Beiträge von Vult

    Hallo,


    ich habe gerade MRR - Mein Leben gelesen (selten las ich einen "Wälzer" von über fünfhundert Seiten in so kurzer Zeit zu ende). Durchaus lesenswert, oder besser - ein sehr lesenswertes Buch. Mit allergrößtem Interesse las ich (zum Beispiel) auch: Jakob der Lügner von Jurek Becker, Roman eines Schicksalslosen von Imre Kertesz, auch Nackt unter Wölfen von Bruno Apitz ist (für mich jedenfalls) ein bemerkenswertes Buch.


    Zu meiner Frage: Könnte ihr mir weitere (gute) Bücher empfehlen, die diese Thematik behandeln? Es ist ein grauenvolles Thema, ich weiß, aber es fasziniert mich doch immer wieder, wenn ich auch nicht allzu lang diese Art von Literatur vertrage, so zieht es mich doch immer wieder zu diesem Themenkomplex "hin".


    Danke!


    Liebe Grüße,


    Peter

    Danke. Danke. Danke!


    Warum nur ein Buch kaufen, wenn einer ein so verrücktes Huhn zu sein scheint wie O'Brian?


    Ich nehm dann mal was ich kriegen kann.


    Lieben Danke für die vielen Tips.


    Liebe Grüße,


    Peter

    Danke für die Antworten.


    Aber eigentlich, also eigentlich hatte ich ein wenig mehr Infos...


    Trotzdem werde ich mir den dritten Polizisten zulegen. Hoffentlich schreibt der O'Brian nicht so "seltsam" wie Joyce (oder hoffentlich - doch.)


    Liebe Grüße,


    Peter

    Tschuldigung, ich weiß nicht wo ich es unterbringen soll, aber?


    Aber wer ist dieser Flann O'Brien? Darf, soll, oder muss man ihn gelesen haben?


    Liebe Grüße,


    Peter


    (Editiert: Also dann - O'Brien, nicht wahr - O'Brien!)

    Ich habe nun schon so viel über die "Falsche Kiste" gelesen, so das es nun wirklich Zeit wird, die Kiste selbst zu lesen. Also hier dann die Ausgabe vom Hanser Verlag: Robert Stevenson/ Lord Lloyd Osbourne: Die Falsche Kiste.
    (Hoffentlich wird es schön "englisch", ich mag die skurillen und seltsam schrägen, englischen Sonderlinge sehr. Und das Gute dabei - es gibt diese nicht nur in der Literatur!)


    Dann Reich-Ranicki: Mein Leben.
    Der Film hat mir gefallen und so lese ich dann das erste Buch von MRR.


    Liebe Grüße,


    Peter

    Hallo,


    ich besitze nun schon viele lange Jahre die Tschechow Werkausgabe vom Rütten & Loening Verlag - Berlin. Herausgegeben wurde diese Werkausgabe Tschechows von Gerhard Dick und Wolf Düwel. In der DDR damals als sechsbändige Werkausgabe erschienen. Übersetzer unter anderem - Gerhard Dick, Wolf Düwel, Ada Knipper, Hertha von Schulz und Georg Schwarz. Ich war mit diesen Übersetzungen und dieser Ausgabe immer höchst zufrieden und trotzdem meine Frage:
    Gibt es überhaupt - DIE Werkausgabe? Gibt es eine insgesamt bessere Werkausgabe als diese, doch damals allseits anerkannte, mit viel Lob auch in der BRD bedachte und hochwertige Tschechow Ausgabe?


    Welche Erfahrungen machtet ihr mit euren Werkausgaben?
    (Und wie steht ihr heute, oder gerade heute zu Tschechow. Ich mag diesen stillen, bescheidenen und doch so großen Sprachkünstler nach wie vor mehr als Dostojewski, oder Tolstoi. Aber die Geschmäcker... :smile:)


    Liebe Grüße,


    Peter

    Hallo,


    ich lese gerade Sandor Marais - Die Glut. Bemerkenswert, sehr bemerkenswert. Ein Roman aus einem Guss, wie man so sagt, nichts mit trivial und oberflächlich. Die Sprache Marais ist meisterhaft, der Aufbau dieses kleinen Romans ebenso. Was dann am ende heißt - die nächsten Bücher von Marai stehen in's Haus und darauf freue ich mich. Die Vita dieses großen Schriftsteller werde ich mir auch näher anschauen, ist mir alles seltsam, ein (rund) neunzigjähriger Greis...


    Liebe Grüße,


    Peter

    Hallo,


    z.Z. bei mir auf dem Lesetisch:


    Imre Kertesz - Roman eines Schcksalslosen. Seltsam und schön.


    Richard Friedenthal - Luther, für mich die Beste der vielen Lutherbiographien überhaupt (weil jenseits von Gut und Böse).


    Einen Band der frühsten Erzählungen von Anton Cechow, womit sich einmal wieder bestätigte - dieser Dichter steht mir viel näher als Dostoevskij, ich meine jetzt den Dichter, nicht unseren unermüdlich bloggenden, schreibenden sowie liebenswerten Leipziger Essayisten!
    (Hierzu gleich meinen großen Dank an die vielen Blogger die hier schreiben, ich bin fast jeden Tag auf diesen Seiten einmal zu Besuch.)


    Vor einiger Zeit beendet: Fernando Pessoa - Antonio Mora.


    Das Buch der Unruhe mag durchaus ein Stück Weltliteratur sein, aber dieser Antonio Mora ist mir sehr verdrießlich. Zu frauenfeindlich (außerdem konnte Nietzsche "Das" besser), dazu etwas "somnambul esoterisch" und oft genug leicht faschistoid.


    Das immer wieder Gute an dieser Sache - ihr habt mich zu Queiroz überredet!


    Liebe Grüße


    Peter


    Moin, Moin!


    Sicher wird es immer noch Bücher aus Papier geben. Den Morseapparat gibts ja auch noch. Manche fahren Oltimer, schreiben Briefe, bringen sie zur Post, steigen mit einem Heißluftballon in die Luft. Alles Dinge, die wunderschön waren, die eine "Haptik" besaßen. Aber letztlich doch - hinweggefegt! Und so wird auch das Papierbuch enden - in einer Ecke, in der skurrile alte Narren kopfschüttelnd, mit einem Träne in den Augenrändern, ihre gichtigen, faltigen Finger befeuchten und die hach so tolle, aber leider vergilbte Seite umblättern.


    Unverbesserlicher Romantiker!


    :winken:

    Hallo FA,


    das "gedruckte" Buch wurde schon oft totgesagt, wurde mit essayistischer Hymnenvevre und herzerweichenden Kassandragemurmel zu Grabe getragen, es wurden tränenreiche Abschiedsgesänge verfasst und trotzdem wird das gedruckte Buch immer bleiben.
    Das ist jedenfalls meine Meinung.


    Wenn ich die Buchhandlungen meiner Stadt so sehe - "leerer" werden diese nicht, im Gegenteil, ich habe viel mehr den Eindruck, es kommen wieder mehr Menschen in die Buchhandlungen, und das nicht nur zur Weihnachtszeit!


    Liebe Grüße,


    Peter

    Hallo,


    vielleicht unbedingt zu empfehlen, und das nicht nur für Liebhaber/Innen großer Gefühle: Wassil Bykau - Alpenballade. Diese Liebesgeschichte steht bei mir auf einer Stufe, wenn man das überhaupt so sagen darf, mit Aitmatows Dshamilja.
    (Aber nun schwören, das es die schönste Liebesgeschichte der Welt ist, das würde ich nun nicht unbedingt, aber die Zweitschönste ist es bestimmt!)


    Auch das übrige Werk dieses ukrainischen Schriftstellers hat sich in meiner Bibliothek so nach und nach "eingefunden". Hier empfehle ich dann sehr seine Novellen wie - Die Brücke von Kruhljani, Der Verrat und die Schlinge.
    Und ein systemkonformer Hardliner war er nie, der Bykau. Übrigens sah sich Bykau in der Tradition Dostojewskis, und so liest sich sein Werk dann auch. Menschliche Bewährung und menschliches Versagen in Extremsituationen, im Zusammenhang mit dem Geheimnis der menschlichen Seele und das alles niemals mit erhobenen Zeigefinger.


    Seine Romane und Erzählungen über den Krieg sind psychologisch und auch menschlich so ganz anders, als die vaterländischen Erblastschinken, die man sonst so gewohnt ist.
    (Und ehrlich gesagt, mit meinem Beitrag wollte ich dann diesen Thread auch wieder ein bisschen zum Leben erwecken!)


    Liebe Grüße,


    Peter


    Hallo Tom,


    ja, Ostsee stimmt noch!
    Mit den Leserunden zu solch psychologisch etwas "anderer gearteten" Autoren ist es immer so ein seltsam Ding, über einen Abschnitt könnte man ganze Bücher schreiben und ein anderer wieder ist einfach nur ein romantische Reminiszens an sich selbst. (Mal fragen - ob man noch lebt.)


    Ähnlich wie bei Nietzsche, vielleicht sollte man ein literarischer "Freak" sein, um das alles durchzuhalten.


    Aber Pessoa kommt wieder, auch und gerade in diesem Forum!


    Liebe Grüße,


    Peter


    Hallo


    ich weiß nicht ob Pessoas Stil larmoyant zu nennen ist. Vielleicht ist er einer der letzten Romantiker, vielleicht ein Seher, vielleicht ein Verzweifelter, vielleicht ein sich selbst Unbequemer, vielleicht ist er auch zuviel um nur eines zu sein, ich weiß es nicht zu sagen.
    Ich habe ein Jahr lang gewartet um mit dem Buch zu beginnen, vielleicht in der Art wie ich damals lange gewartet habe, um Nietzsche endlich zu lesen, die Erwartungshaltungen sind oft groß und dann...


    Pessoa ist ein Einzigartiger, wenn man sich auf ihn einlässt sollte man wissen, es ist niemals ein Buch - auf einem "Ritt" zu lesen, da gebe ich obigen Kommentaren in dieser Richtung vollkommen recht, aber es ist immer ein Buch das man mehrmals lesen wird.
    Und nun überlege ich: Ist Pessoa ein Atheist oder ein Auserwählter? Ist Pessoa ein Trauriger oder in sich Getrösteter? Ist Pessoa ein Verlorener oder einer dieser Begnadeten, die er in einer Passage selbst erwähnt:


    "Wie alle großen Verfluchten werde ich immer fühlen, das denken mehr wert ist als leben."


    Ja, ich jedenfalls meine - er zählt zu diesen Großen, zählt für mich zu den Bestraften, den Erleuchteten, den Leidenden die um ihr auserwähltes Schicksal wussten. Unanbdingbar.


    Und wenn Pessoa schreibt:


    "Die Literatur ist die angenehmste Art, das Leben zu ignorieren."


    So steckt dahinter eine große (für uns einfache) Wahrheit, die gerade die Userinnen und User dieses Ausnahmeforums am besten nachvollziehen können.


    Pessoa lesen heißt für mich auch, während des Lesens sich wiederfinden, sich besser verstehen lernen, mit sich und den Menschen wieder behutsamer umgehen, kurz - sein Selbst dann wieder einmal von den gefährlichen Schlacken seines "Unterichs" zu befreien.


    Nun denn, was ich in Pessoa hinein oder herauslese, das mag ein anderer Leser wieder ganz anders erleben, und das ist dann doch gut so. Ich jedenfalls habe auf meinem Lesetisch schon den nächsten Pessoa liegen: Antonio Moira, die Rückkehr der Götter. Und ich freue mich besonders darauf, dann wieder ein Buch lesen zu dürfen für das man viel, sehr viel Zeit benötigt und das man gewiss immer wieder einmal lesen wird.


    Entschuldigt bitte meinen grenzenlosen Enthusiasmus, aber man freut sich eben, das es Menschen wie Pessoa, wie Hölderlin, wie Goethe, wie Benn, wie... gibt. Schriftsteller dann, die uns das Leben auf diesem seltsamen Planeten ein wenig, oder ein wenig mehr, verstehbarer und damit erträglicher machen!


    Liebe Grüße,


    Peter


    "Die Bibel" hat mich übrigens nie gereizt. Als Kind las ich eine "Kinderbibel", aber dann kam mir Gustav Schwab unter die Finger. Und gegen den Olymp hat der lahme Monotheismus natürlich verloren.


    Herrlich!


    Die Bibel gehört für mich zu den "Weisheitsbüchern", nun gut, aber dazu gehören dann für mich auch das Tao Te King, viele Schriften des Mahajana Buddhismus (Zen), die Gita, natürlich die Edda und vieles mehr. Hatte ich vergessen unter den - "Existenzialen" mit aufzuzählen.
    (Hoffentlich liest hier kein "Fundi" mit :breitgrins:)


    Grüße


    Peter

    Hallo,


    ein schönes und interessantes Thema!


    Ich weiß, es mag merkwürdig und etwas überhoben klingen, aber am meisten beschäftigten mich in meinen Leben, unter anderem natürlich, Goethes Faust, Benns gesamtes Werk, Jean Paul (ich glaube - Er machte aus mir einen etwas besseren Menschen), dann dieser niemals auszulesende Tristram Shandy und das Werk (und das Schicksal) Hölderlins.


    Und seltsamerweise greife ich dann immer wieder einmal gern zu so genannten Kinderbüchern wie Moby Dick (in einer guten Übersetzung), oder die Schatzinsel und selbst den Tom Sawyer oder Stifters grüne Steine (das Buch war damals als "Kinderbuch" gedacht) nehme ich immer wieder gern zur Hand.


    Was ich eigentlich wirklich sagen wollte, ich kaufe immer weniger Bücher der "neueren Schriftsteller" und lese immer öfter lieber einen der "Alten", ist schon alles sehr merkwürdig.


    Grüß


    Peter

    Grüß dich, Scardanelli,


    schön das du hierher gefunden hast.


    Ich "unterschreibe" jetzt einmal so wie Er es damals, jedenfalls in der Zeit seines so genannten Wahnsinns, tat.


    (Untertänigst - Scardanelli.)


    Liebe Grüße


    Peter

    Die "Welt" ist nun nicht unbedingt die literarische Welt für mich, denn dieser Zeitungspopulismus:


    Zitat

    Denn in Engdahls Amerikakritik klingt bloß eine mausetote Romantik von anno Donnerkeil nach. In Amerika sängen keine Nachtigallen, urteilte etwa ein nicht sonderlich begabter Lyriker namens Nikolaus Lenau im 19 Jahrhundert. Für so viel blinde Weltanschauung bekäme er heute gewiss die Nobelpreis-Million.


    ist der Nabel der literarischen Meinungsansichten nun auch wieder nicht. Und - ich frage mich nun, soll nun ein Land den Nobelpreis bekommen, oder ein Autor? Und wenn ein Autor, wofür dann nun wirklich?
    Und sitzen in Amerika nun wirklich die Fünfsterneliteraten, Sprachgenien und Prosaathleten in Legion herum? Alles wirklich soviel besser als in Europa, Asien, Afrika?


    Aber vielleicht braucht des Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in den Zeiten des Niedergangs und der finanziellen Apokalypsen jedenfalls, dann ein kleines Hätschelpflästerchen, und warum auch nicht.


    Grüße


    Peter

    Guter Knabe,


    ich schrieb einmal einige Zeit lang in einem Forum, in dem auch katholische und evangelische Hardliner sich bis auf's Messer bekämpften. Es war, als es um das Thema Meister Eckhart ging, gelinde gesagt - zum Kötzern.
    Unter welchen Vorausetzungen willst du das unendlich weite und tiefe Thema der Mystik diskutieren? Eigentlich ginge es nicht, schon vom Thema her.
    Aber, vielleicht wird so ein Thema in einem Literaturforum grundsätzlich humaner behandelt, als bei den fundamentalistischen Christen sowie deren nachfolgende dogmatisch christliche Landsknechtshaufen und fanatische Neoinquisitoren.


    Liebe Grüße


    Peter