Akira Kurosawa Retrospektive

  • Hallo allerseits!


    Ich wollte bloß mitteilen, dass in Wien im Filmmuseum (neben der Albertina), eine Kurosawa Retrosperktive läuft. Von Dezember bis Jänner.
    Rashomon hab ich mir schon angeschaut, war echt gut. An sich find ich alle anderen auch sehr interessant, aber mal schauen (vor allem "Ran" und "Die sieben Samurai" würde mich reizen).


    Unbedingt hingehen! Es soll angeblich sehr mühsam sein die Kurasawa Filme auszuleihen und die werden deswegen fast nie im Kino gespielt.


    LG,


    Ragle

  • Hallo, Ragle!


    Hier habe ich mich über Kurosawas Verfilmungen von Shakespeares "Macbeth" ("Das Schloß im Spinnwebwald") und v.A. "King Lear" ("Ran") geäußert.
    Ansonsten kenne ich noch "Kagemusha - Der Schatten des Kriegers", ein Film, der mich tief beeindruckt hat, für mich einer der besten Filme überhaupt.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Kurosawa-Filme auf DVD zu kaufen ist ja mittlerweile gottlob kein großes Problem mehr, ich habe mir bereits die meisten Filme des Meisters gekauft. Besonders empfehlen möchte ich:


    RAN, Ikiru, die sieben Samurai, Kagemusha, Red Beard (Rotbart), Joyimbo, Das Schloß im Spinnwebwald.


    Demnächst muß ich mir noch unbedingt "Billanz eines Lebens" kaufen...


    Ich werde hier demnächst noch einiges zu diesem wunderbaren Regisseur schreiben.


    (Es gibt auch eine Autobiographie von ihm (derzeit nur auf englisch erhältlich, und sie geht auch nur auf die allerfrühesten Filme ein) - das ganze heißt: "Something like an autobiography")

  • Hallo, Markus!


    Wo ich gerade daran denke: Kennst Du oder kennt jemand anderes den Film "The hidden fortress" von Kurosawa, aus dem George Lucas angeblich einige Anregungen für "Star Wars" gewann?
    Mich würde sehr interessieren, worum genau es in dem Film geht.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Ja, ich besitze diesen Film (auf japanisch mit englischen Untertiteln). Ich leih ihn Dir gerne aus, aber unter uns gesagt: meine Meinung ist, daß man the hidden fortress nicht zu Kurosawas besten Filmen zählen braucht.


    Die Parallelen zu star wars sind auch nicht soooo signifikant. Handlungsträger sind zwei tollpatschige Bauern, die zum Kriegsdienst verpflichtet wurden und das weite suchen und in allerlei Abenteuer geraten. In star wars sind dann 3PO und R2D2 diese "Witzbolde".

  • HalLo!


    Zitat von "ThomasBernhard"

    Besonders empfehlen möchte ich:
    RAN, Ikiru, die sieben Samurai, Kagemusha, Red Beard (Rotbart), Joyimbo, Das Schloß im Spinnwebwald.


    Also ich hab mir im Rahmen der Retrospektive folgende angeschaut: Ran, Schloß im Spinnwebwald, Urzula der Kirgise, Tora no o o fumu otokotachi (Die Männer, die dem Tiger auf den Schwanz treten), Kagemusha, und natürlich Rashomon.


    Ich find alle ziemlich nett, wobei meine Favouriten Kagemusha und Ran waren.


    LG,


    Ragle


  • Bin beim Stöbern auf diesen Thread gestossen und kann mir die Bemerkung nicht verkneifen: "ziemlich nett" finde ich für Werke wie Ran und Kagemusha schon ziemlich despektierlich. Dersu Uzala ist für mich - vielleicht weniger von der Geschichte her als von den Landschaftsaufnahmen - ein Meisterwerk.


    Gruss


    uhu

    Das Universum, das andere die Bibliothek nennen [...] (J.L. Borges, Die Bibliothek von Babel)

  • Komisch, dass Kurosawa Akiras (um den Namen mal in japanischer Reihenfolge zu nennen) Film "Dodes Kaden" nie genannt und nie gezeigt wird. Es ist ein irgendwie an Thornton Wilder erinnernder, von der Theaterbühnen-Atmosphäre her entfernt mit "Dogville" vergleichbarer sehr sehr früher Farbfilm. Und Akira Kurosawa nutzt das Farbmedium bis zur filmtechnischen Grenze aus. Sehr strange, experimental, eigenständig, wie alle Kurosawa-Filme, geht in eine ähnliche Richtung wie "Dreams", ist aber künstlerisch viel authentischer. Und - tieftraurig.


    Ach sieh an, das lese ich gerade bei Wikipedia: "Mit seinem ersten Farbfilm Dodeskaden fiel Kurosawa in eine tiefe Krise, da er sich vom Publikum missverstanden fühlte, das diesen Film als zu pessimistisch und fast surreal ablehnte. Diese Krise führte zu einem Selbstmordversuch (22. Dezember 1971)."


    Ein streunender Hund ("Stray Dog") wird auch viel zu selten genannt nach meinem Geschmack. Genau so ökonomisch und existentialistisch-elegant wie "Dodes Kaden", allerdings viel älter und also in schlauem Schwarz-Weiß. Wie hieß denn noch mal Kurosawas Lieblingsschauspieler, mit dem er sich dann verkracht hat? Der spielt auch in "Stray Dog" die Hauptrolle. Und ist ganz ungeheuer schick und brütend ernst.