Das ist wirklich kein gutes Jahr für die Literatur. Viel zu viele Verluste! Gerhard Meier pflegte einen ruhigen, angenehmen, völlig unaufgeregten Erzählfluss, einen sympathisch unzeitgemäßen Stil, am ehesten mit Hermann Lenz zu vergleichen, der leider fast in Vergessenheit geraten ist, und wie dieser gehörte auch Meier zu den abseitigen Autoren, den behutsamen Beobachtern und liebevollen Schilderern kleiner, doch lebensnotwendiger Dinge, immer etwas wehmütig, aber von unsentimentaler Klarheit. Sie sind beide etwas aus der Zeit gefallen, stehengeblieben, haben sich umgeschaut und gestaunt. Wer so eine Literatur mag, der lese "Der schnurgerade Kanal" von Gerhard Meier und auch gleich "Der Kutscher und der Wappenmaler" von Hermann Lenz. Mit traurigen Grüßen Die Leserin
Ich kannte den Mann. (Nun ja: von weitem. Wir wohnten mal in derselben Gegend. +/- ein paar Kilometer.) Ansonsten: Ich habe - Jahre, wenn nicht Jahrzehnte ist's her - einiges seiner relativ frühen Werke gelesen, könnte aber heute nicht mehr sagen, was. In meiner Bibliothek überlebt hat's jedenfalls nicht. Ich bin aufgrund der Nachrufe allerdings versucht, mir mal was von seinem späteren Werk zu bersorgen.