Flaubert: Madame Bovary

  • Flaubert : Madame Bovary


    Letzte Sonntag, 18. Mai 2003 habe ich Madame Bovary fertig gelesen. Mein Eindruck war sehr Wunderschön. Seit erste Seite fand ich sehr toll. Wie er erzählt mit dem Detail. Die Erzählung war Super. Das Rhythmus Tempo von seine Erzählung passt gut für mich. Ich liebe nicht so rasche Tempo, aber Konstanz wie Flaubert erzählt. Charles und Emma waren Anfangs immer gemütlich, später haben sie wieder viel Probleme. Am Ende war Madame Bovary gestorben. Aber ehrlich gesagt, ab Seite 100 fand ich das Tempo viel langsamer und für mich etwas schwieriger, weil paar Personen verschwunden waren und kamen mehrere neuen Namen auf Französisch. Das ist genau wie bei 100 Jahre Einsamkeit von Marquez oder Buddenbrooks von Thomas Mann.


    Also, wer schon Madame Bovary gelesen hat, bitte doch ein bisschen Ideen umtauschen!


    Ciao
    kb

  • Hallo!


    Es ist eine Weile her, dass ich "Madame Bovary" gelesen habe. Aber meine Erinnerungen sind doch recht ähnlich:


    Da war zuerst der Beginn des Romans, wo Flaubert die Erwartung des Lesers düpiert, indem er nicht die zukünftige Madame Bovary als junges Mädchen vorstellt, sondern Charles Bovary als Schüler. Auch ist dort, wenn ich mich recht erinnere, ein Ich-Erzähler vorhanden, der sich später spurlos auflöst.


    Auch die Strukturierung der Erzählzeit hat mich beeindruckt. Da werden in zwei oder drei Sätzen / Abschnitten Jahre zurückgelegt, um dann plötzlich wie in einer Zeitlupe einen einzelnen Abend oder eine einzelne Stunde ausführlich über Seiten hinweg zu schildern.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo kang bondet!


    Schön, dass Dir Flauberts Roman „Madame Bovary“ so gut gefallen hat. Hast Du ihn im Original oder in einer deutschen Übersetzung gelesen?


    Es ist zwar schon lange her, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich entsinne mich noch, dass mir besonders die Erzählweise Flauberts gefiel: Er beobachtet genau und beschreibt alles bis ins kleinste Detail, ohne aber das Geschehen zu bewerten. So muß/kann jeder Leser sich selbst ein Urteil bilden.


    Wie ist z.B. Deine Meinung zu Emma? Warum ist sie von ihrer Ehe enttäuscht?


    Wäre sie Charles treu geblieben, wenn er sich mehr um sie gekümmert hätte?


    Wenn Dir das Erzähltempo dieses Romans gefallen hat, habe ich einen Lesetip für Dich. Ab Pfingsten lesen wir hier im Forum den Roman „Effi Briest“ von Fontane. Wie „Madame Bovary“ ist dies ein Ehebruch-Roman des 19. Jahrhunderts der dem Realismus zugeordnet wird. Es ist sicher interessant diese beiden Romane hinter einander zu lesen und zu vergleichen. Und wenn wir diesen Roman gleichzeitig lesen, ist es sicher auch einfacher Gedanken dazu auszutauschen. Wenn Du also nach Pfingsten Zeit und Lust hast Dich mit Ingrid und mir auf ein neues Leseabenteuer einzulassen, trage Dich doch bitte bei den Lesevorschlägen in den Thread „Effi Briest“ ein.


    Chia und ein schönes Wochenende


    Hubert

  • Hallo Sandhofer und Hubert,


    Vielen Dank für ihre Kommentare!


    Ich bin in gleiche Meinung, dass Flaubert ein Perfektionist ist. Er schrieb mit genau Detail. Ich las dieser Roman auf Deutsch.


    Und Hubert,
    Danke für deine Einladung in eine gemeinsam Lesen, aber leider Effi Briest von Fontana, wollte ich nicht gerade lesen. Obwohl ich für Realismus interessiere sehr. Momentan lese ich Maxim Gorki "Der Einsiedler". Mir gefällt einfach Realismus aus Russische Autoren besser als Realismus von Deutsche Raum. Vielleich Flaubert, Keller und Fontana waren echte Realist. Ich habe schon mit "Ger grüne Heinrich" angefangen. Wie Detail, Keller erzälte über Schweize Seen, Fusse und Berge. Das bringt mir zum Natur so lange...bei Gorki und Tolstoi, die beide bringt mir zum dem Vol direkt. das ist für mich wichtiger als die Natur. Weil wer die Natur kaputt gemacht hat, die Menschen.


    Ciao
    kb

  • Hallo kang bondet!


    Von Maxim Gorki kenne ich als Roman nur „Die Mutter“ und da habe ich die Titelheldin Pelagea Wlassowa, die sich zur Revolutionärin wandelt nicht als realistische Schilderung einer Figur des Volkes empfunden, sondern als weltfremde Wunschvorstellung. Die Revolution in die Fabriken tragen ...., daran sind auch die 68er gescheitert. Hat der „Sozialistische Realismus“ wirklich viel mit Realismus zu tun? (wozu dann das Beiwort?)
    Allerdings die Dramen von Maxim Gorki haben mich immer begeistert: „Nachtasyl“ und noch mehr „Sommergäste“. Nicht jeder gute Dramatiker ist aber auch ein guter Epiker? Vielleicht gibst Du ja deine Eindrücke vom „Einsiedler“ kurz bekannt.


    Ich war der Meinung, dass Du dich über „Madame Bovary“ austauschen wolltest? Also, was ist Deine Meinung zur Ehe von Charles und Emma?


    Es wundert mich, dass Dir die Naturschilderungen nicht so liegen. Eine japanische Bekannte hat mir mal erzählt, dass besonders Storm und Fontane wegen ihrer Naturschilderungen in Japan (und ganz Südostasien, soweit dort bekannt) beliebt seien. Gibt es große Unterschiede in der Mentalität zwischen Japanern und Indonesiern? (Du bist doch aus Indonesien?) Beides sind ja Inselvölker, aber ich bin mir natürlich bewusst, dass ich wieder europäisch, verkürzt, verallgemeinernt denke.


    Ciao


    Hubert

  • Hallo Hubert !


    Ich glaube, es gibt viele Dimensionen auf einem Roman zu interpretieren. Der Stil, die Sprache, die Erzählung ect. Aber wie ich gesagt habe, ab Seite 100 habe ich langsam die Cronologische Geschichte verloren. Es kann sein von meine Deutsch Kenntnise nicht genug ist oder die Verwirrunge Erzählung. Das ist mein Haupt Problem, wie bei Buddenbrooks und 100 Jahre Einsamkeit. So bald kommt ein neu Person mit Spanisch oder Französische Namen. Kann ich nicht mehr unterscheiden welche Mann und Frau.


    Also meiner Meinung nach über Ehe von Charles und Emma:
    Charles war von einer Reiche Familie aufgewachsen. Luxuriös Leben hatte er erlebt. Für Emma, sie war enttäusch, weil sie eine Verstand von ihrem Mann über Seligkeit, Leidenschaft verlangt. Als er Arzt geworden war, hatte er wenig aufmerksam auf seine Frau. Immer etwas los mit seine Umgebung, Tanzen usw.
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    Ich war der Meinung, dass Du dich über „Madame Bovary“ austauschen wolltest? Also, was ist Deine Meinung zur Ehe von Charles und Emma?
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    Gibt es große Unterschiede in der Mentalität zwischen Japanern und Indonesiern? (Du bist doch aus Indonesien?) Beides sind ja Inselvölker, aber ich bin mir natürlich bewusst, dass ich wieder europäisch, verkürzt, verallgemeinernt denke.
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    Glaubst du, dass ich Schwimmen hier gelernt habe. Obwohl meinem Heimatland Inselreich ist. Dort glauben wir noch an Gott und Demonen. Wo Gott im Berge/Vulkane lebt und Demonen am Meer leben. Deswegen haben vielen Kinder Angst vor Schwimmen. Ausserdem in die Schule keine Schwimm Unterricht gibt.


    Japan ist einem Industrieland, wo die Gesellschaft struktur ähnlich wie in Eropa. Individualisch aber professionalist. in Japan die Armut ist gering als bei uns. Wir leben neben einanders wie eine grosse Familie. Deswegen interessiere ich mich für Menschen Geschichte mehr als die Natur Geschichte.


    Vieln Dank.


    Ciao
    kb

  • Hallo kang bondet!


    Vielen Dank für Deine Erläuterungen. Bei „Madame Bovary“ hast Du sicher Recht. Wenn Charles mehr Verständnis und Aufmerksamkeit für Emma gehabt hätte, wäre sie auch nicht untreu geworden? Vielleicht haben wir beide aber auch nur ein zu positives Frauenbild?


    Richtig spannend sind Deine Äußerungen über Dein Heimatland. Ich staune und staune. Für mich waren Deine Bemerkungen über das Schwimmen, auch eine nachträgliche Erklärung für das (für mich) merkwürdige Verhalten das ich bei Einheimischen in Tansania beobachtete. Obwohl es dort die herrlichsten Sandstrände gibt, gingen die Afrikaner nicht ins Meer schwimmen.

    Also nochmals vielen Dank und viel Spaß bei den russischen Realisten


    Ciao


    Hubert