Der Götter zweite Jugend

  • Hallo Maria,


    ich habe zwar erst die erste CD beendet, aber mich hat schon etwas erstaunt, wie - ja fast abhängig Goethe von Schillers Urteil ist und wie Schiller ihn immer weiter animiert hat.


    Meine Lieblingsstelle ist allerdings der Tapetenkauf: schließlich entscheidet sich Schiller für .................eine Rosenbordüre :klatschen:


    Irritiert bin ich aber etwas davon, dass ich immer erst rätsele, wer nun wer ist, da keine Anrede vorkommt. Ich höre ja immer nur einen kleinen Teil, dann habe ich schon wieder vergessen, wessen Stimme zu wem gehört.


    LG von Steffi


  • Hallo Steffi
    besonders wenn man die Einleitenden Worte hört, wie sie sich in "jungen" Jahren ja nicht gerade wohlgesonnen gegenüber standen. Das fand ich als Einstieg besonders gelungen.


    Gerade diese privaten Themen, die über die schriftstellerische Tätigkeit der beiden hinaus ging, so finde ich, machen das Bild dieser Freundschaft für den Hörer komplett. Wie die von dir genannten Rosenbordüre *gg* oder die Einladung Goethe's an Schiller, Schillers und Goethes' Krankheiten und Gebrechen, Geburt von Schillers Sohn usw.


    Ich habe auch erst die 1. CD gehört und freu mich schon auf den Rest.
    Mit den Stimmen hatte ich keine Probleme. Der Titel "Der Götter zweite Jugend" ist sowohl für diese beiden großartigen deutschen Schriftsteller wie auch für diese zwei "göttlichen" Stimmen von Gert Westphal und Will Quadflieg sehr gut gewählt. Ich finds großartig.


    Liebe Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Maria,


    ich habe gestern die 2. CD zu Ende gehört. Betroffen saß ich nach dem Ende da - es war so traurig, Goethes letzte Worte zu hören. Nie hätte ich gedacht, welche intensive Freundschaft, voller Respekt und Vertrauen, die beiden hatten. Ein wundervolles Erlebnis!


    Gruß von Steffi

  • Hallo Steffi
    ich bin noch nicht ganz durch. Ich melde mich dazu nochmals.


    Hier ist noch ein Nachruf zu Gert Westphal und ein Spiegelbericht zu [url=http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,276713,00.html]Will Quadflieg[/url]


    Ich finde die Sprache bringt auch die innige Freundschaft so schön zu tage. Ein Beispiel:


    Leben Sie recht wohl und behalten mich lieb


    Heute würden sich 2 Männer kaum so verabschieden. Ich finds schön und ruhrend.


    Obwohl ja ein rauer Ton herrschte, bevor sie sich kennenlernten:


    Dieser Mensch, dieser Goethe ist mir nun einmal im Wege. Er erinnert mich sooft daran, daß das Schicksal mich hart behandelt hat. Wie leicht wurde sein Genie von sein Schicksal getragen und wie muß ich bis auf diese Minute noch kämpfen....


    Ich komme aus Italien zurück und finde Dichterwerke in großem Ansehen, die mich äußerst anwidern. Zum Beispiel "Die Räuber".... Schiller ist mir verhaßt, ein kraftvolles aber unreifes Talent...


    ganz schön scharf, diese Worte.


    Aber wie hat es sich dann doch entwickelt.


    Bis später
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Nochmals Hallo


    die Erwähnung Friedrich Hölderlin in den Briefen, hat mich dazu bewogen im Internet nach Infos über den Dichter zu suchen. Mich hat die Aussage Schillers neugierig gemacht ....ihn aus seiner eigenen Gesellschaft zu bringen... . diese Worte hörten sich so schwermütig an.


    http://www.onlinekunst.de/maerz/20_03_Biographie.htm


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Hallo JMaria


    Wobei im Grunde genommen weder Schiller noch Goethe den Hölderlin wirklich verstanden haben. Wie es ihnen überhaupt unmöglich war, anders geartete Grössen als sich selber zu verstehen...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zitat

    Wobei im Grunde genommen weder Schiller noch Goethe den Hölderlin wirklich verstanden haben.


    Ist leider absolut wahr... Besonders drastisch zeigt sich das an Goethes Rat an Hölderlin doch möglichst "kurze, sentenzenartige Gedichtlein" zu verfassen. Goethe sah in Hölderlin eben nur einen weiteren romantischen Schwärmer und Nachahmer Schillers...


    Die einzige Begegnung der beiden war übrigens bezeichnend... Hölderlin erkannte Goethe nicht und war zurückhaltend bis abweisend zu ihm... Vielleicht hat das Goethe auch ein wenig in seiner Eitelkeit verletzt...


    Grüsse,
    Lucien

  • Hallo,


    Schiller zumindest hat Hölderlin gefördert. Vielleicht ist er den beiden aber deshalb so unverständlich geblieben, weil seine Themen (zumindest "Tod des Empedokles" und "Hyperion") ziemlich religiös-mysthisch daherkommen. So jedenfalls sind mir diese zwei Werke noch in Erinnerung. Ich konnte damals nicht sehr viel damit anfangen. Interessiert hat mich Hölderlin schon immer, wohl wegen seiner tragischen Biographie (danke, Maria, für das Auffrischen).


    Der Briefwechsel kam mir ein bißchen so vor wie hier im internet: schreiben statt reden und damit auch länger Zeit, um über das "wirklich Wichtige" nachzudenken :zwinker:


    Gruß von Steffi

  • Hallo Sandhofer,


    Wobei im Grunde genommen weder Schiller noch Goethe den Hölderlin wirklich verstanden haben.


    Einverstanden, das schließt ja nicht aus, dass Schiller Hölderlin förderte, wie Steffi berichtet.


    Wie es ihnen überhaupt unmöglich war, anders geartete Grössen als sich selber zu verstehen...


    Auch einverstanden, wenn Du jüngere „anders geartete Grössen“ meinst. Neben Hölderlin fällt mir spontan Kleist ein und was Goethe betrifft auch Seume (mit Schiller war Seume ja nicht nur befreundet, die beiden haben auch zusammen eine Zeitschrift herausgebracht). Aber Klopstock, Lessing und Wieland standen doch bei den Beiden zumindest zeitweise hoch im Kurs?


    Gruß von Hubert (fragend)


  • hallo Steffi,


    Zitat von "Steffi"

    ich habe gestern die 2. CD zu Ende gehört. Betroffen saß ich nach dem Ende da - es war so traurig, Goethes letzte Worte zu hören. Nie hätte ich gedacht, welche intensive Freundschaft, voller Respekt und Vertrauen, die beiden hatten. Ein wundervolles Erlebnis!


    Gruß von Steffi


    ich wollte auch noch meine Eindrücke zum Ende des Hörbuchs berichten.
    Wie es ausgehen mußte, war mir schon von vornherein klar und doch kamen die letzten Worte Goethes' so plötzlich und dann Stille. Da war auch ich betroffen und traurig.


    Man merkte es ja bereits an der Stimme Will Quadfliegs' (Schiller). Sehr gut inszeniert, mit viel Gefühl. Man hörte die Gebrechlichkeit, das nahe Ende.


    Du hast recht, es war ein wundervolles Erlebnis.


    Hier noch ein Link über Schiller:


    http://www.friedrich-von-schiller.de/


    LG Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)