Ich habe eigentlich über die meisten Autoren, von denen ich mehr als ein, zwei Werke gelesen habe, auch eine Biografie gelesen. Daher stimme ich dir, Lauterbach, zu: Die Kenntnis der Biografie gibt dem Werk eine zusätzliche Dimension und eröffnet weitere Interpretationsansätze. Manchmal macht sie mir auch Autoren verständlicher, deren Werke mir auf den ersten Blick nicht so viel sagen.
Besonders geholfen haben mir z.B. die Biografien Dieter Kühns, die versuchen, das Leben und die Lebenswelten mittelalterlicher Dichter wie Neidhart aus dem Reuental und Oswald von Wolkenstein zu rekonstruieren, bzw. sich ihnen anzunähern. Dadurch habe ich ein ganz neues Interesse gewonnen, mich mit deren Texten zu beschäftigen.
Werk oder Biographie zuerst
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Beim Lesen dieses Threads fiel mir auf, dass ich schon lange keine Biografie mehr gelesen habe.
Bisweilen begnüge ich mich mit dem Schnellzugriff bei Wikipedia. Obwohl dort manchmal das Salz in der Suppe des Biografischen - die Anekdoten und Ondits - sparsamer eingesetzt wird oder gar fehlt.
Das letzte Mal, dass ich zu einer Biografie gegriffen habe, war letztes Jahr bei Hans Henny Jahnn, weil ich die sehr sonderbaren Einzelheiten von Jahnns Beerdigung nachlesen wollte, die mir ein Kollege in den grellsten Tönen geschildert hatte.