literarische, politische Buecher

  • Guten Morgen,
    ich moechte gerne einiges ueber Politik lernen, vor allem theoretische Politik aber auch Geschichtliches. Da ich Sachbuecher sofort weglege, koenntet ihr mir vielleicht Romane empfehlen, wo man sehr viel "nebenbei" noch ueber Herrschaftsformen etc. lernen kann?
    Vielen, lieben Dank.

  • Hallo!
    Nun, ich habe keine Ahnung wie alt du bist - und dies ist je nach dem ein Nachteil, aber ist ja egal, ich kanns ja mal versuchen...
    Was du unter theoretischer Politik verstehst, ist mir ehrlich gesagt ziemlich schleierhaft, denn Politik scheint mir ziemlich etwas praktisches zu sein oder meinst du Ideologie, wenn du Politik schreibst? - Denn Ideologien müssen sebstverständlich keineswegs sich in der Praxis bewähren.


    - Romane rund um den zweiten Weltkrieg gibt es zu Hauf, handlungszeitbedingt gibt es meist auch das ein oder andere über Politik zu lernen darin. Von Thomas Mann wäre Dr. Faustus, von Heinrich Böll ausser den ganz späten Romanen fast alle zu nennen, eher für Jugendliche gibt es eineTetralogie von Willi Fährmann.


    - Wunderbare Romane über den Kommunismus in Russland gibt es von Alexander Sinowjew, ich kenne "Lichte Zukunft" und "Gähnende Höhen", letzteres ist fast besser. Falls es doch ein Sachbuch sein darf hat er auch noch "Kommunismus als Realität" geschrieben, schliesslich war er Soziologe.


    - Moderne Romane über Politik? - Versuchs mit einigen Thrillern, die sind nicht gar so schlecht und geben immerhin einen kleinen Teil der Wirklichkeit wieder.
    Schon um einige Jahre zurück liegen die guten Jahre von Max Frisch und Berthold Brecht, welche zwar etwas einseitig aber durchaus lesenswertes über die Politik in ihren Stücken und Romanen schrieben. Z. B. "Der Aufstieg des Arturo Ui" (oder so ähnlich) oder "Andorra".


    - Aus der guten alten Zeit? - "Le Rouge et le Noir" von Stendhal hat einige politische Aspekte. Und wenn die gute alte Zeit das späte deutsche Kaiserreich war, so sind die Romane von Heinrich Mann zu empfehlen, beispielsweise "Der Untertan", in der gleichen Zeit etwa spielen auch die Romane der Herzogin von Assy, welche zum Teil einen grellen Schein auf die damalige Politk werfen. Aber ich weiss gar nicht, ob man H. Mann noch empfehlen darf? - Schliesslich war er etwas bis ziemlich antisemitsch...


    Habe im Moment keine weiteren Ideen, sehe auch noch nicht recht, was du suchst, aber habe einfach mal geschrieben, was mir spontan in den Sinn kam


    Grüsse
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann

  • Guten Abend, alpha, vielen lieben Dank fuer deine Empfehlungen.
    Von deinen genannten Buechern kenne ich Max Frischs „Andorra“ und Thomas Manns „Doktor Faustus“. Diese beiden lehren mich aber wirklich nicht sehr viel, wenn es um Ideologien(ja, so meinte ich es) oder geschichtliche Hintergruende geht.


    Ich werde nachsehen, ob ich Alexander Sinowjew bekommen kann. Ich hoffe, dass ich dann das System des Kommunismus besser verstehe.


    Vielen Dank.



    Ach ja, wegen dem Alter: denk dir einfach, ich sei "sehr jung". :zwinker:


    Gruss

  • Tolstois Anna Karenina fällt mir ein, da kriegt man ein wenig zeitgeschichtliches mit. Was einen sehr guten Überblick über die kommunistische Geschichte geben soll ist auch Heym's "Radek", diese Information ist aber bloß aus zweiter Hand (d.h. ich habe es selbst noch nicht gelesen.




    Sonst fällt mir momentan auch nichts mehr ein...

    &quot;Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg, was wir Weg nennen ist zögern&quot; (F. Kafka)