Feuchtwanger: Wartesaaltrilogie III

  • Hallo zusammen, :winken:


    ich möchte jetzt schon einmal fragen, weil es um ein umfangreiches Werk geht:


    Wer hat Lust, ab September die W a r t e s a a l - Trilogie von Lion F e u c h t w an g e r (1884 - 1958) gemeinsam zu lesen:
    Die Trilogie besteht aus drei Romanen: "Erfolg" 1930, "Die Geschwister Oppermann" 1933 und "Exil" 1940.
    Nach Feuchtwanger selbst wird in diesen Romanen der "Wiedereinbruch der Barbarei in Deutschland und ihr zeitweiliger Sieg über die Vernunft"
    geschildert (zitiert nach Kindlers Lit.lex.). Die Romane umfassen
    die 20er und 30er Jahre in Deutschland und im Exil aus der Sicht von Kulturschaffenden und jüdischen Mitbürger, die an der teilweisen Unmenschlichkeit der Justiz und später dem Faschismus zum Teil zugrunde gehen, zum Teil sich dagegen wehren.
    Die Romane vermischen fiktive Schicksale mit historischen Fakten und sind - laut Kindler - nicht immer von gleichbleibender Qualität, sondern gleiten nach dessen Meinung öfters in die Schematisierung und Karikatur.
    Nun, das kann eigene Lektüre dann selbst feststellen lassen.
    Ich finde Literatur aus dieser Zeit sehr spannend, weil sie das für uns heute häufig Undenkbare nachvolllziehbarer macht, aber ich lese solche Bücher nicht so gerne alleine, denn sie verlangen doch viel von einem ab.
    Also, wer hat Lust? Wir können ja im September zunächst mal langsam mit "Erfolg" anfangen und dann schauen, wie es uns weiter gefällt!


    Gruß
    finsbury

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Hallo Finsbury,


    ich bin zwar noch ganz, ganz neu hier aber ich würde sehr gerne mitlesen :-)
    Ich hatte geplant, die Wartesaal-Trilogie diesen Herbst zu lesen.
    Ich lese sehr gerne Romane oder Tagebuchaufzeichnungen aus und über die Nazizeit/Ende der Weimarer Republik (A. Zweig, K. Mann, Feuchtwanger, Klemperer, etc.).


    Viele grüße

  • Zitat von "Zola"

    Hallo Finsbury,


    ich bin zwar noch ganz, ganz neu hier aber ich würde sehr gerne mitlesen :-)


    Hallo Zola,


    herzlich willkommen, :winken: ich bin auch noch nicht lange dabei, und es macht sehr viel Spaß hier. Schön, dass du mitlesen möchtest, dann wären wir immerhin schon zu zweit.


    Zitat von "zola"

    Ich hatte geplant, die Wartesaal-Trilogie diesen Herbst zu lesen.
    Ich lese sehr gerne Romane oder Tagebuchaufzeichnungen aus und über die Nazizeit/Ende der Weimarer Republik (A. Zweig, K. Mann, Feuchtwanger, Klemperer, etc.).


    Viele grüße


    Ich habe auch schon Einiges aus dieser Zeit gelesen, gerade Klaus Mann
    (Der Vulkan, Der Wendepunkt, Mephisto, Flucht in den Norden), von A.Zweig mehr Sachen von davor, wie "Das Beil von Wandsbeck" und "Streit um den Sergeanten Grischa", von Feuchtwanger bisher nur "Jud Süß". Am beeindruckendsten fand ich in Bezug auf Autobiographien Jan Valtin: "Tagebuch aus der Hölle".
    Was kennst du so? Auch von Feuchtwanger? So ein Hintergrund anderer Bücher kann uns ja durchaus beim Verständnis der Wartesaaltrilogie helfen!


    Gruß
    finsbury


    PS: Ich habe den Titel des Themas geändert, damit er präziser ist. :smile:

  • Huhu !!! :winken:


    Vorerst letzter Aufruf an der Feuchtwanger-Gate!
    Das Flugzeug ist zwar schon unterwegs, nimmt aber teilnehmen wollende Passagiere noch gern auf.
    Im Ernst: Ich hab mit dem "Erfolg" angfangen,weil ich es jetzt eben lesen möchte.
    Wenn keine/r mitlesen will, ist es auch nicht schlimm :cry:. Ich will auch niemanden unter Druck setzen (weil so eine Meldung schon mal anderswo so empfunden wurde).
    Es lohnt sich aber: Juliwetter, Tiroler Weinstuben, Diners am Starnberger See, inhaftierte Kunstprofessoren, spießige Zimmerwirtinnen und schlüpfrige Verhältnisse ... . Dazu knorrige Politiker, diverse Wirtschaftsmagnaten und Einblicke in die bajuwarische Seele zu Beginn der zwanziger Jahre: Eine ganze Welt, die einem plastisch Zusammenhänge verdeutlicht, die z.B. die NSDAP groß werden ließen, wobei das natürlich nicht nur unseren liebenswerten Freunden aus dem Freistaat in die Schuhe geschoben wird.
    Feuchtwanger war selber Münchner und konnte natürlich den Dunstkreis seiner Heimat bestens beschreiben.
    Also, das Buch ist dick, ich sitz noch lange dran und lass es langsam angehen.
    Wenn doch noch die eine oder der Andere Lust hat: Steigt ein in die weiß-blaue Airline! :knuddel:


    finsbury

  • Hallo zusammen,
    aus aktuellem Anlass ziehe ich noch eimal meinen alten Leserundenvorschlag aus der Versenkung.


    In einer Minileserunde steht an:


    [size=18px]Lion Feuchtwanger: Die Geschwister Oppermann[/size]


    Das Werk ist das mittlere und kürzeste aus der oben vorgestellten Trilogie und steht völlig unabhängig da.


    Es erzählt vom Schicksal einer jüdischen Familie im Berlin der beginnenden Nazidiktatur.


    In ihm wird an individuellen Schicksalen die Auswirkungen der Gewaltherrschaft aufgezeigt.


    Zola und ich wollen diesen Roman im Oktober lesen und würden uns über weitere Beteiligungen sehr freuen!



    Hg
    finsbury

  • Wäre allenfalls bei "Erfolg" im Oktober / November dabei. Oder habt ihr diesen bereits gelesen, ist doch der erste Teil der Trilogie?


    Imrahil

    "Die Kunst des Nachdenkens besteht in der Kunst..., das Denken genau vor dem tödlichen Augenblick abzubrechen. - Thomas Bernhard, Gehen

  • Hallo Imrahil,


    "Erfolg" haben wir leider erst kürzlich gelesen (ich im Juli, Finsbury letzten Herbst).
    Allerdings kann man die einzelnen Teile der Trilogie auch unabhängig voneinander lesen, also überleg Dir's :zwinker:

  • Du meinst mit "Exil" :zwinker:


    Habe das Buch gestern bei zvab bestellt und heute bereits die BEstätigung vom Antiquariat haben, das Buch sollte also auch bei mir in den nächsten 2-3 Tagen vorliegen. Freue mich ebenfalls, umso mehr, dass ich gerade so richtig im Feuchtwanger-Fluss bin :smile:


    Imrahil

    "Die Kunst des Nachdenkens besteht in der Kunst..., das Denken genau vor dem tödlichen Augenblick abzubrechen. - Thomas Bernhard, Gehen