Literatursendung: Dr. Book

  • So was finde ich reichlich unverschämt, manche Männer scheinen Probleme mit gutaussehenden Frauen zu haben


    Wenn ich frech sein wollte, würde ich sagen, ich habe kein Problem mit gutaussehenden Frauen. Aber - auch wenn mich ihr Aussehen und ihre Diktion fatal an jene fdp-Doktorandin erinnert hat, so ist es nicht nur das: Es ist auch das relativ Nichtssagende, Unverbindliche ihrer Antworten. Sie hat, wenn ich recht gesehen habe, wohl mal ein Buch über Jane Austen veröffentlicht und gilt offenbar nun als Spezialistin.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Nein, eine Nachfahrin der Austen wäre wohl im 20. Jahrhundert die Woolf. Etwas später dann die Bachmann. Heute? Heute sehe ich niemand ...


    Hallo Sandhofer,


    könntest du mir das näher erklären?
    ich könnte mir zwischen Austen und Woolf deren neuen wegweisenden Erzählstil vorstellen .... (?) .... sonst noch ?
    leider kenne ich nichts von Ingeborg Bachmann :redface:


    somit wäre ich an einer näheren Erläuterung sehr interessiert.


    Grüße von
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Bei allen dreien ein zwar wesentlicher aber nicht exklusiver Part ihrer Literatur ist die Auseinandersetzung mit der conditio feminina.


    Wobei mir jetzt noch der Name Christa Wolf durchs Hirn schwirrt. Aber ich schätze diese Autorin weniger hoch als die andern drei. Immerhin wäre das eher ein Name gewesen, den ich von Fr. von Lovenberg erwartet hätte.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Bei allen dreien ein zwar wesentlicher aber nicht exklusiver Part ihrer Literatur ist die Auseinandersetzung mit der conditio feminina.


    Wobei mir jetzt noch der Name Christa Wolf durchs Hirn schwirrt. Aber ich schätze diese Autorin weniger hoch als die andern drei. Immerhin wäre das eher ein Name gewesen, den ich von Fr. von Lovenberg erwartet hätte.



    danke dir. Das leuchtet mir ein. :-)
    ein schöner Begriff, den du benutzt hast ... conditio feminina. Drückt sehr viel mehr aus als das heutige so beliebte Wort "Frauenliteratur", das bei manchen Kritiker und Buchbesprechungen gerne als ein Totschlagargument benutzt wird. Bemerke ich öfters in der Sendung von Iris Radisch.



    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • ein schöner Begriff, den du benutzt hast ... conditio feminina. Drückt sehr viel mehr aus als das heutige so beliebte Wort "Frauenliteratur", das bei manchen Kritiker und Buchbesprechungen gerne als ein Totschlagargument benutzt wird.



    "Frauenliteratur"? Ist das nun ChickLit oder feministische Schreibe? - - - So oder so: Die drei von mir genannten Autorinnen rechne ich weder ins eine noch ins andere Lager. Im Gegensatz zu einer Simone de Beauvoir, die ich definitiv ins andere Lager rechne.

    Iris Radisch



    Wenn ich jetzt was über diese Dame sage, heisst es dann noch, ich hätte auch Probleme mit nicht-gutaussehenden Kritikerinnen. (Nur um es klar zu stellen: Ich mag auch Dennis Scheck nicht. MRR hatte hohen Unterhaltungswert; seine Urteile könnte ich nur selten unterschreiben. Karasek ist nicht dumm, aber ist er ein guter Kritiker?)

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  • "Frauenliteratur"? Ist das nun ChickLit oder feministische Schreibe? - - - So oder so: Die drei von mir genannten Autorinnen rechne ich weder ins eine noch ins andere Lager. Im Gegensatz zu einer Simone de Beauvoir, die ich definitiv ins andere Lager rechne.



    "Frauenliteratur" ist doch nur ein Schlagwort um die Verkaufszahlen zu steigern. Der Begriff ist bei uns viel zu verwaschen.
    er wird erst interessant, wenn es um ein neues weibliches Bewusstseins geht oder dem Wandel der Frau in der Gesellschaft, deswegen fand ich den Begriff den du verwendest sehr treffend und die Autorinnen dazu, die du genannt hast.


    Grüße von
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Frau von Lovenberg ist übrigens auch Kritikerin bei der FAZ und was ich dort lese, halte ich für fundiert.


    Hallo Thomas,
    Deiner Meinung kann ich mich nur anschliessen und das ist das Einzige, was in einem Literaturforum erwähnenswert sein sollte und nicht wie sie aussieht oder wem sie ähnlich sieht.


    Kleine Ergänzung: Felicitas von Lovenberg ist nicht nur Kritikerin bei der FAZ, sondern sie leitet dort seit 2008, also in der Nachfolge von Hubert Spiegel, das Ressort „Literatur und Literarisches Leben“. Bereits fünf Jahre vorher, nämlich 2003 erhielt sie den Alfred-Kerr-Preis, den wichtigsten Preis für Literaturkritik. Soviel zur Kompetenz der Frau.


    Gruß


    Hubert


  • Sie moderiert auch "Literatur im Foyer",swr, 3sat. - abwechselnd mit der überaus sympathischen Thea Dorn. Bin quasi ein Fan, gute Literaturendung.


    „Literatur im Foyer“ ist die einzige Literatursendung im TV, die ich mir noch ab und zu ansehe, vor allem weil hier nicht über, sondern mit den Autoren gesprochen wird. War schon immer eine gute Literatursendung, vor allem als Martin Lüdke noch die Sendung leitete.


    Heute aber wird die Sendung um 23:45 Uhr (SWR) wieder von Felicitas von Lovenberg moderiert. Gäste sind Sven Regener und M. Zschokke.
    (Wiederholung am Sonntag um 10:15 Uhr auf 3sat)


    Gruß


    Hubert


    PS: Jetzt muss ich mich aber beeilen, wenn ich die Sendung nicht verpassen will.


  • "Frauenliteratur"? Ist das nun ChickLit oder feministische Schreibe? - - - So oder so: Die drei von mir genannten Autorinnen rechne ich weder ins eine noch ins andere Lager. Im Gegensatz zu einer Simone de Beauvoir, die ich definitiv ins andere Lager rechne.


    Also ins Lager der feministischen Schreibe?
    Genausowenig wie Marx marxistisch oder Kafka kafkaesk geschrieben haben, hat Simone de Beauvoir eine " feministische Schreibe". Ihre Romane sind dem Existenzialismus verpflichtet. Ihre biographischen Schriften wie die Memoires d'une jeune fille rangée von allgemein menschlichem Interesse, übrigens überaus lesenswert! Ihr einziges feministisches Werk, LE DEUXIEME SEXE , ist ein Schlüsseltext des, nein die Initialzündung für den sog. zweiten Feminismus. Es hat die spätere " feministische Schreibe " der 60iger, 70iger Jahre vielleicht ermöglicht. Wer dieses Werk je gelesen hat, weiß aber, dass es meilenweit von späteren feministisch angehauchten Schriften wie denen von Betty Friedan, Kate Millet, Alice Schwarzer oder gar Judith Jannenberg entfernt ist.
    Also, wir Romanisten sollten doch die Dinge säuberlich auseinanderhalten!