Marlen Haushofer

  • Hallo Venus !


    Ich habe "Die Wand" als Hörbuch gehört. Besonders faszinierte mich die herbe Sprache, die die Melancholie widerspiegelt. Auch, dass es nicht um die zunächst naheliegende Frage geht, wie die Wand hingekommen ist und ob sie überwunden werden kann, weist auf die dichte innere Beschreibung hin.


    Kürzlich las ich "Die Mansarde", ebenfalls sehr empfehlenswert. Das Thema ist wieder die innere Einsamkeit, aber auch, wie brüchig die Normalität ist.


    Was hat dir bei "Die Wand" besonders gefallen ?


    Gruß von Steffi

  • Die Beschreibung des Tagesablaufs der Hauptperson hat mich fasziniert, ebenso die Tatsache, dass nicht thematisiert wurde, wie die Wand entstanden ist. Haushofer war eine Förstertochter und vielleicht ist ihr die Natur deshalb so nahe gewesen.


  • Die Beschreibung des Tagesablaufs der Hauptperson hat mich fasziniert, ebenso die Tatsache, dass nicht thematisiert wurde, wie die Wand entstanden ist.


    Das wird eigentlich regelmäßig thematisiert. Nicht übermäßig, aber doch. Und es gibt auch einen Hinweis auf die Entstehung der Wand:


    "Vielleicht war die Wand auch nur der letzte verzweifelte Versuch eines gequälten Menschen, der ausbrechen mußte, ausbrechen oder wahnsinnig werden." (S. 110 der List-TB-Ausgabe)


  • Kürzlich las ich "Die Mansarde", ebenfalls sehr empfehlenswert. Das Thema ist wieder die innere Einsamkeit, aber auch, wie brüchig die Normalität ist.


    Hallo zusammen,
    hallo Steffi,


    Ich habe nun "Die Mansarde" gelesen. Ein Buch das ganz schön nachwirkt. Wieder ist es eine Art Eingrenzung in dem sich die Protagonistin freiwillig begibt, hier eine Mansarde. Erinnert mich schon vom Gedanken her an "Die Wand". Die Erzählerin findet sich nicht "normal", gibt sich aber der Normalität, der Bürgerlichkeit hin. Einzig die zwei Jahre Taubheit zeigen eine Art Protest(?) - nach ihrer Taubheit ist es die Mansarde, in der sie sich zurückzieht. Sie zeichnet erst Insekten, dann Vögel. Diese Bilder ziehen sich durch die gesamte Geschichte. Interessant fand ich, dass sie einmal eine Zwittergestalt malt; einen Vogel der einer Eidechse ähnelt. Sie zerreist es. Am Ende perfektioniert sie dieses Bild, es wird eine Fantasiegestalt. Warum sie wohl ihre Tagebuchblätter verbrennt? Wie gesagt, die Geschichte beschäftigt mich doch sehr.


    Ich habe mir nun die Biographie über Marlen Haushofer bestellt: "'Wahrscheinlich bin ich verrückt . . .' von Daniela Strigl
    Das Buch ist jetzt als Taschenbuch erhältlich.


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Jutta !


    Freut mich, dass dir das Buch gefallen hat. Auch ich fand es sehr beeindruckend, vor allem, wie eine nach außen normale, biedere Person uns plötzlich in einen inneren Abgrund blicken lässt.


    Auf die Biografie bin ich auch sehr gespannt.


    Gruß von Steffi

  • Hallo zusammen,


    "'Wahrscheinlich bin ich verrückt . . .' von Daniela Strigl
    lese ich gerade.


    Die Protagonistin in "Die Mansarde" verbrennt ihre Tagebucheintragungen. Auch Marlen Haushofer hat das vor ihrem Tod getan.
    Bis jetzt eine sehr aufschlußreiche Lektüre.


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)