Sind das klassiker???

  • hi alex - hi hubert


    Zitat

    z.b. die blechtrommel. auch wenn g.g. noch lebt ist er doch schon ein klassiker.


    so sehe ich das auch




    Zitat

    also es ist wie so oft, wenn man sich nicht 100% an die definition hält, wird es eine ansichtssache, wobei mir das gut gefällt, den ich mag autoren wie mann oder hesse lieber als den klassiker goethe.


    das klingt doch nicht schlecht - und ich denke dass es die meisten so sehen


    lg enderlin :smile:

    mein lieblingsbuch deutscher sprache: mein name sei gantenbein
    <br />mein nicht deutsches lieblingsbuch: der englische patient

  • Zitat von "sandhofer"

    Meinerseits - und in Anlehnung an Arno Schmidt - spreche ich bei Autoren wie z.B. Frisch lieber von Hochliteratur. Dies genau im Sinne von hochstehender Literatur, die nach Ablauf einer gewissen Frist in eine Art 'Weltkulturerbe' übergehen kann. Die genaue Dauer dieser Frist - ob nun 50 (wozu ich tendiere), 70 oder 100 Jahre - spielt an und für sich keine Rolle - ausser, dass 50 sicher eine untere Grenze ist -, da dieses literarische 'Weltkulturerbe' sowieso ständigen Revisionen unterzogen wird. Wer z.B. kennt oder liest heute noch Carl Spitteler oder Paul Heyse - beides Autoren, die mal zum Grundstock bürgerlicher Kultur gehörten, in keiner Bibliothek fehlen durften, bei denen man künftige Klassiker erwartete, die sogar den Nobel-Preis für Literatur erhielten ...


    Frisch also: noch kein Klassiker, aber doch Hochliteratur.


    Hallo Sandhofer,


    wieder einmal völlige Übereinstimmung. :smile:


    Frisch, ohne Zweifel Hochliteratur, aber noch kein Klassiker :klatschen:


    Auch klar, dass die Zahl 50, 70 oder 100 nicht die entscheidende Rolle spielt, das ist natürlich diskussionsfähig, aber um bei Diskussionen nicht immer erklären zu müssen, was man meint, würde es doch Sinn machen, das zumindest für das Klassikerforum mal festzulegen.


    Gruß von Hubert

  • Zitat von "der ewige student"

    also hier eine literaturwissenschaftliche definition nach gero von wilpert "sachwörtebuch der literatur", stuttgart, 1989, s.457.
    alex


    Die Klassiker Definition von Gero von Wilpert kannte ich schon, ebenso wie die Definition vieler anderer Literaturwissenschaftler. Anscheinend besteht unter Deutschlands Literaturwissenschaftler der Ehrgeiz, dass jeder seine eigene Definition schafft


    Solange diese Definitionen nicht in die Bedeutungswörterbücher der deutschen Sprache eingegangen sind, sind es Vorschläge, die wissenschaftlich diskutiert werden können. Da wir kein literaturwissenschaftliches Forum sind, orientieren wir uns an der gültigen Definition des
    Begriffes „Klassiker“. Wenn Du den ganzen Thread gelesen hast, dann müsste dir bekannt sein, dass da übereinstimmend mit Gero von Wilpert, die Klassiker i.e.S. Goethe und Konsorten sind und dass es ebenfalls in Übereinstimmung auch Klassiker i.w.S. gibt. Wenn Gero von Wilpert von „druckfreien Dichtern“ spricht, dann meint er damit genau die von mir „als 70 Jahre tot“ bezeichneten Dichter, den dann werden deren Werke druckfrei. .


    Gero von Wilperts sonstigen Ansätze könnte man in Anbetracht der Tatsache, dass Autoren wie Klopstock und Wieland in der Klassikerausgabe des Klassikerverlages heute nicht mehr erscheinen, als inzwischen veraltet bezeichnen.


    Weder bei der allgemein gültigen Definition des Begriffes Klassiker, noch bei Gero von Wilpert taucht das Definitionsmerkmal Qualität auf. Deshalb verstehe ich nicht, warum du erst Wilpert zitierst und dann auf diesem Merkmal bestehen willst. Deine persönliche Meinung in allen Ehren, aber die Bedeutung eines Wortes richtet sich nicht nach persönlichen Meinungen, sonst könnten wir uns nicht mehr verständlich unterhalten.


    Auch die englische Literaturwissenschaft ist für die Bedeutung eines deutschen Wortes nicht entscheidend.. Sonst bekämen die deutschen Literaturbegriffe, Roman oder Novelle auch andere Bedeutungen.


    Wie Du richtig bemerkt hast: wenn man sich nicht 100% an die Definition hält, wird es eine Ansichtssache. Genau deshalb ist es wichtig, dass man sich daran hält, zumindest wenn man mit anderen kommunizieren will.


    Dass Dir Mann und Hesse besser gefallen als Goethe, ist dein gutes Recht, aber das macht die beiden nicht zu Klassikern, sonst müsste man den Lesern, denen Bohlen oder J.M. Simmel besser gefallen als Goethe (und das sind mehr als bei Mann und Hesse) auch zubilligen, dass Bohlen und Simmel Klassiker sind.


    Grüsse


    Hubert

  • Zitat von "Hr.Enderlin"

    das klingt doch nicht schlecht - und ich denke dass es die meisten so sehen
    lg enderlin :smile:


    "Wenn man sich nicht an die Definition eines Wortes hält wird es Ansichtsache", da klingt nicht nur gut, sondern stimmt auch, Hr. Enderlin, und wenn Du das gemeint hast gebe ich dir Recht.


    Wenn Du aber gemeint hast, den meisten gefällt es, das die Bedeutung eines Wortes persönliche Ansichtssache ist, dann lieber Hr. Enderlin, muss ich sagen, dass ich eine bessere Meinung von den Mitgliedern des Klassikerforums habe.


    Gruß
    Hubert

  • Zitat von "Hubert"

    "Wenn man sich nicht an die Definition eines Wortes hält wird es Ansichtsache", da klingt nicht nur gut, sondern stimmt auch, Hr. Enderlin, und wenn Du das gemeint hast gebe ich dir Recht.


    Wenn Du aber gemeint hast, den meisten gefällt es, das die Bedeutung eines Wortes persönliche Ansichtssache ist, dann lieber Hr. Enderlin, muss ich sagen, dass ich eine bessere Meinung von den Mitgliedern des Klassikerforums habe.


    Gruß
    Hubert


    guten morgen


    ich verstehe nicht auf was das jetzt hinausläuft?


    ich glaube dass man sich nicht wirklich schämen muss wenn man "jüngere" autoren klassiker nennt


    und jetzt mit haarspalterei zu beginnen, wer welches wort wie verwendet...
    ... ich meine damit die genaue zerpflückung von postings, welche das wort gefallen beinhalten und welches du dann verwendest um das forum zu spalten
    - in natürlich eine mehrheit und (m)eine minderheit


    lg enderlin

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  • Guten Morgen Hr. Enderlin,


    hier gab es schon viele Diskussionen über den Begriff Klassiker und ich verstehe nicht, warum man sich nicht mit der allgemeinen Definition des Wortes abfinden kann und meint eine eigene Definition des Wortes sei besser.


    Nachdem ich hier erneut auf Anfrage und zum wiederholten Mal die offiziele Definition des Wortes gepostet habe, hast Du nochmal mit einem Beispiel nachgefragt. Du hättest, das ist Dein gutes Recht, auch gleich sagen können, dass Dich die offizielle Definition und meine Erklärungen nicht interessieren, sich aber erst das ganze nochmals erklären lassen, um dann zu posten, dass interessiert mich alles nicht, ich habe eine eigene Definition, ist, mit Verlaub gesagt, etwas unfair.


    Ehrlich gesagt, vergeht mir dann die Lust, meine knapp bemessene Zeit, mit solchen Kindereien zu vergeuden.


    Gruß von Hubert

  • Zitat

    um dann zu posten, dass interessiert mich alles nicht,


    hi hubert


    hab ich das tatsächlich gesagt? - ich habe in letzter zeit keinen alkohol getrunken (was ein grund wäre dass ich mich daran nicht erinnern kann) und kann kein diesbezügliches posting finden


    ich meinte nur, dass wenn manche von klassikern sprechen - dies auch auf gute literatur des vergangenen jahrhunderts ausdehnen


    ich denke dass es derartige diskussionen stets aus diesem grund gibt, dass wann jemand postet sein lieblingsklassiker sei " das und das" - sie / er sofort zurecht gewiesen wird über die exakte bedeutung des begriffes


    ich hätte, falls du noch einmal zeit für mich hast (es würde mich freuen) noch eine frage


    wenn autoren wie grass, frisch, remarque usw. schon zeitgenössisch sind
    wie benenne ich diese gruppe von anerkannt guten schriftstellern um sie in einem satz von rosamunde pilcher und heinz g. konsalik zu unterscheiden, falls jemand fragt was ich gerne lese


    lg enderlin :smile:

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  • Hallo Enderlin


    Natürlich hast Du das nicht wörtlich gesagt, aber bei mir ist es vom Sinn her, so angekommen. Wenn es nicht so gemeint war, umso besser.. Aber daran siehst Du, wie schwer es manchmal ist, miteinander zu kommunizieren. Eine Hilfe kann dann sein, Wörter in ihrer richtigen Bedeutung zu gebrauchen. Genau das war mein Ansatz bei der Definition des Wortes „Klassiker“. Leute zurechtweisen, ist sicher nicht meine Art.


    Zu Deiner Frage: Wenn ich nur Autoren wie Grass und Frisch lesen würde, würde ich auf die Frage was ich lese, sagen: Zeitgenössische, anspruchsvolle Literatur (im Unterschied zu zeitgenössischer Unterhaltungsliteratur oder sogar zeitgenössischer Trivialliteratur, wobei es ja auch keine Schande ist, Unterhaltungsliteratur zu lesen, aber Grass und Frisch haben sicher nicht geschrieben um nur zu unterhalten, sie haben einen höheren Anspruch)


    Für sich selbst, kann man natürlich Dinge anders benennen, aber sobald man mit anderen kommunizieren will, macht es m.M.n. Sinn die Wörter in ihrer richtigen Bedeutung zu gebrauchen. Ich z.B. nenne mein Haus Schloß, meinen Garten Park, mein Auto Kutsche und meine Freundin Prinzessin, aber nur für mich, ich halte das für mein gutes Recht und schäme mich dafür nicht – aber, sobald ich mit anderen spreche nenne ich Haus Haus, Auto Auto, Klassiker Klassiker und Zeitgenössische Literatur Zeitgenössische Literatur.


    Gruß von Hubert