Hallo zusammen, hallo sandhofer,
tja, nun sind Ferien und ich habe endlich wieder Zeit zum Lesen. Alle beruflich Geknechteten haben mit Schiller eine schwere Bürde an den Hacken. Insofern denke ich, dass Maja :winken: noch aufschließen wird, mehr lesen ja sowieso nicht mit.
Ich trete nun langsamer, da ich jetzt einigermaßen aufgeholt habe.
Zitat von "sandhofer"Ich habe es eher so verstanden, dass Schiller hier den Sturm und Drang aufs Korn nimmt. Die Romantiker kamen doch erst kurze Zeit später.
Ich habe nochmal die Daten nachgesehen und du hast natürlich Recht. Schiller hat ja schon 1791 mit den Briefen begonnen.
Im Gegensatz zu seiner einführenden Bemerkung, dass seine Briefe kein durchkomponierterts Gedankengebäude seien (Die Freiheit des Ganges), empfinde ich sie als sehr gut und logisch miteinander verknüpft: Nachdem in den vorherigen Briefen die Krux des jetzigen Zeitalters erläutert wurde, wagt Schiller im zehnten Brief einen Parforceritt durch die Geschichte, um nachzuweisen, dass sich selbst bei den alten Griechen nicht ein vernunftbestimmtes und freiheitliches Staatswesen mit dem Aufblühen der schönen Künste paarte.
Dann behauptet er, dass das wohl eben alles nicht die wahre Schönheit gewesen sei (Dieser reine Vernunftbegriff der Schönheit [...] weil er aus keinem wirklichen Falle geschöpft werden kann[...]).
Das verwundert mich übrigens, wo bleibt denn da die Winkelmannsche edle Einfalt und stille Größe der Griechen, die auch Schiller ihnen noch in einem der vorhergehenden Briefe zuspricht?
Nichtsdestotrotz, nach diesem geschichtlichen "Nachweis" muss nun die Abstraktion her, eine sehr logische Verfahrensweise, die selbst in den Naturwissenschaften besteht: Hypothese - Beobachtung - Negation - neue Hypothese.
Der eilfte Brief fußt also auf Fichte, danke für den Hinweis, sandhofer. Dass die Idee der Person die Freiheit sei, das ist doch auch eine Fichtesche Idee?
Der dialektischeAufbau dieses Kapitels forderte mich ganz schön: Ich musste erstmal alle Geräuschquellen beseitigen, um den Gedankengang einigermaßen nachvollziehen zu können.
Mit dem letzten Absatz komme ich trotzdem noch nicht so recht klar, hoffentlich gibt Schiller in den nächsten Ausführungen dieser Abstraktion fleischliche Beispiele :zwinker: .
HG
finsbury