ein Nordlicht ...

  • Hallo Eva,


    bei uns Westberlinern heißt es immer noch Westberlin und alle Berliner sagen: Im Westen bzw. im Osten. Unterschiede sind auch unleugbar. Drüben mehr junge Leute durch den Zuzug aus Westdeutschland in den ach-so-angesagten Prenzlauer Berg, mehr Hochhäuser, weniger Straßenbäume, mehr soziale schwierige Bezirke (zumindest nach meinem Dafürhalten). Hüben alle älter bis uralt, alle Berliner Türken, das wunderbare Neukölln, aber auch das alte Geld. Und alle bleiben auf ihrer angestammten Seite. Nur die Westdeutschen, die sind auf beiden Seiten vertreten, erscheinen mir aber genauso parteiisch. :smile:


    Das mit den Bibliotheken bei Dir finde ich hochinteressant. Sind sie auch hübsch gebaut? Wenn ich hier so eine alte schöne hätte, wie man sie zuweilen in Fotobüchern sieht, dann würde ich dort wohl als Hausmeister anheuern, nur um immer da sein zu dürfen. :zwinker:


    Von diesen Wallanderdingern hab ich nie eins gelesen, aber die Krimis von S/W mal probiert vor einer Ewigkeit. Entweder war ich zu jung oder sie waren wirklich recht langweilig. Jedenfalls ist das meine Erinnerung: Langweilig! Und so blieb es bei ein oder zwei Versuchen. Allerdings fiel das in meine Chandler/Ambler-Phase. Wenn ich das ganze Geld zurückbekommen könnte und in Klassikern anlegen, das ich in meiner Jugend für Krimis und andere Druckerzeugnisse ausgegeben habe, dann könnte ich heute den Herren hier mit ihren Privatbibliotheken Konkurrenz machen... :grmpf:


    Na ja, jetzt arbeite ich ja dran. :breitgrins:


    Oh, da fällt mir eine Frage für einen neuen Nonsensthread ein.


    Liebe Grüße
    Poppea

  • Den ersten Wallander-Krimi habe ich mir besorgt, um mir ein Bild von dieser Reihe zu machen (steht noch aus). Die Krimiautoren machen es einem generell schwer, weil sie sehr produktiv sind aber auch recht stereotyp (eine Verallgemeinerung, ich weiß) Von Hammett, Chandler und Ambler habe ich so ziemlich alles gelesen, was sie geschrieben haben, doch gerade die ersten Beiden zeigen in ihren Texten immer das gleiche Schema und Ambler ist eine rühmliche Ausnahme. Sjöwall / Wallöö haben, wenigstens in der deutschen Szene, quasi den Krimi revolutioniert, in dem sie die sozialen Aspekte des Handlungsumfelds und das Privatleben ihrer Figuren, mehr als die Kriminalgeschichte ins Bild gerückt haben. Leider hat die Tendenz von vielen Autoren in ihren Büchern Sozialkritik zu üben zu einer Ermüdung der Leser geführt, was wiederum den Klassikern zu Gute kommt, denn ihre Sozialkritik (falls vorhanden) behandelt Aspekte, die uns nicht mehr drücken, bzw. unsere Kinder wieder interessieren könnte.


    Ich lese nur noch selten Krimis und vermeide es, von Glauser abgesehen, mehr als zwei Bücher derselben Autoren zu lesen.