Was vier Stunden Sonne bewirken können - ich bin fertig, und noch ziemlich geschockt. Mit dem Ende habe ich bei weiten nicht gerechnet.
Bei allen Charakteren habe ich entweder das Gefühl, dass sie mir leid tun, oder dass ich sie verabschaue. Einzig bei Madame Großgeorge schwanke ich, welches Gefühl ihr gebührt.
Denn einerseits tut sie mir sehr leid, sie wohnt in einem großen Haus, hat alles, nur die Liebe nicht. Und als sie sich in jemanden verliebt, muss sie feststellen, dass dieser jemand eine andere begehrt. Andererseits verabscheue ich sie wegen dem was sie getan hat. Wieso musste sie ihn gleich verraten?
Angele tut mir sehr leid, sie hat Gueret doch geliebt, auch wenn er sie geschlagen und gedemütigt hat.
Warum das Buch allerdings Leviathan heißt, bleibt mir verborgen.
Bei jedem weiteren Klassiker, den ich lese, habe ich auch das Gefühl, dass das Lesen von Fantasy-Büchern (so sehr ich diese auch gern lese) vertane Liebesmüh ist, denn ein Fantasy Buch lege ich beiseite und greife zum Nächsten. Oft verwechselt man die Bücher untereinander und sie regen selten zum Nachdenken nach der Lektüre an. Ein Klassiker dagegen fesselt mich noch längere Zeit.
Ich bin jedenfalls froh, durch diese LR den "Leviathan" kennengelernt zu haben. Zurück bleibt das Gefühl, nach langer Zeit wieder einmal ein sehr gutes Buch gelesen zu haben.
Ich habe schon überlegt, ob ich mich von der zeitgenössischen Literatur nicht gänzlich verabschieden werde. Die Lebenslesezeit ist viel zu kurz, um sich mit schlechter Lektüre abzumühen.
Das gleiche ging mir auch durch den Kopf.
Was ich sehr spannend fand an dem Buch: Ich hatte das Gefühl, dass das Tempo immer gleich geblieben ist, aber es wurde dennoch nie langweilig und ich hätte es nicht ganz weglegen können ohne zu wissen wie es ausgeht.
Katrin