Nett, dass du etwas über deine EIndrücke schreibst.
Ich meine, Roth demonstiert mit der Geschichte über den Helden von Solferino exemplarisch die Entfremdung zwischen den Völkern Östereich-Ungarns und dem verlogenen politischem System und er zeigt wie dieses Reich beginnt zu scheitern, weil das System unglaubhaft wird und starr an überkommen Prinzipien festhält. Man glaubt noch den Kaiser, aber sieht schon, dass er die Entwicklung nicht mehr versteht und beginnt selbst zu resignieren.
Was mich zunächst irritiert hat war, dass Roth uns hier keinen typischen Literaturoffizier des 19. Jahrhunderts vorgeführt hat. Der hat nämlich hohe Schulden, ist ein leidenschaftlicher Spieler, säuft und taumelt von einer Affäre in die andere. Man könnte richtig neidisch werden. Statt dessen präsentiert er uns einen braven langweiligen Kerl. Es wird aber im Verlauf der Geschichte klar warum das so ist.