Lieblingsfilme der letzten Jahre

  • "Das Leben ist schön" finde ich persönlich gar nicht gut. Aber darüber lässt sich nicht leicht diskutieren und ich erkenne auch an, daß er anderen gefallen mag.


    Von Kill Bill war ich anfangs geschockt, jetzt hat er sich zu einen meiner allerliebsten Lieblingsfilmen entwickelt. Der Film ist ja ein Phänomen. Da gibt es gewiss quer durch die Bank viele, die diesen Film nicht ausstehen können, aber äusserst erstaunlich ist, daß Kill Bill der Lieblingsfilm von vielen hirntoten Dumpfbacken ist aber eben auch von Intelektuellen und Filmfreaks. Erstaunlich, nicht wahr!? Sollte mal bald einen eigenen Tarantino-Thread geben...


    So, was mag ich noch... "Wir können auch anders" ist mein liebster deutscher Film der letzten Jahre!


    Der Rest kommt später.

  • - "Solino": Schöner Film, gut erzählt, gute Schauspieler
    - "Dogville": Visuell zuerst verwirrend, aber wirklich guter Film, mit einer überragenden Nicole Kidman
    - "Sieben": Atmossphärisch dicht, spannend, tolle Darsteller
    - "Saw": Der legitime Nachfolger von Sieben, was Atmossphäre angeht, Schauspieler kommen leider nicht ran.

  • meine Lieblingsfilme:
    the crow (ist zwar chon über 10 Jahre alt, aber dieser Film ist einfach genial)
    matrix (aber nur der srste Teil)
    the hole (psychofilm)
    armee der Finsternis (Parodie)

  • meine lieblingsfilme in letzter zeit:



    [list]m- eine stadt sucht einen mörder (fritz lang)[/list:u]
    [list]paris, texas (wim wenders)
    [/list:u]
    [list]warum läuft herr r. amok?(rainer werner Fassbinder)[/list:u]
    [list]La dolce vita (fellini)[/list:u]
    [list]der amerikanische soldat (rainer werner fassbinder)
    [/list:u]
    [list]Lastwagenkrieg (???)[/list:u]

    "Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg, was wir Weg nennen ist zögern" (F. Kafka)

  • Zitat von "Titania"


    - Moulan Rouge


    Kenn zwar die anderen von dir genannten Filme nicht, aber wenn dir Moulan Rouge gefällt, dann gefallen dir bestimmt auch die Bollywood Schnulzen. Sind meist noch farbenfroher, mit ewig vielem Gesinge, Getanze, Farben und Herzschmerz. Dauern meist 3+ Stunden. Gibt's leider meistens nur mit Untertiteln.


    "Dil Se" fand ich klasse, wenngleich bzw. eigentlich weil der aus der Rolle fällt und ausnahmsweise tragisch ist.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Bollywood



    Einer meiner derzeitigen Lieblingsfilme ist Pi[1], ist in schwarz/weiß gedreht, was mitunter ja Klischee eines gewollt künstlerischen Filmes ist. Macht hier aber nichts, wozu auch die stimmige elektronische Musik beiträgt (Massive Attack, Aphex Twin u.a.). Ist recht billig produziert, glaub 60.000 Dollar oder so hat der Regisseur aufgetrieben.
    Handelt von einem Mathematiker, der gleichsam auf einem Pythagoras-Trip ist und meint die Welt könnte mit Mathematik erklärt werden. Typ ist von dieser Idee völlig besessen, der absolute Soziopath, haut sich Medikamente aller Art rein und kommt dem Wahnsinn immer näher, im Laufe des Films trifft er auf skurrile Nebenmenschen, die da schon wesentlich weiter sind.
    Stärke des Films liegt darin, dass der Regisseur sich anständig über sein Thema informiert hat, und dass er meist wohl nur in Musikvideos zu findenden Techniken benutzt um Langweiliges abzukürzen, oder auch dass er Visionen und Träume in die Geschichte einbindet, das ganze aber nie zum Selbstzweck wird.
    Ist mitunter beklemmend, an einer Stelle wohl brutal, insgesamt sicher etwas verstörend.


    1: http://www.pithemovie.com/


    Vom gleichen Regisseur gefiehl mir noch "Requiem for a Dream"[2], der aber sicher nichts für jeden ist, da er brutal, etwas pornographisch und vor allem aber verletztend ist.
    Hier hatte Aronofsky ein Millionenbuddget und hat trotzdem einen aussergewöhnlichen Film gemacht.
    Film fängt an wie ein Durschnitts-Halbwüchsiger seiner älteren Durchschnitts-Mutter den Fernseher (zum wiederholten Male) versetzt um sich davon Koks zu kaufen. Film dreht nun einerseits um den Sohn, dessen Freundin und einen Freund der beiden. Andererseits um seine Mutter, die am lieben Tv sieht oder mit ihrer Frauen-Gang (Sonnenstühle in einer Reihe) vor dem Hochhaus sitzt und sich sonnt. Geht einerseits um alltägliche Gefühlsduselei andererseits um lebensgefährliche Drogendeals, bzw. um die in dem weiten dazwischenliegenden Bereich zu findenden Spielarten der Abhängigkeit.
    Hier werden auch wieder kunstvolle Schnitte sinnvoll eingesetzt, ohne dem Film etwas von seiner Intensivität zu nehmen, die Musik (elektronisch, mitunter Streicher) passt ganz einfach. Es gelingt ihm wohl Leid zu vermitteln. Aber er ist nicht nur verstörend, sondern zieht auch wirklich runter und macht depressiv.


    2: http://www.requiemforadream.com/

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • ich habe ein tom-hanks-faible, also zählen natürlich "forrest gump" und "the green mile" zu meinen lieblingsfilmen. ich mag ebenfalls auch diverses aus der französischen fraktion, allen voran "die fabelhafte welt der amélie" und "les choristes" alias "die kinder des monsieur mathieu", vor allem wegen der musik... etwas, was ich bestimmt über zehn mal gesehen habe, ist "brust oder keule" mit louis de funes. einfach schöner humor, viel feinsinniger, nicht dieser hau-drauf-humor.

    spring ihr doch nach! aber du hast angst, das glas zwischen dir und den anderen könnte zerbrechen. du hältst die welt für eine schaufensterauslage.

  • Zitat

    Einer meiner derzeitigen Lieblingsfilme ist Pi[1], ist in schwarz/weiß gedreht, entspricht darin also dem typischen Klischee eines gewollt künstlerischen Filmes. Macht hier aber nichts, wozu auch die stimmige elektronische Musik beiträgt (Massive Attack, Aphex Twin u.a.). Ist recht billig produziert, glaub 60.000 Dollar oder so hat der Regisseur aufgetrieben.
    Handelt von einem Mathematiker, der gleichsam auf einem Pythagoras-Trip ist und meint die Welt könnte mit Mathematik erklärt werden. Typ ist von dieser Idee völlig besessen, der absolute Soziopath, haut sich Medikamente aller Art rein und kommt dem Wahnsinn immer näher, im Laufe des Films trifft er auf skurrile Nebenmenschen, die da schon wesentlich weiter sind.
    Stärke des Films liegt darin, dass der Regisseur sich anständig über sein Thema informiert hat, und dass er meist wohl nur in Musikvideos zu findenden Techniken benutzt um Langweiliges abzukürzen, oder auch dass er Visionen und Träume in die Geschichte einbindet, das ganze aber nie zum Selbstzweck wird.
    Ist mitunter beklemmend, an einer Stelle wohl brutal, insgesamt sicher etwas verstörend.


    1: http://www.pithemovie.com/


    Danke für den Tipp! Habe ihngleich auf meine Liste der zu sehenden Filme bei tvinfo gesetzt...

    "Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg, was wir Weg nennen ist zögern" (F. Kafka)

  • Gestern "Gegen die Wand" gesehen. Der Regisseur erzählte mal derb, der Film sei ein Pickel gewesen, den er ausdrücken musste. Dann im Film haufenweise Gewalt, Sex, Drogen usw..
    Aber nicht nur die Musikszenen zwischendrin, eine Türkei-Folkloreband spielt ein (scheinbar?) uraltes türkisches Lied, pathetisch und ewiggültig über Liebe, Leid usw.. Auch die bösen, alle Protagonisten haben menschliche Züge, die Wendungen sind überraschend und ebenfalls glaubhaft. Hat für mich alles irgendwie etwas von einer Tragödie. Zwischen drin finden sich auch einfach komische Dialoge.
    Dann steckt noch eine schöne Studie der verschiedenen Immigrantentypen drin. Einmal der integrierte Gammler, der sein Türkisch "weggeworfen" hat, dann die in ihr ideologisches Ghetto, die letztlich von ihnen verzehrte Tradition Geflüchteten (deren Ehrepopanz und Antimenschlichkeit, wenn auch fair, vorgeführt wird), der durch Scheinheirat Eingewanderte erster Generation und irgendwie auch der dann wegen Staatsangehörigkeitsbürokratie abgeschobene, zum Deutschen sozialisierte.

  • ich habe gestern "alexis sorbas" gesehen. der film ist schon recht alt, schwarz-weiß, und die musik kennt sicher jeder, dieser typische sirtaki... einfach göttlich, das ist ein wahrer überlebenskünstler nach dem motto "heiter scheitern"... philosophisch auch, und zugleich einfach motivierend, lebensfreude induzierend... einfach empfehlenswert. vielleicht hat ja jemand lust, das gleichnamige buch von nikos kazantzakis zu lesen, nach dem der film gedreht wurde.

    spring ihr doch nach! aber du hast angst, das glas zwischen dir und den anderen könnte zerbrechen. du hältst die welt für eine schaufensterauslage.

  • Naja, reine gute Laune machen soll der Film (Alexis Sorbas) ja nun auch wieder nicht.


    Daß sich die beiden Lebenskünstler nicht gegen die griechischen Dorf-Machos durchsetzen können und die öffentliche Ermordung der Irene Papas nicht verhindern können, zieht genau so runter wie das würdelose Ableben der Madame Hortense. Diese schonungslos pessimistische Darstellung des oberflächlich christianisierten aber archaisch brutal patriarchalischen Dorflebens erinnert mich mal wieder, daß das Buch "Christus kam nur bis Eboli" noch auf meiner Wunschliste steht.


    Aber ansonsten ist der Film natürlich wunderbar und doch beglückend. Da geb ich Dir ganz recht.


    Gruß, Markus

  • Zitat

    Naja, reine gute Laune machen soll der Film (Alexis Sorbas) ja nun auch wieder nicht.


    das wollte ich auch gar nicht sagen, diese tiefpunkte haben mich auch nicht unberührt jelassen, die lynchung der witwe sogar entsetzt. dieses trotzdem-weitermachen-können, was seinen höhepunkt am ende erreicht, hat mich aber dann durchaus positiv eingestellt aus der vorführung entlassen.

    spring ihr doch nach! aber du hast angst, das glas zwischen dir und den anderen könnte zerbrechen. du hältst die welt für eine schaufensterauslage.

  • "die ratten" von siodmak mit der schell und curd jürgens nach dem stück von hauptmann...
    Kennt den zufällig jemand? Kam gestern auf ZdfTheaterKanal.
    wie ich fand eine sehr gute kameraführung und zum teil sehr entlarvende dialoge.

    "Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg, was wir Weg nennen ist zögern" (F. Kafka)

  • vor ein paar tagen habe ich die verfilmung von "einer flog über das kuckucksnest" mit jack nicholson gesehen. dieser film zählt zu den - wie nenne ich es bloß - zwiespältigsten filmen, die ich je gesehen habe, er lag mir recht lange und schwer im magen. vielleicht geht es da nur mir so, da ich auch ein paar erfahrungen mit dem milieu habe, aber ich bezweifle es.


    macmurphy hat tatsächlich etwas dionysisches, etwas lebensfreudiges, eben der grashalm zwischen den pflastersteinen. es ist tragisch, wenn solche menschen aus sich selbst heraus scheitern, aber dass jene umwelt, die eigentlich zu seinem besten dienen sollte, ihn letztendlich lebensunfähig gemacht hat, und zwar auf eine nicht mehr rückgängig zu machende weise, hat mich ziemlich mitgenommen. ich weiß nicht, ob das verständlich genug war. was solls.

    spring ihr doch nach! aber du hast angst, das glas zwischen dir und den anderen könnte zerbrechen. du hältst die welt für eine schaufensterauslage.

  • lang lang ist es her...
    ...in die liste würde ich "ziemlich beste freunde" gern aufnehmen.
    dieser film/geschichte berührt wirklich jeden & ist mal wieder kein amerik. konsumwerk...

  • Danke für den Tipp! Habe ihngleich auf meine Liste der zu sehenden Filme bei tvinfo gesetzt...


    Da kann ich nur zustimmen! Darren Aronofsky ist eh ein großartiger Regisseur! Requiem for a dream ist ebenfalls von ihm und auch...na was soll ich sagen...sehr sehr bedrückend! Die Titelmusik tut da ihr Übriges: Clint Mansell

    Jeder Mensch macht Fehler. Das Kunststück liegt darin, sie zu machen, wenn keiner zuschaut.

  • Naja. Wems schmeckt :).


    Ich selbst muss gestehen, dass ich mich in den letzten Jahren an keinen wirklich bemerkenswerten Film erinnern könnte. Bin allerdings auf den nächsten Klassikerverdächtigen Film durchaus gespannt.


    :kaffee:


    Gruß
    Meier

    "Es gibt andere Geschichten auf einem andern Blatt Papier, doch jede ist mit der ersten verwandt" * Keimzeit

  • Zu meinen Pflichtprogrammen gehören jährlich die Woody Allen Filme. Ich mochte insbesonders in den letzten 10 Jahren "Matchpoint", "Ich sehe den Mann deiner Träume" und - meiner bescheidenen Meinung nach ein ganz großer Film - "Midnight in Paris".

  • Moin, Moin!


    Zu meinen Pflichtprogrammen gehören jährlich die Woody Allen Filme.


    Ein passives Mitglied dieses Forums, das, was Postings betrifft, dennoch (aber nicht mehr lange) an vierter Stelle steht, ist eine ebensolcher WA-Fan. Seine Kritiken finden sich <a href="http://www.koellerer.net/tag/woody-allen/">in seinem Blog</a>.