HIer kann zum zweiten Teil der Dramentrilogie "Die Piccolomini" geschrieben werden.
Momentan bin ich beruflich sehr eingespannt, wodurch sich meine Lesezeit wohl eher aufs Wochenende beschränkt. Unter der Woche bleibt nur Platz für leichteren Stoff.
Dennoch habe ich am Sonntag/Montag noch den ersten Akt/Aufzug der "Piccolomini" beenden können. Hier haben wir es wieder mit einer klassischen Konstellation zu tun: Aus den Augen anderer, diesmal höher gestellter Adliger, wird der dramatische Konflikt angedeutet, um den es in Folge wohl gehen wird. Wallensteins eigenständige Kriegsführung, seine riesige Armee, sieht der Kaiserhof in Wien als Bedrohung der eigenen Macht, die alte "Perücke" (siehe Zitat im "Lager") Questenberg eilt nach Pilsen, um Wallensteins Macht zu überprüfen und Bundesgenossen zu gewinnen. Indem Schiller Octavio Piccolomini zu einem solchen macht und seinen Sohn als großen Fan Wallensteins und Verehrer seiner Tochter aufbaut, ranzen die Konfliktparteien besonders heftig aneinander, das ist hier schon vorauszusehen und zu -lesen. Im zweiten Teil kommt Wallenstein, zunächst im privaten Bereich seiner Familie selbst zu Wort, auch hier ein klassischer Aufbau, dem "Botenbericht" im antiken Drama folgt im zweiten Akt die Verschärfung und Konkretisierung des dramatischen Konflikts und die Stellungnahme des Helden dazu.