Kriterien der Literaturauswahl

  • Nach welchen Kriterien wählt Ihr denn Eure Lektüre aus?
    Ich gehöre zu den Alleslesern (Romane von klassisch bis Gegenwartsliteratur, Krimis, Biografien, Gesellschaftsromane, Reisebeschreibungen und Sachbücher aus allen möglichen Bereichen), habe aber zunehmend das Gefühl, dass ich mehr Ordnung in das Chaos bringen sollte.
    Es fällt mir aber schwer, Bücher grundsätzlich auszuschließen. Wie geht Ihr denn im Dschungel des Bücherwaldes vor? :roll:


  • Wie geht Ihr denn im Dschungel des Bücherwaldes vor? :roll:


    Hallo Sylli,
    bin auch noch recht neu hier, aber begrüße Dich erfreut als meinerseits ebenfallsige Allesfresserin. Um überhaupt was zum Selektieren zu haben, braucht's ja schon mal Quantitäten. Ich finde jene Selektionskriterien die besten, die nicht von irgendwie gearteten Instanzen übernommen wurden, sondern ausschließlich aus der eigenen Erfahrung und Neigungen stammen. Also nehmen wir doch einfach was der Dschungel uns bietet und wenn's nicht schmeckt, dann weg damit :winken:
    Gruß
    g.

  • Hey Sylli.
    Meistens lese ich Bücher, die mir vorgeschlagen wurden, oder deren Kritik ich gelesen habe. Die Rezensionen bei Amazon o.ä. sind manchmal auch ganz hilfreich.
    Ich bin da etwas vorsichtig, weil ich es verabscheue, schlechte Bücher zu lesen und ich diese immer sofort weglege.. das könnte ein teures Hobby werden, suchte man sich dauernd die 'falschen' Bücher heraus.
    Solang du dich in deinem Chaos wohlfühlst und deine Bedürfnisse weitgehend bedeckt sind, würde ich keine Änderung vornehmen :) In seiner eigenen Unordnung ist der Mensch nunmal am glücklichsten; und du scheinst mit deiner Auswahl an Büchern doch alles richtig gemacht zu haben, hast schon vieles bereicherndes und guttuendes gelesen und schreckst nicht davor zurück, neue Leseerfahrungen zu machen. Abgeschreckt hat es dich noch nicht, das ist das wesentliche.
    Lucie.

  • Hallo,


    ich gelange meist über Bücher zu anderen Büchern. Beispielsweise las ich vor einer Weile Murakami's Kafka am Strand, wo ein Protagonist von den griechischen Tragödienschreibern Aischylos, Sophokles, Euripides lebhaft erzählte. Rezensionen machen mich neugierig aber liefern nur eine "Sicht", ich lasse mich auch oft von meinen Instinkt leiten und probiere so auch, werde mal enttäuscht, mal verzaubert. :smile:


    Gruß
    noc

  • Guten Morgen allseits! :winken:
    Hab mich gerne überreden lassen weiterhin in meinen chaotischen Lesegewohnheiten zu verweilen, obwohl ich sonst sehr ordentlich bin. Da ich ohnehin fast pausenlos lese, kann ich mir auch hin und wieder weniger gute Bücher erlauben. Weglegen funktioniert nicht so richtig, weil mich das Buch dann fast verfolgt. Ich nehm's dann solange vom Regal, bis es doch gelesen ist. Schönen Tag, Sylli

  • Moin, Moin!


    Ich lese vorwiegend autorenzentriert. Das läuft so ab: Irgendwann lese ich ein Buch von einem Autoren. Gefällt es mir, kommen einige weitere von ihm auf meine <a href="http://www.bibliomaniac.de/misc/leli/namen.htm">Leseliste</a>. Gefallen auch die nächsten, lese ist ihn wieder und wieder. Auf diese Weise entstand mittlerweise ein ansehnlicher <a href="http://www.bibliomaniac.de/misc/leli/favorit.htm">Autorenstamm</a> von 50 im engeren und sicherlich 50 im weiteren Sinn. Und wenn jährlich zwei oder drei Neuentdeckungen hinzukommen, die ja oft ein gewachsenes Oeuvre "mitbringen", dann ist das Wachstum vorgegeben. Das heißt, der Knackpunkt bei meiner Literaturauswahl liegt bei dem Verzicht auf andere Werke.

  • Das ist sicher eine gute Möglichkeit Literatur auszuwählen. Mir geht's aber nur bei wirklich begabten Autoren so, dass ich mehrere Bücher gut finde. Bei der Unterhaltungsliteratur (Kastner, Eschbach...), die ich in letzter Zeit gelesen habe, folgt eine Enttäuschung auf die nächste. Aber auch bei Klassikern denk ich mir manchmal: Herrje, wieso gehört denn das zur Weltliteratur?
    Aber die Hoch und Tiefs bei der Literaturauswahl gehören wohl zum (Lese)Leben. :cry: :smile:

  • Moin, Moin!


    Das ist sicher eine gute Möglichkeit Literatur auszuwählen. Mir geht's aber nur bei wirklich begabten Autoren so, dass ich mehrere Bücher gut finde. (...) Aber die Hoch und Tiefs bei der Literaturauswahl gehören wohl zum (Lese)Leben.


    Selbstverständlich gibt es bei den bei mir als Autobuy-Autoren gehandelten auch mal Bücher, die man bestenfalls mit einem Schulterzucken zur Kenntnis nimmt. Die Zahl derer, von denen ich wirklich ALLES lesen will, ist begrenzt. Außerdem entwickle ich erst jetzt mit zunehmendem Alter, d.i. abnehmender Lesezeit, gewisse Skrupel und bedenke länger, wähle zaghafter aus. Die Liste der Autoren, deren Bücher ich blind und stur nacheinander kaufe & lese, wird immer zögerlicher wachsen. Heute schloß ich ein Buch ab, das gewissermaßen eine Ausnahme bildet, weil ich es nur des Inhalts wegen kaufte und auch sonst keine Anregungen dazu, z.B. durch Foren oder Rezensionen, hatte: Edna O'Briens <a href="http://www.dtv.de/dtv.cfm?wohin=dtvnr12511">Das einsame Haus</a> und kann mich freuen, daß mich mein Instinkt nicht im Stich gelassen hat; die Lektüre hat sich gelohnt. Ist es Zufall, daß die aktuelle RAF-Thematik genau zu den Fragen paßt, die in dem Buch problematisiert werden. Es gibt keine Zufälle.

  • Hallo Allerseits,


    meine Kriterien sind mittlerweile: Empfehlungen, Zufall und auch Foren wie dieses hier!
    Keinesfalls mehr das Feuilleton der bundesrepublikanischen Meinungshoheit, wie "Zeit, Spiegel, Süddeutsche Zeitung, FAZ, FR usw.".


    Das Internet bietet auch eine prima Informationsquelle.


    Über die Zeitschrift "Konkret" wurde ich vor einiger Zeit auf Wolfgang Welt, "Buddy Holly auf der Wilhelmshöhe" aufmerksam. Romane, die nicht jedermanns Sache sind, da sie stark vom Lokalkolorit leben und auch Teile der eigenen Biografie streiften. Aber für mich eine interessante Entdeckung!


    Anknüpfend an Dostoevskij gibt es auch für mich Autoren von denen ich alles lese oder mich zumindest bemühe dieses zu tun.
    Max Frisch, Haruki Murakami, letzterer Empfehlung eines Freundes, gehören dazu.


    Grundsätzlich muß ich sagen, daß ich Schwierigkeiten mit den sogenannten "Bestsellern" habe; die schaffe ich selten oder fange sie erst gar nicht an! Das wäre ein Kriterium. Ja kein Bestseller!!


    Gruß
    josmar

  • Hallo zusammen !


    Ich habe zwei verschiedene Vorgehensweisen: bei den Klassikern suche ich mir eine bestimmte Zeit heraus, also z.B. englische Autoren Mitte-Ende 19.Jahrhundert. Danach recherchiere ich, welche Autoren in Frage kommen, welche ihrer Bücher besonders bekannt/gelobt/interessant sind und irgendwann gehts los. Dass sich solche Projekte über Jahre hinziehen, ist wohl klar.


    Bei leichterer Kost, sprich historischen Biografien und Romanen und Fantasy lasse ich mich in Foren, in der Buchhandlung, in meiner Bücherei und bei Internet-Rezensionen inspirieren.


    Und dann habe ich noch eine Liste im Kopf von Autoren/Büchern, die ich auf jeden Fall noch irgendwann in meinem Leben lesen will, das waren z.B. Ulysses oder Don Quijote und ist aktuell Proust.


    Gruß von Steffi