Annemarie Schwarzenbach (* 23. Mai 1908 in Zürich; † 15. November 1942 in Sils im Engadin)
Hallo zusammen,
ich wurde durch eine Freundin auf die Schriftstellerin aufmerksam: Annemarie Schwarzenbach
Sie war eine Schweizer Schriftstellerin und Journalistin; hat einige Reiseberichte geschrieben und führte ein reges Reiseleben. Sie war befreundet u.a. mit Erika und Klaus Mann und mit Carson McCullers. Sie reiste u.a. nach Persien und war dort bei archäologischen Ausgrabungen tätig, dort erkrankte sie an Malaria und sie wurde in ein höher gelegenes Tal gebracht, damit sie sich auskurieren konnte. Später, während sie sich eine längere Zeit in einer Klinik wegen Drogenentzug aufhielt, schrieb sie über diese Zeit in Persien über dieses Tal in Reflexionen. Es entstand das Buch "Das glückliche Tal".
Dieses Buch las ich vor ein paar Tagen. Eine wunderbare lyrische Sprache, hat mich berührt. Die Autorin lotet Tiefen aus, die mich berührten. Alptraumhafte Bilder (vermutlich hervorgerufen durch die Einnahme von Drogen). Doch selbst, wenn sie sich z.B. von der Natur oder die Sonne bedroht fühlt und man als Leser es kaum nachempfinden kann, bleiben beeindruckende Bilder zurück. Und man empfindet Mitgefühl, wenn man von ihrer Einsamkeit liest. Hat mich ganz gefangen genommen, wenn ich auch nicht alles verstand.
Auch der Titel des Buches "Das glückliche Tal" führt den Leser in die Irre. Im Klappentext heißt es: "Das glückliche Tal" ist ein poetischer Klagegesang über die existentielle Einsamkeit und Fragmentierung des modernen Menschen, der sich selbst fremd geworden ist." Und das ist wirklich der Fall.
[kaufen='3857876972'][/kaufen]
Hier mal ein Textauszug:
"Die Augen brennen. Ich habe den ganzen Tag nichts anderes getan, als in das Licht zu schauen. Die silbergrauen Felsen blendeten. Die Sonne war ein weisser Feind. Ihre Strahlen sammelten sich zu unbarmherzigen Pfeilbündeln. Unter ihnen zerbrach das Flusswasser, wurde zertrümmert wie eine Glasscheibe. Legte man sich ins Gras, um sich vor dem Licht ringsum zu schützen, so war die Erde trocken, und aus der Dunkelheit, in die man das Gesicht presste, stiegen bunte Kugeln auf. Man lag eine Weile still und horchte. Da vernahm man weithin ein leises Rascheln von abertausend Füssen: die Heuschrecken. Gepeinigt warf man sich auf den Rücken: da begegnete man dem Himmel, man brauchte nicht einmal die Augen zu öffnen. Furchtbare Qual! Dieser Himmel ist nicht einmal feindlich, nur zu gross! Hoch und weiss in der Mittagsglut, ohne Wolken, ohne Vögel, ohne Wind. Eine goldene Kuppel, ein Bleidach...."
Der Lenos Verlag bringt 2008 eine neue Edition ihrer Bücher heraus. Die dann in der Aufmachung so aussieht, hier mal ein Beispiel:
"Alle Wege sind offen. Die Reise nach Afghanistan 1939/1940"
[kaufen='3857873949'][/kaufen]
In Zürich gibt es eine Ausstellung:
„Annemarie Schwarzenbach - eine Frau zu sehen“
19. März bis 1. Juni 2008
Museum Strauhof
Augustinergasse 9
8001 Zürich
Öffnungszeiten:
dienstags – freitags 12 – 18 Uhr;
samstags und sonntags 10 – 18 Uhr
Wer hat schon etwas von der Schriftstellerin gelesen?
Viele Grüße
Maria