Beiträge von Lost

    In einer Zusammenfassung einer Kritik aus "Die Zeit" finde ich im Perlentaucher:


    "Umso dankbarer ist Mangold, dass Safranski nicht der reflexhaften Versuchung der letzten Jahrzehnte erliegt, Goethe als Klassiker zwanghaft demaskieren oder dekonstruieren zu müssen."


    Kann mir jemand einen Hinweis auf eine Veröffentlichung geben, in der Goethe dekonstruiert wird. Ich suche sowas.

    Am letzten Wochenende den Roman "Der Nazi und der Friseur" von Edgar Hilsenrath aufgefressen, und nun wieder Sachliteratur, H.-U. Wehler: Die neue Umverteilung.
    In der Einleitung eine Beschreibung der historischen Entwicklung des Klassenbegriffs, die sich für eine Enzyklopädie eignet, dann eine dichte Aufzählung statistischer Daten. Jenseits des Erschreckens über die aufgezeigten Entwicklungen, frage ich mich, warum Historiker so oft eine Abneigung gegen Diagramme und Tabellen haben.



    Danke für den Hinweis. Das lasse ich mir nicht entgehen.

    Vorsicht, Th. Mann's Tod liegt noch keine 70 Jahre zurück, da hat die VG Wort noch die Hand drauf.


    Danke für den Hinweis. An sowas habe ich überhaupt nicht gedacht. Ist das nicht erst kritisch, wenn die Lesung öffentlich ist oder auf Tonträger mitgeschnitten wird?


    Warum uns Roth hier aber eine Affäre einer erwachsenen, verheirateten Frau mit einem Kind präsentiert ist mir noch nicht ganz klar.


    Vielleicht, weil ein verheirateter Mann mit einem Kind so aufregend ist wie ein gebrauchter Spülschwamm.

    Versuche Mal auf dem Rücksitz quer eine bequeme Stellung zu finden, ihn quasi als Couch zu nutzen. Ansonsten: Hörbücher sind auch nicht so mein Ding, aber in solchen Situationen kann es gehen, wenn du dich etwas zur Konzentration zwingst und nicht mitfährst.
    Die letzte Möglichkeit: Lass dich im Kofferraum einschließen, vergiss aber die Stirnlampe nicht.

    Wohl ja. Klick mal auf den ersten Link (Deutschlandradio) ... Die 366 Tageskapitel sollen von 366 Rostocker Bürgern gelesen werden. Ein interessantes Projekt.


    Gruß, Gina


    Danke. Ich finde das Experiment auch interessant, wenn es dann tatsächlich Volkes Stimme ist die wir da hören können.
    Man hätte die Lesung natürlich auf ein Schaltjahr legen können.


    Moin, Moin!


    Rostocker Bürger lesen Uwe Johnsons "Jahrestage" <a href="http://www.dradio.de/kulturnachrichten/2013081008/4/">fürs Radio ein</a>. 366-Tage-Projekt für 2014 geplant. Die <a href="http://rostock-liest.de/">Webseite dazu</a> ist noch nicht frei geschaltet.


    Das sind dann etwa 5 Seiten pro Tag. Soll der Roman jeden Tag von einem Anderen gelesen werden?

    Nett, dass du etwas über deine EIndrücke schreibst.


    Ich meine, Roth demonstiert mit der Geschichte über den Helden von Solferino exemplarisch die Entfremdung zwischen den Völkern Östereich-Ungarns und dem verlogenen politischem System und er zeigt wie dieses Reich beginnt zu scheitern, weil das System unglaubhaft wird und starr an überkommen Prinzipien festhält. Man glaubt noch den Kaiser, aber sieht schon, dass er die Entwicklung nicht mehr versteht und beginnt selbst zu resignieren.


    Was mich zunächst irritiert hat war, dass Roth uns hier keinen typischen Literaturoffizier des 19. Jahrhunderts vorgeführt hat. Der hat nämlich hohe Schulden, ist ein leidenschaftlicher Spieler, säuft und taumelt von einer Affäre in die andere. Man könnte richtig neidisch werden. Statt dessen präsentiert er uns einen braven langweiligen Kerl. Es wird aber im Verlauf der Geschichte klar warum das so ist.


    Sorry lost, ich habe die ersten paar Seiten gelesen und hoffe dass ich in den nächsten tagen weiter lesen kann.


    Katrin


    Danke Karin. Also ist doch noch jemand wach geworden. Allerdings habe ich das Buch gestern schon zu Ende gelesen.


    Die ersten Tage hatte ich noch die Zügel angezogen und auf Begleitung gewartet, doch dann merkte ich, dass ich auf ein geflügeltes Pferd aufgesprungen war. Bestimmt ist es auch die melancholische unaufgeregte Prosa Roths die mir liegt und mich beeindruckt, jedenfalls nutzte ich meine freie Zeit weitgehend um zu lesen und war dann selbst überrascht wie flott das ging.


    In den nächsten Tagen werde ich mir noch ein Mal die Verfilmung anschauen, bleibe also in der Geschichte. Falls du etrwas schreibst, werde ich bestimmt auch noch etwas zu sagen haben.

    Schade, dass die Runde nicht ins Laufen kommt.


    Immerhin, jahrelang bin ich um das Buch herumgeistert, nun hat mich der Lesevorschlag zubeißen lassen und der Roman schmeckt ausgezeichnet.


    Ich spinne mich nun eben ein und beschäftige mich alleine mit dem Werk.

    Joseph Roth lässt seinen Roman mit einem Ereignis beginnen welches auch gut am Schluss einer Novelle stehen könnte. Aber nach der kurzen Aufregung werden wir im ersten Abschnitt mit einen recht gewöhnlichen Lebensweg vertraut gemacht. Es ist mehr oder minder eine Vorgeschichte, die etwas über die Herkunft des Leutnants Trotta und seinen Charakter verrät. In seinen Aufgaben mittelmäßig, seinem Inneren wahrhaftig und starr, wird es wohl zunächst sein Sohn sein, der ausbaden muss was Roth ihm mit dem Vater eingebrockt hat. Die Zeitenhiebe auf Kakanien, sie sind nicht zu überlesen, denke ich.


    Ich kenne ja die Verfilmung, zum Glück ist es einige Zeit her, dass ich sie gesehen habe, so bin ich nun gespannt wie sich der Roman entwickelt.

    Ich gehe davon aus, die Leserunde ist eröffnet.


    Gestern habe ich noch den ersten Abschnitt gelesen, in dem kurz das Leben des adligen Trottas beschrieben ist. Ich schreibe später noch etwas über meine Eindrücke.


    Kennst du die CD-Reihe Klassik kennen lernen" bei Naxos? Das sind ca. 10 CDs mit Musikbeispielen und Erläuterungen von Dr. Stefan Schaub, einem schwäbischen Musikpsychologieprofessor, der allgemeinverständlich zum Beispiel die Sonatenhauptsatzform, die Entwicklung und den Aufbau der klassischen Musik und einzelner Komponisten und Kompositionen erläutert.
    Schaub hält auch Super-Vorträge, die richtig witzig sind, aber leider nur in sehr wenigen Städten und oft auch zu einem hohen Toto. Die CDs haben lange nicht die Atmosphäre seiner Live-Vorräge, aber sie machen komplexe Zusammenhänge verständlich und Lust auf die vorgestellten Werke.
    Schau auch hier.


    Nach so was habe ich gesucht. Danke für den Tipp! Eben habe ich die 1. CD über Klavierkonzerte angehört, ich kann zwar nicht sagen, dass ich damit etwas über sie Struktur verstanden habe, dazu fehlen mir jegliche Vorkenntnisse, aber ich habe etwas über die Entwicklung erfahren und einschätzen gelernt.

    Bei einer Veranstaltung des Literaturhauses in Frankfurt über Joseph Roth wurde der Hinweis, dass Rothschild Werke "umsonst" zu bekommen sind, von einigen Heiligen des Literaturbetriebs mit Empörung aufgenommen. Dabei stimmt das garnicht. Roths Werke gilbt es zwar jetzt kostenlos, aber sie zu lesen ist sicherlich nicht umsonst.


    Deshalb noch ein Appell an alle Unentschlossenen: marschiert mit beim Radetzkimarsch.