kommentar machst du auch mir das Buch und Rilkes Intention etwas verständlicher. Mir wird aber noch nicht deutlich welche Schlüsse Malte (und hier kann man doch auch von Rilke sprechen, denke ich) aus seinen Gedanken zieht, die er aufgezeichnet hat. Für mich hat das Buch auch wieder etwas Unfertiges, das beendet wurde, weil Rilke in einen anderen Lebensabschnitt getreten ist und anderes in den Sinn bekam.
    Lässt sich sagen, dass ohne den Malte, Rilkes Werke kein Stück seiner Bedeutung verlieren würde und dder Malte mehr Bedeutung für ihn selbst, als für die Leser hat, quasi eine Selbstvergewissung in der Arbeit war?

    Da ist es doch schon wieder passiert :rollen:


    Man soll nicht nur vermeiden Experimente zu wiederholen, auch soll man nicht versuchen seine Vorurteile zu bestätigen.


    In diesem Sinne war ich am 7. Oktober in Frankfurt, wo im fast vollbesetzten Schauspielhaus, Herta Müller aus "Atemschaukel" las.


    Aus dem Mediengblubber nach der Nobelpreisvergabe im letzen Jahr und dem Eindruck nach Versuch "Niederungen" zu lesen, hatte ich erwartet, eine überdrehte Schreckschraube zu erleben. Nun ist meine Erwartung völlig enttäuscht worden. :grmpf:


    Die Stellen, die Herta Müller las (und sie liest gut), haben mich weitgehend beeindruckt. Anders als in Niederungen hällt sie sich nicht nur in metaphorischen Saltos auf, sondern lässt durch eine akribische, fotografische Beschreibung von Details, wenigstens in mir, die Situation eines Gefangenen in dem beschriebenen Arbeitlager deutlich werden. Nur selten lässt sie ihrer Wortphantasie etwas zu sehr die Zügel schießen.


    In den umrahmenden Gesprächen mit der Schmalz triefenden Literaturchefin der FAZ erlebte ich auch keine abgehobene Poetin, sondern eine Frau die deutlich und verständlich- auch mit Distanz- über ihre Werke reden kann. Bei den informativen Antworten zu Fragen die zu Oskar Pastior und dem Hintergrund von "Atemschaukel" betreffen, ließ aber auch spüren, wie verbissen sie ihrer Vergangenheit anhängt, was ja nachvollziehbar ist.


    So bin ich nun - und dafür habe ich auch noch bezahlt - als begossener Pudel, mit einem Exemplar der Atemschaukel aus der Lesung herausgekommen. Das einzige Positive war nur, das die Gesprächspartnerin von Herta Müller meine Abneigung gegen den Literaturbetrieb bestätigt hat. Aber so eine Lesung soll ja auch eine Hommage sein, also muss ich selbst diese Bestätigung noch mit kritischen Augen betrachten.

    Da isser ja - danke, jaqui! :redface: :redface: :redface:
    [size=6pt](irgendwo gibt´s noch einen besseren, mal sehn, ob ich ihn finde)[/size]


    Eva


    Ich meinte ein Beispiel, für das du dich schämen musst.

    Llosa war bei mir schon im Hinterkopf abgelegt unter: irgendwann lesen. Der Preis dürfte nun der entscheidende Impuls sein, und seine Werke sind wohl auch nicht sehr anstrengend.


    Da warte ich nicht lange mit einem seiner Hauptwerke oder einem der Krimis.

    Mein Vorschlag ist, wir lassen Sandhofer den ersten Terminvorschlag machen und stimmen dem alle zu :breitgrins:


    Als Ersatz für Nov./Dez. würde ich Hilsenrath Grass vorziehen, weil ich "Nacht" noch nicht kenne.


    Ich beuge mich aber selbstverständlich dem Weiblichen und lese gerne auch bald wieder die Blechtrommel. Tamtam.


    MfG
    L


    Vorläufig verweise ich mal auf einen Aufsatz von mir zum Thema: Der Fremdkörper. Fragmentarische Spekulationen zur Typoskriptform der späten Werke Arno Schmidts.


    Mittlerweile habe ich deinen informativen Aufsatz gelesen, danke für den Hinweis.


    Wenn ich das richtig sehe, dann braucht der gewöhnliche aber unbescheidene Leser eine Ausgabe in DIN A3, auf der jeder Typoskriptseite eine gesetzte Seite und eine ausklappbare Kommentarseite gegenübergestellt ist.


    Bestimmt habe ich nicht die Substanz, um mich detailliert mit dem Spätwerk von Schmidt zu beschäftigen, aber ich gebe zu, bei meinem Besuch in Bargfeld habe ich schon ehrfurchtsvolle Schauer empfunden, als ich die Arbeiträume dieses Schreibmonsters besichtigt habe.