Alexandre Dumas: Kapitän Pamphile

  • Hallo zusammen,


    der 1840 erschienene satirische Roman "Kapitän Pamphile" von Alexandre Dumas (père) ist dieses Jahr bei Manesse in einer Neuübersetzung erschienen. Davon gibt es in der Manesse-Hörbuchreihe auch eine Lesung von Peter Matic (7 CDs), die ich jetzt mit großer Begeisterung gehört habe. Zum Roman findet man auf der Verlagswebsite zur Zeit unter dem folgenden Link recht ausführliche Informationen: http://www.randomhouse.de/dyna…h_manesse/index.jsp?men=0


    Außerdem kann man bei buecher.de eine <a href="http://www.buecher.de/shop/D-E/Dumas-Alexandre-d-Aelt-/Kapitaen-Pamphile-7-Audio-CDs/products_products/detail/prod_id/20944223/vnode/32435/lfa/richcontent-0/selection/1382959/#richcontent_1382959">Rezension</a> aus der Süddeutschen Zeitung nachlesen. Ein Zitat daraus:


    Zitat


    Mit wünschenswerter Klarheit zeichnet Dumas den Europäer des 19. Jahrhunderts in »Kapitän Pamphile« als einen Menschen mit unstillbarem Appetit, der die Welt nur als einen riesigen Feinkostladen sieht. Wer sich nicht selbst bedient, ist dumm. Es ist die schwarze Grundierung der bunten Abenteuer-, See-, Tier- und Bohemegeschichten, welche die Farben dieses immer unterhaltsamen Romans auf besondere Weise schillern lässt.


    Mit Dumas bringe ich eigentlich nur die drei Musketiere und den Grafen von Monte Christo in Verbindung, ich bin erstaunt, daß er auch diesen wirklich guten satirisch-zynischen Roman geschrieben hat, der außerdem den unschätzbaren Vorteil hat, nicht zu lang zu sein. :-) Der Roman wurde vor der jetzt erschienenen Neuausgabe anscheinend letztmals im 19. Jh. ins Deutsche übersetzt, auch in meinen Literaturlexika (Kindler usw.) habe ich ihn nicht gefunden. Ich bin jedenfalls sehr froh, dieses kleine Meisterstück für mich entdeckt zu haben.


    Schöne Grüße,
    Wolf

  • Hallo Wolf,


    das Hörbuch hör ich gerade. Am Anfang fand ich die Geschichte ungewohnt. Es ist doch anders als ich es von Dumas erwarten würde. Bei Random House heißt es ...


    "Allzu feinfühlig sollte man im Hinblick auf Dumas literarischen Umgang mit den vorgeführten Tieren nicht sein. Letztlich wird das Ableben jeder der tierischen Figuren geschildert, mal mehr, mal weniger drastisch. Dumas erzählt davon im Ton ungerührter Selbstverständlichkeit"


    mmh - na mal sehen. Gazelle habe ich bereits ins Herz geschlossen. Ich befürchte sie landet doch noch im Topf. So ein gefrässiges kleines Biest.


    Nun begebe ich mich wieder zu den tolldreisten Abenteuer des Kapitän Pamphile.
    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Maria,


    ja, die Tiere sterben in diesem Roman meist einen mehr oder minder gewaltsamen Tod, entweder durch Menschenhand oder durch ein anderes Tier, manchmal auch durch eigene Schuld -- ist vielleicht etwas stressig für tierliebe Leserinnen und Leser. ;-) Aber die Tiere spiegeln in diesem Roman die Menschenwelt wider, es wird in einem scheinbar harmlosen Erzählton eine Welt voller skrupelloser Egoisten geschildert, denen jedes echte Mitgefühl fehlt. Die Räubereien und Betrügereien des Kapitän Pamphile werden so geschildert, als seien sie das Normalste von der Welt, und er zeigt auch immer beste Umgangsformen, ob er nun als Pirat oder als Menschenhändler auftritt.


    Schöne Grüße,
    Wolf