Hallo zusammen,
vor 20 Jahren habe ich im Theater „Neue Flora“ in Hamburg das Andrew Lloyd Webber-Musical „Das Phantom der Oper“ gesehen mit dem Rocksänger und Opernstar Peter Hofmann als Phantom und Anna Maria Kaufmann als Christine. Obwohl man sich eine bessere Besetzung kaum vorstellen kann, hat mir das Musical nicht sonderlich gefallen. Für ein Musical fehlte mit die Action, für eine Oper war die Musik nicht gut genug.
Trotzdem kann man einem so bekannten Stück nach 20 Jahren eine zweite Chance geben. Außerdem ist die literarische Vorlage, der gleichnamige Roman von Gaston Leroux 1911, also vor genau 100 Jahren als Buch erschienen (Leroux starb 1927, der Roman ist also ein echter Klassiker) und es war auch Gelegenheit dem vor 40 Tagen verstorbenen Peter Hofmann zu gedenken.
So war ich also gestern im „Phantom der Oper“, diesmal nicht das Andrew Lloyd Webber-Musical, sondern „das deutschsprachige Meisterwerk mit großem Orchester und dem Weltstar Deborah Sasson“ so das Programmheft (der US-Opernstar Deborah Sasson, diesmal die Christine war übrigens 7 Jahre mit Peter Hofmann verheiratet und hat sowohl am Buch mitgeschrieben als auch einen Großteil der Musik komponiert).
Das Stück hat mir diesmal besser gefallen, vor allem deshalb weil Stücke aus richtigen Opern eingebaut waren, so „O mio babbino caro“ aus Puccinis Gianni Schicchi am Anfang und „Libiamo“ aus Verdis La Traviata am Schluss, ja selbst Johann Strauss „Tritsch Tratsch Polka“ vor und nach der Pause wertete das Stück auf und als ganz am Schluß Deborah Sasson Bizets „Habanera“ aus Carmen sang, habe ich überlegt, ob es nicht besser gewesen wäre wenn man auf die Musicalstory verzichtet hätte und Deborah Sasson hätte den ganzen Abend Opernarien gesungen und diesen Gedanken weiterführend ob der Abend nicht besser genutzt gewesen wäre, wenn ich gleich in eine richtige Oper gegangen wäre?
Welche Erfahrung habt Ihr mit Musicals?
Grüße
Hubert