Ja Sandhofer, vielleicht ist dieser "Kitsch" Stifters extremen Harmoniebedürfnis geschuldet, dass ich ihm Mal unterstelle.
Die folgenden beiden Schlusskapitel, sind letztlich ein Ausklang. Die Katastrophe ist zu erwarten und das letzte Kapitel ist eine ungewöhnlich sachliche Schilderung dieses Unglücks mit seinen Folgen, ein Großreinemachen. So wie die Burg dem Kriegsbrand geopfert wird, muss auch der Zufluchtsort, das Waldhaus in Flammen aufgehen. Die Natur soll sich ihren Raum wieder zurück nehmen, und das Geschlecht der Burgbewohner verdämmert in der Ruine. Folge ich dem Text, glaubt Stifter noch, dass die Vergangenheit, die Natur wiederkehren kann. Wir wissen heute, dass es in Mitteleuropa Natur nur noch als Ruine gibt, jeder schöne, früher menschenleere Platz ist von uns umgestaltet.
Ob unsere beiden Jungfrauen als imaginäres Zeichen noch heute durch die Burgruine geistern?
Nach dem Witiko konnte ich mich auch in den Hochwald szenisch hineinversetzen, was mir sonst schwer fällt. Stifter hat Potenzial um verfilmt zu werden - ich verstehe nicht, wo doch nahezu alles aus der Literatur in den visuellen Medien umgesetzt wird, dass die Österreicher bei Stifter darauf verzichten. Der Witiko, mit etwas Erotik aufgepeppt, wäre eine Miniserie wert, der Hochwald einen Film.
SInd alle fertig? Sollen wir die Leserunde beenden?