Thomas Bernhard in Wien. Februar 2009

  • "THOMAS BERNHARD 9. FEBRUAR 1931 – 12. FEBRUAR 1989 Zum 20. Todestag des Dichters spielen wir im Burgtheater die neue Inszenierung DER SCHEIN TRÜGT. Im Vestibül lesen Ignaz Kirchner KOMIK IST IMMER ERNST, BIS DER KOMIKER SICH UMBRINGT (14.02.), Maresa Hörbiger DIE VERRÜCKTE MAGDALENA (19.02.), Johannes Terne JA (21.02.) und es sind Filme mit und über Thomas Bernhard von Krista Fleischmann und Sepp Dreissinger zu sehen.
    Im Kasino werden Aufzeichnungen wichtiger Bernhard-Inszenierungen wie ELISABETH II. von Thomas Langhoff (13.02.), RITTER DENE VOSS (16.02.) und DIE JAGDGESELLSCHAFT (20.02.) von Claus Peymann gezeigt.
    Am 17. und 18. Februar steht im Kasino die szenische Lesung DER DEUTSCHE MITTAGSTISCH auf dem Programm – A Doda, Maiandacht, Match, Freispruch, Eis, Der Deutsche Mittagstisch, Alles oder Nichts.
    Mit Brigitta Furgler, Gertraud Jesserer, Sylvia Lukan, Libgart Schwarz; Detlev Eckstein, Branko Samarovski, Paul Wolff-Plottegg u.a. Einrichtung: Harald Brückner."


    Aus dem Burgtheater-Newsletter.

  • Thomas Bernhard: Der Schein trügt
    (Burgtheater 6.1.)
    Karl: Martin Schwab
    Robert: Michael König
    Regie: Nicolas Brieger


    Die Kritiken waren nicht sehr vorteilhaft, und tatsächlich lässt sich einwenden, dass es in der Vergangenheit inspiriertere Bernhard-Inszenierungen am Burgtheater gegeben hat. Man wird den Eindruck nicht los als bewege sich die Aufführung immer nur an der Oberfläche.
    Was den Abend dennoch rettet ist die fulminante Schauspielleistung von Martin Schwab und Michael König. Schwab gibt den Artisten Karl als verzweifelt-komischen Geistesmenschen und reiht ihn damit passend in die Riege dieser schrägen Bernhard-Typen ein. König spielt dessen Stiefbruder Robert, einem pensionierten Schauspieler, überzeugend kauzig-zurückhaltend.
    Es spricht nichts dagegegen, sich diese Inzensierung anzusehen, Bernhards Text trägt gut über die zwei Stunden hinweg. Man sollte aber kein großes Theaterereignis erwarten.

  • "Februar 2009" stimmt zwar nicht, aber ich funktioniere diesen Thread mal zu einer allgemeinen "Thomas Bernhard in Wien"-Schublade um. :zwinker:


    Gestern habe ich Immanuel Kant im Burgtheater gesehen und fand es irgendwie ... naja. Es ist wohl eines von Thomas Bernhards unbekannteren Stücken und mir scheint, zu Recht. Oder was meint ihr dazu?


    Ich habe es vorher absichtlich nicht gelesen, weil ich mich ganz unvoreingenommen darauf einlassen wollte und mir außerdem denke, ein Dramatiker schreibt seine Texte ja sowieso in erster Linie mit Hinblick auf ein Publikum und nicht auf eine Leserschaft. Dadurch kann ich jedoch leider nicht beurteilen, ob manche Dinge, die mich gestört haben, von Bernhard so vorgesehen waren oder dazuerfunden wurden.


    Aber auch unabhängig davon schien mir das Stück nicht soo viel herzugeben ... super fand ich die Absurditäten, wie beispielsweise das ständige Bezugnehmen auf den Untergang der Titanic :breitgrins: oder schon die Rahmenhandlung, dass ausgerechnet Kant ausgerechnet nach Amerika fährt ("Kant hat Königsberg nie verlassen, sagt man. Wo Kant ist, ist Königsberg! Königsberg ist, wo Kant ist!" :clown: ). Und wenn ich so darüber nachdenke, hat mir schon noch einiges mehr gefallen - aber insgesamt fand ich es trotzdem dünn, irgendwie.


    Achja, das Bühnenbild mit dem sich ständig bewegenden Schiffsboden gefiel mir super! :klatschen:


    Aber mich würde wirklich die Meinung von jemand interessieren, der das Stück schon kennt!


    Apropos, hat schon jemand Heldenplatz in der Josefstadt gesehen?

    "Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of books she wants to read, who has had a library card since she was twelve."

    Einmal editiert, zuletzt von Bluebell ()