Gute, aktuelle Dramen gesucht

  • Da ich nen gewissen Tick für eher aktuelle Dramen (80iger Jahre aufwärts) habe, bin ich atm auf der Suche nach neuem Lesestoff für den "Must Read" Stapel.
    In der letzten Zeit bereits gelesen:
    - Jelinek: Bambiland
    - Bernhard: Die gesammelten Stücke 1 - 3
    Gesehen im Theater:
    - Schwab: Die Präsidentinnen


    Hm ... demnächst anlaufen würden hier in Salzburg und dementsprechend interessant auch für mich
    - Tabori: Mein Kampf (zwar nicht ganz die oben genannte Zeitspanne, aber doch relativ zeitnah)
    - Sartre: Die geschlossene Gesellschaft
    Hm, also irgendwelche Empfehlungen? Stimmen zu den beiden demnächst in Sbg inszenierten Stücken, ob sie empfehlenswert zu lesen sind? Wie gesagt: Hauptaugenmerk liegt atm an recht zeitnahen Theatertexten, darf aber auch ruhig in die Nachkriegszeit hineinreichen. Bin da relativ offen.
    Hoffe, dass ich das richtige Unterforum erwischt habe. Irgendwie passt's imo vom Zeitrahmen her weder richtig zu den "Klassikern", noch aber thematisch zu "Sonstiges". Sonst einfach bitte verschieben :)
    Andi

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "AndiM"

    Irgendwie passt's imo vom Zeitrahmen her weder richtig zu den "Klassikern", noch aber thematisch zu "Sonstiges". Sonst einfach bitte verschieben


    Ist schon "Sonstiges" (bzw. "Allgemeine Literatur"), auch wenn's die Leute (wohl wegen der beigelieferten Beschreibung) zu Beginn immer etwas irritiert. Huis clos habe mal in der Schule gelesen. Irgendwie werde ich mit dem Dramatiker Sartre nicht so richtig warm. Ähnlich wie bei Brecht habe ich immer das Gefühl, da ist zuviel Kopf und zu wenig Herz (sprich: Emotionen!) in seinen Stücken. Alles genau kalkuliert, um eine These zu beweisen. Da lobe ich mir Schiller als Dramatiker, der skrupellos auch historische Tatsachen umfälschte, damit der emotionale Gehalt seiner Stücke stimmte!


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo!



    Wenn "Die geschlossene Gesellschaft" wirklich, wie ich annehme und aus dem Post von sandhofer zu entnehmen ist, gleichzusetzen ist mit "Huis clos", so möchte ich dich schon noch darauf aufmerksam machen, dass das noch VOR Nachkriegszeit ist, wurde nämlich 1944 uraufgeführt.
    Äusserst seltsames Stück, fand ich, sehr einfach, stellenweise fast beklemmend, obwohl nüchtern. Ob es so aktuell ist, wie von dir gefordert, das kann ich nicht wirklich beurteilen, für mich ist es eher ein zeitloses Kuriosum, es kann allerdings auch sein, dass ich das Stück etwas falsch einschätze, habe ich es doch nur einmal auf Französisch gelesen - und das zu einer Zeit, als meine Französischkenntnisse noch am Steigen waren :breitgrins:
    Da ich ohnehin kein grosser Dramatik-Liebhaber bin, kann ich dir keine Empfehlungen geben, was sich zu lesen lohnt, da der Entstehungszeitramen nicht mehr ganz klar umrissen ist, wenn du zuerst ab 80er, dann Nachkriegszeit und dann eines der früheren Stücke Sartre nennst. - Aber weshalb überhaupt eine Zeitbeschränkung? - Auch alte Stücke können aktuell sein!


    Es grüsst
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann

  • Hm, generell war ich halt auf Suche nach recht zeitnahen Stücken ;), aber bevor ich nen Extra Thread für's Sartre und Tabori Stück mache, werfe ich das mal lieber hier rein.
    Zeitbeschränkung? In 13 Jahren Schule und 2 Jahren Deutsch LK hab ich genug an "alten" Sachen lesen dürfen. Aktuelle Autoren wurden da leder bis auf ein einziges Mal komplett vernachlässigt :rollen:

  • Zitat von "AndiM"

    Hm, generell war ich halt auf Suche nach recht zeitnahen Stücken ;), aber bevor ich nen Extra Thread für's Sartre und Tabori Stück mache, werfe ich das mal lieber hier rein.


    Die Stücke Gert Jonkes kann ich empfehlen. Vor ein paar Tagen sah ich mir im Wiener Akademietheater die Uraufführung der "Versunkenen Kathedrale" an. Nicht mir ganz so frisch, aber trotzdem sehr gut sind die Stücke des Thomas Bernhard. Interessant ebenfalls die Hervorbringungen des Werner Schwab.


    CK

  • Hallo, Andi!


    Etwas aktuelleres als die Shakespeare-Dramen wird es nie geben - die sind zeitlos aktuell! :breitgrins:


    Aber nun ein Tip für Dich: David Auburn: The Proof: Das Stück hat vor ein paar Jahren den Pulitzerpreis gewonnen, mir hat es sehr gefallen.


    Viele Grüße,
    Pius.