Fliegende Goethe-Blätter

  • Da mir derzeit wieder einmal allerhand über Goethe zufliegt, habe ich
    mich endlich aufgerafft, ein altes Projekt umzusetzen:


    Fliegende Goethe-Blätter


    Die Fliegenden Goethe-Blätter erscheinen in unregel- mäßigen
    Abständen. Sie enthalten höchst subjektive Überlegungen, Kritiken,
    Betrachtungen und Anmerkungen Ihres Verfassers.


    Die Fliegenden Goethe-Blätter wollen nicht neutral, nicht
    ausgewogen, nicht politisch oder anderweitig korrekt sein, sie
    wollen nicht recht haben oder recht behalten. Sie wollen nicht
    darstellen, was man »auch sagen« könnte. Sie gehen von der
    Grunderfahrung aus, dass zu Goethe nicht nur alles bereits gesagt
    worden ist, sondern dass auch alles noch einmal gesagt werden wird
    – und dass es keine Dummheit gibt, die nicht irgendwann einen
    Dummen findet, der sie verteidigt.


    Die Fliegenden Goethe-Blätter sind weder einer bestimmten Richtung
    der Goethe-Forschung, noch einer bestimmten Methode oder Theorie
    der Germanistik oder der Germanistik schlechthin verpflichtet.
    Auch anderen Theorien gegenüber verhalten sie sich nach
    Möglichkeit synkretistisch.


    Goethe ist den Fliegenden Goethe-Blättern kein Objekt der
    Verehrung, weder Dichterfürst noch Übermensch, weder Zentrum
    deutscher Geistigkeit noch hölzerne Literaturscheuche. Goethe ist
    der Glücks- und Pechfall der deutschen Literatur, eitler
    Selbstbespiegler, der vor einem Fensterkreuz ohne Glas sich wendet
    und dennoch wohlgefällig sein eigen Abbild zur Kenntnis nimmt.


    Alles weitere wird sich weisen müssen …


    Zum Anfang habe ich die für Bonaventura mit der Zeit zu Goethe
    entstandenen Sachen dorthin kopiert. Neu ist eine Glosse zu
    Tom Appletons Unfug über »Die Wahrverwandtschaften«.

  • Hallo!


    Apropos Goethe & Weimar.


    Folgendes Buch scheint nicht uninteressant zu sein:


    http://www.perlentaucher.de/buch/27856.html


    Heinrich Luden, Johanna Schopenhauer
    Die Schlacht von Jena und die Plünderung Weimars im Oktober 1806
    C. Winter Universitätsverlag, Heidelberg 2007
    ISBN 3825352684,
    Gebunden, 112 Seiten, 10,00 EUR


    Klappentext:


    Die Schrift des Jenenser Historikers Heinrich Luden über seine Erlebnisse in den Tagen der Schlacht von Jena und Johanna Schopenhauers Brief an ihren Sohn Arthur, geschrieben während der Plünderung Weimars durch französische Truppen unmittelbar nach der Schlacht, erzählen die Ereignisse nicht aus der Sicht der Politiker und Militärs, sondern aus der Sicht der am Kriegsgeschehen leidenden Zivilbevölkerung. Das Ehepaar Luden geriet auf dem Wege von Celle nach Jena mit einer Mietkutsche zwischen die feindlichen Linien, und Johanna Schopenhauer, die gerade kurz zuvor in Weimar eine Wohnung bezogen hatte, erlebte nicht nur den Anblick von Toten und Verwundeten der geschlagenen preußischen Armee, sondern auch den Siegesrausch der "du pain, du vin, vite" fordernden französischen Soldateska. Die beiden Texte sind bemerkenswert, weil sie zeigen, dass der Krieg damals noch auf der strikten Trennung von "Kombattanten" und "Nichtkombattanten" beruhte, dass er also kein "Volkskrieg" im heutigen Sinne war und dass es daher auch die Vorstellung vom französischen "Erbfeind" noch nicht gab, dass die Bevölkerung zwar Opfer vielfältiger Bedrängnisse werden konnte, dass man aber zugleich mit französischen Offizieren im Wirtshaus sitzen konnte und dass die französischen Soldaten "Bon jour" riefen, als Ludens Mietkutsche vorbeifuhr.


    CK


  • Ja, mir war die gestrige Rezension in der SZ schon aufgefallen. Ist bereits bestellt.


    Dennoch natürlich Dank für den Hinweis!

  • Zitat

    Folgendes Buch scheint nicht uninteressant zu sein:Heinrich Luden, Johanna Schopenhauer
    Die Schlacht von Jena und die Plünderung Weimars im Oktober 1806
    C. Winter Universitätsverlag, Heidelberg 2007


    Danke für den gut gebräulichen Hinweis. Habs och bestellt.


    Liebe Grüße, Lena (dankbar) :P