Ja Steffi, vielleicht sehe ich das mit dem Rassismus etwas zu hart. Vielleicht auch, weil ich mich in meiner eigenen ostdeutschen Heimat manchmal beginne unsicher zu fühlen. Vielleicht auch, weil mein Studienkollege in Potsdam zusammengeschlagen wurde. Oder der rassistische Mord hier in Belgien... Sicher auch, weil ich einige der ostdeutschen Werte verlorengehen sehe, die gerade dagegen wirken wollten... Aber das Thema Rassissmus ist für mich sehr wichtig in diesem Roman. Ich werde aber etwas anders wichten, das ist sicher notwendig...
Was du über die Besatzung schriebst, ist natürlich auch ein gewichtiges Argument. Es bestanden ja Pläne der Westalliierten, bis zu Millionen deutsche Kriegsgefangene in Lagern sterben zu lassen, oder bei Aufräumungsarbeiten zu gefährden (beliebt war zum Beispiel Mienenräumen mit bloßen Händen). Zum Glück (für diese Männer) kam der kalte Krieg und die Wiederbewaffnung und wurden auch deutsche Soldaten wieder gebraucht, um sich gegen die kommunistische Gefahr hier, oder die faschistisch imperialistische Gefahr dort zu wehren. Vielleicht, nein sogar sicher, hat die schnelle Wiederbewaffnung viele Leben gerettet und sogar mit dem enormen atomaren Abschreckungspotential einen konvetionellen dritten Weltkrieg verhindert. Die Restauration und deutsche Teilung als lebensrettende Maßnahme, ich sollte behutsamer argumentieren bei der Kritik der Restauration. Ich werde mich da noch mal schlau machen, ich habe die Details etwas verloren. Wie es im Osten aussah, kann ich noch besser erinnern, wir wohnten ja im grenznahen Gebiet, hatten viel sowjetisches Militär bei uns stationiert und mussten auch Jubeln, bis 1989. Bleibt aber alles ein schwieriges Thema, das ich übrigens meisterhaft in Uwe Johnsons Meisterwerk "Jahrestage" behandelt finde... Geschichte ist doch ein ziemlich schwieriges Handwerk...
Bis später, FA