März 2008 - F. Scott Fitzgerald: The Great Gatsby / Der große Gatsby

  • Enigma, das finde ich total spannend, was du schreibst.
    Ich habe das Buch nämlich wirklich mehr unter inhaltlichen Bezugspunkten gelesen (und werde es auch darunter zuende lesen).
    In der Übersetzung haut mich, wie auch Madeleine, die Sprache nicht sonderlich vom Hocker.
    Danke für den Hinweis, nächstes Mal werde ich auf jedenfall die englische Ausgabe in die Hand nehmen! :smile:



    Schade, dass keiner von uns den Film gesehen hat.

  • Hallo, liebe Mitleserinnen!


    Jetzt kommt Ihr ja in den Teil, wo sich inhaltlich ziemlich viel tut. So im Nachhinein betrachtet, habe ich da auf die Sprache nicht mehr so intensiv geachtet, weil wirklich viel los ist. Da tauchen dann andere Fragen auf.


    Ich bin schon sehr neugierig, wie Ihr das seht.

  • Indessen bin ich auch bei Kapitel 6 angelangt.
    Ich bin überrascht, wie schnell und formlos der Bruch (v.a. bzgl. Gatsbys Identität) vollzogen wurde und wie schnell es nun inhaltlich voran geht.



    @Madeleine
    Ja, mir ging es ganz genauso. Ich hatte die Sprache ja eh etwas vernachlässigt, nachdem mir Enigma durch die Übersetzungsvergleiche vor Augen geführt hatte, wie viel vom sprachlichen Glanz die dt. Übersetzung einbüßt. (Danke nochmal an dieser Stelle! ;) )
    Aber nun bin ich ganz gepackt vom Inhalt, da jagt ja wirklich ein Ereignis und eine Wendung die nächste..ich frage mich, warum Fitzgerald sich damit so viel Zeit gelassen hat und das nun so hochdosiert daher kommt?

    Einmal editiert, zuletzt von Dionne ()

  • Hallo Dionne!
    Ich habe gerade im "Leviathan-Thread" gelesen, dass Du an der LR aus zeitlichen Gründen nicht weiter teilnehmen kannst. Das ist sehr schade!
    Ich habe dort die Diskussion über das Buch mitverfolgt, und bin so neugierig geworden, dass ich es mir möglichst schnell besorgen werde, um noch mitlesen zu können.


    Die Arbeit ist wirklich eines der größten Hindernisse, um sich dem Lesevergnügen ungestört hingeben zu können. Ich versuche immer die 1 Stunde am Tag, die ich mit der Fahrt von der Arbeit verbringen muss, zum Lesen zu nützen. Das geht auch nicht immer gleich gut, wenn man zu müde oder zu unkonzentriert ist.
    Zu Hause gibt es dann meistens auch etwas zu tun, und so bleibt für die liebste Beschäftigung selten ausreichend Zeit.


    Ich hoffe, Du kannst den "Großen Gatsby" in Ruhe zu Ende lesen, und wir können uns auch noch darüber unterhalten.


    Liebe Grüße, Madeleine.

  • Aus dem vierten Kapitel:


    [hr] [hr]
    FSF:70 He was balancing himself on the dashboard of his car with that resourcefulness of movement that is so perculiarly American - that comes, I suppose, with the absence of lifting work in youth and, even more, with the formless grace of our nervous, sporadic games. This quality was continually breaking through his punctilious manner in the shape of restlessness. He was never quite still; there was always a tapping foot somewhere or the impatient opening and closing of a hand.
    ML:90f Er wiegte sich auf dem Schutzleder seines Wagens mit jenem unerschöpflichen Bewegungsreichtum, der für den Amerikaner so typisch ist. Ich glaube, das kommt daher, daß wir in der Jugend keine schwere Arbeit zu leisten haben, oder es hängt mit der formlosen Anmut unseres nervösen vielgepflegten Sports zusammen. Dieses Bedürfnis nach Bewegung fiel bei seinem sonst so überaus korrekten Wesen durch eine gewisse ständige Ruhelosigkeit auf. Er war nie ganz still; immer tappte er entweder mit einem Fuß herum oder er schloß und öffnete unablässig eine Hand.
    WS:68 Er balancierte auf dem Trittbrett seines Wagens, und das mit jenem Bewegungsüberschuß, der für uns Amerikaner so typisch ist - er rührt, wie ich vermute, von dem Mangel an körperlicher Arbeit in unserer Jugend her und, mehr noch, von der natürlichen Grazie unseres nervösen Spieltriebs, der uns von Zeit zu Zeit befällt. Diese Eigenschaft brach bei ihm immer wieder durch und gab seiner sonst so peinlich korrekten Haltung etwas Ruheloses. Er konnte sich keinen Augenblick ganz still verhalten; immer mußte er mit dem Fuß wippen oder durch ein Öffnen und Schließen der Hand seine Ungeduld verraten.
    [hr] [hr]
    FSF:85 The modesty of the demand shook me. He had waited five years and bought a mansion where he dispensed starlight to casual moths - so that he could 'come over' some afternoon to a stranger's garden.
    ML:112 Ich war starr über diese so bescheidene Bitte. Da hatte er also fünf Jahre gewartet und ein Haus gekauft, wo er zufälligen Bekannten Sternenlichter anzündete - und das alles nur, damit er eines Nachmittags in den Garten eines Freundes "hinüberkommen" könnte.
    WS:82f Ich fand die Bescheidenheit dieser Bitte geradezu erschütternd. Fünf Jahre hatte er gewartet und dieses Haus gekauft, wo er silbernen Sternenglanz über einen Mottenschwarm von Besuchern ausgoß - alles mit dem Ziel, eines Nachmittags in den Garten eines Unbekannten 'herüberkommen' zu dürfen.
  • Am Ende des siebten Kapitels stellt sich die Sache sprachlich inzwischen anders da. Bis zum fünften bestand jedes Kapitel im Wesentlichen aus einer Szene, eine zeitlich hinter der nächsten, die sprachlich sehr schön ausgemalt wird. Die Formulierungen sind sehr sorgfältig überlegt, jedenfalls nicht einfach so hingeschrieben; ich denke da nur an die Lautmalereien "there was a boom of a brass drum" oder "amid the welcome confusion of cups and cakes" und die schönen Bilder in den Beschreibungen der Partys und der mir noch nicht ganz nachvollziehbaren Verwirrung Gatsbys in Daisys wiedergefundener Gegenwart. Fitzgerald muss ziemlich viel Zeit und Energie in die sprachliche Vollendung gesteckt haben.


    Danach wird es inkohärenter, die einzelnen Szenen folgen nicht zeitlich hintereinander, es gibt sogar "vorgezogene Rückblenden" (über Gatsbys Zeit bei Dan Cody), der Erzähler kommt kaum hinterher, so schnell überschlagen sich die Ereignisse bis zu Myrtles Unfall, Gatsbys Darstellung des Unfallhergangs und Daisys Beteiligung daran.


    Im Roman geht es offenbar weniger um gesellschaftliche Dekadenz als um die Verwicklungen um Gatsbys Traum von Daisy, oder um den dahinter stehenden "amerikanischen Traum", womit der Roman bis heute wohl in Verbindung gebracht wird (s. http://www.iht.com/articles/2008/02/17/america/gatsby.php).

  • Schade, dass wir hier nicht so recht weiter gekommen sind.
    Inzwischen vergesse ich schon fast, was ich zum Inhalt schreiben wollte, und da ist während der Lektüre doch einiges zusammengekommen.


    Wenn man nicht beim Thema bleibt, löst sich eine Leserunde doch sehr schnell auf.


  • Schade, dass wir hier nicht so recht weiter gekommen sind.


    Das liegt an den verschiedenen Lesegeschwindigkeiten :-) Ich bin jetzt übrigens durch - mit dem englischen Original.



    Wenn man nicht beim Thema bleibt, löst sich eine Leserunde doch sehr schnell auf.


    Wenn nicht alle gleich schnell lesen (können), ist es vielleicht für eine Leserunde besser, wenn alle erstmal das Buch ganz durchlesen, bevor diskutiert wird? Keine Ahnung, es ist meine erste Leserunde hier ...


    Also nochmal kurz zum Sprachlichen ist mein Eindruck, dass die ersten fünf Kapitel sehr schön, bildhaft und sorgfältig formuliert sind, die wenigen Szenen ausführlich und anschaulich ausgemalt sind, und Beschreibungen und Beschriebenes sehr gut auf einander abgestimmt ist, rund, stimmig, passgenau. Danach gerät alles aus den Fugen, die Handlung sowieso, aber auch die Erzählung, mit Zeitsprüngen und kurzen Abschnitten. Wenn man will, kann man da von einem gewissen Verfall sprechen; aber Dekadenz - erst recht im übertragenen Sinn - ist mir zu negativ.


    In meine Taschenbuchausgabe hatte ich mir am 10. April 2002 einen Zeitungsausschnitt aus dem "International Herald Tribune" gelegt mit dem Titel "Jay Gatsby still speaks for today's America" eines gewissen Adam Cohen, ursprünglich aus einer KKolumne in der New York Times. Den habe ich leider nicht im Internet gefunden, werde ihn also in den nächsten Tagen im Materialordner abtippen - Copyright hin oder her. Hier nur erstmal soviel, dass es in Cohens Kolumne, wie auch in den früher verlinkten Artikeln, um den amerikanischen Traum geht, den Gatsby verkörpert. Interessant ist an diesen Artikel, dass sie zeigen, wie "Der Große Gatsby" immer noch in der amerikanischen Gesellschaft präsent ist. Verfall spielt da keine Rolle, wohl aber, dass Träume (mit Ausnahme des großen amerikanischen Traums :-) auch mal nicht in Erfüllung gehen können.

  • Hallo enigma!
    Ich habe das auch so empfunden. Ab der 2. Hälfte wird alles ganz anders. So als ob der Autor befürchtet hätte, zu viel Zeit vertrödelt zu haben, und nun zur Sache kommen will.
    Ist die Frage, ob er das so beabsichtigt hat, oder ob es während des Schreibens zu einer gewißen Eigendynamik kam.


    Für mich war der Einschnitt die Situation, als die Gruppe an dem heißen Sommertag in die Stadt zu fahren beschließt. Die Eifersucht zwischen den beiden Männern, die Hitze, die irgendwie die Spannung zu steigern scheint, das ist ja alles noch ganz schlüssig. Aber dann ist mir nicht so recht klar geworden, wieso Tom seine Frau mit dem Rivalen im selben Auto alleine zurückfahren läßt. Wollte er damit beweisen, dass er sich ihrer völlig sicher ist und Gatsby keine Chance bei ihr hat?


    Durch diese Situation wird die Katastrophe dann ja erst heraufbeschworen, obwohl mir das ganze doch recht unglaubwürdig erscheint.
    Die Geliebte wird von der Ehefrau ihres Liebhabers überfahren, weil sie just in dem Moment aus der Wohnung flüchten und auf die Straße laufen kann. Das könnte man so auch in jedem Krimi lesen. Sicher spannend. Aber von diesem Buch hätte ich mir das in der Form nicht erwartet.


    Dann hätte ich auch noch ganz gerne gewußt, wie Gatsby zu seinem Vermögen gekommen ist. Es werden zwar allerhand dunkle Geschäfte angedeutet, aber damit muss man sich dann zufrieden geben, mehr erfahren wir nicht.


    Und zum Schluss waren mir dann der Toten doch zu viele. Das ist alles so wie in jedem beliebigen Krimi und nicht wie ich mir es erwartet hätte.
    Ich dachte am Anfang, dass es um Gatsby ein großes Geheimnis gibt, das sich im Laufe der Handlung auf ganz raffinierte Art und Weise klären wird.


    Jedenfalls für seinen Ruhm ein höchst mittelmäßiges Werk. Oder wäre Fitzgerald zu größerem berufen gewesen, wenn er nicht der Trunksucht verfallen wäre?


    Auf den Artikel, den Du uns versprochen hast, bin ich schon sehr neugierig.


    Liebe Grüße, Madeleine.

  • Ja, es gibt viele Aspekte, die nur kurz angedeutet, dann aber gar nicht weiter ausgeführt werden, und offenbar (dem Autor?) auch gar nicht so wichtig waren: Welche Geschäfte sind das, die Gatsby Nick als Nebenverdienst angeboten hat. Was ist mit der Diskussion über die angeblichen Gefahren der weißen Rasse durch die anderen Hautfarben?




    Auf den Artikel, den Du uns versprochen hast, bin ich schon sehr neugierig.


    Keine zu hohen Erwartungen, bitte !-)


    Hier aber noch ein weiterer Hinweis auf einen "Gatsby-like American dreamer" in einem neuen Roman, aus einer Buchbesprechung beim heutigen Frühstück - als Vorgeschmack: http://www.iht.com/articles/2008/05/15/arts/idlede17.php

  • aus "The International Herald Tribune", 10. April 2002, S. 7


    MEANWHILE • By Adam Cohen
    [size=16pt]Jay Gatsby still speaks
    for today's America
    [/size]




    The image of Jay Gastby as a mysterious Prohibition-era
    bootlegger is so fixed in our minds that it's startling, re-
    reading "The Great Gatsby" today, to realize how he was
    actually making his money in the end.
    When the narrator, Nick Carraway, picks up the phone in the final
    pages of the novel, he accidentally hears a message intended for
    Gatsby. "Young Parke's in trouble," the caller says urgently. "They
    picked him up when he handed the bonds over the counter." Not il-
    legal liquor, it turns out, but shady corporate debt, If Gatsby were
    around today, he would probably be in the upper echelons of Enron.
    Gatsby's powerful ability to speak to our times is driven home by
    the latest issue of Book magazine, in which a panel of literary ex-
    perts, asked to name the top 100 fictional characters since 1900, de-
    cisively chose F. Scott Fitzgerald's jazz-era rogue as No. 1. There are
    purer characters on the list, like Atticus Finch (No. 7), the crusading
    small-town lawyer at the heart of "To Kill a Mockingbird," and more
    accessible ones, like Holden Caulfield (No. 2), the teenage Every-
    man of "The Catcher in the Rye." But it is the elusive Gatsby, the cyn-
    ical idealist, who embodies America in all of its messy glory.
    He was a fervent believer in the gospel of self-improvement -
    rise at 6 am., "dumbbell exercise and wall-scaling," work, and
    "study needed inventions." On the same page, the young Gatsby
    had scrawled his "General Resolves," which included, "Save $5.00
    [crossed out] $3.00 per week," and, "No more smoking or chew-
    ing."
    In the great American tradition of self-invention, Gatsby decided
    at an early age precisely who he wanted to be. He dropped his fa-
    ther's clunky, foreign-sounding name, Gatz, in favor of Gatsby, and
    James for the swankier Jay. A poor runaway from the Midwest,
    Gatsby has worked his way up to a sprawling Long Island mansion,
    where he gives boozy, jazz-filled parties for New York high society.
    He dresses lavishly, claims to have been born to money and refers
    to everyone with the upper-crust affectation "old sport."
    Beneath the carefree exterior, however, Gatsby understands just
    how sad and dark a place the world can be. Fitzgerald, who was
    writing in the bleak post-World War I literary environment, sug-
    gests that Gatsby served in the carnage-filled battlefields of
    France. When Gatsby returned from the war, he made his fortune
    the old-fashioned way: He stole it. Gatsby's partner in crime, quite
    literally, was the sinister Meyer Wolfsheim, the man who fixed the
    1919 World Series and wore cufflinks made of human molars.
    In today's increasingly disturbing world, home to Al Qaeda cells
    and suicide bombers, offshore sham partnerships and document-
    shredding auditors, the grim backdrop against which Gatsby's life
    plays out feels depressingly right. It's no wonder that the last "Great
    Gatsby" revival was in 1974, tied to the release of the film starring
    Robert Redford, in a nation shaken by revelations of Watergate.
    What saves Gatsby, and what makes him a masterful literary
    achievement rather than a two-bit criminal, is the driving force be-
    hind his well-orchestrated rise: that years earlier, he was a poor
    boy, jilted by the most popular young girl in Louisville in favor of a
    wealthier suitor, and he has spent a lifetime working to get her
    back. The callow Daisy, whose voice is "full of money," may not be
    a worthy goal. But Gatsby's longing for her, and his willingness to
    sell his soul to pursue her, are the purest things in this sordid tale.
    The most important image in "The Great Gatsby" is the color
    green. It is the color of money, certainly, and the color that says
    "go," that most American of injunctions. At the edge of Daisy's
    dock, famously, there is a flashing green light, which Gatsby can
    see from his mansion. The light embodies his ideal of Daisy.
    The novelist Sue Miller, one of the judges in the Book magazine
    contest, explained that Gatsby was "an American dreamer of a cer-
    tain crass kind." Gatsby undeniably has his crass qualities. But the
    emphasis should be on the American dreamer. Jay Gatsby's world-
    weary idealist, who knows how messed up life can be but still sol-
    diers on in pursuit of his ideals, is the great American type.
    Americans today are still mainly Gatsby, flawed in a flawed
    world, but unable to resist the pull of the green light.


    [size=9pt]The New York Times[/size]

  • Ich bin mittlerweile auch durch mit dem Buch.


    Da es auch für mich meine erste Leserunde ist, kann ich nicht sagen, wie sowas "normalerweise" ablaufen soll.
    Ich weiß nicht, ob ich es besser fände, wenn alle vorher das Buch durchgelesen haben sollten.
    Ich finde es zumindest immer schön, wenn man merkt, wie sich die Empfindungen während des Buches verändern. Wenn man Momentaufnahmen hat, die man später nochmal hervor holen und diskutieren kann.
    Dass du mittlerweile schon wieder viel vergessen hast, tut mir sehr leid, Madeleine!
    Ich kann leider momentan nicht schneller lesen, weil mir dann viel entgehen würde und ich zu wenig Zeit habe. Dem Gatsby wird man ja nicht gerecht, wenn man ihn "mal kurz zwischen Bus und Arbeit" liest. ;)
    Vllt. kommt deine Erinnerung jetzt wieder mit der Diskussion hoch?



    Ich habe auch das Gefühl, dass später im Buch der "american dream" immer mehr in den Vordergrund gerückt wird und dessen Scheitern illustriert wird. Allerdings denke ich schon, dass Dekadenz noch immer ein wichtiges Thema ist, das sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht. Diese wird mit den Visionen und dem Glanz Gatsbys kontrastiert bzw. untermalt seinen "Fall". Aber da gehen die Meinungen wohl auseinander. ;)
    Das Ende kam für mich sehr plötzlich und war enttäuschend. Ich hatte auch das Gefühl wie Madeleine, dass nun plötzlich der Plot voran getrieben werden soll und daher vieles überhastet wird. Dass er Daisy im wahrsten Sinne des Wortes "fahren" lässt, habe ich auch nicht verstanden. Vielleicht kann enigma uns da weiter helfen?
    Schade, dass das Buch, das so vielversprechend angefangen hat, nicht das halten konnte, was es versprach. Ich habe nicht verstanden, was Fitzgerald mit den Toten, die sich schließlich häufen, bezwecken wollte. Sollten sie die Dramatik der Situation steigern, so hätte man sicherlich auch noch andere Mittel finden können.. :confused:
    Auch bin ich etwas enttäuscht, dass das Augenmerk schließlich nicht mehr auf den inneren Beweggründen und Vorgängen in Gatsby liegt, sondern auf der in meinen Augen gnadenlos vorangetriebenen Handlung. Wieso dieser plötzliche Schwenk?



    Enigma, vielen Dank für den Zeitungsartikel. Ich werde ihn gleich lesen. ;)

  • Schade, dass diese Leserunde schon vorbei ist. Ich kenne das Buch auch und es wäre ein guter Anlaß gewesen es noch mal zu lesen. Na ja, bei der nächsten Leserunde hätte ich auf jeden Fall Lust dabei zu sein. :smile:

  • Hallo, Ihr Lieben!
    Das unterschiedliche Lesetempo soll kein Problem sein.
    Ich muss mir in Zukunft sowieso während des Lesens Notizen machen, sonst vergesse ich zuviel oder mir entfallen Fragen, die ich stellen wollte. Ich bin ja auch noch ein Leserundenneuling, aber ich glaube, wir sollten schon noch während der aktuellen Lektüre diskutieren und nicht erst das Buch ganz lesen. Macht gar nichts, wenn es nicht so schnell geht. Ich bin auch keine Schnellleserin, ich hatte beim Gatsby-Einstieg bloß Urlaub.


    Wir haben, glaube ich, alle dasselbe Gefühl. Ab der Halbzeit meint man, ein anderer Schriftsteller hätte das Werk vollendet.
    Vielleicht ist in diesem rasanten Handlungsverlauf der Erfolg des Buches zu suchen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Roman verfilmt worden wäre, wenn es beim eher beschaulichen 1. Teil geblieben wäre.
    Aber Ihr habt schon recht, die Sprache ist dort viel subtiler (ich habe mir den Anfang noch mal durchgelesen).
    Ich glaube, ich werde das Buch heuer im Sommer nochmals lesen und auf diese Feinheiten genau achten, ohne an den großen Leinwanderfolg zu denken. Das irritiert mich eher.


    Das mit dem gescheiterten amerikanischen Traum verstehe ich auch nicht ganz. Eigentlich konnte ihn Jay Gatsby ja verwirklichen. Er wurde reich, durch welche Geschäfte auch immer. Und ich assoziiere den "american dream" immer nur mit Reichtum. Das private Glück gehört da in meiner Vorstellung nicht dazu. Wenn es eintrifft, umso besser, aber im Vordergrund steht doch immer nur Geld, Geld und nochmals Geld, dachte ich zumindest. Oder verstehe ich da was falsch?


    Liebe Grüße, Madeleine.

  • Nein, nein, Telemachos, ist noch gar nichts vorbei.


    Wir können gerne noch weiterdiskutieren, und wenn Du das Buch nochmals lesen willst, nur zu.
    Vielleicht kommen wir noch zu neuen An- und Einsichten, wenn Du hier mitmischst.


    Liebe Grüße, Madeleine.

  • Hallo zusammen,


    Telemachos: "Schade, dass diese Leserunde schon vorbei ist."


    noch nicht, ich bin jetzt beim zweiten Durchgang. Erst die englische Fassung, jetzt die deutsche von Stürenberg (SZ-Bibliothek), da bin ich bei der Hälfte. Ich sammle noch ein paar Sätze und ihre Übersetzungen für den Materialordner. Ich werde mir danach noch den Film von 1974 anschauen, der neulich auf BR3 lief, den ich aufgenommen habe - noch im Mai hoffe ich. Der Film umfasst ca. 950 MB auf der Festplatte (.mpg-Format), dürfte für einen E-Mail-Versand etwas groß sein :-(



    @Madeleine: "Jedenfalls für seinen Ruhm ein höchst mittelmäßiges Werk."


    und


    @Dionne: "Schade, dass das Buch, das so vielversprechend angefangen hat, nicht das halten konnte, was es versprach."


    Ich muss gestehen, dass ich keine hohen Erwartungen hatte, da ich nicht viel mehr wusste als dass es den Roman gibt und dass er berühmt sei, hatte auch nie den Film gesehen. Das Buch selber hat auch nichts versprochen, nur seine Leser und Rezensenten und die Nachwelt - auch die Verfilmungen dürften einiges dazu beigetragen haben.


    Einen Kommentar "Very good film version of the original novel" vom 5. Juli 2005 auf http://www.imdb.com/title/tt0041428/usercomments über die Verfilmung von 1949 fand ich äußerst aufschlussreich:


    Zitat von lionel-21

    This version of Scott Fitzgerald's short novel is remarkably faithful to the original and infinitely more successful as a film than the big budget version which appeared two decades later, starring Robert Redford. [...] The character of Gatsby in the novel is not fully fleshed out, nor did the author intend him to be more than an illusive figure fired by an obsession. Ladd [Titelrolle 1949], who was not an actor of any great talent, seems to be particularly suited to the part. Redford [Titelrolle 1974], a much greater actor, added a dimension, the aura of the 'glamorous' leading male star, which the reader does not associate with the Gatsby of the novel and as a consequence, is not convincing. The 1949 version, in monochrome, captures much of the atmosphere of the 'jazz age' which strangely does not come over in the lavish period detail of the later version.


    Wenn ich also nur den Roman lese wie er ist, ohne das später Hineingelesene, dann finde ich den Plot zwar etwas fahrig und die Personen teilweise widersprüchlich - z.B. Tom, der am Anfang als brutaler Kerl auftritt und Nasenbeine bricht, aber in der Offenbarungsszene kurz vor dem Autounfall ist er friedlich und unaufgeregt. Aber die Sprache ist unvergleichlich. Viel gelesen habe ich offenbar noch nicht, verglichen mit Anderen hier im Forum, aber so ästhetisch dichte Bilder und eine so hohe "ästhetische Dichte" (definiert etwa als "Anzahl schöner Stellen pro Buchseite") wie hier sind mir noch nicht untergekommen (und in Erinnerung geblieben) - und dann noch dieser z.T. leicht ironische Erzählstil und die vielen originellen Redensarten ... wirklich beeindruckend.


    Das kann bestimmt nicht die Ursache für den Ruhm des Romans sein. Worin aber liegt die Bedeutung des Romans bzw. was sind die Gründe für seinen Ruhm?




    Das mit dem gescheiterten amerikanischen Traum verstehe ich auch nicht ganz. Eigentlich konnte ihn Jay Gatsby ja verwirklichen. Er wurde reich, durch welche Geschäfte auch immer. Und ich assoziiere den "american dream" immer nur mit Reichtum. Das private Glück gehört da in meiner Vorstellung nicht dazu.


    Steht nicht so etwas wie "pursuit of happiness" in der amerikanischen Verfassung oder in der Präambel oder sonstwo, edem Amerikaner bekannt? Da steht nicht "money" sondern "happiness". Und Gatsby träumte von Daisy, nicht vom Reichtum. Der war nur ein Mittel, sich ihr zu nähern.


  • Nein, nein, Telemachos, ist noch gar nichts vorbei.


    Wir können gerne noch weiterdiskutieren, und wenn Du das Buch nochmals lesen willst, nur zu.
    Vielleicht kommen wir noch zu neuen An- und Einsichten, wenn Du hier mitmischst.


    Liebe Grüße, Madeleine.


    Super, dann werde ich heute nachmittag gleich mit dem Lesen anfangen und heute Abend evtl. schon ein paar Eindrücke schreiben. :zwinker:

  • So, ich habe mich jetzt auch nochmal mit dem Buch vertraut gemacht.


    Ein Punkt, der hier noch nicht diskutiert wurde, den ich aber sehr interessant finde, ist, inwiefern Gatsby für euch sympathisch ist. Er ist total verbohrt in seine Liebe zu Daisy und verhält sich anderen gegenüber ziemlich gleichgültig. Alles ist auf Daisy ausgerichtet, die er nie vergessen konnte. Diesen Fanatismus finde ich eher abstoßend. Wie ein kleines Kind, das nicht verzichten kann. Auf der anderen Seite ist er aber die tragische Figur des Romans, denn Daisy ist seine Liebe überhaupt nicht wert. Sie hat gegen ihr besseres Gefühl Tom geheiratet, von dessen Reichtum angezogen. Im Moment der Entscheidung kann sie ihren früheren Fehler nicht wiedergutmachen und sich von Tom lösen. Sie ist oberflächlich und nur dem Geld und Luxus hinterher. Sie lässt es sogar zu, dass Gatsy die Schuld an dem Unfall auf sich nimmt. Gatsbys Schicksal bekommt dadurch in meinen Augen noch mehr Tragik, was ihn für mich trotz all seiner negativen Eigenschaften eher sympathisch macht.


    Ein interessantes Zitat vom Autor, aus einem Brief an einen Freund, ist erhellend in Bezug auf die Gesellschaftskritik: "I was never able to forgive the rich for being rich".

  • Da hast Du einen interessanten Aspekt angesprochen, Telemachos. Ich habe ehrlich gestanden, gar nicht darüber nachgedacht, ob ich Jay Gatsby sympathisch finde, aber wenn ich es jetzt nachhole, dann würde ich doch ja sagen. Mich hat seine Einsamkeit inmitten seines Reichtums, unter all den Menschen, von denen er viele gar nicht kannte, sehr berührt. Ich habe ihn mir vorgestellt, wie er da doch recht verloren wirkt, und das hat mein Mitgefühl schon geweckt.
    Was ich dem Autor aber nicht abnehme, ist diese große, allesverzehrende Liebe Gatsbys nach Daisy. Welcher reiche Mann würde denn einer Frau hinterherlaufen, die ihn durch ihr Verhalten doch sehr gekränkt und dann einen anderen geheiratet hat? Sicher hätte er jede andere haben können. Oder hat gerade diese Aussichtslosigkeit seinen Ehrgeiz angestachelt?
    Daisy gefällt mir hingegen überhaupt nicht. Sie ist in all ihrem Reichtum einfach nur gelangweilt bis zum Überdruss und weiß mit sich und ihrer Zeit absolut nichts anzufangen, braucht dauernd das leere Geschwätz einer Freundin, um die Zeit totzuschlagen und wirkt auf mich eher wie ein Dekorationsgegenstand.
    Wie Du ja geschrieben hast, Telemachos, konnte Fitzgerald es den Reichen nie verzeihen, dass sie reich waren. Vielleicht wollte er mit der Figur dieser Daisy die Dekadenz des Reichtums darstellen.

  • Aus dem fünften Kapitel:


    [hr] [hr]
    FSF:92 Under the dripping bare lilac-trees a large open car was coming up the drive. It stopped. Daisy's face, tipped sideways beneath a three-cornered lavender hat, looked out at me with a bright ecstatic smile.
    'Is this absolutely where you live, my dearest one?'
    The exhilarating ripple of her voice was a wild tonic in the rain. I had to follow the sound of it for a moment, up and down, with my ear alone, before any words came through. A damp streak of hair lay like a dash of blue paint across her cheek, and her hand was wet with glistening drops as I took it to help her from the car.
    ML:119f Zwischen triefenden Fliederbäumen erschien nun eine große, offene Limousine auf der Landstraße. Sie blieb stehen. Und Daisys Gesicht schaute, umrahmt von einem dreieckigen, lavendelblauen Hut mit strahlend verzücktem Lächeln zu mir heraus.
    "Wohnst du hier auch wirklich, mein Lieber?"
    Ihre fröhlich plätschernde Stimme gab dem Regen einen neuen Grundakkord. Mein Ohr mußte erst einen Augenblick lang diesen auf und absteigenden Tonreihen folgen, ehe ich selber ein Wort hervorbrachte. Eine nasse Haarsträhne lag wie ein Streifen blauer Schminke über ihrer Wange und ihre Hand, nach der ich jetzt griff, um ihr aus dem Wagen zu helfen, war ganz naß von flimmernden Tropfen.
    WS:89 Unter den tröpfelnden Fliedersträuchern kam ein großer offener Wagen den Weg herauf. Er hielt. Daisys Gesicht, etwas seitwärts geneigt unter einem lavendelfarbenen dreieckigen Hut, strahlte mich verzückt lächelnd an.
    "Also ausgerechnet hier wohnst du, mein Bester?"
    Ihre Stimme tropfte wie ein beglückendes Labsal durch die regenfeuchte Luft. Mein Ohr lauschte gebannt dem Auf und Ab ihres Klangs, ehe ich die Worte aufnahm. Eine feuchte Haarsträhne lag wie ein dunkler Strich auf ihrer Wange, und auf ihrer Hand, die ich faßte, um ihr aus dem Wagen zu helfen, glitzerten Regentropfen.
    [hr] [hr]
    FSF:93 Gatsby, his hands still in his pockets, was reclining against the mantelpiece in a strained counterfeit of perfect ease, even of boredom. His head leaned back so far that it rested against the face of a defunct mantelpiece clock, and from this position his distraught eyes stared down at Daisy, who was sitting, frightened but graceful, on the edge of a stiff chair.
    'We've met before,' muttered Gatsby. His eyes glanced momentarily at me, and his lips parted with an abortive attempt at a laugh. Luckily the clock took this moment to tilt dangerously at the pressure of his head, whereupon he turned and caught it with trmbling fingers, and set it back in place. Then he sat down, rigidly, his elbow on the arm of the sofa and his chin in his hand.
    'I'm sorry about the clock,' he said.
    My own face had now assumed a deep tropical burn. I couldn't muster up a single commonplace out of the thousand in my head.
    'It's an old clock,' I told them idiotically.
    I think we all believed for a moment that it had smashed in pieces on the floor.
    ML:121f Gatsby stand, immer noch mit den Händen in den Taschen, an den Kaminsims gelehnt und versuchte krampfhaft einen vollkommen gleichgültigen, ja sogar etwas gelangweilten Eindruck zu machen. Den Kopf hielt er so weit zurückgelehnt, bis er auf einer alten kaputten Kaminuhr lag, und in dieser Stellung betrachtete er Daisy, die erschrocken, aber unendlich liebenswürdig auf der Kante eines Stuhles saß, mit irren Blicken.
    "Wir kennen uns nämlich schon", murmelte Gatsby. Seine Augen blickten einen Moment lang auf mich und seine Lippen öffneten sich in einem erstickten Versuch zu lachen. Glücklicherweise aber begann die Uhr, wie er so den Kopf gegen sie drückte, furchtbar zu schlagen, worauf er sich umdrehte, sie mit zitternden Fingern anpackte und auf ihren Platz zurückstellte. Dann setzte er sich, mit dem Ellbogen auf einer Sofalehne und dem Kinn in der Hand, ganz steif hin.
    "Es tut mir sehr leid, wegen der Uhr", sagte er.
    Mein Gesicht war jetzt in eine geradezu tropische Glut getaucht. Von den tausend Gemeinplätzen, die mir durch den Kopf schwirrten, konnte ich auch nicht einen einzigen hervorbringen.
    "Es ist eine alte Uhr", sagte ich ganz vertrottelt.
    Wir glaubten wohl wirklich alle einen Augenblick lang, daß sie zertrümmert auf dem Fußboden lag.
    WS:90f Gatsby, immer noch die Hände in den Taschen, stand gegen den Kamin gelehnt und bemühte sich krampfhaft um eine zwanglose, ja gelangweilte Haltung. Er hatte den Kopf weit zurückgelegt und stützte sich damit gegen das Zifferblatt einer alten Pendule auf dem Kaminsims. So starrte er mit abwesendem Blick auf Daisy herab, die steif und verschüchtert, aber grazil auf der Kante eines Stuhls saß.
    "Wir kennen uns schon von früher", murmelte Gatsby.
    Er sah flüchtig zu mir hin, und seine Lippen öffneten sich zu dem mißglückten Versuch eines Lächelns. Glücklicherweise geriet in diesem Augenblick die Uhr unter dem Druck seines Kopfes gefährlich ins Wanken; er drehte sich rasch um, fing sie mit zitternden Händen auf und stellte sie an ihren Platz zurück. Dann setzte er sich steif auf das Sofa, den Ellbogen auf die Lehne und das Kinn in die Hand gestützt.
    "Verzeihen Sie bitte - das mit der Uhr", sagte er.
    Mein Gesicht hatte inzwischen eine tiefdunkle Röte angenommen. Ich bemühte mich vergebens, unter den Tausend Redensarten, die mir durch den Kopf gingen, etwas Passendes zu finden.
    "Es ist eine alte Uhr", bemerkte ich geistreich.
    Wir benahmen uns einen Augenblick gerade so, als läge die Uhr zerschmettert am Boden.
    [hr] [hr]
    FSF:94 Amid the welcome confusion of cups and cakes a certain physical decency established itself. Gatsby got himself into a shadow and, while Daisy and I talked, looked conscientiously from one to the other of us with tense, unhappy eyes. However, as calmness wasn't an end in itself, I made an excuse at the first possible moment, and got to my feet.
    ML:123 Unter dem willkommenen Wirrwarr von Tassen und Kuchen stellte sich endlich ein gewisses physisches Gleichgewicht ein. Gatsby verwandelte sich in einen Schatten, der, während Daisy und ich miteinander sprachen, mit gespannten und unglücklichen Augen gewissenhaft von einem zum anderen blickte. Da aber schließlich diese Ruhe doch auch zu nichts weiter führen konnte, stand ich, so wie es nur möglich war, mit einer Entschuldigung auf.
    WS:91 In dem willkommenen Durcheinander mit den Teetassen und den Kuchenstücken ließ unser physisches Unbehagen etwas nach, und die Situation wurde einigermaßen normal. Gatsby zog sich, während Daisy und ich uns unterhielten, in eine dunkle Ecke zurück und blickte gequält von einen zum anderen. Da das nicht immer so weitergehen konnte, ergriff ich die erste schickliche Gelegenheit, entschuldigte mich und stand auf.
    [hr] [hr]
    FSF:97 'Oh, I've been in several things,' he corrected himself. 'I was in the drug business and then I was in the oil business. But I'm not in either one now.'
    ML:127 "Oh, ich beschäftige mich mit Verschiedenem", verbesserte er sich dann. "Erst mit Drogen, dann mit Öl. Aber jetzt habe ich mit alledem nichts mehr zu tun."
    WS:94 "Oh, ich habe mich in verschiedenen Branchen betätigt", verbesserte er sich. "Ich war im Drogenhandel und dann in der Ölbranche. Aber heute habe ich damit nichts mehr zu tun."